FolkWorld #55 11/2014

CD & DVD Reviews

Bauernjazz Kartell "(Buda) Zugga"
Killasound Productions, 2014

www.facebook.com

Der Tiroler Mundart Reggae und Dancehall Musiker und Multiinstrumentalist Benschi B. hat gemeinsam mit den Gastmusikern Stefan W. (Trompete), Arnoud S.K. (Keyboards), Niko O. (Bass) und den Stimmen von Historyman, Manuela O. und Annabella W. ein Album mit 25 Originalsongs aufgenommen.
Die meisten Songs hat Benschi im Alleingang aufgenommen, er singt mit verrauchter Stimme und spielt dazu Schlagzeug, Bass, Gitarre, Keyboards, Akkordeon und Mundharmonika. Bei „sog i a“ übernimmt Niko den Bass und gleich entsteht ein etwas fetterer Reggae Groove, „Bauernjazz“ ist ein DanceHall Song mit Stefan an den Keyboards und „Bolyzai“ kommt mit Trompete und Ska Einflüssen daher. Manuela singt den Reggae „as gonze Goid“, Historyman singt beim „Calypso 1“ ein Duett mit Benschi und Annabella bei „d.n.w.d.d.d.“, ein Reggae über das Mainstream Leben (dua ned wos die dummen duan) mit tollem Gitarrenspiel von Benschi.
Stimme, Inhalte und Sound erinnern ein wenig an die bayrischen Reggae Ikone Söllner,[50] der Unterschied liegt wahrscheinlich im Alter, die Musik vom Bauernjazz Kartell ist härter und lässt auch Dancehall, Ska und Rap Elemente einfließen.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Martin Spengler & die foischn Wiener "vü föd ned"
Eigenverlag, 2014

www.martinspengler.at

Artist Video

Martin Spengler (Gesang, Gitarren, Violine) ist als Oberösterreicher mit ungarischen Wurzeln als falscher Wiener in die Bundeshauptstadt gezogen. Wie es sich mit seinen Mitmusikanten verhält bleibt ungewiss, jedenfalls nennen sich Manuela Diem (Gesang, Glockenspiel), Marie Theres Stickler (Knopfharmonika, Gesang) und Manuel Brunner (Kontrabass, Gesang) eben so und spielen auf dem aktuellen Album mit zwölf von Spengler geschriebenen Wienerliedern auf.
Viel fehlt nicht singt Spengler beim Titellied begleitet vom melancholischen Klang des Akkordeons und der Violinen (Johannes Dickbauer und Markus Grabner). Bei „wöduntergaung“ erklingen jazzige Töne, Brunner erzeugt den unwiderstehlichen Pace, Gitarre, Akkordeon und Rhodes Piano (Martin Klein) grooven mit, Spengler und Diem nehmen die Katastrophe auf die leichte Schulter und begeistern mit einem atemberaubendem Duett. Spengler outet sich als „zuagrasta“ und singt mit Diem das zweistimmige Wienerlied als Blues, Stickler begleitet sie mit virtuosem Spiel. Die Texte sind sarkastisch, melancholisch und poetisch, sie handeln vom Leben wie beim traditionell-bluesigen „schweakroft“ mit Martin Zrost an der Bassklarinette und vom Tod wie beim traditionellen Wienerlied „da dod 2.0“. Jazzige Bassläufe, Flügelhorn (Dominik Fuss), Akkordeon und großartig souliger Zwiegesang dominieren „oidpapia“, „die schenste frau“ kommt im Tangorhythmus daher und „staahof“ ist ein Lied über Sehnsucht und Liebe im ¾ Takt.
Das zweite Album von Martin Spengler ist ein poetisches Meisterwerk in Wiener Mundart und seine Mit- und Gastmusikanten brillieren mit virtuoser musikalischer Umsetzung, foische Wiener aber echte moderne Wienerlieder.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Captain’s Diary "Als Munition die Illusion"
Eigenverlag, 2014

www.captains-diary.de

Captain’s Diary ist ein Projekt des Liedermachers Sebastian Müller (Gesang, Gitarre) und dem Multiinstrumentalisten Michael Neugebauer (Bass, E-Gitarre, Drums, Perkussion, Streicher). Für das vierte Album haben sie 14 neue Lieder aufgenommen, teilweise mit stimmlicher Unterstützung.
Müller singt abwechselnd rhythmische und stille Lieder mit poetischen aber etwas oberflächlichen Texten und einfachen Melodien. „Am Schluss“ kommt als rockiger Song mit voller Instrumentierung daher während das melancholische Titellied nur von Gitarre, Bass und Streicher begleitet wird. Der Chorgesang von Florian und Sebastian Hagedorn sowie Thomas Zigahn begleitet das rhythmisch akustische „Immer noch“, Evelyn Hang singt bei der Liebes Rockballade „Bis in’s Licht“ ein Duett mit Müller und Marius Jablonski übernimmt bei „Schwerelos“ die zweite Stimme. „DIY until I die“ klingt verdächtig nach dem Peter Gabriel Song „DIY“, abgeguckt oder inspiriert?
Für meinen Geschmack sind die Texte zu wenig aussagekräftig und die musikalische Umsetzung zu wenig abwechslungsreich, eine Liedersammlung voller verbaler und harmonischer Plattitüden.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Sebastian Hämer "Schattenmann"
Wannsee Records, 2014

www.sebastianhaemer.com

Der Norddeutsche Liedermacher Sebastian Hämer hat sein drittes Album mit 13 Originalsongs aufgenommen.
Hämer singt romantische Liebeslieder wie "Wind" oder über das Ende unserer Welt wie bei der Single Auskoppelung "Der blaue Planet". Er hat eine angenehm warme Gesangsstimme und wird von aufwendigen orchestral anmutenden Arrangements begleitet. Der Titelsong wird von markigen Gitarrenriffs begleitet und der Deutsche Hip-Hop Sänger Seyfu rappt zum melancholischen "Selbst mit Leid". Beim Bonustrack begleiten Streicher und Chorstimmen Hämers Aufforderung "Erhebt eure Stimmen".
Die Songs von Hämer sind gemacht für das große Publikum, Mainstream Songs fürs Radio, die starkes Hitpotential besitzen. Als Vorprogramm der Söhne Mannheims Tour hat er jedenfalls das dazu nötige Publikum.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Zweckinger "Gfoid ma"
Focus, 2014

www.zweckinger.de

Wolfgang Plaschka (Bass, Gesang), Tom Schmidt (Gitarre, Gesang), Christine Kindermann (Geige), Gerhard Fürst (Gitarre, Gesang) und Werner Zweckinger (Schlagzeug, Perkussion, Gesang) sind die Zweckinger. Die fünf waschechten Bayern haben für das aktuelle Album 13 neue Mundartlieder und eine traditionelle Melodie aufgenommen.
Plaschka schrieb das rockige "I woit doch nur wissen", treibende Bassläufe, Gitarren Groove und Geige begleiten den souligen Gesang. Das rhythmisch melodiöse "Ferdi", Text von Fürst, vertonte er mit melancholischen Geigenmelodien und gefälligen Poprhythmen. Das kurze Instrumentalstück "Bauer Fanni" leitet das melancholische Lied "Fluss" ein, eine Co Produktion von Kindermann und Fürst, bei dem Karin Hoisl-Schmidt ein romantisches Duett mit Fürst singt. Mein Favorit ist "Ozean" von Fürst, treibender Rhythmus wechselt mit schleppend dramatischen Passagen, Kindermann überzeugt mit tollem Geigenspiel und ein schönes Gitarrensolo, gfoid ma.
Zweckinger machen bayrische Unterhaltungsmusik auf hohem Niveau, die Texte sind bodenständig ebenso wie die Musik, die Ausführung ausgezeichnet.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Ingrimm "Henkt ihn!"
Trollzorn Records, 2014

www.ingrimm.com

Die Regensburger Metal Band Ingrimm hat für ihr fünftes Album zehn neue Songs aufgenommen, Die Musik stammt von Gitarrist Alex Haas, die Texte von Sänger René Brandt. Das Line-up wird mit Robert „Mugl“ Ruidl (Bass), Klaus Rosner (Schlagzeug), Christian „Hardy“ Hadersdorfer (Dudelsack, Drehleier) und Sabine Radies (Geige) ergänzt.
Dem Genre entsprechend wird die Musik von markigen Gitarrenriffs, pulsierendem Bass, furiosem Schlagzeug und laut schreiendem Gesang dominiert, Heavy Metal aus dem Mittelalter. Der „Hetzer“ wird vom Klang der Drehleier mit Harmonien ergänzt, bei „Carpe diem“ bringen sich Dudelsack und Geige ein und der Titelsong wird neben dem üblichen Getöse von Geige und Drehleier begleitet. Die Texte handeln vom Tod und vom ausschweifenden Leben davor und sind neben Geige, Drehleier und Dudelsack das einzig mittelalterliche. Am besten gefällt mir die Hardrock Ballade „Engel“, bei der die Geige ihr melancholisches Lied singt, der Dudelsack sie begleitet und auch die akustische Gitarre zum Einsatz kommt.
Die Musik von Ingrimm ist Heavy Metal mit einer Portion Hardrock und einer Prise Mittelalter, voll von Klischees, sowohl musikalisch wie auch inhaltlich, dennoch werden die Fans der Szene das Album lieben, da fliegen die Köpfe.
© Adolf „gorhand“ Goriup


IRXN "Saltatio Ignis"
Focus, 2014

www.irxn.net

Die Bayrische Band IRXN (Altbayrisch für Kraft) hat für das aktuelle Album 15 traditionelle Stücke, Originalsongs und traditionelle Melodien mit eigenen Texten aufgenommen. Berni Maisberger (Gesang, Gitarre), Trixi Weiss (Violine, Gesang), Markus Traurig (Drums, Perkussion, Gesang), Peter Gschandtner (Bass, Tuba, Horn) und Reinhold Alsheimer (Gitarre, Laute) stehen für kraftvollen Mittelalter Sound.
Gschwandtner hat das traditionelle „La rotta“ als Instrumentalstück im schleppendem Rockrhythmus arrangiert, Violine und Horn wechseln sich mit melodiösen Solis ab und werden von markigen Gitarrenriffs, Drums und Bass angetrieben. Maisbergers Rockballade „Wolfspfad“ beginnt mit Laute, Violine und Bardengesang bevor die Band mit rockigem Sound dazu stößt. Maisberger schrieb den Text vom Titellied zu einer traditionellen orientalisch anmutenden Tanzmelodie und singt zum Rockrhythmus im Sprechgesang und Traurig schrieb darüber wie schwer „D’Liabe“ zu finden und zu halten ist, mehrstimmiger Gesang zu Rockmusik, arrangiert von Alsheimer. Tuba, Violine und Händeklatschen laden zum „Veitstanz“, Maisberger schrieb dazu die Geschichte, und „Dunkle Wolke“ ist ein melancholisches Lied über den Winter von Alsheimer.
Das neue Album von IRXN bietet eine Mischung aus Mittelalter Rock, volkstümlichen und modernen Elementen. Sowohl Musik als auch Texte sind einfallsreich und eigenständig was bei diesem Genre eher selten zu finden ist.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Paddy Mills "Race to the Bottom"
orman nye records, 2014

www.paddymills.com

Paddy Mills (Gesang, Gitarren), Singer/Songwriter aus Maine, hat für sein aktuelles Album zehn Originalsongs aufgenommen, begleitet wurde er von Bill Batty Jr. (Drums), Spike Hysong (Bass), Kevin Roper (Keyboards), Zach Ovington (Fiddle, Mandoline), Lloyd Maines (Pedal Steel Gitarre) und der Stimme von Lisa Redfern.
Mills singt über den tragischen Streik der Arbeiter vor der Milwaukee Iron Company Ende des 19. Jahrhunderts, die dramatische Ballade „Bay View Massacre“. Beim Titelsong, ein rhythmischer Country, übernimmt Jed Bresette den Bass, Pedal Steel und Fiddle spielen dazu schöne Melodien. „Fox in the barnyard“ ist ein mitreißender up-Beat Dance Song mit bluesigem Flair und “Penobscot Bay” eine melancholische Ballade über die Hochseefischerei. Mills Sohn Ezra ist Co-Kompositeur des mid-Tempo Country Songs „Echoing of the moon“, mit dem das Album schon nach 35 Minuten endet.
Die dritte CD von Paddy Mills bietet klassischen Americana Sound von der Ostküste, bei dem mir ein wenig die Leidenschaft der Musik aus dem Westen fehlt.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Cobblestones "Live on tour Vol. 1"
Prosodia, 2014

www.cobblestones.de

Nach drei Studioalben hat die Berliner Folkrock Band Cobblestones ihr erstes Live Album veröffentlicht. Andreas Macherauch (Gesang, Gitarre, Waschbrett Kazoo, Mandoline), Andreas Knappe (Gesang, Gitarre, Akkordeon), Martin Lendt (Gesang, Kontrabass, Bass Drums, Tin Whistle, Mandoline) und Marcus Bernhardt (Gesang, Mandoline, Bass Mandola, Kontrabass, Bass Drums, Tin Whistle, Mundharmonika) stellen 17 Irish und Scottish Folk Songs vor.
Die Cobblestones heizen den Fans mit altbekannten Traditionals ein, da gibt es Wedding Songs aus Irland wie „As I roved out“, das Schottische Lied über den Jakobiner Aufstand, „Ye Jacobites by name“, oder Sea Shanties wie „Leaving of Liverpool“. Der stampfende Rhythmus der Basstrommel gibt den Takt an und die mehrstimmigen Gesänge werden von den verschiedenen klassischen Folk Instrumenten wie Mandoline, Gitarre, Akkordeon, Mandola und Tin Whistle begleitet. Bei Ewan MacColls (Manchester, England) „Dirty old town“ kommt das Publikum auch mal zu Atem. Weitere Coverversionen sind Sean McCarthys (County Kerry, Irland) „Hills of Connemara“ oder Johnny Burkes (Neufundland) „Paddy Murphy“.
Die Cobblestones machen eine mitreißende Show und stoßen auch mehrmals mit dem Publikum an, Gesang und Musikalität sind einwandfrei, mir fehlt ein wenig Abwechslung vom stampfenden Basstrommel Rhythmus.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Donauwellenreiter "Messëi"
Intuition, 2014

www.donauwellenreiter.com

Thomas Castañeda, Tiroler mit mexikanischen Wurzeln, ist Komponist und Pianist des Trios Donauwellenreiter, der serbisch stämmige Wiener Nikola Zaric spielt das Akkordeon und die aus dem Ladinischen Teil Norditaliens kommende Maria Craffonara ist die stimmgewaltige Sängerin und spielt Violine und Perkussion. Für die Aufnahmen zu ihrem zweiten Album haben sie Jörg Mikula (Drums), Raphael Preuschl (Bass), Alexander Wladigeroff (Trompete, Horn), Mario Vavti (Posaune) und Magdalena Grabher (Gesang) eingeladen.
Castañeda hat neben acht eigenständigen Stücken vier Sketches, „Hint I-IV“, komponiert, Zaric spielt am Akkordeon ein kurzes Intro, das übergangslos in das fulminante „Cyros“ übergeht, mein Lieblingsstück. Craffonara begeistert mit atemberaubender Vokalartistik und wird vom jazzig virtuosen Sound von Piano, Akkordeon, Violine, Drums und Bass begleitet. Piano und Violine spielen ein kurzes stilles Interludium vor dem großartigen „Pentasong“, mitreißender Drum Pace legt einen rhythmischen Teppich unter Craffanoras brillanten wortlosen Gesang, Akkordeon, Piano und Grabhers Chorstimme begleiten sie. Craffanora schrieb den Ladinischen Text zu „Messëi“ (Müssen), einem bluesig jazzigen Song mit Grabhers wunderschöner zweiter Stimme, teilweise experimentellen Free Jazz Einflüssen, donnerndem Piano und wechselndem Rhythmus. „Hint III“ begeistert mit dramatisch experimentell rockigem Flair und „Supertonic“ bietet Tangoklänge von Akkordeon, Violine und Piano. „Hint IV“ ist ein eigenständiges Instrumentalstück im dezenten Jazzrhythmus mit E-Piano, Violine, Akkordeon, Trompete und Horn und mit den drei Blechbläsern und in voller Besetzung endet das musikalische Werk mit „Sela in furs“ nach etwas mehr als 4 Minuten abrupt.
Aktuell stellt das Trio ihre CD auf einer Europatournee vor, wer die Gelegenheit hat sollte sich die Gelegenheit dieses musikalische Meisterwerk Live zu hören nicht entgehen lassen.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Dunkelschön "Vergehen & werden"
Screaming Banshee 2014

Artist Video

www.dunkelschoen-musik.de

Die sieben Spielmänner und -frauen von Dunkelschön entführen uns auf ihrem sechsten Album mit Celtic Medieval Folk Rock in die Welt der Phantasie. Frontfrau Vanessa Istvans (Gesang, Flöten) und Bandleader Michael Kaiser (Gesang, Nyckelharpa, Drehleier, Bouzouki, Harfe) werden von Monika Klüpfel (Cello, Gesang), Bernie Schmee (Gitarre, Bouzouki), Christian Wittkopf (Perkussion), Manuel Völk (Drums) und Bernie Horn (Bass) begleitet.
Das Cello spielt ein kurzes Intro und Vanessa lädt uns mit Sprechgesang und Rockröhre ein ihr ins "Morgenland" zu folgen. Die Vertonung des Edgar Allan Poe Textes "Lenore", von Harfe und Cello begleitet und von Reinhart von Stolzmann gesprochen, entwickelt sich zu einem achtminütigen mystischen Rock Epos. Mui Kita gastiert bei der wunderschönen Ballade "Das stille Tal" am Fagott, Cello, Harfe, Flöte und Gitarre ergänzen das akustische Arrangement. Neben den Eigenkompositionen haben Dunkelschön auch das traditionelle Schwedische "Kolarekarl" (Kohlenmann) aufgenommen, Rockgitarre, Bass und Schlagzeug treffen auf mitreißenden mehrstimmigen Gesang, Flöte und Cello. Die Band hat das Zusammenspiel von Rock Line-up und traditionellen akustischen Instrumenten perfektioniert. "Am Ende" singt Vanessa mit rauchig voller Stimme zum Spiel der Akustikgitarre bis Harfe, Cello und Flöte den Gesang mit einer bezaubernden Melodie verstummen lassen.
Dunkelschön ist eine der wenigen Formationen des Genres, die mit Eigenständigkeit und Innovation begeistern, sie begnügen sich nicht damit Klassiker nachzuspielen, sondern komponieren auch eigene Songs und Balladen.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Matze Rossi "Und jetzt Licht, bitte!!!"
Dancing in the Dark Records, 2014

www.senorematzerossi.de

Der Schweinfurter Liedermacher Matze Rossi hat sein neues Album mit 13 Originalsongs fast ausschließlich bei sich zu Hause solo aufgenommen.
Mit Gitarre und manchmal Mundharmonika, Geige oder Klavier begleitet er seine Lieder voller positiver Gedanken, das rhythmische "Alles was du willst" kann auch mit zwei Worten ausgedrückt werden, carpe diem. Katha Karg singt beim dramatisch vorgetragenem Gitarrensong "Best friends" die zweite Stimme und Nicole Carter Cashs Chorgesang begleitet das rockige Titellied. "Geist" ist ein melancholisches Lied über das Sein nach dem Tod und mit der romantischen Ode an die "Wunder" der Natur endet die CD.
Weder musikalisch noch textlich kann ich mit den Liedern von Rossi viel anfangen, alles ist ein wenig eintönig und oberflächlich.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Cuppatea "Courage"
Intrepid Records, 2014

www.cuppatea.de

Sigrun Knoche (Gesang, Blockflöte, Xylophon, Bass, Perkussion) und Joachim Hetscher (Gesang, Gitarre, Banjo) sind das Duo Cuppatea aus Münster. Für ihre sechste CD haben sie acht Eigenkompositionen, fünf Coverversionen und zwei Traditionals aufgenommen.
Die CD beginnt mit "Gib was ab" von Hetscher, ein Lied über die positive Entwicklung von der Wegwerfgesellschaft zur Share Economy, gesungen zu Flöte und Akustikgitarre. Überhaupt ist die politische oder sozialkritische Aussage der Mittelpunkt der Songs, egal ob eigene oder nachgespielte. Stings "Fragile" handelt von der Ermordung eines Ingenieurs durch US gestützte Milizen. Ben Linder half Nicaragua nach der Befreiung 1983 wieder aufzubauen, Hetscher begleitet Knoches gefühlvollen Gesang an der Gitarre. Unterstützt von Sopran-, Tenor- und Bassstimme singt Knoche (Alt) den Gospel "Dies' kleine Licht in mir" a Capella und Hetscher singt den irischen Folksong über den 1. Weltkrieg "The foggy dew". Bei Arthur Hamiltons Frauensong "Cry me a river" und Hetschers Lied über Hartz IV "Aufstockerin" begeistert Knoche mit tollem Bluesgesang.
Mit dem "Streiklied", das Hetscher gerne mit jedem teilt , der es für seine eigenen Zwecke anpassen will, endet das aktuelle Album zweier renitenter Liedermacher.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Mirja u Minnig "Verfougixjagd"
Zytglogge, 2014

www.mirjauminnig.ch

Article: Verfougixjagd

Das Berner TroubaDuo Mirja u Minnig veröffentlicht drei Jahre nach ihrem letzten Album Glücksträffer[49] ein weiteres Meisterwerk Berner Liederkunst, 14 abwechslungsreiche Eigenkompositionen mit einfachen aber mitreißenden Arrangements. Mirja spielt Piano, Keyboards und Whistle und Minnig bedient das Schlagwerk, die Schreibmaschine, Mundharmonika und Gitarre.
Minnig singt die erste Stimme bei seinem rhythmischen Lied über Alpträume, „Krimi“, Gitarre und Piano sowie Mirjas wunderschöner Chorgesang begleiten ihn. Der Titelsong von Mirja kommt im rasanten Rhythmus daher und endet mit einer überraschenden Auflösung. Die poetischen Dialekttexte sind sarkastisch, bildhaft, satirisch und aus dem Alltag gegriffen und von den beiden großartigen Sängern perfekt vertont. „Blödi Frage“ nerven die beiden, Mirja begeistert mit kräftigem Gesang, und „Kulturschock“ basiert auf einer wahren rassistischen Begebenheit, die jedoch anders endet als erwartet, vertont wird die humorvolle Geschichte mit mehrstimmigen Gesängen und Afro Beats. Das „Monschter“ von Loch Ness versus Friedenstaube wird von Blues Piano, Mundharmonika und Whistle begleitet und die „Hermes Baby“ klappert unermüdlich wenn Minnig den Blues singt. Mirja rappt zum Takt vom Schlagwerk, Thomas Berger gastiert an den Keyboards und Minnig brilliert mit klassischem Gesang, „Pavarotti“. Der „Sprung ir Schüssle“ erweist sich als Segen, eine nachdenkliche Ballade mit Mirjas einzigartigem Gesang und dann gehen die beiden voller Elan auf die fröhliche „Sommerjagd“.
Seit Mani Matter ist Bern für seine Dialekt-Liedermacher bekannt, Mirja u Minnig beleben diese Tradition mit virtuoser Musikalität und atemberaubenden Stimmen.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Machatschek "Freie Liebe / Free Love"
Eigenverlag, 2014

www.dermachatschek.at

Franz Joseph Machatschek ist Schriftsteller und Liedermacher und besitzt einen eigenen Verlag in Wien Simmering, der allerdings ausschließlich seine eigenen Romane und Audio CDs verlegt. Auf der aktuellen CD stellt er elf Originalsongs im Wienerischen Dialekt und Englisch vor, macht eine ebenfalls zweisprachige Lesung und präsentiert ein hausgemachtes Musikvideo.
Der Titelsong besteht aus einer simplen Melodie, Popklischees und Sprechgesang, der von Cello, Saxophon, Klavier und Schlagzeug begleitet wird. Beate Kaufmann singt „Nua a Hua / Just a whore“, die musikalische Begleitung ist ähnlich einfallslos, und „Favela Mandela / Favela Amor“ verbindet Rockgitarre mit Afro Beats und bizarrem mehrstimmigen Gesang. Die Dialektlieder sind sarkastisch und sozialkritisch, gehen aber nicht sehr in die Tiefe, „Gehma Giftlerschauen“ zielt gegen die Hypokrisie der Bourgeoise, die Hymne auf die „Buchhandlung“ hat er auch im Video verewigt, Werbung in eigener Sache, und „Eine kleine Lesung“ über Liebe, Erotik und Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit in der Bar Bizarr vervollständigt das Angebot.
Musikalisch ist das Ganze eher rudimentär, Machatschek ist auch kein großer Sänger und die Texte bleiben etwas oberflächlich.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Tom Astor "Volle Kraft voraus"
Telamo, 2014

www.tom-astor.de

Zum 50jährigen Bühnenjubiläum hat der Deutsche Country Musiker Tom Astor ein neues Album mit 14 Liedern veröffentlicht.
Astor hat eine sonore Stimme mit der er seine Country Schlager vorträgt, dazu gibt’s Mainstream Country Klänge und oberflächliche Texte. „Ich hab im Leben nur Gas gegeben“ tönt es zu Country Gitarren, Hammond Orgel, Schlagzeug und Bass. „Mit voller Kraft voraus“ spielt das Banjo zum langweiligen 4/4 Takt und dazu trällert Astor im Schunkelstil und „California Blue“ ist ein Bauchreiber für Seniorenpartys. Spätestens nach drei Takten kann sogar ein musikalisch unbegabter mitsingen, alles ist voraussehbar und man hat das Gefühl alles schon mal gehört zu haben.
Astor hat eine Band, die ihre Instrumente beherrschen, er hat eine kräftige Stimme, aber er macht nichts draus, langweilige Songs ohne Ideen mit Mainstream Schlager Arrangements und naiven Texten.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Riddle & The Stars "This is happening"
Songs & Whispers, 2014

www.benriddle.com
www.thefallenstars.com

English CD Review

Der australische Singer/Songwriter Ben Riddle (Gesang, Gitarren, Mandoline, Banjo, Melodica) hat sich mit dem Ehepaar Bobbo (Gesang, Gitarren, Mandoline, Keyboards) und Tracy Byrnes (Gesang, Bass, Glockenspiel), den Gründern des Trios The Fallen Stars aus dem Orange County, zusammengetan und ein Album mit elf Originalsongs und einer Coverversion veröffentlicht. Zu den Aufnahmen wurden Matt Froehlich (Drums, Cajun, Perkussion) und einige hervorragende Gastmusiker eingeladen.
Die rockige Ballade „Hold me“ beginnt mit Akustikgitarre und Pianoklängen, Bens einfühlsamer Gesang setzt ein, die zwei Back-up Stimmen, Drums und Bass gesellen sich dazu und markige Gitarrenriffs führen zum ekstatischen Höhepunkt, ein fantastisches Arrangement. Tracy singt den romantischen Country Song „Massachusetts“, Mandoline und Danny Ott am Dobro begleiten die Melodie mit melancholischen Klängen und beim Folk Song „The sea“ begleitet Geo Hennessey die Mandoline und den dreistimmigen Gesang an der Violine. Der bluesige Titelsong begeistert mit virtuosem Finger-Picking, unwiderstehlichem Pace und atemberaubendem dreistimmigen Gesang. Tracy singt die wunderschöne Ballade „Stronger than steel“, begleitet von Gitarre, Violine, Pedal Steel und Matt Tonge an der Mandoline, und Peter Linnane spielt beim romantischen Folk Song „Pyrenees“ Concertina und Pump Organ. Der Amerikaner Matthew Ryan schrieb „Dam“, ein mid-tempo Indie-alternative Country Song, und mit einem versteckten kurzen Instrumentalstück klingt das Album leise aus.
Das Projekt ist mit drei erstklassigen Sängern und Musikern ein voller Erfolg, sie vermischen amerikanische, australische und europäische Einflüsse zu einem tollen Mix.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Titus Lang & Groschencombo "Immer Meer"
Sonntagsmusik, 2014

www.tituslang.de

Der Leipziger Liedermacher Titus Lang (Gesang, Gitarre) hat sich mit der Groschencombo, Bastian Ruppert (Gitarren, Banjo, Keyboards), Philip Rohmer und Mohi Buschendorf am Bass, Johannes Sens, Ludwig Buschendorf und Alexander Wagner an Schlagzeug und Perkussion, Reentko Dirks (Orgel, Gitarren, Perkussion, Keyboards, Gesang), Axel Schröck (Klavier, Piano), Jörg Naumann (Duduk) und der Sängerin Diana Labrenz, zusammengetan und sein drittes Album mit zwölf neuen Songs aufgenommen.
Beim Titellied wird Titus von Dirks, Wagner und Schröck stimmlich unterstützt, zwei Gitarren, Bass und Perkussion sorgen für Schunkelrhythmus. Slide Gitarre, Banjo und cooler Pace treiben „Tonsteinmaschine“ an und die „Calypsobar“ sorgt für Karibikfeeling. Beim rhythmisch melodiösen „Unten am Strand“ singt Titus ein romantisches Duett mit Diana, angetrieben von Gitarre, Bass und Perkussion. Neben den Großteils akustischen Songs gibt’s auch rockig elektronische Töne, „Herzgespenst“, oder das orientalisch angehauchte hypnotische „Keine Welt“ mit Duduk und Klavier zu hören.
Lang hat ein abwechslungsreiches poetisches Album aufgenommen, seine Begleitmusiker sind hervorragend und die Arrangements einfallsreich.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Latin Quarter "Tilt"
Westpark Music, 2014

www.latinquartermusic.com

Zu ihrem 30 jährigen Jubiläum veröffentlicht die britische Band Latin Quarter ein neues Album mit zehn Originalsongs in gewohnter Manier, sanfte Popballaden und rhythmische Songs mit sozialkritischen Texten. Steve Skaith (Gitarren, Gesang), Greg Harewood (Bass), Steve Jeffries (Keyboards, Gesang), Martin Ditcham (Drums, Perkussion), sowie Sängerin Yona Dunsford und Texter Mike Jones haben zu den Aufnahmen Richard Wright und Ed Hogston an der E-Gitarre und Chris Rea an der Slide Gitarre eingeladen.
Skaith singt "Nico" (Jeffries/Jones), ein rhythmischer Popsong mit orchestralen Keyboard Klängen und Wright und Hogston an den E-Gitarren. "50 grams" (Skaith) handelt von der ungleichen Behandlung durch die Staatsgewalt je nach Herkunft und Status. Yona singt mit glasklarer Stimme die Popballade "Sometimes the big fish" (Dunsford/Harewood/Jones) und Rea verzaubert den Song mit der Slide Gitarre. Der Titelsong (Skaith/Jones) ist ein Pop-Rockballade mit einem gefühlvollen Duett von Skaith und Dunsford, der rockige Popsong "Once, twice" (Harewood/Dunsford) handelt von einer kaputten Beziehung und mit der melancholischen Ballade "One stone, the avalanche" (Skaith/Jones) endet das Album mit halbakustischen Klängen.
Die Musik von Latin Quarter besticht mit perfekten Arrangements, wunderschönen Gesangsstimmen und gefälligen, abwechslungsreichen Songs.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Metusa "Zahn der Zeit"
Eigenverlag, 2014

www.metusa.de

Das dritte Album der Baden-Württemberger Band Metusa ist ganz dem rockigen Mittelalter Sound gewidmet. Dominik (Gesang, Gitarren, Nyckelharpa, Bouzouki, Mandoline, Akkordeon), Katja (Gesang, Gitarren), Chris (Schlagzeug), Frank (Bass, Gesang), Verena (Gesang, Flöten), Miriam (Dudelsack, Flöten, Gesang), Hendrik (Perkussion), Luise (Geige, Stimme) und Markus (Stimme) haben 11 neue Lieder aufgenommen.
Dominik singt mit kräftiger Stimme "Krieger der Spielleute" zum Klang von Dudelsack, Bouzouki und markigem Rocksound, unterstützt vom mehrstimmigen Chorgesang. "Auf Wolken" ist eine schöne Rockballade, "Flucht" klingt nach einem Rock Musical und "Gwendoline" ist eine Mischung aus Rock- und Schlagermusik. Mittelalterlich klingen bei diesen Songs zwar teilweise die Instrumente, die Lieder sind jedoch eigentlich Mainstream Rocksongs voller Klischees. Zum Abschluss gibt's dann noch einen echten Schlager zu hören, "Könige von Morgen".
Auch wenn die Band musikalisch tadellos ist, die Songs sind einfach banal und einfallslos, ich frage mich welches Zielpublikum Metusa anvisieren, echte Mittelalter Fans können damit wahrscheinlich wenig anfangen.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Marcel Adam "Merci"
Eigenverlag, 2014

www.marcel-adam.de

Der saarländische Liedermacher/Chansonnier Marcel Adam hat sein nach eigenen Angaben letztes Studioalbum mit zwölf eigenen Liedern und Chansons sowie sechs Coverversionen aufgenommen. In Zukunft will er nur mehr Konzerte geben und diese eventuell mitschneiden.
Adam singt sowohl eigene französische Chansons wie "Birgit 2013", aber auch gecoverte wie "Der Clown" vom Österreicher Charly Niessen oder "C'est après que ça se passe" vom Franzosen Guy Béart. "Judith unn die blinde Wut" ist ein bluesig jazziger Dialektsong, bei dem die Musiker ihr Können beweisen, und "Feine Litt" kommt im Tango Takt daher. Mit dem "Min Testament Dixie" endet das Album im up-Beat Dixieland Sound.
Marcel Adam ist ein Unterhalter mit satirisch komischen Texten in französischer Sprache oder im Lothringer Dialekt, begleitet wird er von einer Schar hervorragender Musiker, die so ziemlich alles spielen, das ergibt ein unterhaltsames Hörvergnügen.
© Adolf „gorhand“ Goriup


The Fallen Stars "Heart like mine"
Songs & Whispers, 2014

www.thefallenstars.com

Das Ehepaar Bobbo (Gesang, Gitarren, Mandoline, Banjo, Pedal Steel, Glockenspiel) und Tracy Byrnes (Gesang, Bass) aus dem Orange County sind die Songwriter des Quartetts, Geoff Geito (Piano, B3) und Gary O’Yeah (Drums, Chimes) ergänzen das Line-up. Für die Aufnahmen des aktuellen Albums haben sie Rami Jaffee (B3), Caitlin Cary (Violine), Danny Ott (Lap Steel), Gregg Braught (Gitarre) und eine vierköpfige Chorgruppe eingeladen.
Tracy und Bobbo singen abwechselnd die Hauptstimme bei 11 Originalsongs und 6 Coverversionen. Tracy singt die wunderschöne Ballade „Valentine’s Day“, die Violine spielt eine romantische Melodie, Gitarre, B3 und Drums rocken dazu. Bei Kalai Kings melancholischer Rockballade „Tequila & Morphine“ singen die beiden ein großartiges Duett und Tracy begeistert bei Chuck Roberts Mid-Tempo Country „Jericho“ und bei dem Country Rock „All I want“ mit klarer und kräftiger Stimme. Bobbo rockt den up-Beat Song „Walk away“ und den mitreißenden Rock Song „Summer wine“ mit starkem Gitarrenspiel und Gesang, Tracys zweite Stimme und Otts phantasievolles Gitarrenspiel sind das Sahnehäubchen. Der flotte Titelsong, ein Country zuerst mit einem weiteren tollen Duett und der Band, dann eine unplugged Solo Performance von Bobbo, beendet das abwechslungsreiche Album nach einer vollen Stunde.
The Fallen Stars überzeugen mit tollen Songs, musikalischer Perfektion und fantastischem Gesang. Vielleicht sieht sie jemand auf der aktuellen Deutschland Tour.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Folk’s Sake "Best of Live"
Prosodia, 2014

www.forfolkssake.com

Folk’s Sake sind die fünf Berliner Folk Musiker Friedrich Sauer (Gesang, Gitarre, Mundharmonika, Mandoline), Andy Lange (Gesang, Gitarre, Bodhràn), Rebekka Hempel (Gesang, Fiddle, Bass), Sara Thögersen (Gesang, Fiddle) und Dennis B. Markheim (Cajun, Technik). Als Debüt werfen sie ein Album mit 56 Minuten erstklassigen Liveaufnahmen auf den Markt.
Die vier Hauptakteure sind hervorragende Musiker und Sänger und präsentieren traditionelle Folksongs und Tunes aus Irland und Schottland sowie einige Coverversionen von Flogging Molly. Das irische „Hills of Connemara“ begeistert mit tollen Chor- und Sologesängen und unwiderstehlichem Pace, beim schottischen „Wraggle taggle gypsy“ erzeugen sie mit Gesang und einfachem Arrangement eine fantastische Dramatik und eine rasant gesungene Version des nordirischen „Tell me ma“ ist die perfekte Plattform für mitreißende Solis. Der traditionelle Reel „Gravel walks“ bietet musikalische Virtuosität und viel Temperament und akustischen Punk rock von Flogging Molly frei übernommen gibt’s bei „Selfish man“ zu hören. Weitere Höhepunkte sind der Flogging Molly Cover „Black Friday rule“ mit traditionellen Zwischenspielen, der Reel „Oak tree“ und das Trinklied „Whiskey in the jar“.
Folk’s Sake ist eine lebhafte Folk Band, die mit viel Spielwitz und Energie die alten Klassiker wieder aufleben lässt.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Feuerschwanz "Auf's Leben"
F.A.M.E. Recordings, 2014

www.feuerschwanz.de

Artist Video

Seit 2005 veröffentlicht die sechsköpfige Nürnberger Mittelalter Band Feuerschwanz regelmäßig neue Silberlinge und polarisiert bei Live Auftritten mit rockiger Partymusik und leicht bekleideten Tänzerinnen. Das neueste Werk bietet 13 neue professionell produzierte Songs im gewohnten Stil.
Es geht los mit dem Titelsong, einem Trinkspruch auf den Untergang; im wechselndem Rhythmus, vom hämmernden Rock Pace zu Schunkelrhythmus erklingen markige Gitarrenriffs. "Mann aus Metall" ist ein humoristischer Blick auf das Rittertum im stampfenden Rhythmus und der Met fließt in Strömen bei "Blöde Frage, Saufgelage". "Auf Wiederseh'n" ist eine traurige Rockballade über den Verlust eines geliebten Menschen und bei "Träumer und Tor" wechseln sich harter Rocksound, epische Dudelsackmelodien und Kammermusik artige Streicher Arrangements ab. Grolender Gesang, Zauberformeln und treibender Rhythmus werden bei "Der Druide" mit Flöten- und Dudelsackklängen verzaubert, das wohl mittelalterlichste Lied des neuen Albums.
Warum sich die Geister der Mittelalter Fans bei der Akzeptanz von Feuerschwanz scheiden wird beim aktuellen Album klar, außer den Texten und dem Einbezug von Genre typischen Instrumenten wie Dudelsack, Flöten oder Geigen, gibt es eigentlich nichts wirklich mittelalterliches in der Musik, Mainstream Rocksongs dominieren das Programm.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Jürgen Koch-Janson "Alles im Fluss"
Blow Till Midnight Records, 2014

www.koch-janson.de

Jürgen Koch-Janson (Gesang, Gitarren, Bass, Tasten, Trommeln) ist seit mehr als 20 Jahren in der Liedermacherszene aktiv, sein neues Album mit acht Originalsongs und drei Coverversionen hat er wiederum im eigenen Studio und im Alleingang aufgenommen.
Von der Gitarre begleitet macht Koch-Janson sich beim Titellied über die Oberflächlichkeit der heutigen Zeit lustig. Hannes Waders "Hafenmond" handelt von schlaflosen Nächten, dazu spielt Koch-Janson virtuoses Finger-Picking und Mundharmonika. Das Instrumentalstück "Flattering sighs" ist eine perfekte Plattform für sein tolles Gitarrenspiel und die Vertonung des Hannes Lampe Gedichts "Danach" kommt im flotten Country Rhythmus daher. Den Text des Kieran Halpin Songs "God has no plan" hat er frei übersetzt und "No surprising news" ist ein Bluesrock mit Gitarre, Bass, Keyboards und Schlagzeug.
Das neue Album von Jürgen Koch-Janson ist eine abwechslungsreiche Sammlung von Liedern mit klugen Texten und anspruchsvoller Begleitung, der Gesang ist jedoch nicht seine Stärke.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Ramsch & Rosen "Bellver"
Lotus Records, 2014

www.ramschundrosen.at

Die Oberösterreicherin Julia Lacherstorfer (Geige, Bratsche, Gesang, Schellen, Trommel) und der Niederösterreicher Simon Zöchbauer (Zither, Trompete, Gesang, Shruti Box, elektrische Tanpura) haben als Duo Ramsch & Rosen ihr Debütalbum mit acht traditionellen Stücken, sechs Eigenkompositionen und einer Coverversion aufgenommen.
Zum Auftakt zeigt Julia ihre Kompetenz als Kompositorin, „Memento mori“ ist ein atemberaubend schönes Stück mit wunderschönem Gesang, virtuoser Trompete und rhythmisch melancholischem Saitenspiel. „Little sunflower“ vom Amerikanischen Jazz Trompeter Freddie Hubbard ist die perfekte Plattform für die beiden außergewöhnlichen Musiker, Trompete und Geige wechseln sich mit Solis ab. Simon schrieb das Titelstück für Trompete in Bellver de Cerdanya, einer kleinen Stadt in den Pyrenäen, eines von fünf musikalischen Sketchen der beiden. Beim Böhmischen Liebeslied „Untern Birnbam“ singen die beiden ein gefühlvolles Duett, begleitet nur von sparsamen Saitenklängen und der Shruti Box und das Wienerlied „Der schwarze Tauber“ wird mit zweistimmigen Jodel, Zither und tollem Geigenspiel verzaubert. Aus dem Oberösterreichischem Salzkammergut stammt das stille Jodlerlied „Übern See“, das mit rhythmischen Steirer Gstanzln und „Ischler Schleunige “kombiniert wurde. Das melancholische Almabschiedslied „Da Summa is aussi“ aus dem Steirischen Salzkammergut und ein weiterer Sketch von Simon für die Tanpura beenden das hervorragende Debüt der beiden brillanten Musiker.
Julia und Simon bezeichnen ihren Stil als Volksmusik der Gegenwart zwischen früher und jetzt, das trifft den Nagel auf den Kopf, ein sehr innovatives und kreatives Album.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Nobody Knows "Kleinstadt Rhapsodien"
Prosodia, 2014

www.nobodyknows.de

Neben den diversen musikalischen Projekten hat der Liedermacher, Autor und Folk Musiker Max Heckel (Gesang, Geige, Gitarre und fast alles was Saiten hat) aus Sachsen-Anhalt nun auch sein eigenes Label gegründet. Gemeinsam mit der Band, Georg Marth (Geige, Gesang), Ronny Heckel (Lead-Gitarre, Mundharmonika, Mandoline, Gesang), Thor Klein (Kontrabass, Gesang) und Aron Thalis (Schlagzeug), hat er nun ein neues Album aufgenommen.
Nach einem kurzen Intro für Geige spielen die Jungs zum „Klugscheißerlied“ auf, Punk, Polka und Bluegrass verschmelzen zu einem mitreißenden Mix. Bei „Stay Folk“ wird im Stil von Falco gerappt, dazu gibt’s Trompete und Posaune von Melchior und Dietrich Eichenberg. Tabi Harzer singt mit Max ein Duett bei „Heidenröslein – was zuvor geschah“, Dietrich Eichenberg am Cello, treibender Rhythmus und Mundharmonika begleiten den Song, und beim rhythmischen Folksong „.&-“spielt sie die Querflöte. Dann stellt Max einen Ausschnitt von seinem Projekt Band Chapeau[54] vor, „Fünfter Streich“ ist eine Wilhelm Busch Vertonung. Mit dem großartigen „Outro – was bleibt“, einem Song zwischen Liedermacher und Worldmusic, und einer tollen Version des traditionellen „Toss the feathers“ endet die abwechslungsreiche CD.
Ich verfolge die Entwicklung der Band seit Jahren und auf dem neuen Album überzeugen sie mit einem gereiften, innovativen und eigenständigen Stil.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Sara Lugo "Hit me with music"
Oneness Records, 2014

www.sara-lugo.com

Die Münchner Reggae Sängerin Sara Lugo hat gemeinsam mit Umberto Echo ihr zweites Album produziert. Neben Echo waren Gäste aus Jamaica, Indonesien und der Deutschen Reggae Szene an den Aufnahmen beteiligt.
Sara beginnt mit dem up-Beat Reggae "The one", produziert von Echo und der Augsburger The Onedrop Band, Trompete und Saxophon ergänzen das Reggae Line-up. Der Jamaikaner Protoje singt bei "Really like you" ein Duett mit Sara, sein gefühlvoller Gesang harmoniert sehr gut mit Saras Sopranstimme. Der Titelsong hat durchaus Hitqualitäten, bluesiger Reggae Groove mit Bläsern und Keyboards, und das soulige "Black & White" wurde gemeinsam mit Morry "Da Baron" von Korff von Dub Inc aufgenommen. Weitere Highlights sind "Learn & grow" mit dem Indonesischen Reggae Künstler Ras Muhamad, ein schöner Roots Reggae, und "High & windy" featuring Jamaikas Reggae Sänger Kabaka Pyramid.
Sara Lugo hat ein abwechslungsreiches Album aufgenommen, Reggae, Dub, Soul und Pop ergeben eine erfolgsträchtige Mischung, ob eingefleischte Roots Reggae Fans ebenfalls begeistert sind bleibt abzuwarten.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Cùl na Mara "Current Tales"
Fruitgarden Records, 2014

www.culnamara.com

Die vier Baden-Württemberger Celtic Folker Sonja Bumiller (Bass, Akkordeon), Sylvia Häufle (Drums), Martin J. Waibel (Bouzouki, Gitarren, Mandoline) und Eckard Lehmann (Whistles, div. Pipes, Bass) haben ihr zweites Album aufgenommen, zwölf Songs und Tunes, aus eigener Hand, gecovert oder traditionell.
Es geht los mit dem rockigen Protestsong „Irish Lullaby“, Drums, Bass und Gitarre erzeugen den mitreißenden Rhythmus und der Dudelsack spielt seine Melodie zur weiblichen Gesangsstimme. Das traditionelle schottische Märchen „Tam Lin“ begeistert mit wunderschönen Chorgesängen und virtuosem Whistle Spiel und „Highland to hell“, eine Anspielung auf AC/DC, verbindet traditionelle Pipes Klänge mit moderner Rockmusik. „Always in your mind“ ist ein rockiger up-Beat Song mit einer Prise Jazz und “Carrowkeel” ein Folksong mit Pipes, Chorgesang und treibendem Pace. Den traditionellen Song „No whale fishery“ aus Grönland haben die vier textlich an die heutige Zeit angepasst und auch die „Polkas fort he NSA“ haben einen zeitgemäßen Hintergrund.
Cùl na Mara überzeugen mit originellen Kompositionen und Arrangements, sie sind hervorragende Musiker und haben schöne Gesangsstimmen.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Duncan Street "Baptized by the Blues"
15 South Records, 2014

www.daveduncanmusic.com

Dave Duncan (Gitarren, Dobro, Gesang) und Stan Street (Mundharmonika, Perkussion, Saxophon, Gesang) haben gemeinsam ein Album mit zehn Originalsongs und einer Coverversion Großteils Live in Lafayette, LA, aufgenommen.
Es geht los mit "Watermelon, BBQ & Beer", ein up-Beat Country Blues von Duncan mit Mundharmonika, Kick Drum, Akustikgitarre und Dobro. Der Pace der Kick Drum ist ziemlich statisch und bestimmt die meisten Songs, dazu spielen die beiden tolle Blues Improvisationen. Street schrieb "Come to Mississippi", bei dem Duncan zu seiner Gibson ES 125 greift, und beim Muddy Waters Cover "I be's troubled" bestechen die beiden mit virtuosem Zusammenspiel. Der Titelsong von Street ist ein stampfender Bluesrock mit markigem Gibson Sound, Dobro und Mundharmonika und Duncans "The Blues comes in all colors" erzählt die Geschichte des Blues, langsamer Gitarren Pace, Saxophon, gefühlvoller Gesang und vor allem das Fehlen der manchmal nervenden Kick Drum machen den Song zu meinem Favoriten.
Obwohl die beiden hervorragende Blues Musiker sind, wäre ein größeres Line-up, vor allem mit einem richtigen Drummer Gold wert. Die Kick Drum lässt die eigentlich guten Blues Songs irgendwie amateurhaft klingen.
© Adolf „gorhand“ Goriup


goubran "Die Glut"
Lindo Records, 2014

www.goubran.com

Artist Video

Der österreichische Autor Alfred Goubran (Stimme, Gitarre, Slide Bass) hat 2010 das musikalische Projekt goubran gegründet. Gemeinsam mit Oliver Welter (Stimme, E-Bass, Perkussion, Rhythmus-Gitarre) und dem Multi-Instrumentalisten Stefan Deisenberger (Banjo, Harmonium, Melodica, E-Bass, Keyboard, Drums, Trompete) hat er für seine erste CD acht Eigenkompositionen und eine Coverversion aufgenommen.
Goubran hat eine verrauchte Stimme mit der er seine Poesie vorträgt, dazu gibt es bei "Frühling in Wien" rockig melancholische Musik, die den maroden Charakter der Worte unterstreicht. Die Stimmung ist düster und deprimierend, der Pace statisch und die Musik wenig ansprechend und eintönig. Deisenberger bringt bei "Bleib hier" mit Banjo und Melodica etwas Abwechslung in den musikalischen Einheitsbrei. Der Titelsong ist eine auf über acht Minuten hinausgezogene Vertonung von Breughel'schen Wortbildern. Am besten gefällt mir noch die Coverversion von Dylans "Hollis Brown", gute Songs sind eben gute Songs auch wenn man sie nicht mit der Originalfassung vergleichen sollte.
Ich will Alfred Goubran keineswegs künstlerische Kompetenz absprechen, aber für mich sollte Kunst immer auch ästhetisch sein, egal ob bildnerische Kunst, Literatur oder Musik. Vielleicht verstehe ich seine Kunst einfach nicht.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Jeremy Lyons "Make it better"
Five Eights Music, 2014

www.deltabilly.com

Singer/Songwriter Jeremy Lyons (Gitarren, Gesang, Banjo, Maultrommel, Keyboards, Perkussion) ist nach 13 Jahren im Mississippi Delta wieder nach Neu England zurückgekehrt, auf seinem aktuellen Album hört man daher auch den Einfluss des Delta Blues. Er hat gemeinsam mit ausgewählten Gastmusikern sieben Eigenkompositionen und vier Coverversionen aufgenommen und mit William D. Lucey produziert.
Der bluesige an einen Gospel erinnernde Song "I don't mind the rain" ist eine Liebeserklärung an New Orleans, Dinty Child an Harmonium, Fiddle und Akkordeon, Jerome Deupree an den Drums, Zack Hickman am Kontrabass und Lyons an der Slide Gitarre begleiten den sonoren Gesang. Ein einfaches Arrangement mit Drums, Kontrabass und virtuosem Gitarrenspiel zeichnet den Blues "Know" aus und den Folksong "When I'm feeling better" hat Lyons solo nur mit Gitarrenbegleitung aufgenommen. Bluegrass mit Banjo, Maultrommel, Fiddle, Kontrabass und Gitarre gibt's bei "Not drag me down" zu hören. Beim Titelsong von Greg Schatz singt Lyons ein Duett mit Eilen Jewell, Harmonium, Kontrabass, Drums und E-Gitarre spielen dazu einen Slow Blues. Mein Favorit ist "Special rider", ein Delta Blues von Nehemiah "Skip" James mit Robbie Phillips am gestrichenen E-Bass, Deupree an den Drums und Lyons an der E-Gitarre.
Jeremy Lyons hat ein abwechslungsreiches Album mit authentischem Americana produziert, Delta Blues trifft auf Folk aus dem Nordosten.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Funny van Dannen "Geile Welt"
JKP/Warner, 2014

www.funny-van-dannen.de

Artist Video

Nach mehr als zweijähriger Pause hat der Berliner Liedermacher, Autor und Maler Funny Van Dannen sein 13. Album mit 17 neuen Songs aufgenommen. Unter dem Motto "Geile Welt" bringt van Dannen seine sarkastischen Pointen und sozialkritischen Texte rüber, diesmal begleitet von aufwendigen Arrangements, seiner Frau Dajka und Sascha Hörold.
Ob beim rhythmischen Titelsong, dem romantisch Schlager artigen "Wir fliegen" oder dem rockigen "Losgehen" die Melodien gehen sofort ins Ohr, die Arrangements sind ziemlich poppig und Hitparaden-gerecht. "Menschen in Landschaften" ist eine melancholische Auseinandersetzung mit der Malerei, "Meine Arbeit" eine Abrechnung mit der Vogel Strauß Taktik und "Lied über nichts" spricht für sich selbst.
Die neue CD von Funny van Dannen kommt musikalisch ausgesprochen Mainstream daher, die tiefsinnigen Texte sind aber wie immer poetisch und Metapher geladen.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Les Ramoneurs de Menhirs "Tan ar Bobl"
Coop Breizh, 2014

www.ramoneursdemenhirs.fr

Wenn man die Homepage der bretonischen Folk Punkband Les Ramoneurs de Menhirs öffnet, stößt man in erster Linie auf politisch sozialkritische Statements. Eric Gorce (Bombarde), Richard Bévillon (Dudelsack), Maurice Jouanno (Gesang) und Loran (Gitarre) haben für ihr aktuelles Album elf Songs aufgenommen.
Bombarde und Dudelsack dominieren die Songs mit manchmal nerv tötendem Gejaule, Punk Rhythmus, Gitarrenriffs und der typisch bretonische Gesang ergänzen den Sound. Die bretonischen Texte erlauben es nur einer kleinen Minderheit die Inhalte zu verstehen, dennoch gibt es eine deutsche Fanseite, die Bretagne ist eben in. Dank der Songtitel kann man manchmal erahnen worum es geht, "Ibrahim" hat auch musikalisch etwas vom Nahen Osten, "Pussy riotal" spricht für sich selbst ebenso wie "Viva la revolution". Die Musik entstammt der bretonischen Folklore ist aber vom Punk dominiert, dennoch ist die Band Stammgast auf den traditionellen Fest-Noz.
Sowohl auf der deutschen wie auch auf der offiziellen Webseite gibt es Videos, da kann man sich selbst ein Bild machen. Für meinen Geschmack ist das eigentlich nur organisierter Lärm.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Molden, Resetarits, Soyka & Wirth "Ho Rugg"
monkey, 2013

www.ernstmolden.at
www.williresetarits.at

Der Wiener Liedermacher und Schriftsteller Ernst Molden (Stimme, Gitarren) hat seine Freunde Willi Resetarits (Stimme, Ukulele, Mundharmonika), Walther Soyka (Knopfharmonika, Stimme) und Hannes Wirth (Gitarren, Stimme) zu seinem neuen Projekt Ho Rugg eingeladen. Gemeinsam haben sie zwölf neue Lieder im Wiener Dialekt an nur drei Tagen Live aufgenommen.
Akustik- und E-Gitarre spielen auf zu „Ho Rugg“, ohne große Anstrengung erzeugen sie die notwendige Energie um die Poesie Moldens voranzutreiben, Willi greift zur Mundharmonika und mischt kräftig mit. Wienerlied trifft auf den Hauptstadtblues, markige E-Gitarrenriffs vermählen sich mit dem zarten Klang der Ukulele, mehrstimmige Gesänge vertonen die morbide Melancholie, die dem Wiener in die Wiege gelegt wird. Bei „Drom en Noadn“ dominieren brutale Gitarrenriffs und die klagende Mundharmonika das Wienerische, einzig der Gesang widersteht und holt den Blues zurück nach Wien. Veronika Molden gastiert bei der Ballade „Kinda ruggds zaum“ an der Soprano Ukulele und die Knopfharmonika, begleitet „Da Dod“ mit schönen Harmonien. Dann verlassen die vier die Stadtgrenzen und singen das flotte „Da Neisiedla See“, begleitet von Knopfharmonika, Akustikgitarren und Ukulele.
Nach weida foan,[47] auf dem Molden und Resetarits Klassiker der Popgeschichte verwienerischt haben, stellt sich Molden auf dem neuen Album als genialer Liedermacher vor.
© Adolf „gorhand“ Goriup



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