Nach fünf Tagen klangvoller Momente und Höhepunkte fand die 10. folkBALTICA in der ausverkauften Marienkirche ihren Abschluss.
Kein Wunder, dass das Publikum sich bei nach einem solchen Abend nicht so einfach zufrieden gab, und mit Standing Ovations nochmal alle Akteure des Abends zu einem gemeinsamen „Encore“ forderte. Denn was wäre der Abschied vom folkBALTICA Festival ohne das gemeinsame „Dat du min Leevsten büst“?
Bernstein-Diven
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Eine vielseitige Künstlerin ist Etta Scollo. Unterschiedliche Projekte haben sie an viele Wohnorte geführt, von Sizilien über Wien nach Hamburg und Berlin. Sie arbeitete mit dem London Session Orchestra, schrieb Filmmusiken, gewann Preise in Italien und in Deutschland für Weltmusik (RUTH 2007), spielte die Helena im Faust II in Bremen und sang in der Oper Alice im Wunderland in Palermo. In ihrem italienischen Projekt Cuoresenza verarbeitete sie Lieder der 60er und 70er Jahre. Zurzeit ist sie an einem Hörbuch und einer bühnenmusikalischen Inszenierung des Romans „Lunaria“.
Die Multiinstrumentalistin, Sängerin und Komponistin Mari Kalkun kommt aus dem Süden Estlands. Ihre eigenen Kompositionen verbindet sie mit der traditionellen Folkmusik und dem Regilaul, der Urform der estnischen Gesangskultur. Zusammen mit dem fließenden Klang der estnischen Sprache bildet Mari daraus eine meditative Atmosphäre, die sich auch auf ihren beiden Alben wiederfindet. Tourneen führten sie durch ganz Europa und nach Japan. 2013 gewann sie den estnischen Musikpreis in der Kategorie Gesang.
Bernsteinstraße
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In diesem Jahr existiert Väsen seit 25 Jahren. Sie machten weltweite Tourneen und veröffentlichten 14 hochgelobte Alben in dieser Zeit, das jüngste "Mindset" 2013. Ihr Geheimnis? Neben ihrer exzellenten Spielweise ist es die gleiche Auffassung über die Art der Verbindung von schwedischer Fiddler-Tradition und moderner akustischer Musik. Olov Johansson (Nyckelharpa), Roger Tallroth (Gitarre) und Mikael Marin (Viola) sind alle drei Individualisten, die auch in anderen Projekten, wie mit Catriona McKay, Höök und Rosco mitwirken. Wenn sie zusammen auftreten sorgen sie immer wieder für Aufsehen (väsen).
Die 2011 gegründete österreichische Gruppe Alma besteht aus fünf jungen MusikerInnen, die allesamt in musizierenden Familien aufgewachsen sind: Julia Lacherstorfer (Geige, Gesang), Evelyn Mair (Geige, Gesang ), Matteo Haitzmann (Geige, Gesang), Marie-Theres Stickler (Steierische Harmonika, Gesang), Marlene Lacherstorfer (Kontrabass, Gesang). Die Auseinandersetzung mit der traditionellen österreichischen Musik und ihre sehr moderne Fortführung sind daher eng mit ihrem Leben verbunden. Die Begeisterung und die Leichtigkeit ihres Spiels - auch mit Jodel-Gesang - sind ansteckend. Im November 2013 wurden sie für ihr Debutalbum „Nativa“ mit einem Preis der Dt. Schallplattenkritik ausgezeichnet.
Wehmut & Hoffnung
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Basco gilt als eine der aufregendsten dänischen folk/roots Bands. Die jungen Musiker Hal Parfitt Murray (Viola, Violine, Gesang), Andreas Tophoj (Violine, Viola), Ale Carr (Cittern) und Anders Ringgaard (Akkordeon, Posaune) trafen sich in der Carl-Nielsen Akademie in Odense und spielen inzwischen in einer Vielzahl von Formationen und Stilrichtungen. Bei Basco ist es dänische Musik mit anglo-amerikanischen Einflüssen, die sie trotz der ruhigen melodiösen Klänge mit einer ungeheuren Dynamik vortragen und die sie auf drei Alben veröffentlicht haben. Das manchmal eingesetzte Blechbläser-Trio Jonathan Ahlbom (Helicon), Mads La Cour (Flügelhorn) und Ulrik Kofoed (Franz. Horn) sorgt für neue Klangfarben.
Olav Luksengård Mjelva, Anders Hall, Kevin Henderson – die Herkunftsländer der drei Musiker haben stilistisch eine unterschiedliche Tradition in der Fiddle-Musik. Bei allen ist sie sehr reichhaltig und hunderte von Jahren alt. Nordic Fiddlers’ Bloc interpretiert diese Musik neu und wenn dies länderübergreifend geschieht, wird das natürlich noch interessanter. Neben den unterschiedlichen landschaftsbezogenen Nuancen bringen sie auch die individuellen Klangfarben ein. Dieses Projekt entstand 2009 als sich die Musiker an der norwegischen Ole Bull Akademie in Voss trafen. In ihrem Debut-Album von 2011 (nach dem Namen der Gruppe) kann man diese unterschiedlichen Einflüsse sehr gut heraushören.
Klappstuhlkonzerte im Büro ab Herbst 2014 Winterkonzerte vom 9.-11. Januar 2015 Festival vom 6.-10. Mai 2015
Photo Credits:
(1) folkBALTICA logo,
(2) Etta Scollo,
(3) Mari Kalkun,
(4) Väsen,
(5) Alma,
(6) Basco,
(7) The Nordic Fiddlers Bloc,
(6) Jitka Šuranska
(by Eiko Wenzel / folkBALTICA).