Bei der 24. Auflage vom 3. bis 6. Juli 2014 wird Tansania das Schwerpunktland sein, zum magischen Instrument wurde der Bass erkoren. Außerdem gibt es wieder einmal einen Tanz des Jahres. Passend zur Fußball-WM wird es Samba sein.
Black Warriors & Analog Africa Soundsystem Dogo Dogo Baikoko Kazimoto & Gebrüder Teichmann Kithara & Derya Takkali Safi Theatre & Circus Bombastico Segere Original Tarbiyya Islamiyya Ufunuo Muheme Group + Konferenz Sketches of Tanzania
Zu den traditionellen Musikinstrumenten der Bantuvölker zählen die Kalimba (die im Kiswahili irreführenderweise den Namen Marimba trägt, womit in allen anderen Sprachen aber ein ganz anderes Instrument, nämlich eine Art Xylophon gemeint ist), etwa eine Art Zither, die Kayamba, eine Rassel mit Weizenkörnern, Siwa (Hörner), Tari (eine Art Tambourin), und vor allem Ngoma, Trommeln in jeder denkbaren Art und Form.
Die moderne tansanische Musik ist stark vom Kongo beeinflusst. Etwas Rumba, viel Jazz, etwas Rock und traditionelle Musik vermischen sich mit starken Reggae-Einflüssen zu der im Kongo Soukous genannten Musikrichtung. Diese wird in Tansania irritierenderweise als Lingala Music bezeichnet, obwohl die Texte zwar in Lingala, aber genauso gut auch in Kiswahili oder anderen Sprachen gesungen sein können. Diese wurde insbesondere in Daressalam von zahlreichen Gruppen aufgegriffen und weiterentwickelt und wird inzwischen mit – oft aktuellen und kritischen – Texten in Kiswahili unter dem Eigennamen Bongo Beat im ganzen Land sehr erfolgreich gespielt. Die Hip-Hop-Variante hat sich in den letzten zehn Jahren als Bongo Flava auch kommerziell und in lokalen Radiosendern etabliert.
Die Taarab-Musik ist eine Besonderheit Sansibars und hat auf dem Festland keine Verbreitung gefunden.
Tänze sind in weiten Teilen Afrikas integraler Bestandteil des täglichen Lebens und für die Menschen wichtige künstlerische Ausdrucksform, aber auch selbstverständliche Verbindung zu den Ahnen und deren Seelen. An den Tänzen ist die ganze (Dorf-)Gemeinschaft beteiligt; es gibt zwar Tänzer und Nicht-Tänzer, diese erfüllen jedoch auch eine wichtige Funktion. Die traditionellen Tänze werden in eigenen kulturellen Institutionen, die bekanntesten sind Chuo cha Sanaa in Bagamoyo und das Bujora Cultural Centre bei Mwanza, vergleichbar den Ballettschulen studiert und unterrichtet. Dies geschieht auch, um die traditionellen Tänze vor der zunehmenden Verfremdung und Verflachung im Rahmen der touristischen Vorführungen zu schützen.
Mikhail Dzyudze (RUS), Bass-Balalaika Michel Godard (FRA), Tuba, Serpent, E-Bass Andreas Kaling, Bass-Saxofon Mattis Kleppen (NOR), Bass-Gitarre Naranbaatar Purevdorj (MON), Ilk khuur Louis Sclavis (FRA), Bass-Klarinette Kostas Theodorou (GRE), Kontrabass + Erwin Rehling, Schlagzeug, Perkussion
Mit dem Wort Bass wird in der Musik fachsprachlich streng genommen nichts weiter bezeichnet als eine Ton- oder Stimmlage (Bass (Stimmlage)) (wie Tenor, Bariton, Alt oder Sopran). Umgangssprachlich wird der Ausdruck jedoch meist als Synonym für unterschiedliche Instrumente dieser Tonlage verwendet, d. h. jene Instrumenten, die in einer Gruppe von Musikern die Basslinie übernehmen. Den Bass als ein bestimmtes Instrument gibt es nicht.
Im allgemeinen Sprachgebrauch sind damit jedoch – geprägt durch die moderne Unterhaltungsmusik (Jazz, Rock, Pop) – meist Instrumente gemeint, die mit dem Kontrabass verwandt sind (E-Bass, akustische Bassgitarre). In unterschiedlichen musikalischen Umfeldern können jedoch auch andere Instrumente, wie die Tuba bei den Blechbläsern, als Bass bezeichnet werden. Auch Sänger mit der Gesangsstimme Bass werden so genannt.
Als „Bassisten“ bezeichnet man im instrumentalen Bereich jene Musiker, die eines der vorgenannten Instrumente spielen. Während die Bedeutung der Bassisten sich in der Klassik meist auf die Erzeugung der harmonischen Grundlage konzentriert, ist der Bassist in den Bereichen Jazz sowie Pop- und Rockmusik neben der tragenden Rolle innerhalb der Rhythmusgruppe auch solistisch tätig.
Als „Bassinstrument“ wird ein Musikinstrument bezeichnet, wenn es
Samba ([ˈsɐ̃bɐ]) bezeichnet einen brasilianischen Musikstil, der meist mit der Stadt Rio de Janeiro in Verbindung gebracht wird, jedoch in unterschiedlichen Ausprägungen in fast ganz Brasilien gespielt und getanzt wird. Samba ist der Oberbegriff für verschiedene Musiktypen wie der Samba enredo der Karnevalsumzüge, der im kleinen Kreis gespielte Samba pagode, der traditionelle, ländliche Samba de roda oder der balladenhafte Samba Canção.
Die afrobrasilianische, wie allgemein die afroamerikanische Musik, wurde von den Sklaven nach Brasilien mitgebracht und basiert somit auf traditionellen afrikanischen Musikstilen. Da die Sklaven aus sehr unterschiedlichen afrikanischen Regionen und Kulturen kamen, haben sich diese Musiktraditionen jedoch nicht in Reinform erhalten, sondern vermischten sich miteinander, so dass spezifische Ausprägungen des afrikanischen Musikerbes entstanden. Es wird vermutet, dass die Wurzeln des Samba im Kongo- und Sambesigebiet liegen. Aus der ehemaligen portugiesischen Kolonie Angola stammt der Tanz- und Musikstil Semba. Die Annahme, dass die brasilianische Bezeichnung Samba auf Semba zurückgeht, ist naheliegend aber nicht gesichert. Der Samba-Batucada dürfte – auch begrifflich – auf den von Perkussionsmusik begleiteten Tanz Batuque zurückzuführen sein. Heute ist er weitgehend vom Samba verdrängt. Daneben gelten auch der Lundu und der Jongo als Vorläufer des Samba.
Mit dem Choro entwickelte sich um 1870 in Rio de Janeiro der erste nationale brasilianische Musikstil, der durch die Erfindung der Schallplatte landesweite Verbreitung fand. Er entstand aus einer Fusion des portugiesischen Fado, populärer europäischer Tanzmusik, wie Polka, Walzer, Mazurka, Xote und Quadrillen, mit afrobrasilianischer Musik, z.B. dem Lundu. Zur gleichen Zeit entstand der brasilianische Tango Maxixe – noch vor dem argentinischen, mit dem er nur wenig gemeinsam hat – und wurde ebenfalls von den Choro-Ensembles gespielt. Nach der brasilianischen Unabhängigkeit 1889 nahmen Militär- und Blasmusikkapellen Choros in ihr Repertoire auf. Gespielt und getanzt wurde er vor allem in der unteren Mittelschicht. Seine Blütezeit erlebte er zwischen 1870 und 1920, wird aber bis heute gepflegt. Die meisten Chorokompositionen sind durch ein relativ hohes Tempo, eine sambatypische Melodie- und Rhythmusstruktur und Improvisationen über das Thema der Komposition geprägt. Choro-Ensembles bestanden traditionell aus zwei Gitarren, einem Cavaquinho und einer Flöte als Soloinstrument. Ergänzt wurden sie später häufig vom Pandeiro und weiteren Perkussionsinstrumenten, Klarinette und Mandoline (Bandolim). Seit Ende der 1950er Jahre wird die Bassfunktion häufig von einer siebensaitigen Gitarre (violão de sete cordas) übernommen.
In seiner modernen Form entstand der Samba um 1920 in Rio de Janeiro. In dieser Zeit verloren die Choro-Orchester an Bedeutung, Jazzbands und Salonorchester kamen auf, die Foxtrott, Maxixes, Marchas und Sambas spielten. Samba entstand aus der Mischung von Choro mit den Batuques, die in den Vorstädten von Rio gespielt wurden. 1917 war von der Banda Odeon der erste Samba auf Schallplatte aufgenommen worden: Pelo telefone („Durch das Telefon“). Das Lied wurde ein Schlager im Karneval. Mit Pixinguinha war ein Musiker von besonderer Bedeutung für den Durchbruch des Samba, der schon in der Choro-Szene eine herausgehobene Position hatte.
1928 wurde in Rio die erste Sambaschule namens Deixa Falar („Lass sie reden“) gegründet, kurz darauf folgte die Estação Primeira de Mangueira, die heute noch bestehende traditionsreichste Sambaschule Brasiliens. Damit wurde die Musik ein wichtiges Sprachrohr der unteren Schichten Rios, denen überwiegend die schwarze Bevölkerung angehörte. Diese Stilrichtung wurde Samba de morro genannt, der Samba von den Hügeln, womit die Favelas von Rio gemeint waren. Samba hielt jedoch auch in den weißen, bürgerlichen Kreisen Einzug. Der Samba-Canção betonte mehr die Melodie, hatte ein viel langsameres Tempo und geschliffenere Texte. Mit dem Aufkommen des Radios verbreitete sich der Samba sehr schnell und wurde in den 1930er Jahren zum musikalischen Pulsgeber des Landes. 1939 komponierte Ary Barroso den berühmten Titel Aquarela do Brasil, das auch in der Kurzform Brazil bekannt wurde und zahllose Interpretationen erlebte. Im gleichen Jahr ging die Samba-Sängerin Carmen Miranda in die USA, wo sie zur bestbezahlten Schauspielerin und Sängerin Hollywoods aufstieg.
In den späten 1950er Jahren drangen zunehmend Elemente des Bolero, Foxtrotts und des Cha-Cha-Cha in den Samba ein, der seine typischen Merkmale in dieser Zeit mehr und mehr verlor. Dieser Niedergang war ein Auslöser für eine musikalische Revolution: die Bossa Nova. Anders als der Straßensamba entstand die Bossa Nova in der städtischen Mittelschicht im Umfeld bürgerlicher Intellektualität. Stilbildend war vor allem João Gilberto, sowohl mit seinem leisen Gesang als auch mit seiner Art Gitarre zu spielen. Der zurückhaltende Gesang kehrte den operettenhaftem Belcanto-Stil, der sich im Samba der 1950er Jahre durchgesetzt hatte, in sein Gegenteil um. Die Initialzündung für den internationalen Durchbruch der Bossa Nova war der Film Orfeu Negro, der 1959 einen Oscar und die Goldene Palme in Cannes erhielt. Der Film basierte auf einem Theaterstück von Vinícius de Moraes, der für vier Musikergenerationen Texte zu Sambastücken schrieb. Er verlegte den antiken Mythos von Orpheus in die Gegenwart des Karnevals von Rio de Janeiro. Die Filmmusik komponierten Tom Jobim und Luiz Bonfá, deren Titellieder A Felicidade und Manhã de Carnaval zu Klassikern der Bossa Nova werden sollten. Daneben zieht der Straßensamba des Karnevals immer wieder durch den Film. Vinícius de Moraes und Tom Jobim schrieben auch gemeinsam das Lied Garota de Ipanema, das als Girl from Ipanema zum berühmtesten Bossa Nova-Lied geworden ist und von zahlreichen brasilianischen und amerikanischen Musikern interpretiert wurde. Ein ähnlich großer Erfolg gelang Sérgio Mendes mit dem Lied Mas Que Nada. Nachdem der kubanische Einfluss auf die Musik der USA nach der Revolution 1953 nachgelassen hatte, wurde nun Brasilien mit dem Bossa Nova der wichtigste Impulsgeber für den nordamerikanischen Latin Jazz. Seit den 1990er Jahren erlebte die Bossa Nova eine Renaissance durch Neuinterpretationen wie etwa von Bebel Gilberto und durch Adaptionen in der elektronischen Musik.
In den 1950er Jahren verdrängte der Straßenkarneval der Sambaschulen den bürgerlichen Karneval im Zentrum von Rio. Heute gilt der Karneval in Rio (Carnaval carioca) als größtes Volksfest der Welt. Der Desfile genannte Umzug der Sambaschulen mit jeweils mehreren hundert Musikern und Tänzern wird landesweit übertragen und steht musikalisch ganz im Zeichen des Samba enredo. Jede Sambaschule führt ein Thema (enredo) auf. Blasinstrumente zu spielen ist per Satzung untersagt, das einzige Melodieinstrument ist das Cavaquinho, das den Gesang begleitet. Höhepunkt ist der Einzug der Gruppen im 60.000 Zuschauer fassenden Sambódromo, das 1984 von Oscar Niemeyer errichtet wurde. Hier hat auch die Jury ihren Sitz und bewertet die verschiedenen Gruppen nach streng vorgegebenen Kriterien. Die erstplatzierte Schule und der Komponist des siegreichen Sambas genießen in ganz Brasilien hohes Prestige, diejenigen Schulen mit der geringsten Punktzahl müssen dagegen „absteigen“ und werden im folgenden Jahr durch andere ersetzt.
Die ersten Sambaschulen in Deutschland wurden in den späten 1970er Jahren gegründet, seit den 1980er Jahren gab es einen Boom. In Deutschland wird heute vor allem der aus dem Nordosten Brasiliens stammende Samba-Reggae gespielt. Für die meisten deutschen Gruppen ist Samba – anders als für die Sambaschulen in Brasilien – nur ein Rhythmus unter vielen. Die größte Samba-Veranstaltung außerhalb Brasiliens ist das Samba-Festival Coburg, das seit 1992 alljährlich im Juli an drei Tagen rund 100 Gruppen und mehr als 200.000 Besucher anzieht. In Bremen ziehen am Samstag vor Rosenmontag über 100 Samba-Gruppen durch die Stadt. Der Bremer Karneval wurde 1985 von der Schweizer Künstlerin Janine Jaeggi ins Leben gerufen. In Berlin findet seit 1996 jeweils am letzten Septemberwochenende unter Leitung der Landesmusikakademie Berlin das Samba Syndrom statt. Auch beim Berliner Karneval der Kulturen nehmen an Pfingsten zahlreiche Sambagruppen teil. Das Sambafestival Bad Wildungen findet seit 2001 alle zwei Jahre in der ersten Septemberwoche statt. Das viertägige Festival gehört mit über 50.000 Besuchern und etwa 50 Gruppen zu den größten in Europa und wird von der Sambagruppe Sempre Samba organisiert.
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Date: April 2014.
Photo Credits:
(1)-(2) Jagwa Music
(4) Lucia Longué (Xarnege)
(5) Kontrabass,
(6) E-Kontrabass,
(7) E-Bass,
(8) Akustische Bassgitarre,
(9) Kontragitarre,
(10) Dudu Tucci,
(11) 'Samba Fever'
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(3) Trevor Hutchinson (Lúnasa) (by Walkin' Tom).