FolkWorld #55 11/2014
© Editorial by David Rovics

Das F Wort

Ich würde gerne einen Song vorstellen, den ich gerade geschrieben habe: "Neither King Nor Kaiser" (Weder König noch Kaiser). Klicke dazu auf das Symbol!

Artist Video
Neither King Nor Kaiser

A hundred years ago today the arms race was at an end
If there was a soul alive who could begin to comprehend
The suffering to follow, the hell that would transpire
When the soldiers were lined up and the men began to fire

A hundred years ago today, all around the world
There were hordes of marching men with flags of empire unfurled
And then there was the opposition who wouldn't stay on bended knee
Who said we'll fight for neither king nor kaiser, neither God nor country

A hundred years ago today the streets were filled to burst
With millions of people who said they had no thirst
For the blood of other workers who lived across the sea
They said we'll fight for neither king nor kaiser, neither God nor country     

A hundred years ago today referendums were ignored
Democracy was something no empire could afford
Sedition laws were passed and they filled the penitentiaries
We'll fight for neither king nor kaiser, neither God nor country

A hundred years ago today the executions were at dawn
Bomb blasts filled the air, the battle lines were drawn
The muddy fields were all red, a voice echoed amid the bodies
We'll fight for neither king nor kaiser, neither God nor country

Artist Video

Regierungen, die Medien und viele Menschen auf der ganzen Welt sind zum Gedenken an den Beginn der vier Jahre andauernden Massenvernichtung namens 1. Weltkrieg vereint, der vor hundert Jahren begann. Die Gedenkveranstaltungen können nicht über das Blutbad hinweggehen - das wäre unmöglich. Das Ausmaß des Gemetzels war so gewaltig - Millionen getötete Wehrpflichtige weltweit aus allen Gesellschaftsschichten -, es wäre unmöglich, diesen Aspekt des Krieges zu ignorieren, genauso wie es unmöglich wäre, nicht die Größe der Soldatenfriedhöfe oder die große Zahl der Grabsteine zu bemerken.

David Rovics

David Rovics @ FW:
FW#23, #26, #27, #29,
#32, #32, #44, #45, #46,
#50, #51, #52, #53, #54

www.davidrovics.com

Was die meisten Gedenkfeiern ignorieren, sind jedoch die Dinge, die wir nicht vergessen dürfen. Eines dieser Dinge ist der weit verbreitete Widerstand gegen den Krieg in der ganzen Welt. Gewerkschaften, Feministinnen, linke Organisationen und Pazifisten waren in vielen Ländern zahlreich und lautstark gegen den Krieg eingestellt. Gewerkschaftsführer und Aktivisten wurden deportiert, gehängt, eingesperrt, geschlagen und für ihre Opposition gegen den Krieg getötet.

Ein weiterer Aspekt im Vorfeld des Krieges, der in der Regel durch die staatlich geförderten Gedenkfeiern und die überwiegende Berichterstattung in den Medien ignoriert wird, ist die Tatsache, dass in vielen Ländern die Demokratie absichtlich unterlaufen oder ignoriert wurde, um sich diesem schrecklichen Kampf anzuschließen.

Zum Beispiel wurden in Australien zwei nationale Referenden gegen die Beteiligung am Krieg von der australischen Regierung ignoriert. In den USA trat der populäre Präsident Woodrow Wilson mit einem Programm der Nichteinmischung in den Ersten Weltkrieg an - deshalb hat er gewonnen.

Der wichtigste Aspekt der Gedenkfeiern, der in der Regel ignoriert wird, ist die Tatsache, dass der Erste Weltkrieg grundlegend und unbestreitbar ein Krieg für Imperien war (obwohl die Apologeten für Imperien leugnen würden, es wäre irgendetwas in dieser Art, ja dass Imperien überhaupt existieren würden!).

Die Folge des Krieges war eine von den Kolonialmächten aufgeteilte Welt. Grenzen wurden in diesen neu geschaffenen Ländern systematisch gezogen, um so viele Formen der Spaltung wie möglich zu schaffen; Länder, die dann systematisch von Großbritannien, Frankreich und den Vereinigten Staaten in den kommenden Jahrzehnten ausgebeutet wurden. Diese künstlichen Zerteilungen sind heute noch aktuell - in Syrien, im Irak, im Libanon, in der Türkei und in Palästina, um nur einige Orte zu nennen.

David Rovics: Falasteen Habibti

Nur zur Erinnerung, die Demokratie befindet sich in den Straßen. Vorzugsweise mit einer weithin hörbaren Lautsprecheranlage und einem guten Mikrofon ... David Rovics


Erstmalig veröffentlicht @ Davids Blog Songwriter's Notebook. David hat etwas getan, was er schon lange Zeit geplant hatte, aber nie dazu gekommen war, nämlich all seine Palästina-bezogenen Lieder (19 Lieder und 2 Gedichte) aus den Jahren 2000 bis 2014 gemeinsam zu veröffentlichen. "Falastine Habibti" (Palästina, meine Liebe) ist zudem ein Fundraiser für das Independent Middle East Media Center. Download "Falastine Habibti" @ Bandcamp, genauso wie die beiden Solo-Akustik-Alben "When I'm Elected President" (12 Lieder, die er zwischen Juli und November geschrieben hat) und "Wayfaring Stranger" (eine Sammlung von Cover-Songs) @ Bandcamp! Die Alben sind ein Fundraiser für Davids Kampagne, sich 2016 als zukünftiger US-Präsident aufzustellen. Ende April / Anfang Mai 2015 ist David Rovics in Deutschland und der Schweiz zu Gast.


FolkWorld Homepage German Content English Content Editorial & Commentary News & Gossip Letters to the Editors CD & DVD Reviews Book Reviews Folk for Children Folk & Roots Online Guide - Archives & External Links Search FolkWorld Info & Contact


FolkWorld - Home of European Music
FolkWorld Homepage
Layout & Idea of FolkWorld © The Mollis - Editors of FolkWorld