FolkWorld Ausgabe 36 07/2008

Nachrichten

Trio Bravo+ ++ Titi Winterstein ++ Veranstaltungs-Portal ++ Creole-Weltmusikpreis ++ Grimmaer Liederflut ++ World Bodhrán Championships ++ Radiomultikulti ++ Stoppok ++ Wackelstein Festival ++ Naumburger Nächte ++ Bardentreffen ++ Pure Irish Drops ++ Julie Fowlis ++ Irish Folk Festival ++ Klangwelten ++ Woody Guthrie Festival ++ China/Tibet: Shi Tao, Jamyang Kyi, Yungchen Lhamo ++ Zuguterletzt: Preis und Leistung ++

Trio Bravo+
Trio Bravo+ @ FolkWorld: FW #36

Icon Sound @ www.trio-bravo.de
Trio Bravo+: DVD-Verlosung

Das vierköpfige in Berlin beheimatete Trio Bravo+ ignoriert souverän die im Musikbereich üblichen Schubfächer und Etikettierungen, was einen Veranstalter schon mal in die Verlegenheit bringt, welchen Musikstil er auf dem Plakat ankündigen soll. 3 + 1 Musiker aus 3 Ländern - Mark Chaet (Violine), Giorgio Radoja (Piano), Sergej Sweschinskij (Kontrabass, Stick-Bass), sowie Adam Tomaszewski (Schlagzeug, Marimba) - ergeben ein einmaliges Klangbild aus osteuropäischen Wurzeln mit westlichen Einflüssen. Die Musiker haben Stummfilmklassiker wie Panzerkreuzer Potemkin und Menschen am Sonntag vertont und waren in diversen Tatorts zu hören. Neben dem Trio Bravo+ gibt es noch die Theaterproduktion Balagan und die Balagan-Band, eine um Bläser und Gesang erweiterte Besetzung.

Dank Trio Bravo+ und Ozella Music sind wir in der Lage, zwei Trio Bravo+ DVDs zu verlosen. Verlosung abgeschlossen!



Titi Winterstein ist tot

Am 13. Juni 2008 starb der Geiger Titi Winterstein im Alter von 51 Jahren an den Folgen schwerer Krankheit im Klinikum Offenburg.
Titi Winterstein
www.maeker-tours.de
Titi Winterstein hat in über 35 Jahren das Genre der Musik deutscher Sinti mit geprägt und ist zu einem anerkannten Botschafter der Musik seines Volkes geworden.

Titi ist der Sproß einer Sinti-Familie, der schwerstes Leid während der Nazi-Zeit widerfahren ist. Vater Tokeli überlebte zusammen mit seinem Bruder die Konzentrationslager Ausschwitz und Buchenwald - als einzige einer zwölfköpfigen Familie. Als der Vater ihm die ersten Griffe auf der Geige zeigt, ist Titi gerade acht Jahre alt. Schon im Oktober 1965 steht Titi beim Abschlußfest der Zigeunerwallfahrt Illingen (Saarland) erstmals auf der Bühne. Vier Jahre später verblüfft er als 12-jähriger an gleicher Stelle durch gekonntes Nachspielen der Swingtitel auf Schnuckenack Reinhardts wenige Monate vorher erschienenen ersten LP.

Als ihn 1972 der Berliner Gitarrist Häns'che Weiss in sein neu gegründetes Quintett holt, ist Titi 15 Jahre alt. Mit seinem frischen, ungestümen Spiel auf der Violine begeistert er das Publikum, von der Presse wird er als "Wunderkind" gefeiert. Häns'che Weiss und Titi Winterstein sind als herausragende Solisten ein ideales Gespann, aufs beste getragen von den enorm swingenden Rhythmus-Gitarristen Holzmanno und Ziroli Winterstein (-> FW#34) sowie Hojok Merstein, der die soliden Grundlinien auf dem Kontrabaß zeichnet.

Für ihre LP "Fünf Jahre Musik deutscher Zigeuner" erhalten Häns'che, Titi, Lulu, Ziroli und Hojok den Deutschen Schallplattenpreis 1978. Die Jury begründet ihre Entscheidung damit, daß diese unter den eingereichten traditionellen Platten diejenige sei, die "Tradition am wenigsten als Bewahrung, Reproduktion versteht, sondern die Tradition 'lebt', als vitaler Ausdruck ungebrochener Tradition von Zigeunermusik." Kurz nach der Verleihung steigt Häns'che Weiss aus. Die verbleibenden Musiker beschließen, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Der Bandname: Titi Winterstein Quintett.

Trotz aller Erfolge ist Titi Winterstein stets der traditionellen Lebensweise seiner Familie treu geblieben. Sobald die Sonne im Frühjahr lockte, gab's kein Halten mehr. Die Wohnwagen wurde angespannt und es ging mit verwandten und befreundeten Sinti-Familien auf die Reise.


www.folk-lied-weltmusik.de
Neues Portal zur Veröffentlichung von Tourneedaten

Dieses Portal erlaubt registrierten Nutzern, Tourneedaten von Musikern und Interpreten aus dem Bereich Folk, Lied und Weltmusik im Web zur Verfügung zu stellen. Die Tourneedaten werden im Magazin Folker! veröffentlicht und sind auf anderen Internetseiten aktuell verfügbar.


creole – Weltmusikpreis

ulman, folkBALTICA 2007

Ahoar "Between Rivers"
Äl Jawala "Lost in manele"
ulman "vibes"

www.creole-weltmusik.de

creole – Weltmusik aus Deutschland ist ein pyramidal aufgebauter bundesweiter Wettbewerb für aktuelle Musikprojekte und Bands, die sich mit regionalen und lokalen Musikformen aus der ganzen Welt auseinandersetzen. Der 2006/07 erstmals durchgeführte Wettbewerb war ein sehr erfolgreiches Debüt. Über 500 Bands mit ca. 2.700 Musiker und Musikerinnen haben sich bundesweit beworben. 115 Bands mit ca. 600 Musiker und Musikerinnen waren in 23 regionalen Wettbewerbskonzerten zu hören. creole-Preisträger waren die Gruppen Äl Jawala, Ahoar und ulman.

Die Preisträger der acht creole – Landesentscheide qualifizieren sich für den Bundeswettbewerb im September 2009 in Berlin.


www.liederflut.net
Grimmaer Liederflut

Das Internationale Musikfestival sollte eigentlich vom 5. bis 7. September stattfinden. Stattdessen überflutet an diesem Datum der Tag der Sachsen die Stadt. Die nächste Grimmaer Liederflut findet im Sommer 2009 statt.


Garifin, www.liekedeler.de

Icon Library Bodhrán World, Captured

Icon Video @ www.youtube.com

www.bodhran-world.de
www.worldbodhranchampionships.com
World Bodhrán Championships 2008

Dem Hamburger Guido Plüschke ist Anfang Juni im irischen Milltown im County Kerry eine kleine Sensation gelungen. Der norddeutsche Trommler konnte sich in den Vorrunden der World Bodhrán Championships gegen Mitbewerber aus Irland, den USA, Kanada, Frankreich und anderen Ländern durchsetzen und gelangte so als erster Nicht-Ire in der Geschichte des Wettbewerbs in das Finale. Nach einem guten Spiel vor den Juroren Mel Mercier und Tommy Hayes und knapp 500 Zuschauern konnte er sich den 3. Platz sichern.

Guido Plüschke spielt die irische Rahmentrommel bereits seit 17 Jahren und ist der einzige Vollzeit-Bodhránlehrer in Deutschland. Seine Erfahrung gibt er seit über 12 Jahren in Seminaren in ganz Deutschland an seine Schüler weiter. Dass man das Instrument nicht nur in der irischen Musik verwenden kann, zeigt er auf seiner CD "Bodhrán World", auf der das breite Spektrum seiner Kunst bewundert werden kann. Von traditionell irisch über Jazz und Barock bis hin zu Techno wird die Bodhrán eingesetzt.


Aus für Radiomultikulti

www.multikulti.de

Zum Jahresende wird der Rundfunk Berlin-Brandenburg sein seit 1994 bestehendes Integrationsprogramm „radiomultikulti“ auf 96,3 MHz aufgeben. Hörfunkdirektor Christoph Singelnstein: „Ilona Marenbach, die Chefredakteurin von radiomultikulti, und ihr Team machen ein inspiriertes, interessantes und engagiertes Programm.“ Intendantin Dagmar Reim: „Das Ende von radiomultikulti ist ein schmerzlicher Einschnitt in unsere Programmvielfalt. Die finanzielle Situation des rbb lässt es leider nicht zu, alle sieben Radioprogramme zu erhalten.“ Vom 1. Januar 2009 an wird auf derselben Frequenz das multikulturelle Programm Funkhaus Europa des WDR ausgestrahlt.

Der Vorstand der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V. hat die Ankündigung des Rundfunks Berlin Brandenburg mit Bestürzung zur Kenntnis genommen. Präsident Prof. Dr. Oliver Scheytt erklärte dazu: "Finanzielle Sachzwänge dürfen kein Ersatz für fehlende kulturpolitische Argumente sein, zumal das Einsparungspotenzial in keinem Verhältnis zum integrativen Nutzen von Radio Multikulti steht. Berlin braucht einen eigenständigen Radiosender, der die kulturellen Belange der zahlreichen MigrantInnen und ZuwanderInnen aufgreift und zu seiner Angelegenheit macht." Im Europäischen Jahr des Interkulturellen Dialogs und nicht einmal 6 Monate nach Verabschiedung des Nationalen Integrationsplans - so Scheytt weiter - werde mit der Entscheidung des RBB ein kulturpolitisches Zeichen gesetzt, das den zahlreichen integrationspolitischen Bemühungen von Bund, Länder und Kommunen einen Schlag ins Gesicht versetze.

Siehe auch den Kommentar von Karsten Rube: Radio Days


Stoppok & Worthy, photo: www.stoppok.de
Stoppok @ FolkWorld:

FW #16, #18, #19, #21,
#31, #31, #31, #33, #35


www.stoppok.de
Stoppok

Rockpoet Stefan Stoppok hat von April an in 20 deutschen Städten die Songs seines aktuellen Albums "Sensationsstrom" präsentiert - und seinem Publikum den Wechsel zu Ökostrom von Greenpeace Energy empfohlen.

Stoppok tritt nicht nur auf seiner Sensationsstrom-Tournee für Ökostrom ein. Auch privat ist er zu Greenpeace Energy gewechselt. Wenn der Gitarrist im heimischen Studio probt, wird sein Stromverbrauch nicht mehr von Umwelt gefährdenden Atom- und Kohlekraftwerken ins Netz gespeist. Sondern ausschließlich von sauberen Anlagen, die 100 Prozent erneuerbare Energien nutzen. Stoppok meint: "Bisher habe ich mich in meinem fast 30jährigen Musikerleben von jeglicher Kooperation mit Wirtschaftsbetrieben ferngehalten. Bei Greenpeace Energy hab' ich jetzt das erste Mal das Gefühl, dass sich eine Unterstützung wirklich lohnt - ohne es sich schön biegen zu müssen!"

Greenpeace Energy ist zweitgrößter bundesweiter, unabhängiger Ökostromanbieter und versorgt inzwischen mehr als 80.000 Kunden. Das Unternehmen ist eine Genossenschaft mit gut 14.000 Mitgliedern.


Demnächst ...

Wackelstein Festival Wegweiser

Wackelstein Festival
18. – 20. Juli 2008


www.wackelsteinfestival.at

Wackelstein Festival

„Die Premiere 2006 hat alle Erwartungen übertroffen: Stimmung, musikalische Qualität, Vielfalt wurden von allen Besucher/innen als einzigartig betrachtet. Von der musikalischen Ausrichtung her am ehesten ein Nachfolger des Folkfestivals in Gutenbrunn, lässt sich dieses Festival schon jetzt als unangefochtenes Musicians' Festival No. 1 in Österreich bezeichnen.“ (FolkWorld)

Dem Verein Duine De Dan ist es im Jahr 2007 gelungen bei dem Festival in Amaliendorf im niederösterreichischen Waldviertel diesen Level zu halten, die Besucherzahlen sind sogar noch angestiegen. Angetrieben von der allgemeinen Begeisterung geht es nun ins dritte Jahr des Wackelsteinfestivals mit einem fulminanten Programm: das schottische Chris Stout Quintett mit der Harfinistin Catriona McKay (Gewinnerin des Scots Trad Music Awards 2007), gefolgt von den international bekannten Phønix aus Skandinavien, die bayrischen Nachbarn Fei Scho bringen funkigen Folk ins Waldviertel und österreichische Spitzenformationen wie die BalkanFolkBand Nim Sofyan, Ballycotton (FantasyFolk) und die IrishFolkband Landor sorgen wieder für einen würdigen Rahmen. Der Sonntag startet wieder mit mittelalterlicher (Rhiannon) und österreichischer Volksmusik (Aufstrich). Beschließen wird nach der aufstrebenden Band Curbside Prophets (Country) die Bluespumpm das dritte Wackelsteinfestival rund um den letzten wirklich wackelnden Wackelstein im Waldviertel.

Neun Naumburger Nächte
21.06.–23.08.2008


www.naumburg.de/nnn/

05.07. ErsatzMusika
12.07. BalkaNova
19.07. CubaTango
26.07. Das Blaue Einhorn
02.08. Dazkarieh
09.08. North Sea Gas
16.08. Bivoac
23.08. Stokes

Neun Naumburger Nächte

Auch in diesem Jahr gibt es sie wieder, die Neun Naumburger Nächte im Marientor. Als Open-Air-Konzerte vom Kulturmanagement der Stadt Naumburg initiiert, sind sie jeweils Samstags in der Zeit von 21 bis 23 Uhr zu erleben. Geboten wird ein buntes Spektrum unterhaltender Musik jenseits des Mainstream: Folk und Weltmusik, Klezmer und Jazz stehen auf der Agenda.

Bardentreffen Nürnberg

Bardentreffen
1.–3. August 2008


www.bardentreffen.de

Bardentreffen 2004-2007
Finnland ist Schwerpunkt beim 32. Nürnberger Bardentreffen. Das Land im hohen Norden ist für Vieles bekannt und Vielen doch ganz unbekannt. Musik made in Suomi kann ganz erstaunlich sein. Wer weiß schon, dass in Finnland der Tango Volksbewegung ist, und wie die Kantele, das finnische Nationalintrument, klingt? Es wird zu hören sein, ebenso wie die Kebab-Kosher-Jazz-Film-Traffic-Punk-Musik von Alamaailman Vasarat, das famose Mundharmonika-Quartett Sväng, der Meister der Singenden Säge "La Sega del Canto" und die Folkmusikerin Pauliina Lerche. Wo finnische Musik im Mittelpunkt steht, darf die legendärste Truppe des Landes nicht fehlen: Die bizarren Leningrad Cowboys werden auf dem Hauptmarkt ihre Haartollen dem fränkischen Sommerwind aussetzen.

20 Jahre Pure Irish Drops

Pure Irish Drops
19.9.-19.10.2008

www.ffmusik.de

Benny McCarthy stammt aus Deelish in West-Waterford und ist Gründungsmitglied von Danú. Er fing mit 13 Jahren an, Akkordeon und Melodeon zu spielen. Im Laufe der Zeit hat er einen unverwechselbaren, eigenständigen Stil entwickelt. Schon zweimal zuvor hat er an einem PURE IRISH DROPS Projekt teilgenommen, und jedes Mal war das Publikum begeistert von seinem unglaublich virtuosen Spiel, durch dass er mit Leichtigkeit die treibende Kraft jeder Gruppe geworden ist, mit der er musiziert.
Sean Ryan lernte schon als kleines Kind die Tin-Whistle zu spielen. Dort, wo er aufwuchs, im Schatten des Rock of Cashel im Co. Tipperary, hörte man jede Nacht Musik, spielte doch sein Vater Fiddle und Mundharmonika und seine Großmutter Concertina. Seans Whistle-Spiel zieht immer sofort alle Aufmerksamkeit auf sich. Mit seinem Staccato betonten, rhythmisch-energetischen Stil und seiner Handhabung der Musik macht er selbst einfache, oft gespielte Melodien zu etwas Besonderem und erneuert sie mit ganz eigenem, persönlichen Ansatz und Elan.
Cormac Cannon spielt traditionelle irische Musik auf der Tin Whistle und den Uilleann Pipes seit seiner frühesten Kindheit. Als Musiker mit Herz und Seele hat er die Musik auch in seiner "wirklichen" Karriere als Elektronik-Ingenieur eingebracht, unter anderem mit einem Projekt, in dem er an einem Midi-System für die Uilleann Pipes arbeitete. Cormac gehört zu den besten Uilleann Pipes Spielern Irlands, schon auf der PURE IRISH DROPS Tournee 2006 konnte er das Publikum von seinen Überragenden musikalischen Qualitäten Überzeugen.

Julie Fowlis

Julie Fowlis @ FolkWorld: FW #31, #34

www.juliefowlis.com, www.dorflinde.de
Julie Fowlis

Julie Fowlis ist der neue Shooting Star der schottischen traditionellen Musik. Sie kommt auf Einladung des Rüsselsheimer Folk- und Jazzclubs Dorflinde am 11. Oktober 2008 erstmalig und exklusiv nach Deutschland.

Die junge Sängerin und Multi-Instrumentalistin von der Hebriden-Insel North Uist gewann 2006 als allererste gälischsprachige Sängerin den BBC Radio 2 Folk Award als "Best Newcomer". Anfang Dezember 2007 gewann Julie Fowlis bei den "Scots Trad Music Awards" in den Kategorien "Album of the Year" und "Gaelic Singer of the Year". Im Februar 2008 gewann sie bei den renommierten BBC Radio 2 Folk Awards den Preis "Folk Singer of the Year".

Kritiker sehen in Julie Fowlis bereits die große Pionierin, die traditionelle gälischsprachige Songs einem breiten Publikum auch jenseits der Folkszene öffnen wird. Das Repertoire von Julie Fowlis reicht von getragenen, hymnischen Liedern bis hin zu rhythmischen Waulking Songs, die ursprünglich von Frauen beim Walken von Stoffen gesungen wurden, und Mouth Music (gäl.: "puirt a' bhèil"), gesungenen Instrumentalstücken, die Scat oder Rap-Gesang ähneln.
Irish Folk Festival Fiddler

Irish Folk Festival
16.10.-16.11.2008

mit Liadan, Beoga [#33],
Niamh Ni Charra & Alan
Colfer
[#33], Griogair [#36]


www.irishfolkfestival.de

Zu Julies Band gehören der Fiddler und Bouzouki-Spieler Éamon Doorley von der irischen Super-Gruppe "Danú", der Gitarrist Tony Byrne aus Dublin und der mehrfache All-Ireland- und All-Britain-Champion Martin O'Neill an der Bodhrán.

Irish Folk Festival

Wer an Irland denkt, dem fallen zuerst zwei Phänomene ein: Wetter und Musik. Und sie haben sogar einiges gemeinsam. Wie das Wetter kommt und geht, ist auch Musik einem stetigen Wandel unterworfen. Mal bläst ihr der Wind kräftig ins Gesicht, mal kann sie sich im Erfolg sonnen. Wie sich Wolken am Himmel zu bizarren Gebilden formen, finden sich auch Künstler immer wieder zu neuen Gruppierungen zusammen. Neue Sounds entstehen und vergehen. Manchmal treffen sogar Regen und Sonnenschein gleichzeitig aufeinander. Für einen kurzen Augenblick entfaltet sich ein magischer Augenblick, der die Landschaft mit strahlendem Licht erfüllt. Das Irish Folk Festival weiß genau, wo im Land der Regenbogen die Wahrscheinlichkeit am größten ist, dieses zumindest in der musikalischen Form anzutreffen. Also auf zur "Rainbow expedition", um drei Stunden lang schillernde Musik aller Couleur zu genießen!
Die "Rainbow expedition" Tour ist auch eine Entdeckungsreise in das Irland von morgen. Erstaunlicher Weise setzt mal wieder ein alter Musikstil zu neuen Höhenflügen an. Um einen Heißluftballon abheben zu lassen, muss man ihm zunächst kräftig einheizen. Das macht man am besten, indem man genau die heißen Künstler und Gruppen an Bord nimmt, die aktuell für die Erneuerung des Irish Folk stehen. Sie werden uns in luftige Höhen entführen und uns die Grüne Insel aus einer neuen Perspektive erleben lassen.

Klangwelten- Festival

16.10.-18.12.2008

www.klangwelten.com

Klangwelten

Mit einem echten All-Star-Line Up tourt Deutschlands bekanntestes Weltmusik-Festival Oktober - Dezember. Mit u.a. den Wagogo Queens (Tanzania), Tata Dindin (Gambia), Jatinder Thakur (Indien) Enkhjargal (Mongolei), wie immer unter Leitung von Rüdiger Oppermann (Deutscher Weltmusikpreisträger 2006).

Woody Guthrie Festival

Woody Guthrie Festival

24.-26.10.2008

www.muenster.org/wgf/

Vom 2.-4. Oktober 2007 fand in Münster zum ersten Mal das "Woody Guthrie Festival Münster" statt. Unmittelbarer Anlass war der vierzigste Todestag des amerikanischen Folksängers Woody Guthrie (3.10.1967). Von vornherein wies die Festivalidee aber über dieses Datum hinaus: "Gerade mit Blick auf das Werk von Guthrie kann es sich dabei aber nicht um eine epigonale Veranstaltung handeln; das Festival soll zugleich Platz bieten für die heutige Auseinandersetzung mit Themen wie Arbeitsalltag, Widerstand, Antifaschismus, Migration, Verantwortung für zukünftige Generation - auch ganz konkret in Bezug auf Kinder - im klassischen Songwriting und in der Poesie." Der Zweck des "Woody Guthrie Festivals Münster" besteht in der Darstellung und Vernetzung von politischer Songkultur in Deutschland. Eingeladen sind Chöre, Bands und Liedermacher/Songwriter, die entweder explizit politische Aussagen durch ihre Kunst transportieren und/oder mit ihrer Kunst die Aktionen der sozialen Bewegungen und der politischen Linken unterstützen. Im Jahr 2008 soll dazu die Beschäftigung mit der Auswirkung der 68er Bewegung auf das politische Lied in Deutschland sowie die Ehrung des Songpoeten Victor Jara (35. Todestag - 16.9.1973) dienen.


Kein einziger Tag

Kommt über Juni hinaus.
Juni, da starb mein Herz,
Da starben meine Lieder,
Auch mein Liebchen
Starb in der blutigen See der Romantik.

Juni, eine heftige Sonne sengte die Haut,
Da trat hervor die Tatsache der Wunde.
Juni, die Fische verließen das blutrote Meer,
Es zog sie an anderenorts zum Winterschlaf.
Juni, die Erde schlug aus ihrer Art,
Die Ströme entsagten der Stimme.
Nun lassen sich keinem Toten mehr zustellen
All die Briefstapel.
China / Tibet

Mit dem elektronischen Staffellauf eines Gedichtes von Shi Tao, des in China für 10 Jahre inhaftierten Poeten und Journalisten, will der Internationale P.E.N. die Weltöffentlichkeit auf die Verletzungen des Rechts auf freie Meinungsäußerung in China aufmerksam machen.
www.penpoemrelay.org
www.pen-deutschland.de
Wikipedia: Shi Tao
Shi Taos Gedicht wurde in über 60 Sprachen übersetzt. Seit dem 25. März wird es auf elektronischem Weg von P.E.N.-Zentrum zu P.E.N.-Zentrum um die Welt geschickt. Die spezielle Webseite www.penpoemrelay.org präsentiert auf einer Weltkarte den Staffellauf des Gedichtes von Land zu Land, von Sprache zu Sprache, bis die Reise zu Beginn der Olympischen Spiele Peking erreichen wird.

Am 1. April wurde im Zuge der Unruhen in Tibet die Sängerin und Moderatorin Jamyang Kyi in ihrem Büro beim staatlichen chinesischen Sender Qinghai TV verhaftet. Sie ist seitdem verschwunden.
Wikipedia: Jamyang Kyi
Amnesty (English)
Amnesty (German)
Die Menschenrechts-Organisation Amnesty International fürchtet, dass sie dem Risiko von Folter oder anderen Misshandlungen ausgesetzt und ihr Leben in Gefahr sein könnte. Amnesty drängt die chinesischen Behören daher, ihren Aufenthaltsort bekanntzugeben, sicherzustellen, dass sie in Haft nicht Folter und Misshandlungen ausgesetzt ist, und sie unverzüglich und ohne Bedingungen freizulassen, wenn sie nicht eines erkennbaren Straftatsbestands beschuldigt wird.
Jamyang Kyi ist eine populäre tibetanische Sängerin, Feministin, Autorin, Journalistin und Fernsehmoderatorin. Seit den neunziger Jahren hat sie verschiedene Alben aufgenommen, mit denen sie in Tibet äusserst populär geworden ist. Ihre Musik ist sowohl von moderner Popmusik als auch von traditioneller tibetanischer Musik beeinflusst.

Yungchen Lhamo; photo by Michele Turriani

Yungchen Lhamo : FW#16, #17

www.musiccontact.com
Yungchen Lhamo, die charismatische Botschafterin Tibets in aller Welt, ist vom 16. bis 31. August 2008 in Deutschland. Begleitet wird die Sängerin von zwei Größen der deutschen Weltmusik-Szene: Büdi Siebert und Matthias Frey.
Nach einmonatiger Flucht mit ihrem damals sechsjährigen Sohn vom "Dach der Welt" in Lhasa durch den Himalaya traf Yungchen Lhamo ("Göttin des Gesangs") 1989 im indischen Exil auf den Dalai Lama, der sie ermutigte und förderte, das besondere Geschenk ihrer einzigartigen, ätherischen Stimme als Botschaft Tibets in die Welt zu tragen. Bereits das erste Album "Tibetan Prayer" wurde 1995 als bestes Weltmusik-Album ausgezeichnet.

Amnesty-Mitglied Jens Langpaap aus Bergedorf hat eine menschenrechts-freundliche Suchmaschine als Alternative zu den Branchenriesen Google, Yahoo und MSN entwickelt: www.sucheohne-zensur.de. Ausschlaggebend war die Beteiligung dieser Firmen an der Internet-Zensur in China.

www.goldfuermenschenrechte.de
Mit "Tibet, Tibet" auf Peter Gabriels Real-World-Label gelang der Diva, die heute in New York lebt, 1997 der internationale Durchbruch.

Nach Angaben der Menschenrechts-Organisation Amnesty International sind Hunderte von Internetseiten in China gesperrt. Mehr als 30.000 Polizisten kontrollieren das Internet rund um die Uhr. Wer sich gegen die Zensur wehrt, wird bestraft. Schlagworte wie „Demokratie“, „Menschenrechte“ oder „Freiheit“ stehen auf dem Index. Die Technologien, die es der chinesischen Regierung erlauben, Inhalte zu filtern und Seiten zu blockieren, stammen fast alle von ausländischen Unternehmen wie Yahoo!, Google und Microsoft.


Zuguterletzt: Preis und Leistung

Kommentar von
Detlef Hartlap,
Prisma 23/2008

An kulturellen Angeboten fehlt es nicht in diesem Land; an Leuten, die sie wahrnehmen und tapfer ihren Obolus entrichten, auch nicht. Ein Beispiel: Was mag es wohl kosten, Otto Sander beim Vortrag von Ringelnatz-Versen zu lauschen? Sieben Euro, zwölf Euro? Nein, 26 Euro! (Auch das Konzert- und Musicalpublikum könnte ein Lied davon singen, wie es geschröpft wird für zuweilen durchschnittliche Darbietungen.) Nun sind es sicher nicht die Menschen aus dem Armutsbericht der Bundesregierung, die mit solchen Beträgen an der Kultur teilhaben - sie müssen mit RTL vorliebnehmen und dem Sonntagsfilm des ZDF -, nein, von den Vorlesestunden der Literaturfestivals bis zum drogenbefeuerten Rock ist Kultur eine bürgerliche, biedere und eben auch ziemlich teure Angelegenheit geworden. Keine Spur von Abgrund, kein Hauch von Utopie, nichts, was wirklich neu wäre, nur braves, dekoratives Konsumententum, das um keinen Preis überanstrengt werden möchte. Wir sind umstellt von Kunst, aber was, über das Eintrittsgeld hinaus, bedeutet sie noch? Verlassen wir eine, sagen wir, Neo-Rauch-Ausstellung aufgewühlt und fürs Leben erschüttert? War Jörg Immendorf ein Bewusstseinsveränderer oder ein cleverer Bediener des Boulevards? Nichts, außer den Fußballern, ist stärker überbewertet als Kultur in ihrer derzeitigen Form.


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© The Mollis - Editors of FolkWorld; Published 07/2008

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