FolkWorld #53 03/2014

CD & DVD Rezensionen

Wouter Kellerman "Mzansi"
Eigenverlag, 2013

Artist Video

www.wouterkellerman.net

Der Südafrikanische Flötist und Komponist Wouter Kellerman hat gemeinsam mit JB Arthur und Mauritz Lotz ein neues Album mit traditionellen Melodien und Liedern, Coverversionen und Eigenkompositionen produziert. Alle drei sind in Südafrikas Musikszene und in verschiedensten Genres tätig und sie haben zu den Aufnahmen eine Reihe von großartigen Musikern und Vokalartisten eingeladen.
Arthur und Kellerman haben die "African Hornpipes" arrangiert, Irish Dance Tunes auf der Übungsflöte und Afrikanische Gesänge von Mfaniseni Ntlama und einer vierstimmigen Chorgruppe. Eunice Harris singt Miriam Makebas "Malaika" begleitet von der Querflöte , Erik Paliani an der Gitarre und Arthurs Programming und der Senegalese Lamine Sonko singt den Südafrikanischen Klassiker "Mama Tembu", von Flöte und Chorgesang begleitet und vom Reggae Rhythmus der Band angetrieben. Das Originalstück "After hours" überrascht mit poppigem World Music Sound, Querflöte und Vokalartistik von Jolette Odendaal und David Matamela wurden von Lutz arrangiert. Weitere Höhepunkte sind das von Sonko gesungene "N'Jarinu Garab" vom Sengalesen Cheikh Lô oder das jazzige Titelstück von Kellerman und Paul Carlos (klassische Gitarre), das virtuose Zusammenspiel von Flöte, zwei Gitarren und Piano wird vom treibenden Bass / Drums Pace angetrieben. Kellerman hat das Instrumentalstück "In the moment" geschrieben und begeistert bei dieser Solo Performance mit atemberaubenden Improvisationen an der Querflöte, er singt in die Flöte im Stil von Ian Anderson und verbindet es mit Beat Boxing, der perfekte Showcase.
Das fünfte Album des Südafrikaners entstand aus der Quintessenz seiner musikalischen Einflüsse, der Sound wurde von den herausragenden Musikern und den drei Produzenten geprägt, Afrika meets the World.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Norbert Schneider "Schau ma mal"
Telemedia Music, 2013

Artist Video

www.norbertschneider-music.com

Der Wiener Singer/Songwriter Norbert Schneider (Gesang, Gitarren) hat nach seinem erfolgreichen Bluesalbum Medicate my Blues away[50] ein Album in seiner Muttersprache aufgenommen. Begleitet von Philip Pflamitzer (Schlagzeug, Perkussion), Philip Laminger (Kontrabass, E-Bass), Dave Ruosch (Keyboards) und einigen Gastmusikern hat er acht Eigenkompositionen und vier Coverversionen aufgenommen.
„Vom Buxbaam und Kirschen“ ist ein bluesiger Song virtuos begleitet von Wurlitzer, Kontrabass und Schlagzeug und Arne Beyer pfeift zum mitreißend souligen Blues von „Schau ned so zwider“, Gitarrengroove, Kontrabass, Schlagzeug und abwechselnd Orgel und Piano. Schneider spielt eine halbakustische Gibson, er umfasst mit seiner Stimme drei Oktaven und er ist und bleibt ein Blues Musiker. „Ollas leiwaund“ von Georg Danzer kommt als Bluesrock mit Tom Müller am Saxophon und Martin Grünzweig an der Posaune daher und Horst Chmela singt bei seinem Klassiker „Ana hot immer des Bummerl“ die zweite Stimme, ein jazzig bluesiger Ohrenschmaus. Weitere Höhepunkte sind „Wos is mit der Liebe“, Gitarren Blues mit Geri Lülik an der Mundharmonika, und „Die Wöd draht si weida“, ein großartiger Rock’n’Roll mit Piano, Bläsern und atemberaubendem Pace.
Norbert Schneider setzt die Tradition hervorragender Wiener Liedermacher fort, seine Songs sind abwechslungsreich arrangiert, perfekt interpretiert und bezaubern mit typisch Wienerischem Charme.
© Adolf „gorhand“ Goriup


GUZ "Der beste Freund des Menschen"
Rookie Records, 2013

www.guzmusik.ch

GUZ ist Sänger und Multi-Instrumentalist der Schaffhauser Rockband Die Aeronauten,[42] nebenbei hat er bereits sein fünftes Soloalbum mit elf Songs und einem Instrumentalstück veröffentlicht.
GUZ singt rockige Songs wie „Lektrizität“ oder „Neid“, eine interessante Mischung aus Rock, Punk, Indie und Liedermacher Sound. Manchmal klingt er ein wenig wie Udo Lindenberg wie bei „Morgen gehörte uns“, dann begleiten Streicher „Anpumpen“, das verdächtig nach einem Beatles Song klingt. „Kleiderladen“ ist ein humorvoller Dixieland und „Stilles Haus“ eine schleppende Rockballade mit atonalem Flair.
Die Musik von GUZ ist abwechslungsreich, was mir fehlt, ist jedoch der rote Faden. Das Album ist wie ein Patchwork Teppich, grell, schrill und sicher auffällig.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Howard Glazer "Stepchild of the Blues"
Lazy Brothers Records, 2013

www.howardglazer.com

Der aus Detroit stammende Blues Gitarrist Howard Glazer hat gemeinsam mit Chris Brown (Bass), Charles David Stuart (Drums) und Gastmusikern sein Debütalbum mit neun Originalsongs aufgenommen.
Glazer hat eine schwächliche Gesangsstimme, die teilweise von zwei weiblichen Chorstimmen unterstützt wird, wie bei "Don't love you no more", ein schleppender Bluesrock mit kreischenden Gitarrensoli. "Shakin'" ist ein up-Beat Rock Song im Stil von Bo Diddley, Chuck Bartels übernimmt hier den Bass, und beim "Gas Pump Blues" teilen sich Glazer an der Resonator Gitarre und Harmonica Shah an der Mouth Harp den Lead. Beim langsamen "Telephone Blues" gastiert Larry Marek an der Orgel, ebenso wie beim bluesigen "Somewhere", ein halbakustischer Song mit akustischer Rhythmusgitarre und jaulender Lead Gitarre.
Glazer ist zweifellos ein guter Blues Gitarrist, als Songschreiber und Sänger hat er mich jedoch enttäuscht, das Ganze ist Mainstream Blues ohne innovative Elemente, alles schon dagewesen und von anderen besser umgesetzt.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Paul Armfield "up-here"
Cargo Records, 2013

www.paularmfield.com

Paul Armfield (Gesang, Gitarren, Bass, Singende Säge, Glockenspiel), Singer/Songwriter von der Isle of Wight, hat gemeinsam mit einer Reihe von Gastmusikern sein fünftes Album mit zwölf neuen Songs aufgenommen. Neben Akkordeon, Gitarre, Kontrabass, Klavier und Mandoline kommen auch exotische Instrumente wie Kora, Hackbrett, Sitar, Charanga und Oud zum Einsatz.
Armfield singt stille beinahe meditative Songs wie „The morning after the storm“, bei dem er den E-Bass spielt und von Drums, Piano, Lap-Steel und E-Gitarre begleitet wird. Dave Godby am Oud und Rafe Spencer am Kontrabass begleiten Armfield (Gesang, Akustikgitarre, Säge) bei „The first“, ein sentimentaler Song, den er seinen Kindern widmete. „This photograph is my proof“ ist ein langsamer Americana im ¾ Takt und bei „The speed of clouds“ sorgen Drums, Kora, Hammer Dulcimer, Kontrabass und Banjo für etwas mehr Pace. Am besten gefallen mir noch das jazzige „My apology“ mit Trompete, Piano, Kontrabass, Drums, Akustikgitarre und Streicherarrangement und der bluesige Titelsong.
Für meinen Geschmack ist das neue Album von Armfield zu eintönig, nur wenige Songs stechen heraus, meist sind es stille langweilige Balladen.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Randy Scott "Out of the blue"
Favored Nations, 2013

www.randyscott.net

Der in Detroit geborene Blues Gitarrist Randy Scott hatte seine Gitarre bereits an den Nagel gehängt, als er durch Zufall an einem Blues Wettbewerb teilnahm und ihn gewann. Nun hat er sein Debütalbum mit zehn Songs und drei Instrumentalstücken, alles aus eigener Feder, veröffentlicht.
Scott singt und spielt seine Gibson Gitarre und wird von Keyboards, Bass und Drums begleitet, wobei die Besetzung abwechselt. Seine Tour Musiker Todd Connelly am Bass und Matt Lesser an den Drums sorgen für den mitreißenden Bluesrock Rhythmus bei „Ramblin‘ Man Blues“, Jeff Babko legt mit der Orgel einen Klangteppich auf dem Scott seine Gibson röhren lässt. Gary Novak (Drums) und Travis Carlton (Bass) übernehmen bei „Nothing but a thang“ den Rhythmus Part und Scott spielt seine tollen Soli. Beim Slow Blues „Can’t quit on you“ sind wieder Connelly und Lesser an der Reihe, Michael Murphy spielt die Orgel und Scott bleibt weiter im Mittelpunkt, er ist ein hervorragender Blues Gitarrist und hat eine tolle Stimme, lässt aber der Band wenig Freiraum für Improvisationen, das macht das Ganze etwas eintönig. Abwechslung bringt „Kisses like cherries“, ein Bauchreiber für die späte Partystunde mit Pat Leon an den Drums. Das Titelstück ist ein instrumentaler Blues mit treibendem Rhythmus und beim up-Beat Bluesrock „Hell to play“ gesellt sich Albert Lee mit der Rhythmusgitarre und einem virtuosen Solo dazu. Nach den ewig stampfenden Bluesrock Rhythmen ist „Tommy’s Tune“ eine willkommene Erholung, Scott spielt das rhythmisch aber stille Stück solo und zeigt dabei sein Können.
Randy Scott hat den Preis sicherlich verdient, für wirklich guten Blues braucht es aber eine homogene Band und nicht einen Star Gitarristen.
© Adolf „gorhand“ Goriup


A Daneem "Herzöd"
MundArt Ageh, 2013

www.scheedaneem.de

A Daneem ist die akustische Triovariante von Schee Daneem,[51] Dietmar "Dietz" Forisch (Gesang, Akustik- und Resonator Gitarre, Mundharmonika, Banjo-Ukulele), Pit Holzapfel (Gitarre, Banjo, Akkordeon, Melodica, Perkussion, Mundharmonika, Gesang) und Peter Müller (Türkisches Banjo, Guitarron, Akustikbass, 12-saitige Westerngitarre, Gesang). Forisch schrieb acht Songs, übersetzte zwei Coverversionen ins Bayrische und vertonte zwei Gedichte, dazu kommen ein traditionelles Gstanzl, ziemlich daneem interpretiert, und ein Rag von Gastsänger Johannes „Bauch“ Six.
Forisch singt „katz aus’m sack“ zur akustischen Schlaggitarre, akustischem Bass und seinem virtuosen Spiel an der Gitarre, ein toller Blues. Bluesrock vom feinsten gibt’s bei „wenn der euro geht“ zu hören, Hans Eckl gastiert an der E-Gitarre, treibender Perkussionsrhythmus, Bass, Resonator Gitarre und die orientalische Kurzhalslaute, Oud, erzeugen einen atemberaubend akustischen Groove. Den Hank Williams Song Mind your own business hat Forisch als „ram doch z’erscht bei dia auf“ übersetzt, Mundharmonika, Banjo-Ukulele und Bass spielen einen tollen Country Blues. Karina Kaltenmarkner singt bei „i hoi blos mei kloane ab vom knast“ die zweite Stimme zum jazzigen Pace von Gitarre, Bass und Resonator Gitarre und das „gschtanzül“ wird vom Türkischen Banjo, Cümbüs, orientalischem Perkussionsrhythmus und Lotusflöte begleitet, altbayrisch-anatolische-gschtanzül, a daneem halt heißt es auf dem Cover. Forisch hat das 100 Jahre alte Gedicht „verlassen“ von Emerenz Meier als traditionelle Ballade vertont und der „herr und hund“ Rag kommt mit Slide Gitarre von Eckl, Blues-Harp, Westerngitarre und Banjo daher, Six singt seinen Song höchstpersönlich.
Schee Daneem is A Daneem, oder so ähnlich heißt‘s ja, beide aktuellen Alben gefallen mir gut, die akustische Variante begeistert mit viel Witz und tollen Blues Songs, virtuos vorgetragen.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Missy Raines and The New Hip "New Frontier"
Compass Records, 2013

www.missyraines.com

Missy Raines ist eine preisgekrönte Bluegrass Bassistin aus West Virginia, auf ihrem aktuellen Album sucht sie nach neuen Grenzen. Gemeinsam mit Ethan Ballinger (Gitarren), Jarrod Walker (Akustikgitarre, Mandoline) und Josh Fox (Drums, Perkussion) hat sie zehn Songs aufgenommen.
Raines startet mit dem rhythmisch melodiösen Americana „I learn“, die warme Stimme von Raines wird vom sanft-rockigen Groove von Gitarre, Mandoline und Drums angetrieben. Der Titelsong ist eine wunderschöne Ballade, bei dem Raines warme Gesangsstimme von schönem Chorgesang begleitet wird. „Long way back home“ von Pierce Pettis ist ein melancholischer Song mit treibendem Rhythmus, tollem Zusammenspiel von Gitarre und Mandoline und gefühlvollem Gesang und „Kite“ von Sarah Siskind eine verträumte Rockballade, die sanfte Stimme von Raines harmoniert mit den rockigen Gitarrenriffs perfekt. Bei „When the day is done“ singt Raines mit bluesigem Timbre zum wechselnden Pace und bei „What’s the callin‘ for“ gastiert Sam Bush mit virtuosem Spiel an der Mandoline und der zweiten Stimme; fetzige Gitarrenriffs, treibender Pace und das atemberaubende Duett der beiden Bluegrass Musiker machen es zu meinem Lieblingssong.
Auf dem neuen Album wendet sich Missy Raines etwas ab vom Bluegrass und entdeckt den Americana, sie singt schöne luftig lockere Songs musikalisch hervorragend eingespielt.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Oleg Ponomarev "Russian gypsy violin"
ARC Music Productions, 2013

www.olegponomarev.com

Oleg Ponomarev stammt aus einer russischen Zigeuner Familie (korrekt eigentlich Fahrende, aber ich verbinde keine negativen Gedanken zum Wort Zigeuner) und ist Komponist, Produzent und Musiker (Geige, Bratsche, Gitarre, Bass, Keyboards). Gemeinsam mit dem Geiger Lev Atlas, dem Gitarristen Nigel Clark und hervorragenden Gastmusikern an Gitarre und Kontrabass hat er acht Eigenkompositionen, vier traditionelle Melodien, ein Stück von Stéphane Grappelli und eins von Georgi W. Sviridov eingespielt.
Ponomarev ist ein hervorragender Violinist und hat bei verschiedenen Projekten mitgearbeitet, u.a. bei Loyko, die vergangenes Jahr beim Buskers in Bern waren oder bei Caroline Moreaus tollem Cover Album Paris is burning. „Polonez“ ist ein für die Russischen Fahrenden typischer Wettstreit zweier Geiger, begleitet von der Gitarre. In derselben Formation spielt das Trio „Smelka“, ein Vengerka Tanz gewidmet Olegs Schwester Esmeralda, oder eine „Doina“, ein rasanter Moldawischer Tanz, mit dem sich die Fahrenden im Winter warm halten. Mein Favorit ist „Turka“, ein rhythmisches Stück mit fetzigem Gitarren Groove und zwei virtuosen Geigen. „Odessa City Romance“ ist eine wunderschöne beinahe jazzige Melodie mit Geige, Bratsche, zwei Gitarren, Clark und Drazen Djerek, und Kontrabass (John Gilligan). Das traditionelle Stück „Lautary“ hat Ponomarev mit Sergey Vorontsov und Konstantin Gogunskiy an den Gitarren aufgenommen, atemberaubender Pace, und im Alleingang hat er einen traditionellen „Wedding Song“ mit Geige, Bratsche und Kontrabass aufgenommen.
Für Freunde von Zigeuner Romantik, halsbrecherischem und vor allem virtuosem Gefiedel und osteuropäischer Folklore ein Muss. Mich hat die CD jedenfalls begeistert.
© Adolf „gorhand“ Goriup


The Bankesters "Love Has Wheels"
Compass Records, 2013

Artist Video

www.bankesters.com

Phil und Dorene Bankester (Gitarren), ihre drei Töchter Alysha (Mandoline, Fiddle), Emily (Fiddle, Clawhammer Banjo) Bankester und Melissa Triplett (Bass) und deren Ehemann Kyle (Banjo, Gitarre, Mandoline, Dobro) sind die aus Illinois stammenden Bankesters. Alison Brown hat das neue Album der singenden Familie produziert, mit einigen Gastmusikern wurden in Nashville zwei Originalsongs und zehn Coverversionen aufgenommen.
Der Titelsong ist einer von fünf Songs von der aus Kentucky stammenden Bluegrass Musikerin Lisa Shaffer, ein up-Beat Bluegrass gesungen von Melissa und begleitet von Josh Williams an der Gitarre, Bass, Fiddle, Mandoline und Banjo. Kenny Malone sorgt beim Carter Family Song „Cups“ mit Drums und Perkussion für den flotten Pace, Emily singt die kräftige Lead Stimme, Alysha und Sierra Hull begleiten sie mit wunderschönem Gesang und Hull brilliert mit virtuosem Spiel an der Mandoline. „Time and love“ von Melissa und Kyle ist ein weiterer up-Beat Bluegrass mit Fiddle, Mandoline, Gitarre, Bass und Banjo, Melissa begeistert mit tollem Gesang unterstützt von ihren beiden Schwestern. Auch die melancholische Ballade „Found“ stammt von Melissa und Kyle, Alison Brown spielt die Gitarre und Larry Atamaniuk die Drums. Alysha singt „I gotta have you“ begleitet von Dorene und Emily und Melissa, Emily und Alysha wechseln sich bei „One room“ mit der Lead Stimme ab, zwei bluesige Songs von Lisa Shaffer. Phil singt die Country Ballade „She’s a stranger“ von Mark Brinkman und Dorene brilliert bei Becky Bullers Song „Rise up“ mit atemberaubender Lead Stimme, Jim Hurst begleitet sie an der Swamp Gitarre und rhythmischer Chorgesang der Familie sind alles was dieses großartige Arrangement braucht.
The Bankesters stehen für virtuosen Bluegrass mit unwiderstehlichen mehrstimmigen Gesängen, ein erstklassiges Album. Ein tolles Video von „Cups“ findet ihr auf der Homepage.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Téada "Ainneoin na stoirme - In spite of the storm"
Gael Linn Records, 2013

www.teada.com
Téada sind Oisín Mac Diarmada (Fiddle, Piano, Keyboard) und Damien Stenson (Flute) aus dem County Sligo, Séamus Begley (Gesang, Melodeon) aus Kerry, der Dubliner Bodhràn Spieler Tristan Rosenstock, Paul Finn (Knopfakkordeon, Concertina) aus Laois und Sean McElwain (Gitarre, Bouzouki, Bass) aus Monaghan. Für ihr fünftes Album haben die sechs Iren sieben Sets mit traditionellen und modernen Tunes und vier traditionelle und gecoverte Songs aufgenommen.
Das musikalische Feuerwerk beginnt mit einem up-Beat Reel Set mit einer zeitgenössischen Tune von Tipperary Akkordeon Spieler Paddy O’Brien und zwei traditionellen Reels aus Cork und Roscommon; Fiddle und Knopfakkordeon spielen zum unwiderstehlichen Pace von Bodhràn und Bouzouki. Melodeon, Knopfakkordeon und Flute spielen drei Slides und Begley singt die traditionelle Ballade „Pé in Éirinn“ zum Piano, beinahe a Capella. Es folgen ein mitreißendes Jig Set mit virtuosem Spiel von Flute, Fiddle und Knopfakkordeon oder „Saddle tramp“, ein Country Song von Marty Robbins. Ein Slow Reel und zwei rasante Barnedances vervollständigen das abwechslungsreiche Programm.
Hervorragende Musiker und der preisgekrönte Folksänger Begley haben ein wunderbares Album aufgenommen. Traditionelles Liedgut und moderne Songs vermischt mit atemberaubenden Dance Tunes.
© Adolf „gorhand“ Goriup

Tune up "from there to here"
Eigenverlag, 2013

www.tuneup-folk.de

Tune up ist eine siebenköpfige Folkband aus Schwäbisch Gmünd bestehend aus Familie Dalferth, Samuel (Fiddle, Keyboards), Sebastian (Bass, Bouzouki), Kevin (Bodhràn), Michael (Gitarre, Bouzouki, Mandoline, Dobro, Banjo, Knopfakkordeon), Gabriele (Whistles, Flute, Concertina, Cajun), Cesca (Whistles, Uilleann Pipes, Harfe, Flute) und Klaus Klötzer (Cittern, Gitarre). Mit diesem eindrucksvollem Line-up spielen die sieben Musiker und Sänger Folk aus Irland, Schottland und England.
Die Schottin Emily Smith schrieb „Go to town“, mit großartigen mehrstimmigen Gesängen wurde der rhythmische Folksong upgetuned, auch musikalisch wurde er hervorragend vertont, ein flotter Einstieg. Neben fünf gecoverten Songs, spielen Tune up auch sieben instrumentale Sets. „Ships are sailing/Earl’s Chair/The Salamanca“ sind drei up-Beat Tunes mit tollem Zusammenspiel von Whistles, Flute und Piano. „Jutland“ ist eine Slow Air des irischen Folkmusikers Tommy O’Sullivan, das Original hat Tommy mit Piper Paddy Keenan aufgenommen, Cesca brilliert an den Uilleann Pipes, Flute, Gitarre und Fiddle begleiten sie. Karine Polwart hat ein Lied für die nichtstaatliche schottische Wohltätigkeitsorganisation „Wells for Zoë“ (eine in Afrika tätige Organisation Water for Life) geschrieben, die Mitglieder von Tune up unterstützen das Projekt ebenfalls und tragen ihre mehrstimmige Version des Songs vor. Samuels Slow Air „Rock of Doon“ wurde mit dem traditionellen irischen Reel „Jenny picking cockles“ zu einem atemberaubenden Set vereinigt und Doughie McLean’s Folksong „Turning away“ mit Michael McGoldrick’s Reel „Windbroke“, mein Lieblingsstück.
Wie auf ihrem letzten Album Luckily Stranded[39] überzeugen Tune up auch auf dem neuen Album wieder mit hervorragenden Arrangements, virtuoser Musikalität und wunderschönen Gesängen.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Friedrich & Wiesenhütter "Alles auf Anfang"
Eigenverlag, 2013

www.friedrich-wiesenhuetter.de

Liedermacher Dirk Friedrich (Gitarre, Gesang) und Konzertgitarrist Matthias Wiesenhütter vom Studio Haus 109 in Berlin Köpenick haben gemeinsam ein Album mit 15 selbst komponierten Stücken aufgenommen.
Friedrich singt über seine Heimat "Köpenick", eine sanfte Ballade von gefühlvollem Gitarrenspiel begleitet, den rhythmischen Happy Song "Das Leben ist schön", bei dem Wiesenhütter die zweite Stimme singt, oder "Ich liebe dich", dessen zweite Version mit jazzigem Flair überzeugt. Während die acht Lieder mit einfühlsamen Gesang, poetischen Texten und tollem Zusammenspiel der zwei Gitarren bestechen, sind die sechs Instrumentalstücke eine perfekte Plattform für beiden Musiker. Beim melancholischen Stück "Days of autumn" brillieren die beiden Gitarristen mit virtuosem Fingerpicking und steigern dann den Pace mit Rhythmus- und Sologitarre. Die Texte sind meist persönlich und gefühlsbetont, doch dann zweifeln die beiden an der Glaubwürdigkeit der "Politiker", ein rhythmisch sozialkritischer Song. Ein weiterer Höhepunkt ist das Adagio vorgetragene Stück "Un otro Tango".
Friedrich &Wiesenhütter haben einen vielversprechenden Erstling produziert, Liedermacher Sound, der mit einfachen akustischen Arrangements überzeugt und Dank der beiden ausgezeichneten Gitarristen dennoch musikalisch anspruchsvoll daherkommt.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Django 3000 "Hopaaa!"
südpolrecords, 2013

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www.django3000.com

Django 3000 ist eine vierköpfige Band aus dem Chiemgau, die den Gypsy Sound nach Bayern holt. Kamil Müller (Gesang, Gitarre), Florian Rupert Starflinger (Gesang, Violine, Gitarre), Michael Unfried Fenzl (Gesang, Kontrabass) und Jan-Philipp Wiesmann (Drums, Perkussion, Gesang) haben für ihr zweites Album zehn Originalsongs, einen Rolling Stones Cover und einen Live Mitschnitt eines traditionellen Songs aufgenommen.
Im rasanten Gypsy Pace legen die Jungs bei „Wuid und laut“ von Starflinger und Texter Stefan Dressler los, großartiger mehrstimmiger Gesang und virtuoses Geigenspiel haben mich begeistert. „Am End vo da Welt“ ist ein mitreißender Americana Gypsy Rock Song von Fenzl und „Danz ums Feia“ dramatischer Gypsy Pop von Müller. Dressler und Müller schrieben den Text zu Starflingers melancholischer Zigeunerballade „Hey Mam“, Starflinger brilliert mit seinem sonoren kräftigen Gesang, und der Rolling Stones Klassiker Paint it black wird als „Rot und Schwarz“ akustisch und für meinen Geschmack besser vorgetragen als das Original. Beim russischen Volkslied „Hey ne ne ne“ zupft Starflinger die Violine, Müller begleitet ihn an der Gitarre, das Tempo steigt und es kommt zu einem Finale mit atemberaubendem Gesang.
Django 3000 laden mit tollen Rhythmen zu einer Reise am Lagerfeuer ein, sie verbinden modernen Ska mit traditionellem Gypsy Groove und brillieren dabei mit Musikalität, wunderbaren Gesangsstimmen und innovativen Arrangements.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Paul Simpson Project "Jetzt ist immer"
Eigenverlag, 2013

Artist Video

www.psp-music.com

Die warme soulige Alt Stimme von Jennifer Simpson und die Akustik Gitarre von Bernd Paul sind das Grundgerüst der Musik vom Paul Simpson Project, Mohi (Cello, Kontrabass, Gesang) und Ludwig Buschendorf (Drums. Perkussion, Gesang) ergänzen das Line-up. Für ihr drittes Album haben sie zehn Songs von Simpson und Paul sowie zwei Coverversionen und eine Vertonung des Psalms 104 aufgenommen.
Jennifer singt deutsche und englische Songs, die melancholische Ballade „Still be there“ wird von Gitarre, Cello, Kontrabass und Perkussion begleitet und entwickelt sich zu einem mitreißend jazzig bluesigen Song. Beim rockigen „What does it cost“ wird Jennifers Rockröhre von drei Chorstimmen begleitet und die einfühlsame Kammermusik ähnliche Ballade „Morgenröte“ singt Jennifer zweisprachig und besticht mit atemberaubender Stimme. Liedermacher Sound gibt’s bei „Zurück zu dir“ zu hören und bei „Dance of the elements“ wechselt Jennifer von klassischem Psalm Gesang zu dramatischen Country Rock. „Lucky man“, ein wunderschöner Song von Greg Lake (Emerson, Lake & Palmer), singen Bernd und Jennifer zweistimmig, begleitet von Gitarre, Cello, Kontrabass und Perkussion – eine großartige Coverversion. Blues vom feinsten bietet „Echtzeit“, Drums, Kontrabass, Gitarre und kraftvoller Blues Gesang von Jennifer. Das Titelstück ist eine wunderschöne Kombination von Poesie und Gitarre.
Das Paul Simpson Project steht für innovative, abwechslungsreiche, akustische Songs, Jennifers Stimme ist atemberaubend und die Band erzeugt einen reichen einzigartigen Sound. Sie touren momentan durch Deutschland, hört mal rein!
© Adolf „gorhand“ Goriup


The Rapparees "Re-Session"
Eigenverlag, 2013

Artist Video

www.therapparees.com

Gerard McNeill, Kevin Mawdsley, Conor McCaffrey und Joe McKeague sind hervorragende Musiker und Sänger aus Belfast, für das dritte Album von The Rapparees haben die vier gemeinsam mit ausgewählten Gastmusikern neun Songs und zwei instrumentale Sets aufgenommen.
Befreundete Musiker von Beoga gastieren ebenso wie Singer/Songwriter Barry Kerr (Flute, Pipes), Eamonn Murray (Perkussion) und Liam Bradley (Piano, Keyboards) sind auf allen Stücken zu hören, Sean Og Graham am Akkordeon begleitet ein Set, die Stimme von Pauline Scanlon und Ruari Cunnane an der 12-saitigen Gitarre ergänzen die illustre Gästeliste. Von Kerr lernten sie den Song "Clear bottle", zwei Fiddle, Gitarre, Banjo, Bouzouki, Mandoline und rasanter Pace bringen Bluegrass Feeling, Gerard singt die erste Stimme und die Jungs begleiten ihn beim Refrain. Das traditionelle "The Banks of Kilrea" wird im up-Beat Tempo vorgetragen und Joe begeistert mit tollem Gesang. Conors Slow Tune "Lunch with the Riezs" wurde mit "Trigonometries" (Sean Og Graham) und Caomhin Vallelys "Annie's Tae" eingespielt, Conor brilliert an den Gitarren und dem Banjo, Kevin begeistert an der Fiddle und Sean spielt selbst das Akkordeon. "The Stranmillis fox" ist ein romantischer Folksong von Conor über streunende Füchse in Süd Belfast und Pauline Scanlon singt bei der traditionellen Ballade "Belfast mountains" ein wunderschönes Duett mit Joe, begleitet von Fiddle, Whistle, Bouzouki, Mandoline und Pipes.
Das aktuelle Album der Rapparees ist eine wunderbare Sammlung von traditionellen, gecoverten und eigenen Songs und Tunes rund um Belfast. Im Sommer und Herbst touren sie durch Deutschland.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Wilfried "Wieder da! Das Live Album"
Monkey, 2013

www.wilfriedscheutz.at

Nach seinem Comeback mit dem Studioalbum Tralalala[50] ist Wilfried Scheutz endgültig wieder da und veröffentlicht den Live Mitschnitt des Präsentationsabends im ORF RadioKulturhaus in Wien. Aufgenommen wurde der Mitschnitt mit der neuen Band bestehend aus Orges Toçe (Gitarren), Heinz Jiras (Keyboards, Ziehharmonika), Carlos Barreto-Nespoli (Bass) und Christian Eberle (Drums).
Die österreichische Sängerin Brigitte Wall sang 1977 Du hast mir mein „Orange“ verpatzt, Wilfried und seine Band eröffnen die Präsentation mit dem Evergreen, rockig, soulig und mitreißend interpretiert, Wilfried hat’s auch stimmlich noch drauf. Sanfter Rhythmus und feines Spiel von Keys, Bass und Drums begleiten Wilfried, „wieder da!“, Slow Liedermacher Blues. Weitere Songs vom aktuellen Album werden vorgestellt: „Franz“ ist ein Bluesrock mit virtuosem Gitarren Spiel zum schleppenden Rhythmus und kräftigen Blues Gesang und das sarkastische „Philipp, der Kater“ überrascht mit melancholischen Ziehharmonika Klängen, einem bizarr jazzigen Sound und leidenschaftlichem Sprechgesang. Gemeinsam mit dem verstorbenen Liedermacher Georg Danzer hat Wilfried 1982 „Lauf, Hase, lauf“ geschrieben, einfühlsamer Gesang mit Akkordeon, Akustikgitarre, Bass und Drums. Noch älter sind der Austro-Rock-Song „Highdelbeer’n“, pulsierender Bass, treibender Drum / Keys Pace und markige Gitarrenriffs, oder das traditionelle „Sie Sie leider“, ein Bluesrock Arrangement, bei dem die Musiker sich austoben können, toller Bass / Drums Pace virtuose Gitarren und Keyboards Soli und Wilfried treibt sie unermüdlich an.
Ich habe Wilfried vor 40 Jahren das letzte Mal Live gesehen, nach diesem Live Album würde ich das gerne wieder erleben, seine Band ist erstklassig und er ist reifer geworden und hat nichts an Energie verloren.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Smokin’ Joe Kubek & Bnois King "Road Dog’s Life"
Delta Groove Music, 2013

www.smokinjoekubek.com

Smokin’ Joe Kubek stammt aus Texas und wurde vom Bluesrock der 60er und 70er beeinflusst, Bnois King, in Louisiana geboren, kommt aus der jazzig souligen Ecke der 50er und 60er Jahre. Die beiden Blues Gitarristen arbeiten seit 1989 zusammen, ihr aktuelles Album wurde von Randy Chortkoff produziert und präsentiert zehn Originalsongs und eine Coverversion.
Willie J. Campbell (Bass) und Jimi Bott (Drums) von den Mannish Boys sorgen für den Pace, die zwei Gitarren und die Stimme von Bnois sind die Zutaten zu ihrem tollen Blues Sound. King begeistert bei „Big money Sonny“ mit einem gefühlvollem Solo zum treibenden Bluesrock Pace, Chortkoff und Kim Wilson gastieren bei „Nobody but you“ an der Mundharmonika, ein schleppender Blues mit einem Duett von Wilson und King, und Kubek spielt beim Titelsong, einem tollen Rock’n‘Roll, die rockige Lead Gitarre. Kid Anderson gesellt sich bei „That look on your face“ als dritter Gitarrist dazu, der soulig jazzige Blues gehört zu meinen Favoriten. Bei „Talkin‘ ´bout bad luck“ greift Kubek zur Lap Steel und beim Rolling Stones Cover “Play with fire” übernimmt Willie J. Campbell den Bass.
Delta Groove Records hat mit Sugarray Rayford, Smokin’ Joe Kubek, Bnois King und den Mannish Boys eine Gruppe von Musikern, die hervorragend harmonisieren und den Blues in verschiedensten Variationen spielen, eine erstklassige Mischung.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Dun Aengus "Fox"
Eigenverlag, 2013

www.dunaengus.de

Zu ihrem 10jährigen Jubiläum veröffentlicht die aus Braunschweig und Salzgitter stammende Irish-Folk-Band Dun Aengus ihr viertes Album mit 16 traditionellen, gecoverten und eigenen Songs und Tunes. Tom Keller (Gesang, Gitarren), Klaus (Gesang, Bouzouki, Banjo, Mandoline, Mundharmonika) und Bianka Brünenkamp (Gesang, Flute, Whistles, Bodhràn) sowie Christian Zastrow (Gesang, Fiddle, Bodhràn, Whistle) werden die CD am 22. März auf dem 10. Folkfestival Salzgitter, Folk in der Burg, präsentieren.
Tom singt L. Rosselsons „The World Turned Upside Down“ begleitet von Gitarre, Bouzouki und Bodhràn, die Low Whistle gesellt sich dazu ebenso wie die Stimmen seiner KollegInnen. Es folgen der Manfred-Mann-Hit „Fox on the Run“ (T. Hazzard), der mit tollen mehrstimmigen Gesängen und dem mitreißenden Tune „The Banshee“ daherkommt, oder das traditionelle „Three Drunken Maidens“, Bianka singt die erste Stimme und Klaus hat einen kurzen, selbst komponierten Tune eingebaut. Das Slow Air „The Foggy Dew“ verleitet mit Whistles, Gitarren und Fiddle zum Tagträumen und der Chumbawamba-Song „Walking into Battle with the Lord“ begeistert mit wunderschönem mehrstimmigen A Capella-Gesang. Das Reel-Set „The Golden Stud/The Morning Dew“ wird von Klaus am Banjo, Tom an der Gitarre und Bianka am Bodhràn angetrieben, Fiddle, Flute und Whistle wechseln sich mit Solis ab. Die amerikanische Singer/Songwriterin Emmylou Harris schrieb die Ballade „My Baby Needs a Shepherd“, Bianka singt zu Mundharmonika, Fiddle, Gitarre, Bouzouki und Whistle; ein schöner Americana-Song. Als Bonus-Track gibt’s ein verspätetes Weihnachtslied, „Santa Who?“ von Walkin‘ Tom Keller, ein etwas anderer Carol.
Das Jubiläumsprogramm ist sehr abwechslungsreich gestaltet, Folk-Klassiker aus Irland und Großbritannien werden ebenso geboten wie Originalsongs und Coverversionen von der anderen Seite des Atlantiks.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Raina Rose "Caldera"
Eigenverlag, 2013

English CD Review

www.rainarose.com

Die Texanerin Raina Rose (Gesang, Akustikgitarre) hat für ihr fünftes Album zehn neue Songs geschrieben und diese gemeinsam mit Andrew Pressman (Produzent, Bass, Rhodes, Vibraphon, Gitarren, Gesang), Danny Malone (Piano, Keyboards, Akustikgitarre), Robin MacMillan (Drums, Perkussion) und einigen Gastmusikern in Austin, Texas, aufgenommen.
Mit einfühlsamer Stimme singt Raina von ihrem "Secret", eine melancholische Pianoballade mit Colin Brooks an der Lap Steel. "Swing wide the gates" ist ein bluesiger Americana, Paul Curreri singt die zweite Stimme und Anthony da Costa gastiert an der Gitarre, und bei "I lost it" steigert die Band den Pace, Piano, Keys, Drums, Bass und rhythmischer Chorgesang begleiten Raina. Brooks an der Lap Steel, John Elliott am Piano und Pressman an den Rhodes erzeugen den mystischen Sound zu "Badlands", eine wunderschöne Americana Ballade. Mein Favorit ist das rhythmische "Trouble", bei dem Rainas Sopranstimme von einem vielstimmigen Folk Chor begleitet wird, und mit der schönen Country Ballade "Hands" endet das Album, Raina singt mit da Costa ein romantisches Duett und Scrappy Jud Newcomb stimmt ein Gitarrensolo an.
Das aktuelle Album von Raina Rose präsentiert vor allem stille Balladen, nur bei zwei Songs wird der Pace etwas gesteigert; Schade, denn mir gefallen vor allem die up-Beat Tracks.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Stilbruch "Alles kann passieren"
Eigenverlag, 2013

www.stilbruch.tv

Stilbruch ist ein dreiköpfiges Ensemble aus Dresden und Leipzig, Sebastian Maul (Cello, Gesang), Friedemann Hasse (Violine) und Gunnar Nilsson (Schlagzeug) haben für ihr aktuelles Album 13 deutsche Originalsongs und ein Instrumentalstück aufgenommen. Produziert wurde das Album gemeinsam mit Nathanael Wendt (Gitarre, Gesang) vom natom productions Tonstudio, wo die Stücke mit einer Reihe hervorragender Gastmusiker aufgenommen wurde.
Kammermusik mit Streichern, Bass, Schlagzeug und einem Jugendchor begleitet das Titellied von Maul und Hasse, Klassik, Rock und Liedermachersound verschmelzen zu einem großartigen Arrangement. Rasanter Drum Rhythmus treibt das rockige "Zeig mir die Nacht" (Maul) an, Wendt und Maul singen und die Streicher brillieren mit virtuosem Spiel, und "Glücklich" (Maul) ist ein wunderschönes Liebeslied. Kämpferische Protestlieder wie "Keine Macht" (Maul/Wendt/Hasse) oder "Alles oder nichts" (Maul/Wendt) gehören ebenso zum Programm wie das traurige "Stummer Schrei" (Maul/Nilsson), begleitet von Fagott, Harfe und Streichern. Die Musik von Stilbruch ist geprägt von klassischen Arrangements, Schlagzeug und Sebastians schöne Gesangsstimme fügen sich perfekt ein und erzeugen den einzigartigen Sound. Das klassische Instrumentalstück "Mon parnasse" (Hasse) setzt dem tollen Album das Sahnehäubchen drauf.
Maul und Hasse begannen vor 13 Jahren als Straßenmusiker, heute ist das Trio etabliert und spielt auch feste Engagements und das haben sie sich mit ihrer kreativ-innovativen Musik verdient.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Wolfgang Gutscher Trio "Truly Ourselves"
Eigenverlag, 2013

www.wolfgang-gutscher-trio.de

Wolfgang Gutscher (Gitarre, Gesang) schreibt die Songs und wird von Andy Kehler am Kontrabass und Gilgamesh Weidkuhn an der Perkussion begleitet. Für das Debütalbum hat das Trio 13 akustische Originalsongs und eine Coverversion aufgenommen.
"Where the music plays" ist ein entspannter rhythmischer Song mit tollem Kontrabass und Gitarren Groove und dezentem Perkussionsrhythmus, dazu singt Gutscher mit ausdrucksvoller leicht rauchiger Stimme. Es folgt ein atemberaubend jazziger Blues, "If not for you", Kehlers treibender Bass und Weidkuhns Drum Pace treiben Gutscher an, der mit virtuosem Jazz Gesang begeistert. Dann singt Gutscher die Ballade "Descendants of a people", ein Song über Vergangenheitsbewältigung und den Willen es besser zu machen. Jazziger Kontrabass und Gutschers leidenschaftlicher Sprechgesang dominieren "Words" und der Titelsong ist eine sentimentale Ballade mit Susanne Gutscher an der Violine. Weitere Höhepunkte sind "Let's go, Domino", ein jazziges Schlaflied für seine Tochter Clara, oder der Quincy Jones Cover "Miss Celie's Blues" aus dem Film Die Farbe Lila.
Die 14 Songs wurden ausschließlich akustisch aufgenommen, keine Tricks, einfach nur Musik für die Seele und das Ohr. Die drei hervorragenden Musiker präsentieren sich unplugged und unverfälscht.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Aniada a Noar "khult"
Eigenverlag, 2013

www.aniada.at

Das neue Album der steirischen Band Aniada a Noar hat das Trio beinahe im Alleingang aufgenommen. Wolfgang Moitz, Bertl Pfundner und Andreas Safer spielen eine Reihe von historischen und traditionellen Instrumenten wie Geige, Mandoline, Gitarre, Singende Säge, Bassettl, Piffero, Dudelsack, Blockflöte, Tin Whistle, Nasenflöte, Akkordeon, Ziehharmonika, Trommel und Maultrommel und überzeugen mit Jodel und mehrstimmigen Gesang.
Safer schrieb die "Polka 2CV" in Erinnerung an luftige Ausflüge mit der Ente, mitreißende Tanzmusik mit Blockflöte, Geige und Ziehharmonika, oder "Verjodelt in einem Fjord", zwei Dudelsäcke, Ziehharmonika und Trommel begleiten den Jodel von Andreas und Wolfgang. Die Steirische Hymne wurde ins Slowenische übersetzt, mit einem Dialekttext von Safer angereichert und mit Mandolinen, Akkordeon und Singender Säge vertont, ich bin dafür die veraltete zu ersetzen. Der verstorbene Musiker Wolfgang Zagar war ein Freund und Kollege der drei, ihm zu Ehren haben sie eines seiner letzten Lieder aufgenommen, "Spielmann". Neben den Eigenkompositionen und Vertonungen gibt's auch Traditionelles zu hören, zwei Schwedische Polkas und "6 Schleinige" aus Oberösterreich. "Wou is daham" hat Safer in seiner Studentenzeit geschrieben und wurde 1989 veröffentlicht, für die neue Version des Steirerliedes haben die drei Günther Kolmann eingeladen und begeistern mit vierstimmigen Gesang und Jodel.
Fest verwurzelt in der steirischen Kultur, begeistert das Trio mit innovativen Interpretationen, Einflüssen aus europäischer Folklore und dem virtuosen mehrstimmigen Gesang.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Wasteland Green "Where have you been so long"
Acoustic Concerts Berlin Records, 2013

www.wastelandgreen.de

Das Berliner Trio Wasteland Green, Susanne Werth (Gesang, Gitarre, Perkussion), Friedrich Barniske (Gesang, Gitarre) und Arne Zauber (Knopfakkordeon, Gesang), veröffentlicht zu ihrem 10 jährigen Jubiläum das dritte Album und überrascht mit einem vierten im Bunde, Jaspar Libuda am Kontrabass.
Barniske und Werth schrieben die 13 Songs abwechselnd oder gemeinsam, die Texte sind in Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch und ebenso vermischen sich die Musikstile. Susanne beginnt mit ihrem wunderschönen Chanson "Temps qui court", Knopfakkordeon, Gitarre und Kontrabass begleiten ihren kraftvollen Gesang, und der Titelsong begeistert mit jazzig folkigem Sound, großartigem Akustik Groove und Susannes klarer Stimme. Susanne singt "Luise", gestrichener Kontrabass, zwei Gitarren und Akkordeon erzeugen das italienische Flair. "Wenn Bussarde fliegen" ist eine atemberaubende Ballade, lasst euch fallen und fliegt mit. "Por qué" erzählt die traurige Geschichte der Joseline Quinteros, einem Mädchen aus El Salvador, das von einer Schlepper Bande krank in der Wüste zum Sterben zurückgelassen wurde. "Am Berg" ist ein fantastisches Instrumentalstück von Barniske, der gemäßigte Rhythmus verschmilzt mit den bildhaften Klanglandschaften der Musiker zu einem außergewöhnlichen Arrangement. Weitere Highlights sind Barniskes Country Gospel "Way over Jordan" oder Werths "Light of the morning star", eine akustische Rockballade.
Das neue Album der Berliner gefällt mir sehr gut, Der Kontrabass gibt dem Sound noch mehr Fülle, Schade dass die Konzerte sich auf den Norden Deutschlands beschränken, ich würde das gerne Live erleben.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Tony McLoughlin "The Contender"
Wild Eye Records, 2013

www.tonymcloughlin.com

Der irische Singer/Songwriter Tony McLoughlin (Gesang, Gitarren) hat gemeinsam mit Co-Produzent Ben Reel (Gitarren, Harmonika, Gesang) und einer Reihe hervorragender Gastmusiker sein fünftes Album mit 13 Originalsongs aufgenommen.
Die zwei E-Gitarren dominieren den von McLoughlin und Reel komponierten Titelsong, Ronnie O’Flynn am Bass, Michael Black an den Drums und John McCullough an den Keyboards ergänzen das Line-up und Tonys Gesang erinnert ein wenig an Bob Dylan. „In the time“ (T. McLoughlin/M. Webb) ist ein Country Song mit Mick McCarney an der zweiten akustischen Gitarre, die Amerikanerin Irene Kelley ist Co-Autorin von „Moonshadows“, einer romantischen Ballade mit McCarney an der E-Gitarre und bei der Blues Ballade “Travelling Song” greift Reel zur Harmonika. Mein Favorit ist das rockige „Harlan Road“ bei dem O’Flynn die Drum Sticks wirbelt und bei „Tennessee Rose“, ein weiterer Country Song, erhält McLoughlin stimmliche Unterstützung von Irene und Justyna Kelley.
Die Musik von Tony McLoughlin gehört irgendwo zwischen Songwriter, Country, Blues und Rock eingeordnet, er hat eine tolle Stimme und schreibt abwechslungsreiche Songs.
© Adolf „gorhand“ Goriup


The Harmed Brothers "Better Days"
Fluff & Gravy; 2013

English CD Review

www.theharmedbrothers.com

Ray Vietti (Gitarre, Gesang), Alex Salcido (Banjo, Piano, Gesang), Zach (Kontrabass) und Ben Kilmer (Drums) sind The Harmed Brothers aus Oregon. Die zehn Originalsongs für ihr viertes Album haben sie mit wenigen ausgesuchten Gastmusikern in St. Louis, Missouri, aufgenommen.
Bei „When you see me“, ein flotter Indie Country Song, gastieren Alec La Roche am Bass und Jesse Boley an den Keyboards, dann übernehmen Zach Kilmer und Nathan Jatcko deren Part. Gemeinsam mit Guthrie McClenny hat Salcido „Under the axe“ geschrieben, Banjo, Gitarre, Bass und Drums spielen die schleppende Melodie zum melancholischen Gesang. Der Titelsong kommt im rhythmischen Songwriter Stil daher, Banjo und Piano spielen ein Duett, und „Ballad of probably not“ ist ein Bluegrass Song mit der Begleitstimme von David Beeman. Mein Favorit ist „Caverns“, ein wunderschöner Song, der als Gitarren- Piano Ballade beginnt, langsam den Pace steigert und mit rockigen Tönen endet.
Die Musik der Harmed Brothers ist eine gelungene Mischung aus Indie Rock, Country, Bluegrass und Singer/Songwriter, Vietti und Salcido sind tolle Sänger und die Kilmers begleiten die beiden mit tollen Rhythmen.
© Adolf „gorhand“ Goriup


PurPur "ZwillingsFolk"
Eigenverlag 2013

www.purpur-zwillingsfolk.de

Die Zwillinge Christine (Gesang, Gitarre, Bodhràn, Maultrommel, Kazoo, Rufhorn, Low Whistle, Nasenflöte) und Judith Rauscher (Gesang, Balalaika, Djembe, Shruti Box, Low Whistle, Davul) aus Erlangen haben für ihr aktuelles Album neun Originalsongs, zwei Coverversionen und zwei traditionelle Lieder aufgenommen. Bei den Aufnahmen wurden sie von Matthias Pracht an der Geige, Elisabeth „Ella“ Zlotos an der Harfe und den Stimmen von Sarah Krause und Michael Höfer unterstützt.
Die beiden Mädels mit den glasklaren Stimmen beginnen ihre musikalische Reise in Schottland, Dougie MacLean hat den Klassiker „Ready for the storm“ geschrieben, Gitarre und Geige begleiten den wunderschönen Zwiegesang. Der Refrain von „Valkyrensang“ stammt aus der altnordischen Njals saga und der Text von Felix Dahns Lied der Walküre hat die beiden inspiriert, herausgekommen ist dabei eine episch dramatische Ballade, mit Shruti Box, Gitarre und Low Whistle toll arrangiert. Dann singen die Zwillinge „Das Lied vom guten Willen“, dazu ertönen Kazoo, Maultrommel, Gitarre und fröhliches Pfeifen. Christine schrieb „Macha laír rua“, ein Gebet an die keltische Göttin Macha, die als blutrote Stute (laír rua) auf dem Schlachtfeld reitet. Das Bodhràn treibt den großartigen Gesang von Christine an, die Low Whistle ertönt leise und dann erklingen die drei Stimmen beim Refrain dazu, eine atemberaubende a Capella Performance. Nur die Shruti Box unterstützt den leidenschaftlichen Sprechgesang bei „Eine Hexe bin ich nicht“, eine bedrückende Darstellung des Mittelalters und Sir Harold Boulton schrieb „October Winds“ zu einer traditionellen Harfen Melodie, gefühlvoll vorgetragen von PurPur.
Christine und Judith bewegen sich in der Mittelalter und Larp Szene und ihre Musik ist dadurch beeinflusst, doch sind ihre Songs nicht die üblichen Mittelalter Lieder. Ihre Musik ist abwechslungsreich, manchmal humorvoll, dann traurig oder gar bedrückend, episch historische, biographische oder zeitgenössische Texte rein akustisch arrangiert.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Manfred Pohlmann "gguggugg"
Eigenverlag, 2013

www.manfred-pohlmann.de

40 Jahre Bühnenerfahrung, an die 2500 Auftritte und 30 veröffentlichte Tonträger bringt der Moselfranke Manfred Pohlmann (Gitarre, Gesang) mit. Sein aktuelles Album hat er gemeinsam mit dem Multiinstrumentalisten Yannick Monot, Harald Rutar und Dirko Juchem produziert, es bietet Traditionelles, Coverversionen und Eigenkompositionen mit hervorragenden Gastsängern und Musikern aufgenommen.
Rutar schrieb die Pianomelodie zu Pohlmanns Auseinandersetzung zwischen katholischer Erziehung und politisch linker Gesinnung, „Don Camillo unn Peppone“. Gemeinsam mit dem Gesangsquartett Schmandelekker singt Pohlmann das traditionelle „Auf einem Baum ein Kuckuck“ a Capella und das Thema Kuckuck zieht sich mit dem „Guggugslied“ von Maria Croon, dem traditionell österreichischem „Kuckuck, Kuckuck, ruft’s aus dem Wald“ und Pohlmanns „Wo zomm Guggugg es dä Guggugg“ weiter. Sein Straßburger Freund Roger Siffer schrieb die Musik zu Pohlmanns „Jetzt bess Dau mir bies“, Juchem am Tenorsaxophon, Rutar am Piano, Bruce Busch an den Drums und Frank Willi Schmidt am Kontrabass begeistern mit tollem Jazz. Die Liedermacher Ballade „Dat Saubeest“ hat Pohlmann zwei Mal aufgenommen, einmal in Liedermacher Manier mit Monot, zwei Gitarren und Bass und dann als rhythmischer Rap mit Juchem an der Querflöte. Bei „Wenn die kleinen Veilchen blühen“ vom Grazer Operettenkomponisten Robert Stolz und beim ins Moselfränkische übertragenen Wienerlied „Et wärd noch Wein doa sein“ spielt Rutar das Akkordeon und Pohlmanns toller Gesang wird von einem Streicher Trio begleitet. Der Kärntner Rutar hat einen „Jodler“ aus seiner Heimat für die bayrische Songpoetin Regina Lindinger, die Schmandelekkers und Pohlmann atemberaubend arrangiert und geleitet. Ein humorvoller Text über das Altern, „Desperados“, und eine Solo Live Aufnahme von „Margot leeft“ aus dem Palais de Congrès in Straßburg ergänzen das abwechslungsreiche Programm.
Pohlmann ist sicher einer der kreativsten Liedermacher und nach 40 Jahren ist er noch immer produktiver als manch anderer.
© Adolf „gorhand“ Goriup



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