Ausgabe 16 10/2000

FolkWorld CD-Besprechungen

Dog

Carlos Nuņez "Mayolongo"
Label: BMG Music; BMG LC00116; 2000; Spielzeit: 52:20 min
Viele kulturelle Einflüsse strömten im Laufe der Jahrhunderte nach Galicien, diesem grünen Flecken Nordspaniens, das Irland verwandter ist als Andalusien. Hauptsächlich über den Jakobsweg nach Santiago de Compostella, einer der drei großen Pilgerstätten des Christentums. In letzter Zeit aber vermehrt auch über die Hafenstädte Vigo und La Coruna, Sammelpunkte und Schmelztiegel für Auswanderer und Wiederkehrer. Im Gegensatz zu manch anderer Region Europas, empfing Galizien diese Einflüsse mit offenen Armen, ohne dabei den Bezug zu den eigenen keltischen Wurzeln zu verlieren. So ist es nicht verwunderlich, das Carlos Nuņez für die Produktion seiner aktuellen CD "Mayolongo" seine Arme weit öffnete und verschiedene Künstler Europas einlud, mit ihm die gemeinsamen Wurzeln des Keltentums zu pflegen. "Mayolongo", so heißt ein Poem der galizischen Nationaldichterin Rosalía de Castro. Als eine der ersten Autorinnen benutzte sie die galizische Sprache in der Literatur. Nuņez vertonte dieses Poem und die portugiesische Sängerin Anabela gibt dem Text mit viel Gefühl beinahe ertastbare Kontur. Musikalisch unterstützen ihn dabei die irische Akkordeonistin Sharon Shannon, sein Bruder Xurxo Nuņez mit der akustischen Gitarre und Pancho Alvarez mit der Mandoline. Allesamt hervorragende Virtuosen auf ihren Instrumenten. Hector Zazou ist für einen kurzen Moment am Klavier zu hören. Liam O'Flynn, Meister der irischen Uielleann Pipe, zeigt in dem sehr gefühlvollen Lied "Astros, fuentes y flores", wie schön ein leise gespielter Dudelsack klingen kann. Dieses Lied basiert ebenfalls auf einen Text aus dem 19.Jahrhundert und überhaupt scheint jenes Jahrhundert eine Quelle der Inspiration für den 30-jährigen Nuņez zu sein. Beim Einspiel der CD benutzte er unter anderem eine Gaita die ebenfalls aus dieser Zeit stammt und die normalerweise im Museum von Pontevedra zu sehen ist.
Ein anderer Pol, der ihn beeinflusst, besteht aus dezenten Pop-Elementen. Ex-Supertramper Roger Hodgson lässt in dem recht einfachen Lied "The moon says Hello", nach fünfzehn Jahren Pause wieder seine hohe Stimme erklingen. Carlos Nuņez wertet das Lied mit dezenter Flötenbegleitung erheblich auf. Auf seiner letzten CD "Os Amores libres", überraschte er mit einem Kampflied der irischen Spanienbrigade, das man nach kurzer Zeit unweigerlich mitsingen musste. Auf dem aktuellen Album wartet er mit einem echten Schankraumschlager auf, der direkt aus einem verräucherten Pub an der galizischen Küste stammen muss. Ronni Drew, das alte Urgestein der Dubliners gibt mit seiner knarzigen Stimme in "Capitan Nemo" darüber Auskunft, was geschähe, wenn die Nautilus in der Bucht von Vigo auftauchen würde. Ein derbes Lied, gesponnen aus Seemannsgarn und Bier und zudem von dem Dubliner auf Spanisch gesungen, mit deutlich irischem Akzent. Das klingt so komisch, das man es nach anfänglichem Stirnrunzeln bereits kurze Zeit später nicht mehr zwischen den Ohren wegbekommt. Bei all diesen unterschiedlichen Einflüssen funktioniert Carlos Nunez' Musik wie eine Kompassnadel, die von den verschiedenen kulturellen und stilistischen Polen angezogen wird und dabei hin und her pendelt, doch letztlich mit dem keltischen Erbe Galiziens einen unverrückbaren Fixpunkt besitzt.
Karsten Rube


Wizard Woman of the North
Label:
Heilo / Grappa Musikforlag; HCD 7138; Spielzeit: 67:26min, 19 Tracks
Eine Sammlung ausgesuchter Stücke von nordeuropäischen Frauen - den Geheimnisfrauen des Nordens. Sie bringen die Schönheit, Faszination und stille Kraft ihrer mystischen Kultur zu unseren Ohren: Sologesänge, überlieferte Tänze und eigene Kreationen geformt von kurzen Sommern, langen Wintern, der Teilhabe von Waldgeistern und anderen Gnomen und nicht zuletzt vom starken Willen dieser sensiblen Frauen. Bekannte Namen und Gruppen tauchen auf: Susanne Rosenberg (N), Tellu (FIN) - die ungenannten mögen mir verzeihen. Männer werden nur gelegentlich im Hintergrund an den Instrumenten wirksam. Zuhören sich hingeben und sich von diesen Klängen fangen lassen.
Frank Jagusch


Snakefam "Songs from my funreal"
Label:RCA CD 07863 67687-2, RCA Victor über BMG Classics; Spielzeit: 42:48 min, 10 Tracks
Kein Folk - neue Interpretation von "Klassikern". Auf jeden Fall hörenswert: Keine direkte Wiedererkennung, eher ein "da war doch was"-Effekt... Erstaunlich, daß eine solche Neuinterpretation von "Rising Sun", "Frankie and Jonny", "John Henry" usw. möglich ist. Snakefarm - das sind Anna Domino, Michel Delory und Gäste. Sie gibt Ideen und Gesang, er füllt das Bild mit Klangszenen. Akustische Instrumente, Elektronik, Verzerrer, verrückte Aufnahmepraxen... Etwas neues auf dem Feld der klanglichen Möglichkeiten.
www.kneelingelephant.com
Frank Jagusch


Odgers & Smmonds "Baby Fishlips"
Label:
Twah!;116/EFA 61116-2; Spielzeit: 41:49min, 13 Tracks
Eine CD wie eine gute alte Kassette. Wohnzimmeraufnahmen zweier Liedermacher: Mal pur akustisch, mal etwas country, mal später im Studio popiger abgemischt. Der Charme des Einfachen bleibt. Im Mittelpunkt steht die Spielfreude und die sanften Botschaften & Geschichten der Texte. Einige Stücke hacken sich nach einigem Hören fest ... (z.B. Man Overboard).
Twah, Mühlenstr. 8, D-23552 Lübeck, Tel. +49/4 51/8 13 14 91, Fax +49/4 51/8 13 10 98
Frank Jagusch


Billy Ross "Shore Street"
Label:
Greentrax; CDTRAX 198; 2000; Spielzeit: 42.35 min
Ein wunderschönes ruhiges Album von schottischen Liedern. Billy Ross ist Gründungsmitglied der legendären schottischen Band Ossian, die sich vor wenigen Jahren für gelegentliche Konzerte in neuer Bestzung wieder zusammengfunden hat. Das Album "Shore Street" enthält traditionelle schottische Lieder, die Billy Ross schon immer geliebt hat, aber noch nie dazu gekommen ist, sie aufzunehmen. Mit seiner warmen Stimme interpretiert er die Lieder auf seine ganz eigene, verzaubernde Art und Weise, die wir nur zu gut aus Ossian's Zeiten kennen. Für die Aufnahmen der CD hat sich der Sänger die Ossian-Kollegen William Jackson, Ian MacInnes und Stuart Morrison sowie Gitarren-Wunder Tony McManus und einige andere schottische Musiker ins Studio geholt. Was dabei herauskommt, entspricht genau den hohen Erwartungen, die man diesem Album entgegenbringt: eine exquisite Auswahl schöner Lieder, aus denen die gesamte Schönheit herausgeholt wird. Auch die Illustrationen im Booklet lassen nicht zu wünschen übrig.
Ein äußerst gelungenes Werk.
Greentrax
Michael Moll


Phønix "Live"
Label:
Go' Danish Folk Music Production; GO0299; 1999; Spielzeit: 54.01 min
Phønix sind eine der spannendsten instrumentalen Bands Dänemarks. Auch in Deutschland haben die jungen Musiker mit ihrer firschen Musikmischung schon abgeräumt - unter anderem auf dem Leiziger Tanzhausfest. Mit diesem Live-Album präsentieren sie nun ein Stück des Live-Erlebnisses eines Phønix-Konzertes auf CD.
Der besondere Reiz der Musik liegt in der Kombination einer groovingen Bassklarinette mit den Folkinstrumenten Piano-Akkordion, Geige und Blockflöte/Dudelsack/Geige, hinterlegt von Perkussion. Dabei wird allen Instrumenten der nötige Raum gegeben; die Interpretationen der Stücke variiert stark zwischen Solo-/Duo- und Ensemblespiel. Den Großteil der Melodien haben die jungen Musiker selbst geschrieben, allerdings mit starker Verwurzelung in dänischen bzw. skandinavischen Traditionen.
Dass das Album live aufgenommen worden ist, setzt die Tonqualität nicht herunter und lässt die Musik noch natürlicher und frischer wirken. Nur den Applaus hätte man eventuell etwas leiser abmischen können. Ansonsten keinerlei Kritikpunkte; durchaus sehr empfehlenswerte innovative und groovige dänische Musik.
Go' Danish Folk Music Production
Michael Moll


Chris Wood & Andy Cutting "Knock John"
Label:
Ruf Records; RUFCD08; 1999; Spielzeit: 51.44 min
Das Duo Wood/Cutting ist ohne Zweifel einer der besten folkmusikalischen Exporte aus England. Andy Cutting ist herausragend gut auf dem diatonischen Knopfakkordeon, während Chris Wood ein begnadeter Fiddler ist und nebenbei auch noch sehr schön singt. Während die beiden auf den Inseln auch für ihre frankophonen Melodien bekannt geworden sind, gehen sie auf diesem Album ausschließlich zu ihren englischen Wurzeln zurück. Wenn sie nicht (vier mal) selber die Stücke schreiben, dann greifen sie auf traditionelle englische Stücke zurück. Die Interpretationen von Melodien und Liedern liegen auch sehr eng an der Tradition, lassen dennoch die Improvisationsfreude der beiden gut erkennen. Und um letztendlich das Album ganz perfekt werden zu lassen, haben sie sich ihren Bandkollegen vom "The Two Duos Quartett", Ian Carr, ausgeliehen, der bei einigen Nummern sein sehr effektiv improvisiertes Gitarrenspiel beiträgt.
Im November sind die beiden fröhlichen jungen Engländer auch wieder in Deutschland zu erleben, definitv eine dicke Empfehlung wert. Die Daten finden sich auf Peter Brauns homepage.
Ruf Records
Michael Moll


Niamh Parsons "In my Prime"
Label:
Greenlinnet; 2000; Spielzeit: 54.45 min
Niamh Parsons ist zur Zeit eine der besten Sängerinen Irlands. Spätestens seit sie im letzten Jahr als Highlight das Irish Folk Festival abschliessen durfte ist sie auch in Deutschland bekannt.
'In my Prime' schliesst gut an ihr vorheriges Album, das hochgelobte tradtionellen Album 'Blackbirds And Thrushes', an. Auch auf diesm Album interpretiert Niamh solo oder aber von einigen hochbegabten irischen Musikern akustisch begleitet zumeist traditionelle Lieder. Die Begleitmusiker sind u.a. Graham Dunne (Gitarre), Josephin Marsh (Akkordeon), Mick Kinsella (Mundharmonika) und Siabhan Peoples (Geige). Weiterhin singt Niamh teilweise in beeindruckender Weise zusammen mit ihrer Schwester Ann Parsons-Dunne.
Meine Highlights diese exzellenten Werkes sind 'Annan Waters', 'So here's to you' von Alan Bell, 'Bonny Woodhall' und das Titelstück 'In my prime'.
In Deutschland hat man nächstes Jahr gleich zweimal die Gelegenheit Niamh in live zu sehen: Im Mai ist sie mit ihrem Trio auf der neuen Irischen Festival Tour 'Irish Spring' (zusammen mit der tollen jungen Gruppe Calico und Christy O'Leary (Ex-Boys of the Lough) & Frank Kilkelly) zu sehen, im Oktober steht eine tour nur mit der Band auf dem Programm. Infos zu beiden Touren findet man auf der homepage von Music Contact.
Diese Chance sollte man sich nicht entgehen lassen!
Niamh's homepage
Christian Moll


Medival Babes "Undrentide"
Label: BMG Classics; 75605 51359 2; 2000; Spielzeit: 52.24 min
Die Medival Babes sind - wie der Name schon ahnen läßt - eine Gruppe junger Frauen, die sich mittelalterlichen Liedern in einem Gewand der heutigen Zeit widmen. Die Babes interpretieren Lieder wie 'Quan vey la Lauzeta', geschrieben von Bernart de Ventadorn (1145-1195) in mittelalterlichem Französisch (Provencalisch), oder 'Palästinalied'von Walter von der Vogelweide oder Englische Kanon 'Maiden in the Mor lay' aus dem 14. Jahrhundert. Der meist chorhafte vorgetragene Gesang der Mädchen wird begleitet von Instrumenten wie Blockflöten, Saiteninstrumenten, Dulcimer und Percussion. Das was sie so fabrizieren kann man zwar nur noch im weiteren Sinne dem Folk zuordnen, mich spicht ihre schöne (wenn auch teils etwas seichte) Interpretation der Lieder an.
Medival Babes homepage
Christian Moll


Stoppok plus Worthy "Grundvergnügen"
Label:
la-la-land/GrundSound; GS 0002; 2000; Spielzeit: 70.40 min
Der deutschsprachige Sänger und Liedermacher (Stefan) Stoppock war in den letzten Jahren ziemlich stark mit Rockmusik Begleitung seiner Lieder beschäftigt. Auf seinem neuen Duo-Album mit dem Blues Musiker und Sänger Reggie Worthy wandelt er nun auf neuen Pfaden - alle Lieder sind nur akustisch begleitet - es handelt sich um ein reines Duo Album ohne Gastmusiker: Stefan Stoppok - Gitarre, Waldzither, Banjo, Fußstampfen, Gesang; Reggie Worthy - Bass, Fußstampfen, Gesang. Dies ist genau das richtige! Stoppoks Lieder kommen so hervorragend zur Geltung - man kann den (zum Teil tiefgreifenden) texten gut folgen. Seine Lieder handeln von 'Krieg', 'Scheisse am Schuh', 'Ärger' oder 'Learning by burning' - zum Teil witzig, oft regen sie einen aber auch zum Nachdenken an... Am Ende der gelungenen Platte bringt Reggie Worthy auch noch drei Lieder zum besten, die da wären der Jimmy Hendrix Klassiker 'Castle made of sand', 'One of us' von Bazilian und das von Reggie selbst getextete und komponierte 'Since you been gone'. Im Augenblick treten die beiden exzellenten Musiker auch Live auf - hingehen lohnt sich...
Stoppok's homepage
Christian Moll


Dona Rosa "historias da rua"
Label:
Jaro; 4228-2; 2000; Spielzeit: 50.21 min
Dona Rosa ist eine Portugisiche Sängerin mit äußerst ausdrucksstarker Stimme - die CD strotz nur so von Emotionen.
Es ist unglaublich das diese herrausragende Sängerin nicht schon länger die Konzertsäle der Welt füllt - bis vor zwei Jahren hat die blinde Sängerin ihren Lebenunterhalt als Straßenmusikerin (Sängerin) auf den Straßen Lissabons verdient.
So sind ihre Lieder natürlich 'historias da rua' - Geschichten der Straße.
Entdeckt wurde Dona Rosa von Andre Heller als das österreichische Fernsehen für die Sendung Stimmen Gottes eine Fado Sängerin suchten. Andre heller erinnerte sich vor einiger Zeit Dona Rosa auf einer Strasse in Lissabon singen gehört zu haben - sie wurde gesucht und gefunden. Dona Rosa wurde dann auch einer der Stars der Sendung. Dies führte dann auch zu dem Plattenvertrag mit Jaro und der ersten Tournee durch Mittel Europa.
Auf dem Album sind neben der grandiosen Stimme Dona Rosa's, die sich gerne mit einer Triangel begleitet, auf vier Stücken der bekannte Akkordeonist Ricardo Dias (Brigada Victor Jara, Arrangeur für Misia) und auf zweien der weltbekannte Chor 'The Bulgarian Voices Angelite'.
Ein Album von grosser Schönheit - Dona Rosa ist eine Sängerin, die man nicht verpassen sollte!
Jaro
Christian Moll


V/A "Piping Up"
Label:
KRL Lochshore; CDLDL 1300; 2000; Spielzeit: 78.49 min
Bagpipes finden vermehrt ein größeres Publikum. Zumindest scheinen das die Plattenfirmen zu denken. Hier ist also eine weitere Sammlung sowohl schottischer Piper, Chris Armstrongs Notes in ma Heid, Rory Campbells Field of Bells, Fred Morrisons The Sound of the Sun, Anna Murrays Tri Nithean, Gordon Walker, Tommy Cooper und Gordon Duncan, als auch Cape Breton Piper Ann Grays Shouting at Magpies, Uilleann Piper Paddy Keenan und Troy Donockley, und die australische Victoria Police Pipe Band. Alle Stücke kommen mit Unterstützung von mannigfaltigen Gitarren, Synthis oder vollständiger Bandbegleitung, die Pipes konkurrieren mit Flöten und Fiedeln, einige Titel sind mit recht modernen "Beats" unterlegt. Nichts für den Puristen, aber in jedem Fall eine gelungene Auswahl, die keine Langeweile aufkommen lassen sollte. Die Interpreten werden zwar kurz im Booklet vorgestellt, aber - was für viele Kompilationen gilt - ausführlichere Bemerkungen zu den Aufnahmen und Stücken wären zu wünschen gewesen.
Letztens hörte ich: "Was ist das für Musik? Ich mag den entspannenden Klang." Wer sagte noch, Bagpipes seien nicht erholsam?
KRL Lochshore, krl@krl.co.uk; 9 Watt Road, Hillington, Glasgow G52 4RY, Tel. +44 141 8829986; Fax +44 141 8833686
Walkin' T:-)M


Lia Luachra "Traffic"
Label:
Malgamu Music; MALGCD 114; 2000; Spielzeit: 59.49 min
Lia Luachra gibt es seit 1997, damals spielten sie noch überwiegend irische Sessionstücke. Die Besetzung ist dabei ziemlich einzigartig: Shane Bracken (Konzertina, Perkussion), Declan Corey (Mandoline, Bouzouki), Tricia Hutton (Fiddle) und Jon Hicks (Gitarre, Gesang). Die vier sind immer noch in traditioneller Musik verwurzelt, lassen sich aber nicht einengen. Ihr neuestes Album verläuft kreuz und quer über musikalische Grenzen, Einflüsse aus Klassik, Jazz und osteuropäischer Musik verschmelzen mit irischem Trad. (Das ist in der Tat die Bedeutung des irischen Wortes "malgamu" und Malgamu Music widmet sich der Kombination unterschiedlicher Musikrichtungen bei gleichzeitiger Bewahrung eines irischen Klangbildes.) "Traffic" (Verkehr) ist weder Schneckentempo im Berufsverkehr noch Geschwindigkeitsübertretung auf der ßberholspur. Aber Lia Luachra bevorzugen eher kunstvolle Arrangements, als stumpfsinnig Jigs & Reels mit halsbrecherischer Geschwindigkeit herunterzuhämmern. Die meisten Instrumentalstücke sind Eigenkompositionen, Jon Hicks hat zusätzlich vier Lieder dazugesteuert.
So let yourself not Sleeping at the Wheel, get in Charlie's Car and join the Traffic!
Malgamu Music, malgamu@indigo.ie; 5 Main Street, Tallaght, Dublin 24; Tel/Fax +3531 451 5765
Walkin' T:-)M


Fil Campbell "Dreaming"
Label:
Roundtower; RTMCD 97; 2000; Spielzeit: 41.39 min
"Rostrevor [Co. Down, Nordirland] scheint die Beschaffenheit zu haben, große Namen anzuziehen:: Tommy Sands, Kieran Goss ..." - und bald vielleicht Sängerin und Gitarristin Fil Campbell? Ein Höhepunkt ihrer Karriere war sicherlich der Auftritt im nordirischen Parlament zur Unterzeichnung des Karfreitagsabkommens. "Dreaming" ist bereits 1996 veröffentlicht, aber nun neu abgemischt worden. Fil zeigt sich hier eher als Interpretin, selbst Kompositionen von Van Morison und Lennon/McCartney fehlen nicht. Die Melange aus Folk, Jazz und Pop ist sorgsam arrangiert worden, um ihre "verletzliche" Stimme zu unterstützen. Das Titelstück, Gewinner des Letterkenny Song Contests 1994, ist die einzige Eigenkomposition und eigentlich das kraftvollste Lied. Ich bin daher begierig auf mehr ...
Roundtower, info@roundtower.com; 10 Metro Centre, Dwight Road, Watford, Herts WD1 8SS; Tel. +44 1923 281281; Fax +44 1923 281200
Walkin' T:-)M


Allie Fox "Diving for Pearls"
Label:
Vixen Records; VIX002; 2000; Spielzeit: 54.29 min
Die schottische Liedermacherin und Gitarristin Allie Fox hat ihre Finger in vielen Projekten: Sie arbeitet mit dem Jazzgitarristen John Rutherford, spielt mit der Folkrockband Eclectic Shock und betreibt den "String Jam Club". Auf sich selbst besinnend, taucht Allie nun nach eigenen Perlen und präsentiert ein Soloalbum mit zeitgenössischem Folk, Blues, Country und Pop. Hinter den fantasiereichen Arrangements, begleitet von der Creme schottischer Sessionmusiker, findet man eine gefühlsbetonte Stimme und einen Strauß schön gearbeiteter Lieder. Schafft man es bis zum Ende, wird man mit einem hervorragenden Song über Boxlegende Joe Louis belohnt. Und wenn man tief genug taucht, gibt es mehr als eine versteckte Perle zu entdecken.
Vixen Records, info@vixenrecords.com; 14 Hillside Terrace, Selkirk TD7 4LT; Tel.+44 1750 20538 Fax +44 1750 725006
Walkin' T:-)M


Zum Inhalt der FolkWorld CD Besprechungen

Zum Inhalt des FolkWorld online magazins Nr. 16

© The Mollis - Editors of FolkWorld; Published 10/2000

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