Bernd Goymann (*22. Oktober 1951, Düsseldorf). 1977, als Deutschfolk immer mehr an Bedeutung gewann, trafen sich Peter Braukmann und Bernd Goymann im Folkclub Witten und beschlossen, fortan gemeinsam aufzutreten. Sie gründeten das Duo Schnappsack, Bernd Goymann spielte Gitarre, Konzertina, Flöte, Bouzouki und sang. Eigene Lieder sowie Interpretationen traditioneller Stücke und Tanzmelodien ließen Schnappsack bald zu einem erfolgreichen Folkduo in der Bundesrepublik und im benachbarten Ausland werden. Schnappsack bestand bis 1979; 2008 kam es noch einmal zu einer kurzfristigen Wiedervereinigung, wobei es zu einer Wiederveröffentlichung des Schnappsack-LP von 1979 sowie zu neuen Studioaufnahmen kam.
Bernd Goymann: "Von amerikanischen Musikerfreunden habe ich gelernt, dass man seine Volksmusik differenziert und mit einer liebevollen Distanz pflegen und spielen kann. Da ich als Kind der Großstadt in keinerlei ländlicher Musiktradition verwurzelt war, fand ich dadurch den Zugang zu deutscher Musik und deutschen Liedern. Und zu den Gefühlen, die darin zum Ausdruck gebracht wurden. Zweifelsohne standen bei den Klängen die großen irischen und amerikanischen Vorbilder Pate. Aber wir versuchten, nur von den Sounds und dem Umgang mit musikalischem Material zu lernen."
Knut Kiesewetter (*13. September 1941, Stettin). Als 14jähriger begann Kiesewetter Posaune zu spielen und Jazz zu singen. Während er Musik studierte, konnte er zwei Singles in den deutschen Charts platzieren. In den 1960er und 1970er Jahren war er elf Mal Sieger des Deutschen Jazzpolls, Sparte Sänger. Ebenso gewann er drei Mal den europaweiten Jazz Poll der französischen Jazzzeitschrift Blue Note. Kiesewetter spielte mit Chet Baker, Dizzy Gillespie und Joe Zawinul zusammen, sein Spektrum reichte von Oldtime-Jazz bis zum Bebop. In seiner Musik vermischte er Stile wie Blues, Jazz, Rock, Soul, Gospel, Chanson und Folk.
Ende der 1960er Jahre entdeckte er Hannes Wader, Volker Lechtenbrink und Fiede Kay und wurde deren Produzent. 1971 zog er auf den Fresenhof nahe Husum. In der Folge wurde Kiesewetter mit seinen "Leeder vun mien Fresenhof" bekannt - hochdeutsch, niederdeutsch und zum Teil auch nordfriesisch gesungenen, oft politisch inspirierten Liedern. Kiesewetter engagierte sich in den späten 1970er Jahren in der ersten Umweltschutz-Wählergemeinschaft Deutschlands, der Grünen Liste Nordfriesland.
Walter Mossmann (*31 August 1941, Karlsruhe). Der Liedermacher veröffentlichte 1964 erstmals Gedichte und trat mit eigenen Chansons auf. Vom französischen Chanson beeinflusst, waren Mossmanns erste Lieder von Anspielungen, Zitaten und Verschlüsselungen geprägt. Mit zunehmender Politisierung wurden die Texte direkter und plakativer. Der Widerstand gegen das geplante Atomkraftwerk in Wyhl motivierte ihn ab 1974, seine "Flugblattlieder" vorzutragen. Obwohl Mossmann der Deutsche Kleinkunstpreis 1981 verliehen wurde, durfte das Preislied "Lied für meine radikalen Freunde" nicht im WDR gesendet werden, obwohl dieser Mitveranstalter war.
Seit Mitte der 1990er Jahre konnte Mossmann nicht mehr als Sänger auftreten, da ein Kehlkopfkrebs seine Singstimme zerstört hatte. 2004 wurde Walter Mossmanns Lebenswerk mit dem Ehrenpreis des deutschen Weltmusikpreises RUTH gewürdigt: "Walter Mossmann stellt ein lebendiges Beispiel für die Einheit des künstlerischen Schaffens mit der Kritik an den bestehenden Verhältnissen und Ungerechtigkeiten dieser Welt dar. Er lebt diese Einheit bis heute und war dabei inmitten seiner zahlreichen Aktivitäten auch immer einer der wichtigsten Vertreter der deutschen Liedermacherszene seit ihren Anfängen."Radio Skala - In 24 Stunden um die Welt
FolkWorld-Mitarbeiter Karsten Rube hat seit diesem Sommer ein neues Projekt am Laufen. Im Internet ist jetzt die eigene Radiostation Radio Skala zu hören. Rund um die Uhr läuft allerhand Musik aus den Bereichen Folk, World und Jazz, zum Teil auch aus den zahlreichen bei FolkWorld rezensierten CDs, die nun endlich eine würdige Verwendung finden.
Sendungen on Air: Brasil - Musik aus Brasilien Celtic Storm - Keltische Musik aus aller Welt Der Plattenteller - Die Retro-Show Die Europalette - Europäische Musik zwischen Chanson und Balkanbeat Folkforum - Folkmusik aus aller Welt Go West - Americana, Blues, Country und Folk Heimatklang - Musik aus Deutschland, Österreich und der Schweiz Iberica - Zwischen Fado, Flamenco und Iberofolk Klezmer - Jüdische Musik aus aller Welt Liederladen - Songwriter Made in Germany Lusofonia - Musik aus dem portugiesischen Sprachraum Morning Train - zur S-Bahn mit Musik Night on Earth - Weltmusikalische Nachtmusik Nordlichter - Skandinavische Klänge Orient-Express - Oriental-Music Piazza Tarantella - Musica Italiana Shongolongo-Express - Transafrican Music Siesta - Weltmusikalische Mittagsruhe Sunrise on Earth - Weltmusikalisches Erwachen Tour de France - Pop und Folk aus Frankreich Womens Voices - Female Jazz World Dance - Tanzmusik aus aller Welt World Day - Musik von Hier und anderswo World Jazz - Jazz aus aller Welt World-Live - Musik aus den Konzertsälen der Welt Worldmusic-Classic - Die bekanntesten Weltmusikhits Music from the Islands - Musik aus England und Irland Tango - Tangos aus aller Welt Themensendungen in Vorbereitung: “Ich höre Detektivmusik!”, Winter- melodie - Sendung zur Jahreszeit, Streets and Towns, Cinema, Boys Voices
Albin Paulus: Weltvirtuose der Maultrommel
Albin Paulus, Bandmitglied von HOTEL PALINDRONE, ist einer der beiden europäischen Preisträger des internationalen Maultrommelwettberbs "World's Virtuosos of Khomus".
Zum VII. Kongress, Festival und auch Wettbewerb waren etwa achtzig Maultrommelvirtuosen aus aller Welt eingeladen, großteils aus Asien und Europa. Neun Spieler wurden letztendlich von einer achtköpfigen internationalen Jury ausgewählt und erhielten gleichwertig den Titel "Weltvirtuose der Maultrommel", davon zwei aus Europa: Albin Paulus (Österreich) und Svein Westad (Norwegen).
Der internationale Maultrommelkongress “Khomus in the cultural dimensions of the world”
findet alle vier bis fünf Jahre an unterschiedlichen Orten der Erde statt. Im Juni 2011 war Jakutsk
(russische Föderation, Sibirien) der Austragungsort.
Die Maultrommel gilt in der autonomen russischen Republik Sacha-Jakutien als Nationalinstrument
und hat dort höchsten Stellenwert. Entsprechend war das Festival eines der größten kulturellen
Ereignisse der Region und zog zigtausende Besucher an. Highlight war ein Maultrommelorchester mit
über 1000 Spielern, das in das Guinnesbuch der Rekorde aufgenommen wurde.
Christine Lauterburg: Kupferle-Preisträger
Christine Lauterburg und ihre Band Aërope ist eine der Ravensburger Kupferle-PreisträgerInnen! Die öffentliche Preisverleihung fand am 15. Oktober 2011 in der Zehntscheuer Ravensburg statt.
Seit April 2008 konzertiert Christine Lauterburg mit eigener Band (Andi Hug - Schlagzeug,
Perkussion; Michel Poffet - Kontrabass; Hank Shizzoe - Gitarren, Lap Steel, Banjo).
Ein Ziel von Aërope ist es, Musik zu schaffen, welche mit den musikalischen Wurzeln der Schweiz
unverwechselbar verbunden ist. So wird Schweizer Volksmusik mit Einflüssen diverser Stile
populärer Musik der letzten sieben Jahrzehnte verbunden - Tradition, Vergangenheit, das Jetzt,
die Offenheit gegenüber Neuem und Anderem. Auch Schweizer Volksmusik verändert sich!
Mit BAYERN 3 suchte das Münchner-Filmfest-Publikum 2011 den beliebtesten Streifen - und fand "Wader/Wecker Vaterland". Die Dokumentation des Münchner Regisseurs Rudi Gaul zeigt das Leben der Liedermacher Hannes Wader und Konstantin Wecker, zwei Urgesteine politischer Liedermacherkunst, die im Sommer 2010 gemeinsam auf Deutschlandtournee gingen.
Der norddeutsche Liederbarde und der bayerisch-barocken Klavierkünstler haben einiges
gemeinsam: Beide Musiker haben in ihrem Leben existenzielle Krisen überstanden und mit ihren Liedern über
vier Jahrzehnte deutscher Geschichte begleitet. Sie singen mit Mitte 60 immer noch von
Revolution und Rebellion.
Der Film zeigt in 90 Minuten zwei unterschiedliche Lebenswege und bildet damit gleichermaßen deutsche Zeitgeschichte
ab. Anhand einer großen Palette von Archivmaterial von 1968 bis heute beschreibt Rudi Gaul
aus dem Blickwinkel der in den 1980er-Jahren Geborenen die gesellschaftliche Bewegung und die Sehnsüchte
von den Anfängen bis zum heutigen Tag.
Jaro Medien feierte in diesem Oktober das dreissigjährige Bestehen mit einem Konzert von Hazmat Modine im Bremer Schlachthof. Von Folk über Weltmusik bis Jazz reicht die musikalische Palette des renommierten Plattenlabels von Uli Balß, das es in diesen drei Jahrzehnten auf etwa 200 Veröffentlichungen gebracht hat. FolkWorld gratuliert!
Die Musik von Jaro ist vielleicht bald auch bei der Oscar-Verleihung zu hören. Der für einen Oscar als bester nicht-englischsprachiger Film vorgeschlagene 3D-Film "Pina" von Wim Wenders über die gestorbene Wuppertaler Choreographin Pina Bausch, der bereits den Deutschen Filmpreis und den Deutschen Dokumentarfilmpreis gewonnen hat, enthält u.a. ein Tanzstück nach der Musik von Hazmat Modine.
Jüngste Veröffentlichungen: Aldona "Sonnet" Jasper van't Hof's Pili-Pili "Ukuba noma Unkungabi" Sergey Starostin "Zhyli-Byli" Oquestrada "Tasca Beat" The Bulgarian Voices Angelite with Huun-Huur-Tu & Moscow art trio "Legend" The Shin "Black Sea Fire" Tam Echo Tam "Dawn" Warsaw Village Band "Infinity"
Zusammen mit Projektpartnern wie MTV Serbien, dem serbischen Ministerium für Menschen- und Minderheitenrechte und dem Center for Affirmation of Roma Culture sowie dem OSI Budapest hat die Belgrader Band KAL eine breit angelegte Medienkampagne für mehr Akzeptanz und ein besseres Verständnis der Roma gestartet.
Ausführliche Informationen über die ambitionierte Kampagne namens "Do you know who I am?",
sowie der offizielle Musikclip und Titelsong
findet man @ kalband.com/en.html.
Deutschmark und Däneland - Mit Musik aus den Grenzbereichen zwischen zwei Staaten, zwischen Land und Meer, Leben und Tod spannt sich ein weiter Bogen über Grenzen und Grenzgänger. Ausgangspunkt war die schon länger gefällte Entscheidung, dass folkBALTICA im achten Jahr einen besonderen Blick auf die deutsche Szene werfen und einmal mehr auch politisch Stellung beziehen würde. „Natürlich hat sich dieser provokante Titel aus den Diskussionen um die Kontrollen an der deutsch-dänischen Grenze entwickelt, aber dieses Thema mit der Betrachtung von „Grenzen“ und „Grenzgängern“ hat vor allem auch seinen künstlerischen Reiz,“ so der künstlerische Leiter Jens Peter Müller. Die Bandbreite an musikalischen Grenzgängen reicht von magischen Runengesängen finnischer Einwanderer aus den Wäldern Ostnorwegens bis hin zu multikulturellen Projekten der in Deutschland lebenden Migranten.
Im festlichen Eröffnungskonzert am 11. Mai 2012 werden in Kopenhagener Archiven aufgefundene historische Notensammlungen zum Klingen gebracht. Sie enthalten Tänze aus Flensburg und Südschleswig, die von jungen Musikerinnen und Musikern aus Deutschland, Dänemark, Schweden, Polen und Litauen unter der Leitung des dänischen Meistergeigers Harald Haugaard präsentiert werden. Damit leistet folkBALTICA auch wieder einen wesentlichen Beitrag zur Kulturhauptstadtbewerbung der Stadt Sønderborg und der grenzübergreifenden Region.
27. Okt. - 18. Nov. 2011 Irish Folk Festival www.irishfolkfestival.de 05.-20. November 2011 klezMORE, Wien www.klezmore-vienna.at 06. Nov. - 17. Dez. 2011 Klangwelten - The Festival of World Music www.klangwelten.com 24. - 26. November 2011 Transvocale, Frankfurt/Oder & Stubice www.transvocale.de 01.-18. Dezember 2011 Bluegrass Jamboree! www.bluegrassjamboree.de 01.-23. Dezember 2011 Der Musikalische Adventskalender, Wien www.wienerlied-und.at 01.-25. März 2012 Irish Spring www.irishspring.de 09.20. März 2012 Irish Heartbeat www.irishheartbeat.eu
Das Letzte: Mit Pigor durch das Jahr
Seit über einem Jahr produziert Thomas Pigor für den SWR und den Deutschlandfunk regelmäßig ein Chanson des Monats. Ironisch-musikalische Aperçus zum Zeitgeschehen: In kleiner Besetzung, geswingt, gerapt, gestottert, mit dem scharfen Blick des Kabarettisten und der Kunstfertigkeit des durchtriebenen Wortakrobaten. Das beginnt schon mit dem Superwahljahr im Januar 2011, in dem Pigor alle Landtagswahlen des Jahres in atemberaubendem Tempo zu treibenden Swing-Rhythmen durchdekliniert. Im Frühjahr wendet er sich dann der arabischen Revolution zu, die angesichts einer gefälschten Doktorarbeit aus dem Blickfeld zu geraten droht, und im Sommer begibt sich Pigor mit dem ungeheuer relaxten, Sommerhit-tauglichen Abhäng-Song auf die Suche nach dem verloren gegangenen Lebensgefühl der 68er: Lasst uns gammeln!
Die aktuellen Titel findet man auf dem ARD-Kanal bei YouTube unter dem Suchwort Chanson des Monats oder auf www.pigor.de.
Thomas Pigor gilt als Erneuerer des deutschen Chansons. Für seine satirischen Programme
erhielt das Duo "Pigor singt - Benedikt Eichhorn muss begleiten" zahlreiche
Preise. Der in Berlin lebende Sänger ist auch als Musicalautor und Songtexter für andere Interpreten
tätig.