FolkWorld #57 07/2015
© Michael Moll (mit Expertenmeinung zweier Töchter, 6 und 4 Jahre)

Folk for Kidz



Artist Video
Chris Kramer, Die Kleine Mundharmo- nika. Blow Till Mid- night, 2015

Die kleine Mundharmonika – und Urlaubsgeschichten.

Ein paar FolkWorld-Ausgaben zurück ging es in dieser Kolumne um die Abenteuer einer Klarinette,[52] einem Hörbuch, wo in einer fiktiven Geschichte viel Hintergrund zum Instrument gegeben wurde. Mit der Kleinen Mundharmonika haben wir nun ein ähnliches Konzeptalbum vorliegen.

Im Zuge eines kleinen Bluesfestes hatte der Ruhrgebiets-Bluesmusiker, Mundharmonikaspieler, Sänger und Gitarrist Chris Kramer die Möglichkeit, Kindern an 12 Schulen den „Blues näher zu bringen“. Diese Erfahrung gab ihm Inspiration zum Projekt der „kleinen Mundharmonika“ – das nun als Hörbuch und Musik-CD veröffentlicht wurde, und bald auch als Musical-Produktion auftreten wird.

Chris Kramer

Artist Video Chris Kramer @ FW:
FW#36, #41, #42,
#47, #50, #52, #55

www.chris-kramer.de

In der Geschichte geht es um eine Mundharmonika, die zwar bei den Menschen beliebt ist, aber bei den Instrumenten ausgelacht wird, weil sie nicht alle Töne hat. Deswegen rennt sie traurig weg, und findet sich irgendwann auf den Weg über den Ozean nach Amerika. Dort wie sie freudig von den schwarzen Sklaven aufgenommen, und erlebt, dass man doch alle Töne aus ihr herauskriegen kann – was sie dann zu Abenteuern und durch viele Musikstile führt. Die Geschichte ist auf dem Hörbuch ansprechend erzählt, angereichert mit kurzen Auschnitten aus mit Mundharmonika eingespielten Liedern und Melodien.

Jene Lieder finden sich dann vollständig auf der Musik-CD wieder. Die Musik hat nicht unbedingt ein Kindermusik-Flair (auch wenn einige der Texte kinderbezogen sind), sondern würde auch gut als CD für Erwachsene durchgehen. Die Idee des dazugehörigen Musicals mitsamt Tanz, Kinderchor und Musikern, finde ich klasse. Insgesamt ein interessantes Projekt, um Kindern ein Instrument näherzubringen, das die meisten wohl schon mal ausprobiert haben zu spielen.



Artist Video
Café Unterzucker, Bitte, Mammi, hol mich ab! Trikont, 2015

Das Café Unterzucker kennen wir auch schon aus einer vorherigen Ausgabe,[53] mit seiner schrägen, mit vielen Musikstilen durchmischten Kindermusik auf bairisch und hochdeutsch.

Auf ihrem zweiten Album “Bitte, Mammi, hol mich ab“, geht es, der momentanen Saison entsprechend, um Urlaubs- und Sommerlieder. Wieder gibt’s eine Mischung aus vielen Stilen, dieses Mal von Bluegrass und Jazz über Folk und Seemannslieder bis hin zu Ska, Rock und Italo-Schlagern. Dabei sollte man auch auf gelegentliche unmelodische Momente gefasst sein, und durch die Bandbreite dürfte vielen Hörern nicht alles gefallen...

Die Texte sind voller Unsinn, manchmal auch etwas deftig (zum Beispiel kommen mal die Worte Sch***** und K**** vor) – meist auf hochdeutsch, aber ein paar mal auch auf bairisch. Immer geht’s – im weitesten Sinne - um Sommer und Ferien – sei es Eis am Stil, Sommerlager, Sonnenbrand oder Sommerschwein.

Verglichen mit dem Debut des Cafés ist das neue Album meine Meinung nach nicht so gut geraten – zu viele Stücke gefallen mir (und meinen Töchtern) nicht. Und irgendwie finde ich die gesprochenen Titel um den chaotischen Chor (der schon auf der ersten CD zu hören war) auch nicht mehr lustig. Vielleicht muss man diese Band einfach live sehen und gesehen haben, um die Musik voll zu schätzen.


Photo Credits: (1),(3) CD Cover, (2) Chris Kramer (unknown/website).


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