FolkWorld Ausgabe 33 05/2007

FolkWorld CD Kritiken

Drasch Haglmo Neumann "Emerenz Meier - out of Heimat"
Label:
Morsak; 2005; Spielzeit: 70:38 + 43:18 min
Emerenz Meier (1874-1928) war eine Gastwirts- und Bauerntochter aus dem Bayerischen Wald, die vergebens versuchte, ihren Weg als Schriftstellerin zu gehen und schließlich 1906 nach Chikago emigrierte. Ein Leben zwischen Boheme und Alltag, Fabrik und Familie, Konvention und Tradition, Fern- und Heimweh, Sehnsucht und Schmerz. Monika Drasch, die selbst von sich sagt, dass ihr eigener Schritt, die niederbayerische Heimat zu verlassen und nach München zu gehen, ein großer war, fühlt bei Emerenz Meier eine tiefe Verbindung zum Bayerischen, aber auch eine gewisse Offenheit und Neugierde. Ein Jahrzehnt lang war Monika Drasch Mitglied des Bairisch Diatonischen Jodel-Wahnsinns, anschließend ging sie mit Hubert von Goisern auf "Trad"-Tournee (FW#19, FW#27). Nun geht sie mit dem Hörbuch "Emerenz Meier - out of Heimat" eigene Wege. Auf der Doppel-CD lesen Eva Sixt und Christa Berndl Briefe der niederbayrischen Schriftstellerin. Monika Drasch hat ihre Gedichte vertont, beeinflusst von der Harmoniefolge alter niederbayerischer Passionslieder, der Klanglichkeit trotziger Kinderlieder, des Musizierstils der Innviertler Landlermusikanten. Musikalisch Landler und Volkslied versus Blues und Old-Time - und so findet sich auch ein Blue Yodel. Monika Drasch singt und spielt Geige, Zither, Dudelsack, Klarinette und Streichbalaphon. Siegfried Haglmo diatonische Ziehharmonika und Wolfgang Neumann Gitarre, Bass und Mundharmonika. Nur ein Beispiel für einen Emerenz-Meier-Text: Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis. Das Unzulängliche, hier wird's Ereignis. Das Unbeschreibliche, hier ist es getan. Das ewig Weibliche zieht uns hinan. Hätte Goethe Suppen schmalzen, Klöße salzen, Schiller Pfannen waschen müssen, Heine nähn, was er verrissen, Stuben scheuern, Wanzen morden, ach die Herren, alle wären keine großen Dichter worden.
Morsak Verlag
Walkin' T:-)M


Klaus-André Eickhoff "Schafspelz"
Label:
Cap Music; CD 07008; 2006; Spielzeit: 52:46 min
Letztens hat der Pianist Klaus-André Eickhoff noch die Sau rausgelassen (-> FW#31), nun mimt er den Wolf im Schafspelz. Auf seinem fünften Album präsentiert der ungern-in-der-Schlange-Steher nach eigenen Angaben kuschelig-bissige Klangpoesie. Der sich-tendenziell-nach-innen-Kehrer-und-in-dieser-Lage-ein-da-kann-man-halt-nichts-machen-Sager-Typ hat ein "Nüchternes Liebeslied" im Repertoire und versprüht "Feines Gift". Und der viel-zu-zaghaft-Ober-bitte-zahlen-Rufer beantwortet die Frage, warum ich häufig mit dem Schwachen kokettiere, mit allem Scheuen, Zaghaften sympathisiere, warum ein Looser mich zu Tränen rührt, der Anblick eines Schwächlings mir die Kehle schnürt, warum ich meistens für die Kleinen Daumen drücke, ich mich an Außenseitern hemmungslos entzücke, warum der SC Freiburgs Schicksal mich bewegt, und sich beim FC Bayern bei mir gar nichts regt. "Land in Not" heisst ein weiter Titel - aber ein Land, das solche Liedermacher hat, braucht sich keine Sorgen zu machen. Jedenfalls nicht um die Musik.
www.cap-music.de
Walkin' T:-)M


Fiddler's Green "Drive Me Mad"
Label: Deaf Shepherd Rec.; INDIGO CD 892572; 2007; Spielzeit: 68:21 min
Lack of Limits "Tor"
Label: Eigenverlag; 2007; Spielzeit: 63:46 min
The Shanes "Polka over Serbja!"
Label:
SUMO REX; 002; 2007; Spielzeit: 58:49 min
Nee, ein "Irish Air" spielen Fiddler's Green (-> FW#12, FW#22) nicht wirklich. Aber mit "Shamrock Tunes" ist der keltische Folk-Rock aus Erlangen vielleicht gut umrissen. Im verflixten 17. Jahr gibt es eine neue Besetzung, ein neues Album (das 11. in Folge), neue Songs, neuen und alten Wind. Gründungsmitglied und Chef-Songwriter Peter Pathos ist ausgestiegen. Nahezu entfesselt schreiben jetzt alle Bandmitglieder Songs. Dadurch ergeben sich einige neue klangliche Elemente, die Lieder von "Drive Me Mad" sind sowohl härter als auch vielseitiger. Die ein und andere Carolan-Weise oder eine andere bekannte irische Melodie findet sich eingestreut und es gibt auch wieder einige Traditionals: "The Night Pat Murphy Died", "Salonika", "When Will We Be Married", "Mary's Wedding". Auch wenn es in einem Titel heisst "Folk's not dead", so ist das natürlich keine Folk-Musik, zum Teil auch kein Folk-Rock mehr, doch das sollte einen nicht in den Wahnsinn treiben. Fiddler's Green haben sich gut aufgestellt, um noch eine Dekade bestehen zu können.
Wenn man auf teutonischen Kelten-Rock steht, kommt man auch um Lack of Limits (-> FW#23, FW#29) nicht herum. Zehn Jahre gibt es das Oldenburger Kollektiv nun auch schon, keine Ahnung, ob noch ein Bandmitglied aus Gründungstagen dabei ist. Auf dem aktuellen Album "Tor" spielt die Band Eigenkompositionen und Bearbeitungen bekannter Folk-Songs wie "GypsyHeartGang" (aka "Raggle Taggle Gypsies"), "As I Ringeled Out" ("As I Roved Out") in einer frauenfreundlichen Version, das blutrünstige "Carlow" ("Follow Me Up to Carlow") mit einem William Blake-Gedicht in ein Antikriegslied transformiert. Die Geschichte von "Johnny C" ("Johnnie Cope") wurde natürlich nicht von Adam Skirving kurz nach 1745 in Schottland verfasst nach der Vorlage von Robert Burns, wie es im Booklet heisst. 1745, dem Jahr des letzten Jakobiter-Aufstandes, lagen Burns Eltern noch in den Windeln. Das Lied handelt auch nicht vom englischen General Johnny Cope und dem schottischen Bauern Charlie Dunbar, die aneinandergeraten waren, sondern von Bonnie Prince Charlie Stewart und der Stadt Dunbar. (Da gibt es z.B. den Film "Chasing the Deer", dt. "1746 - Schlacht in der Highlands", zur Information, der zwar nicht besonders herausragend ist, aber u.a. mit Ex-Marillion-Sänger Fish besetzt ist.) Lack of Limits kennen keine Grenzen, auch keine Deutschsprachigen, dazu viel nananananananana. Insbesondere letzteres ging mir gerade beim ersten Hören unheimlich auf den Geist. Mittlerweile höre ich diskret darüber hinweg und beschließe, es ist wahrlich kein schlechtes Album.
Don't be afraid, it's a polka party tonight... Die Polka-Rocker The Shanes (-> FW#31) haben nun endlich ein Live-Album vorgelegt. Aufgezeichnet im November 2006 beim 16. Film-Festival des osteuropäischen Kinos in Cottbus. Mittlerweile haben die Shanes auch schon anderthalb Jahrzehnte lang ihr eigenes Ding gemacht. 1991 in Trier gegründet und inspiriert von den Pogues (-> FW#22, FW#30), sind sie in Wirklichkeit zutiefst beeinflusst von der Polka-Musik Deutschlands und Osteuropas, aber natürlich im Rock'n'Roll zuhause. Hard to do something no one else did before, heisst es, aber die Shanes haben es schon irgendwie geschafft, etwas ganz eigenes zu kreieren. Es gibt neue Stücke, aber auch viele alte Songs, die schon lange nicht mehr auf Platte erhältlich sind. Die Titel sprechen Bände: "Haunted House of Polka", "Godfather of Polka", "Long Haired Country Boy", "Drunkeness, Drugs & Polka". Einige Cover: der traditionelle irische Song "The Rake" und der Set-Dance "King of the Fairies", als auch Joy Divisions "Love Will Tear Us Apart". Die Shanes sind nach all den Jahren immer noch eine Underground-Band und es klingt fast wie ein Hilfeschrei: watch out, my time will come!
Walkin' T:-)M


Mary Flower "Instrumental Breakdown"
Label:
Yellow Dog Records; 2006
Mary Flower "Bywater Dance"
Label: Yellow Dog Records; 1242; 2006
Mary Flower ist eine von Amerikas heissesten Blues-Interpretinnen. Höchste Zeit, wer sie noch nicht kennt, sie hat immerhin auch schon drei Jahrzehnte des Musizierens auf dem Buckel. Als Sängerin hat Mary eine klare, aber leidenschaftliche Stimme, als Gitarristin hat sie sowohl beim Fingerpicking als auch beim Slide-Spiel flotte Finger. In Piedmont-Blues und Ragtime ist Mary Flower zuhause, zu deren Kanon sie einige reizvolle Kompositionen hinzugefügt hat. Das Album "Instrumental Breakdown" ist eine Kompilation ihrer wichtigsten Instrumentalstücke, bei "Bywater Dance" hat sie sich mit den spannendsten Musikern aus New Orleans zusammengetan. Das ergibt eine Mischung aus traditionellem Country-Blues und New Orleans-Jazz, eine musikalische Geschichte der Stadt sozusagen. Folkig, funkig, fabelhaft.
Yellow Dog Records
Walkin' T:-)M


Friend'n'Fellow "Crystal"
Label:
RUF Records; 1118; 2006;
Im vergangenen Jahr wollte der deutsche Boxer Axel Schulz wieder ins Geschäft einsteigen. Um den Kampf gegen den amerikanischen Boxer Brian Minto gewinnen zu können, hatte Axel Schulz die Musik von Friend 'n Fellow als Einmarschhymne ausgewählt. Friend 'n Fellow beruhigen, ziehen dich von unten nach oben – nicht andersrum! So seine Begründung. Nette Idee, hat aber nicht geklappt. Axel Schulz musste sich in der sechsten Runde geschlagen geben. An der Musik kann es nicht gelegen haben, aber vielleicht ist diese zu kuschelig. In 15 Jahren haben Constanze und Thomas ihre Kunst zu höchster Vervollkommnung entwickelt. Mit ausdrucksstarker Stimme und meisterhafter Akustik-Gitarre spielt das Duo Soul-, Blues-, Jazz und Popstücke - was auch immer, freilich in der jeweils akustischen Ausprägung. Die Hifi-Anlage freut sich bei der perfekten Produktion über Friend'n'Fellows Perlen, äh, Kristalle.
RUF Records
Walkin' T:-)M


Goissahannes "Beschd oph"
Label: Eigenverlag; 2006; Spielzeit: 60:33 min
Goissahannes "Voll em doig"
Label: Eigenverlag; 2006; Spielzeit: 53:37 min
Vor einem Vierteljahrhundert brach Johannes Christ, genannt der Goissahannes, gen Nürnberg auf, um in einem Tonstudio seine erste Platte aufzunehmen. Immer noch quietsch-lebendig, betreibt er auf der schwäbischen Alb zusammen mit Frau, Kindern und Tieren nun ein eigenes Tonstudio, ein Schallplatten-Label und eine Gitarrenschule, und versucht den Traum vom alternativen Leben zu verwirklichen. Nix schaffe, schbaara, noo farregga. So knödelt er auf schwäbisch gegen die Schwoobaseggl einerseits, und über - für? - die Randfiguren der deutschen Gesellschaft andererseits. Kein Genre ist vor dem Goissahannes sicher, ob Folk, Chanson, Blues, Country - oder sogar mal ein Kinderlied. Wobei sich das Landei selber nicht immer ganz ernst nimmt. Und mir kommt's fast so vor, als wären die Siebziger Jahre nie vergangen ...
www.goissahannes.de
Walkin' T:-)M


Kim & Reggie Harris "Get On Board! Underground Railroad & Civil Rights Freedom Songs, Vol. 2"
Label:
Appleseed; APR CD 1098; 2006
Passenderweise habe ich gerade den "Spartacus"-Roman von Howard Fast gelesen, der die Vorlage für den Kinofilm mit Kirk Douglas gewesen ist. Im Film (nicht im Buch) wird zu Beginn darauf hingewiesen, dass das Christentum doch die römisch-heidnische Sklavenhalter-Gesellschaft überwunden haben will. Im Jahre 1960 hat wahrscheinlich niemand in Hollywood auch nur im leisesten geahnt, was das kommende Jahrzehnt bringen sollte. Die US-amerikanische Bürgerrechtsbewegung ist mittlerweile auch schon wieder Geschichte, nun folgt noch die musikalische dazu. Kim und Reggie Harris sowie Gäste wie Guy Davis und Peter Yarrow folgen den afro-amerikanischen Pfad, der von der Sklaverei zur - na ja - Freiheit geführt hat. Spirituals & Freedom Songs: "Michael Row the Boat Ashore" ist ein allseits bekannter Gospel, "Oh Mary, Don’t You Weep" wurde unlängst von Bruce Springsteen auf seinen "Seeger Sessions" wiederbelebt. Die meisten Stücke jedoch sind insbesondere hierzulande weniger bekannte Underground Railroad Songs. Vor dem amerikanischen Bürgerkrieg machten diese schwarzen Gospel-Songs einerseits die Hoffnung auf ein besseres Leben geltend, andererseits übermittelten sie, was weniger bekannt ist, aber auch verschlüsselte Anweisungen für entlaufene Sklaven. Ein Jahrhundert später griffen die Bürgerrechtler der 1960er-Jahre die Lieder auf und machten sie zu weltweiten Hymnen. Wir finden es aufregend, diese Lieder am Leben zu erhalten, sagt das Paar aus Philadelphia. Wenn die Zeit für politisches Handeln kommt, wird die nächste Generation dieselben Lieder aufgreifen, um sie für ihre eigenen Anliegen zu benutzen. Es ist ja wirklich nicht so, dass sich alle Probleme erledigt hätten. Freedom is a Constant Struggle.
Appleseed Recordings
Walkin' T:-)M


Kleemann "Land des Lächelns"
Label: Eigenverlag; 354.6026.2; 2006; Spielzeit: 45:41 min
Aller Anfang ist schwer ... Aber fünf Jahre nach dem Debüt-Album "Kleiner Held" erscheint nun "Land des Lächelns". Martin Kleemann & Band haben sich Zeit gelassen, aber so etwas kann nur gut tun. Die Hannoveraner spielen bodenständigen und geraden Deutsch-Rock. Eingängige Melodien, rhythmisch abwechslungsreich, textlich brauchbar: Das Klima immer heisser, statistisch ist's belegt. Doch ich glaub, es wird Kälte sein, die uns zum Abgrund trägt. Geh' durch die Straßen, spür den kalten Hauch. Doch sind's nicht Wind und Wetter, es geht vom Menschen aus. Irgendwann muss es doch mal klappen, dass Kleemanns Wunsch "Huldige mir" in Erfüllung geht: Mein Bild hängt an deiner Wand. Du stehst morgens mit mir auf. Es ist immer schön, zwischen den abgehalfterten Alt-Rockern und den belanglosen Teenie-Poppern mal wieder deutsche Rock-Musik zu hören, wo sich das Hinhören lohnt. Wenn die Welt gerecht ist, spricht sich das sogar rum.
www.klee-mann.de
Walkin' T:-)M


Ralf Kleemann "Tides"
Label: Eigenverlag; 2005; Spielzeit: 57:34 min
37 Saiten hat die keltische Harfe - die Zahl hat Ralf Kleemann, Salzgitteraner Interpret des Instrumentes an Jahren noch nicht erreicht. Ich erinnere mich noch schwach an ein Konzert in der Kniestedter Kirche in der Klesmer-Stadt Salzgitter-Bad (-> FW#29) irgendwann in den 1990er-Jahren und ich meine sogar, irgendwo müsste sich bei mir noch eine Kassette mit Aufnahmen von Ralf Kleemann darauf befinden. Im Rahmen des Deutschen Folk-Förderpreises 1995 entstand eine CD, auf der das "Trio Modal" unter seiner Mitwirkung zu hören ist. Seine offizielle Debüt-CD war das Album "Phrydotia" mit eigenen Kompositionen, sowie Improvisationen und Arrangements traditioneller Stücke. War die CD geprägt von der Enge und der Resonanz mittelalterlicher Räume, öffnet er sich mit dem neuen Album "Tides", also Gezeiten, der Weite der offenen Landschaft. Bei den zwölf Eigenkompositionen irischer und bretonischer Natur fühlt man sich geradezu an der Atlantikküste sitzen. Irgendwo hinter dem Ozean liegt das Land der Verheißung, der Jugend und Unsterblichkeit. Hier leben die Menschen und die Götter in Frieden in einer zeitlosen Welt unendlicher Schönheit zusammen. Die Melodien sind bedächtig und ruhig, gut zur Entspannung oder Meditation geeignet. Bei den Kompositionen kommt der Charaker der keltischen Harfe voll zur Geltung. Gar nicht auszudenken, was noch so alles passiert, wenn Ralf Kleemann die Zahl seiner Harfensaiten überschritten hat.
www.kleeworld.de
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John Kruth "Eva Destruction"
Label:
Crustacean; 2006; Spielzeit: 42:29 min
Zehn Jahre war das neueste und insgesamt achte Werk "Eva Destruction" von John Kruth, Musikprofessor am Manhattan College und Madman of the Mandolin, in der Mache. Die Mandoline ist die treibende Kraft hinter dieser ungebändigten Mischung aus psychedelischer Weltmusik mit Ingredenzien aus Folk, Pop und Balkan. Alle zehn Stücke sind selbstverfasst, vier davon reine Instrumentalstücke. Sie klingen raffiniert und spannend. Die Lieder haben Titel wie "Dinner Music For the Mob" - das lässt sich in keine Schublade einordnen. "Goulda's Gypsy Dance" - Balkan Beat. Ein musikalischer Wahnsinn, aber mit Methode.
Crustacean
Walkin' T:-)M


Lauschgold "Lauschgold"
Label:
Fine Music/GLM; FM 125-2; 2007; Spielzeit: 62:36 min
Das Ensemble Lauschgold besteht erst seit 2005, aber die drei Musikerinnen und Musiker aus dem bayerischen Landkreis Ebersburg haben schon in anderen Klassik- und Jazz-Formationen solide Arbeit geleistet. Martina Eisenreich spielt die Geige. Evelyn Hubers blaue Orchesterharfe erinnert nicht nur in der Farbgebung an Deborah Henson-Conant. Wolfgang Lohmeier ist schlussendlich der Perkussionist des Trios. Die Gruppe ist keine Folk-Band im klassischen Sinne. Auf der Debüt-CD finden sich Interpretationen klassischer Folk-Melodien, aber größtenteils Eigenkompositionen. Keltisch-westliches oder slawisch-östliches werden jazzig und swingend, alle Emotionen von wehmütiger Melancholie bis tanzbarer Euphorie dargeboten. Das mag wie ein Sammelsurium erscheinen, nichts halbes und nichts ganzes, wird aber durch die doch eher ungewöhnliche Kombination der Instrumente und die Kunstfertigkeit ihrer Bediener mehr als wettgemacht, sodass durchaus etwas ganz Eigenes entsteht In mehreren Rezensionen wurde die Musik von Lauschgold als mystisch, sphärisch und esoterisch beschrieben. Dem kann ich nicht ganz folgen, auch wenn es zuweilen mal filiganer und entspannter zugeht. Beim Publikum kommt die Musik offenbar gut an. So erhielt das Trio wenn auch keinen Jury-, so doch den Publikumspreis beim diesjährigen Weltmusikpreis creole Bayern.
GLM Music
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Laway "Freje Wind"
Label:
Artychoke; AP-1005-CD; 2005; Spielzeit: 59:11 min
Laway "Hartleed"
Label: Artychoke; AP-1006-CD; 2006; Spielzeit: 67:02 min
Die friesische Gruppe Laway um Gerd Brandt macht seit etwa Störtebekers Tagen, genauer seit 1979, die Deiche unsicher. (Der Bandname bedeutet soviel wie Randale und bezieht sich auf einen Deicharbeiteraufstand im Jeverland im Jahre 1765.) Brandt wollte die schönen irischen Songs in ostfriesischen Übertragungen in einer Besetzung spielen, wie ich sie aus Irland und Schottland kannte. Ende der 1980er war erst einmal Schluss mit Folk im allgemeinen und Laway im besonderen. Aber Mitte der 1990er ging man wieder neu an den Start und hat seitdem ein halbes Dutzend CDs eingespielt. Die aktuelle Laway-Inkarnation besteht neben Gerd Brandt (Gesang, Gitarre, Cister) aus Petra Fuchs (Gesang, Flöte, Harmonium, Perkussion), Herbert Bartmann (Dudelsack, Flöte, Bombarde, Gitarre, Mundharmonia, Perkussion) und Jörg Fröse (Handharmonika, Concertina, Mandoline, Cister, Gitarre, Hummel -> FW#32). Friesen und Kelten haben viele gemeinsame kulturelle Parallelitäten, nicht nur dass beide Tee-trinkende Völker sind, sondern z.B. Reels ("Pilsumer Kring"/"Voß up 'n Fangstock"). J. Cadovius Müller schrieb 1691, die Ostfriesen tanzten mit lebhaften Bewegungen ihres Leibes, der Arme, Hände, Beine und des Kopfes. Sie schlugen dabei mit den Händen zusammen, bald vorn, bald hinten auf dem Rücken, bald zwischen den Beinen: erst die Männer, dann die Frauen. So mögen auch die alten Irinnen und Iren getanzt haben, bevor stockkonservative Viktorianer und Katholiken den irischen Tanz auf die bloße Bewegung unterhalb der Hüfte reglementiert und beschränkt haben. Der norddeutsche "Stoppgalopp" ist nicht weit weg von der bekannten irischen "Ryan's Polka" (hier "Seach of Innis" genannt). Weitere Tanzmelodien stammen aus der Bretagne, Dänemark und Northumberland. "Frisia Orientalis", d.i. der lateinische Name für Ostfriesland, bietet ein willkommenes Wortspiel für eine musikalische Umsetzung. An plattdeutschem Sang gibt es "Water so weid" ("Water is Wide"), "Wi trecken mit de Wind" (Brian McNeills "The Snows of France and Holland" -> FW#18), "Ik suup di to" ("Tourdion"), "Mien Freesland" (Colcloughs "Song for Ireland") und Klaus Groths "Hartleed". In "Leedjes van Leevde" (Dick Gaughans "A Different Kind of Lovesong") heisst es: Du fraggst mi, worum mien Leedjes vertell'n nich van Leevde? Du seegst, all wat ik sing, maakt di trürig un düll. Ik sull de Lü bietje blieder man maken. Nu, so arig dat klingt, dat is 't, wat ik will doon. All min Leedjes vertell'n van Leevde, man van Leevde up'n heel anner Aard.
Artychoke
Walkin' T:-)M


Robert Long "Seine Lieder"
Label: Sound of the Seas; RLCD G 202 2; 2006; Spielzeit: 60:00 + 60:22 min
Der niederländische Liedermacher Jan Gerrit Bob Arend Leverman aus Utrecht feierte seit Anfang der 1970er Jahre kommerzielle Erfolge. Wegen seiner Körperlänge von 1,92 m nannte er sich Robert Long. Und unter diesem Namen wurde er auch 1981 mit seiner zweiten deutschsprachigen LP "Homo Sapiens" bekannt. Die holländischen Texte wurden von Michael Kunze ins Deutsche übertragen, der für Jürgen Drews und Udo Jürgens weniger gute Schlager schrieb. Noch im Herbst 2006 hatte Long mit seinem deutschen Management die CD "Seine Lieder" mit 30 seiner schönsten deutschsprachigen Liedern produziert. Die Doppel-CD und eine Konzerttournee 2007 sollten ein Dankeschön an seine treuen deutschen Fans sein. Dazu kam es allerdings nicht mehr. Robert Long verstarb am 13. Dezember in Antwerpen an einem Krebsleiden. Von "Stark sein" bis "Feste Jungs" sind alle Klassiker und Hits auf dieser CD vertreten. Seine Texte sind weitgehend autobiografisch inspiriert, Long bekannte sich von Beginn seiner Karriere an offen zu seiner Homosexualität. Diese Art von verhaltenem und feinsinigem Chanson gibt es so in Deutschland nicht. Musikalisch leichte Muße, sind die sozial-kritischen Texte so dezent verpackt, dass ein Stück wie "Feste Jungs" damals sogar im Radio gespielt werden konnte und vielleicht selbst heute noch auf NDR 1 gespielt werden könnte, wenn der Plattenreiter mal in die falsche Schublade langt. Was vielleicht nicht das allerschlechteste wäre ...
Dt. Vertrieb: Conträr
Walkin' T:-)M


Lumsk "Det Vilde Kor"
Label:
TABU Recordings; TABU023; 2007; Spielzeit: 39:34 min
Das Genie ist ein Blitz, dessen Donner Jahrhunderte währt, sagte Knut Hamsun (1859-1952) einmal. Hamsun gilt als der bedeutendste norwegische Schriftsteller und erhielt 1920 den Literaturnobelpreis. Er war ein großer Bewunderer Deutschlands, was ja noch nichts unbedingt Schlechtes ist, aber am falschen Ort zur falschen Zeit auch nichts unbedingt Gutes. 1935 griff er den im KZ einsitzenden Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky als merkwürdigen Friedensfreund an und meinte, wenn die deutsche Regierung Konzentrationslager einrichtet, so sollte die Welt verstehen, dass das gute Gründe hat. 1940 appellierte er anlässlich der deutschen Invasion an seine Landsleute: Werft das Gewehr weg! Die Deutschen kämpfen für uns alle und brechen jetzt Englands Tyrannei. Am 7. Mai 1945 erschien ein Nachruf Hamsuns auf Adolf Hitler: Er war ein Kämpfer für die Menschheit und ein Verkünder der Botschaft vom Recht für alle Nationen. Er war eine reformatorische Gestalt von höchstem Range und sein historisches Schicksal war, dass er in einer Zeit beispielloser Niedertracht wirken mußte, die ihn am Ende zu Boden schlug. So, so! Wahrscheinlich sind das alles viel zu lange Auslassungen und haben mit dem zu besprechenden Album möglicherweise überhaupt nichts zu tun, aber wir sollten unsere jüngste Vergangenheit ja nicht gleich ganz entsorgen.
Lumsk (das heisst: hinterlistig) ist eine norwegische Folk-Metal-Band aus Trondheim, wobei die Betonung eher auf Metal als auf Folk liegt. Auf früheren Alben hat die Band traditionelle Folklore mit Hard-Rock und Metal kombiniert, indem sie nordische Sagen und Mythen verarbeitet haben. Das dritte Album "Det Vilde Kor" (d.h. der wilde Chor) beruht auf Knut Hamsuns gleichnamiger Gedichtsammlung aus dem Jahre 1926. In den Gedichten findet sich eine ungeheure Menge an Musikalität, fand Keyboarder Espen W. Godø, der für die Vertonungen verantwortlich ist. Im Grunde wechseln sich ruhige, sphärische Gesangspassagen, in denen Sängerin Stine Mari Langstrand glänzt, mit Hardrock-Riffs a la Deep Purple. Gar nicht mal so schlecht, jedenfalls keine norwegische Rammstein-Variante. Zusätzlich sind Fiedel und Akkordeon zu hören; ein Streichquartett, Klarinette, Oboe und Flügelhorn fügen symphonische Momente hinzu. Die Ballade "Om Hundrede Aar Er Alting Glemt" ist ein Duet Stines mit Ola Bremnes. Aber einzelne Stücke sollte man gar nicht erwähnen, im Vordergrund steht das Albumkonzept und die Gesamtstimmung. Lumsk ist nicht direkt vergleichbar mit Trad-Fusion-Gruppen wie Hoven Droven (-> FW#32), aber nicht nur Metal-Heads, sondern auch Fans letzterer könnten die Musik von Lumsk mögen.
Worüber handeln Hamsuns Gedichte? Naturverbundenheit? Nordische Mystik? Blut-und-Boden-Romantik? Keine Ahnung, ich spreche kein Norwegisch und die Band Lumsk lässt sich auch nirgendwo näher darüber aus.
TABU Recordings
Walkin' T:-)M


Mannijo "DräilännerGeck"
Label: Eigenverlag; MJ 03; 2006; Spielzeit: 39:09 min
Aus dem Dreiländereck Deutschland, Frankreich, Luxemburg kommt das deutsch-französische Trio Mannijo mit ihren chansons transfrontieres oder lidder iwer d'Grenzen. Die DräilännerGecks sind Jo Nousse, Patrick Riollet und Manfred Pohlmann, sie spielen und singen in moselfränkisch, französisch und gelegentlich hohem Deutsch. Motto: Deng Sprooch ass schein: dei se liewen! Mannijos drittes Album besteht aus selbstverfassten Pop-, Rock- und Folk-Chansons (und hier liegt ihre Stärke) plus dem italienischen Partisanenlied "Bella Ciao" und einer Interpretation von "Wenn ich ein Vöglein wär" (letzteres eher suboptimal). Grenzenlose Musik in der eigenen Sprache und Denke. Global denken, lokal handeln - heisst es bekanntlich. Und in der Zeit ihres Bestehens hat die Band erlebt, wie die Schlagbäume zwischen Deutschland und Frankreich gefallen sind. Musik ist immer noch der beste Ausdruck für Völkerverständigung. Spilleit semmer, mir spille emmer, emm Sommer, emm Wender, bäi Daach unn bäi Naacht, ob Sturmwolke zehje, ob die Sonn lacht.
www.manfred-pohlmann.de
Walkin' T:-)M


La Marmotte "Les Trois Hommes Noirs"
Label:
Verlag der Spielleute; CD 0601; 2006; Spielzeit: 51:59 min
Wer sind les trois hommes noirs, die drei Dunkelmänner? In der traditionellen Ballade gleichen Namens wird eine Braut von drei schwarzen Gestalten entführt; eine Reise mit dem Teufel in die Unterwelt und ein tragisches Ende. In diesem Fall sind die drei Herren Christoph Pelgen (Gesang, Schäferpfeife etc.), Ulli Rüdiger (Schäferpfeife, Nyckelharpa) sowie Johannes Mayr (Akkordeon -> FW#30); die Dame ist Konstanze Kulinsky (Gesang, Drehleier). Eine neue Besetzung für die altbekannte Tübinger Gruppe La Marmotte (-> FW#19), Deutschlands Aushängeschild in Sachen französischer Folklore. Zum 20-jährigen Bandjubiläum werden mit Gästen wie Gudrun Walther und ex-Murmeltier Jürgen Treyz (-> FW#32) wieder schwungvolle traditionelle Tänze gespielt, Schwerpunkt Zentralmassiv und Bretagne. Christoph Pelgen hat drei Melodien verfasst, Johannes Mayr eine Polska. Zudem gibt es französisches Liedgut über die Liebe und das Wirtshaus, häufig vierstimmig, gelegentlich dunkel wie ein Murmeltierfell. So wie diese frankophilen Deutschen aufspielen, da kann mancher Franzose nur blass werden!
Verlag der Spielleute
Walkin' T:-)M


The Merlin Shepherd Kapelye "Intimate Hopes and Terrors - Tales from the Kishkes"
Label:
Oriente; RIEN CD 58; 2006; Spielzeit: 57:54 min
Der britische Klarinettist Merlin Shepherd aus Brighton hat sich auf die Suche nach der Musik seiner jüdischen Vorfahren begeben. In den Former Soviet Union Klezmer All Stars mit elf Musikern aus Moskau und Sankt Petersburg, der Ukraine und Moldavien hat er die kongeniale Ergänzung zu seiner musikalischen Vergangenheitsbewältigung gefunden. Der Untertitel der "Intimate Hopes and Terrors" lautet "Tales from the Kishkes", Geschichten aus den Eingeweiden oder aus dem Bauch, d.h. aus dem tiefsten Innern. Erlebnisse und Gefühle, die tief in uns verborgen sind, Teil unserer Existenz sind, doch selten ins Bewusstsein aufsteigen. Merlin Shepherd hat alle Stücke im Stile traditioneller Klezmer-Melodien selbst komponiert. Dadurch ist das Ergebnis nicht nur großartig arrangierte und gespielte Klezmermusik, sondern weist auch noch in die Zukunft. Eine kishke ist auch eine Wurst, wie in der polnisch-amerikanischen Polka "Who Stole the Kishka?" (-> FW#28.) Die Musik der Merlin Shepherd Kapelye ist in der Tat herzhaft, gehaltvoll und gut im Geschmack.
Oriente
Walkin' T:-)M


Gandalf Murphy and The Slambovian Circus of Dreams "Flapjacks from the Sky"
Label: Eigenverlag; SR0003; 2004; Spielzeit: 46:24 + 53:26 min
Hillbilly-Floyd folk-pop oder surreal Americana hat man die Musik von Gandalf Murphy and The Slambovian Circus of Dreams genannt. Das quirlige Quartett - Joziah Longo (Gesang, Akustik-Gitarre, Mundharmonika), Tink Lloyd (Akkordeon, Cello, Pikkolo-Flöte), Sharkey McEwen (Gitarre, Mandoline, Bass) und Tony Zuzulo (Schlagzeug) - hat sich 1998 in New York zusammengefunden, um eine Mischung aus Folk-Pop und Roots-Rock, zu spielen, zutiefst psychedelisch und dylanesk. Genauso bizarr wie der Bandname ist gelegentlich die Musik, aber durchaus eingängig und immer gut zu hören. Mit "Flapjacks from the Sky" kommt der Zirkus in die Stadt, um in Titeln wie "Talkin’ to the Buddha" und "Call to the Mystic" eine mystische und spirituelle Botschaft zu verbreiten. Letztendlich scheint aber doch eher der Spaß im Vordergrund zu stehen, als irgendeine hintergründige Botschaft. Hörenswert!
www.slambovia.com
Walkin' T:-)M


Nox "Gabelfrühstück"
Label:
poise 13 A/B; 2006; Spielzeit: 69:17 + 65:27 min
"Lieder zur Nacht" hieß die erste CD von Nox, einem Projekt, das der Saxophonist Dirk Raulf zusammen mit Sänger Gerd Köster ins Leben gerufen hat. Gerd Köster war der Anarcho-Mick-Jagger der Schröder Roadshow und der kölsche Tom Waits (-> FW#31) von The Piano Has Been Drinking. Dirk Raulf stammt aus Lippstadt und spielte jahrelang bei den Jazzensembles Kölner Saxophon Mafia und Tome XX. Mit ihrer gemeinsamen rheinisch-westfälischen Liedmanufaktur versuchen sie, so Raulf, ein unterhaltsames, intelligentes, humorvolles, hier und da etwas melancholisches, stellenweise auch widerborstiges deutschsprachiges Songprogramm zu schreiben. Auffällig ist auf jeden Fall die rheinisch-westfälische Zusammenarbeit. Hier kommt zusammen, was in Wirklichkeit nicht zusammen gehört. Zu den "Liedern zur Nacht" konnte man nicht einschlafen, zum "Gabelfrühstück" ist man noch dösig und unausgeschlafen. Es wird Tag, aber nicht besser. Songs über den Morgen danach. Das letzte, was ich kriege, ist der Blues. Das glauben wir nicht so wirklich, wenn wir die Geschichten hören. Nur einmal wird es humoristisch, wenn unser ausländischer Mitbürger sich über den deutschen Mann wundert: deutshe mann sage immer nur: vielleich, habe keine mumm in die ei, könne nix sage: so wird gemacht!, immer diskutiere in gruppe, in de boxclub deutshe dushe warm, nach de training habe kopf unter die arm, könne nix kämpfe, wolle nix blut, mache lieber schwangerschaff-gymnastik. Musikalisch eine Mischung aus Chanson, Jazz und Pop, einer Traditionslinie abseits der letzten 50 Jahre deutscher Liedermacher-Sänger-Kultur folgend, die mehr mit Brecht und Weill, Dada und Expressionismus zu tun hat. Wenn Ihnen der Abend zu depressiv werden sollte, betrachten Sie es einfach als kleinen Urlaub von der Comedy-Hölle, so sagt Köster gerne die Konzerte an. Die Bonus-CD enthält Live-Mitschnitte, auf denen noch einmal einige "Lieder zur Nacht" aufgearbeitet wurden.
poise
Walkin' T:-)M


Tim O'Shea & Friends "15 Times Around"
Label: Lackeen Music; LAKCD0004; 2006; Spielzeit: 63:02 min
Der irische Sänger und Gitarrist Tim O'Shea (-> FW#31) stammt aus dem südwest-irischen Killarney, dem berühmten Ausflugsziel seit viktorianischer Zeit. Von Queen's View hat man den schönen Blick auf die wunderschönen Seen. Tims "Lake of Learning" - eine wörtliche Übersetzung des gälischen Loch Lein, auf Innisfallen Island befand sich einst ein Kloster - ist ein großartiger Song, den man öfter hören könnte. Killarney bedeutet aber auch die nicht weit entfernte Region Sliabh Luachra mit dem ganz speziellen Repertoire an Slides und Polkas. Das 15-jährige Jubiläum on the road feiert Tim mit einer Kollektion von 15 Titeln, die zum Teil von Tims früheren vier CDs stammen, zum anderen Teil aus bislang unveröffentlichtem Material besteht. Das beginnt 1995 mit Live-Aufnahmen aus Chikago, die es mal auf einer Kassette zu erwerben gab. (Erinnert sich noch jemand an Kassetten?) Die jüngsten Einspielungen stammen aus dem vergangenen Jahr, Instrumentalstücke wie auch zeitgenössisches und traditionelles Liedgut. Unter den zahlreichen Mitspielern findet sich auch Fiddler Steve Wickham, bekannt von den Waterboys (-> FW#20, FW#27). Ich weiss nicht, wo Tim O'Shea in der Regel auftritt. Mag er auch nicht die Theater oder größeren Bühnen füllen, für die Irish Pubs dieses Landes und ihres eher uninformierten Publikums ist er fast schon eine Nummer zu gut.
www.timosheaandfriends.com
Walkin' T:-)M


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© The Mollis - Editors of FolkWorld; Published 05/2007

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