Albaluna "Heptad"
CPL-Music, 2021
Die Welt ist in Unruhe und auch in Pandemiezeiten beständig unterwegs.
Selbst Lockdowns lassen uns nicht den Fokus auf die Region richten,
sondern wir sehen weiter lieber in die Ferne. Kulturell geht das nun
schon eine ganze Weile so. Regionale Künstler beschäftigen sich immer
weniger mit Heimatklängen. Es mischen sich die Kulturen. Das ist
einerseits gut, wird doch Vielfalt zur Normalität. Andererseits
verlieren sich in der Melange oft regionale Eigenheiten. So ist auch die
portugiesische Worldfusionband Albaluna vom Westen Europas über das
Mittelmeer, durch den Nahen Osten bis auf die Seidenstraße und weit ins
ferne China unterwegs. Das Album "Heptad" klingt wie der Soundtrack zu
einer Marco-Polo-Verfilmung. Zwischen historischer Sichtweise und
moderner Klangästhetik angesiedelt, suchen die sechs Portugiesen ihren
Weg durch die Kulturen dieser langen Reisestrecke. Die Songtexte werden
auf Portugiesisch vorgetragen, die Kompositionen auf Instrumenten, die
an der Seidenstraße rechts und links des Wegrandes zu hören sind.
"Heptad" ist ein prachtvolles Album für Enthusiasten der Weltmusik und
der kulturellen Fusionen. Für den weniger fokussierten Hörer klingt es
jedoch eher bemüht.
© Karsten Rube
Ale Möller "Xeno Mania"
MTA Production, 2020
Beim Versuch, den Schweden Ale Möller musikalisch einordnen zu wollen
gerät man schnell an Grenzen. Wohl auch, weil er selbst gar nicht weiß,
was Grenzen sind und wozu sie gut sein sollen. Selbst Nils Landgren, der
künstlerische Leiter des Festivals Jazz Baltica sagte, er habe gar nicht
gewusst, dass man das eigentlich Weltmusik nennen müsste, und lud ihn
zum Festival ein. "Xenomania" heißt das aktuelle Projekt des umtriebigen
Multiinstrumentalisten. Die Klangwelten, die sich Möller und sein
Publikum erschließen, sind eigenwillig gewoben. Irgendwo zwischen
Klassik, Turmbläsern und Rock ordnen sich Jazztunes ein, nordische
Folkmusik und westafrikanische Rhythmen. Dank zahlloser Inspirationen
aus vielen Teilen der Welt schlägt Ale Möller mit seinem Ensemble
mühelos Brücken zwischen den Kulturen. "Xeno Mania" ist ein mitreißendes
Album voller Lebensfreude.
© Karsten Rube
Dota "Wir rufen Dich, Galaktika"
Kleingeldprinzessin Records, 2021
Differenziert betrachtet Dota Kehr die Probleme, die in der Welt benannt
werden und dabei auch - und das hebt sie heraus aus der Menge der
Dauerbetroffenen - mit Ironie und feinem Sprachwitz. Sie kennt die
Ängste der Gegenwart, sie benennt sie und sie hat auch keine Lösung.
Schuldgefühle und der Wunsch trotz dieser, ein halbwegs angenehmes Leben
führen zu dürfen prägen die Texte der neuen CD von Dota. “Wir rufen
dich, Galaktika” ist wie so häufig bei Dota musikalisch zurückhaltend
und textlich feinsinnig, mit Ehrlichkeit gefüllt und gelegentlich auf
respektvolle Weise frech. Der Song “Bademeister*in” spielt mit dem
Gefühl eines heißen Strandbadtages, einem alten Ärztesong und
geschlechtsneutraler Sprache im Kontext der poetischen Versdichtung.
“Ich bin leider Schuld” ist ihr Bekennerschreiben zur Klimakatastrophe
und “Wir rufen Dich, Galaktika” - entlehnt einem Lied aus der
Fernsehserie “Hallo Spencer” - ist ein nicht ganz ernstgemeinter
Hilferuf an eine ferne außerirdische Macht, die kommen soll, um unsere
Erdprobleme zu lösen. Dota! Lass dieses Lied keinen Begründer von
Verschwörungsmythen hören, sonst stehen bald ein Dutzend Aluhutträger
jeden Montag auf einem zentralen Parkplatz einer deutschen Großstadt und
rufen laut zum Himmel hoch nach Galaktika. Doch fernab der
Problembewältigung beherrscht Dota auch die feine Sehnsucht nach
gedankenloser Schönheit. “Sommer für Sommer”, “Bleiben” oder “Besser als
nichts” bergen Schätze zärtlicher Poesie. Wieder gelingt Dota Kehr ein
einfühlsames Werk ohne den Krampf der großen Kunst, sondern mit der
Selbstverständlichkeit des Lebens in Straße, Kietz und Gegenwart.
© Karsten Rube
Camilla Barbarito "Sentimento Popolare Vol. 2"
Felmay, 2020
Mailand wird als multikultureller Schmelztiegel schnell übersehen. Doch
wehen in der Stadt, zwischen enger historischer Altstadt und
gesichtslosem modernen Finanzplatz zahllose Gerüche und Geräusche, die
auf offene Welten jenseits urbaner Verschlossenheit schließen lassen.
Camilla Barbarito hat nun bereits zum zweiten Male diese Welten
erschlossen und folgt dem eigenen musikalischen Vagabundieren mit Hingabe.
"In musikalischem Schutt plündernd, gefunden zwischen den Klangruinen
der Vergangenheit, versuchte ich mein benommenes und rudimentäres Mosaik
zu formen, gestärkt durch meine Lust und meine Anmaßung." So sieht die
Sängerin ihr eigenes Werk. Tatsächlich fördert sie eine enorme Vielfalt
an musikalischer Weltläufigkeit zutage, beginnend bei italienischer
Folklore, über mediterrane Reisen von Zypern bis in den Nahen Osten,
lässt sich von einem früheren Besuch in Mali inspirieren oder infiziert
sich mit balkanesker Springkrautmentalität. Sie rockt, sie singt
herzerwärmende Balladen und erliegt am Ende doch wieder dem Charme ihrer
weltoffenen, aber zweifelsfrei italienischen Heimatmetropole. Camilla
Barbaritos "Sentimento Popolare Vol. 2" ist ein Album von mitreißender
Vielfalt.
© Karsten Rube
Monika Stadler und Harald Peterstorfer "Diary from Within"
Galileo Music, 2020
Die Harfe ist eines der ältesten Musikinstrumente der menschlichen
Kulturgeschichte. Viel Mystik windet sich um den Klang der Saiten. Vom
alten Mesopotamien über Brian Boru, dem König der Iren und der nach ihm
benannten Harfe bis hin in die Gegenwart der Konzertharfe, besitzt
dieses Instrument meist den Ausdruck zärtlicher Verspieltheit. Monika
Stadler aus Österreich ist seit ihrem dreizehnten Lebensjahr dabei, die
Vielfalt und den klanglichen Facettenreichtum der Harfe herauszukitzeln.
Eine Vielzahl von Aufnahmen hat sie in den letzten Jahren gemacht. Die
neueste findet sich im Album "Diary from Within". Zur Seite steht ihr
Harald Petertorfer an der Harp Guitar. Das Album entstand aus der Lust
an der Improvisation. Gesang in Fantasiesprache, das Plätschern von
Tönen verschiedener Saiteninstrumente, Elemente aus Klassik, Ethnomusik
und verschiedene Improvisationstechniken lassen die Musik wie einen
Gebirgsbach durch eine wandlungsreiche Landschaft fließen. Beruhigend
und belebend zugleich.
© Karsten Rube
Piirainen | Bloom | Company "Matka"
Bafe's Factory, 2020
In der finnischen Musik sind sie keine Unbekannten. Der Gitarrist JP
Piirainen und die Sängerin, Komponistin und Expertin für
Drumcomputerprogrammierung Venla Ilona Blom fanden sich traditionellem
Terrain wieder. Zwar benutzen sie zeitgenössische Spieltechniken, die
Wurzeln der Kompositionen ihres gemeinsamen Werkes "Matka" finden sich
jedoch im finnischen Volkstanz. Fast alle Lieder werden von den beiden
Künstlern allein eingespielt. Einige Fiddletunes werden von bekannten
finnischen Folkmusikern ergänzt und die Akkordeonspielerin Viivi Maria
Saarenkylä gibt bei einem Titel ein eindrucksvolles Gastspiel. Auf
"Matka" hören wie also moderne Folklore des 2020er Jahrgangs.
© Karsten Rube
Jaro, 2020
New York in Vergangenheit und Gegenwart präsentieren die beiden Musiker
Rachelle Garniez und Erik Della Penna. "An Evening in New York" ist die
musikalische Umsetzung eines Fotobuches über New York, das die Stadt im
Jahr 1928 zeigt.[67]
Die Songs orientieren sich an den historischen Fotos,
erzählen die Geschichten, die die Bilder darstellen. Vom ersten Zeppelin
über New York, vom Jahrmarkt auf Conny Island, von irischen Einwanderern
und dem Hochhausboom. Garniez und Penna verbinden die Geschichten von
einst mit der Jetztzeit und bringen so eine persönliche Sicht auf die
Veränderungen der letzten neunzig Jahre zu Gehör.
Suistamon Sähkö "Varokaa! Henganvaara"
Die finnische Akkordeonistin Anne-Marie Kivimäki hat um sich ein
Musikerkollektiv gescharrt, das sich Suistamon Sähko nennt. Das aktuelle
Album der bunten Truppe nennt sich “Varokaa! Henganvaara”. Übersetzt
heißt das so viel wie “Achtung Gefahr”. Und tatsächlich könnte die Musik
von Suistamon Sähko gefährlich werden, für das traditionelle
Folkloreverständnis. Sie selbst empfinden den Sound aus Folk und
Technobeats als Musik für das nächste Jahrhundert. Das klingt
fortschrittlicher als derzeit denkbar. Tatsächlich ist “Varokaa!
Henganvaara” ein fröhlich schriller Mix aus Ethnopop, Sprechgesang und
Elektronik, der erstaunlich gut harmoniert und mit einer Länge von knapp
38 Minuten dem Hörer auch nicht zu viel abverlangt.
The Secret Sisters "Saturn Return"
Das Folk- und Country Duo The Secret Sisters hatte mit ihrem Debüt-Album
im Jahr 2010 einen kommerziell recht erfolgreichen Start hingelegt.
Seitdem regnet es Grammynominierungen und Kritikerlob, auch wenn alle
folgenden Aufnahmen kommerziell eher floppten. Das Album "Saturn Return"
erschien 2020. Es liegt eine deutliche Note Seventies-Folk über den
Kompositionen. Die zehn Songs der Geschwister setzen sich mit Ängsten
auseinander, mit Verlusten, mit Vorurteilen, versuchen aber in allem
auch positiv mit der Gegenwart umzugehen. Musikalisch ein recht
ansprechendes Album, dessen Songs kraftvoll und sinnlich zugleich sind.
Yat-Kha "We will never die"
Der tiefe Kehlkopfgesang des tuvanischen Sängers Albert Kuvezin, den er
mit seiner Band Yat Kha seit knapp 30 Jahren zelebriert, gehört zu den
ungewöhnlichsten Ausdrucksformen in der Musik der Gegenwart. Europäische
Hörmodelle sehen anders aus. Und ganz ehrlich, wenn ich als
Heranwachsender solche Töne am Tisch machte, wurde ich rausgeschickt. In
Tuva ist das Volksmusik und in der Weltmusikszene ist es Kunst.
Tatsächlich besitzen die Lieder eine eigenwillig, fremde Harmonie. Sie
tragen Weite in sich, spielen geschickt mit den Hörgewohnheiten. Nach
dem Hören von zwei Liedern wird aus der fremden Vortragsweise ein
Gesang, der zum musikalischen Bild passt und das Fremde beginnt vertraut
zu werden. Aus dem einstigen selbst kreierten Yenissei-Punk ist eine
bildgewaltige Musik geworden. Ziemlich gelungen ist auf diesem Album
auch die Coverversion von George Harrisons Song "While My Guitar Gently Weeps".
Niamh Ní Charra "Donnelly’s Arm"
Die irische Fiddlerin brilliert auf dieser CD auch als Concertinaspielerin, und dass sie
wunderbar singen kann, wissen wir schon seit langem (nur zur Erinnerung: Sie kommt
aus einer überaus musikalischen Familie, ihr Onkel Pádraig Ó Carra mit seiner Zither
war mehrmals beim Irish Folk Festival dabei), und nun bringt sie alle ihre Talente
zusammen und holt noch hochqualifizierte Gäste dazu – Resultat: wirklich ein
Hörgenuss. Instrumentals und auf Irisch und Englisch gesungene Lieder, traditionelle
Stücke und sogar, Überraschung, ein Lied des Kollegen Si Kahn aus den USA. Auf dem
Cover sehen wir einen auf wirrem Wurzelwerk hochgereckten Arm, der aussieht wie
aus einem Lehrbuch der Anatomie entsprungen. Der Preisboxer Dan Donnelly starb
1820 mit nur 31 Jahren. Was es mit seinem Arm, dem die CD ihren Titel verdankt, auf
sich hat, verrät das überaus informativ und lesbar gestaltete Beiheft – wir begreifen,
dass der Arm einen Roman verdient hätte, aber diese CD ist so schön, da geben wir uns
gern ohne Roman zufrieden.
David Munyon "American Guitar"
Aufgenommen wurden die Lieder dieser CD mehr oder weniger am Stück im
November 2020, nach einer von Katastrophen geprägten Zeit im Leben des Songwriters
und Sängers David Munyon – das Beiheft berichtet und die Hörerin fühlt sich fast
yoyeurisch, denn Außenstehende geht das eigentlich nichts an. Aber die Lieder selbst
sind zwar fast alle melancholisch, haben aber nicht direkt mit den privaten Sorgen des
Künstlers zu tun. Vom Titel her könnte man eine reine Instrumental-CD erwarten, aber
die virtuos gespielte Gitarre tritt doch eher in den Hintergrund. David Munyon dankt
auf dem Cover Jesus für Seine immerwährende Hilfe, und wir finden religiöse Motive
in mehreren Songs, ohne dass es aufdringlich missionarisch wirkte. Mit seiner heiseren
Stimme besingt Munyon Sehnsüchte vieler Art, lehnt sich oft an traditionelle Vorbilder
an, wie im Lied „Beautiful Magnolias“. Nicht jedermenschs Sache ist vielleicht
„Nuclear Joe“, das einzige witziggemeinte Stück, indem es um nukleare Strahlung geht,
aber der ernste Grundton überwiegt, musikalisch wie thematisch, und macht die CD zur
angenehmen Begleitung für lange Regenabende.
Wren "Pink Stone: Songs from Moose Lodge"
Die Moose Lodge steht im Methow Valley im Staat Washington. Die Presseinfo teilt
mit, dass dieses Tal die alte Heimat des Methow-Volkes ist – dessen Überreste aber
heute in einem Reservat leben und Englisch sprechen, auch wenn ihre eigene Sprache
noch nicht vollständig ausgestorben ist. Das macht natürlich neugierig, allerdings haben
die Lieder der Songwriterin Wren gar nichts damit zu tun. Nur zieht sie sich eben gern
in die Lodge Moose zurück, zuerst 2016 nach einer langen Krankheit, inzwischen, um
in Ruhe arbeiten zu können und sich von der Natur um sie herum inspirieren zu lassen.
Ihre Lieder, zu denen sie sich auf der Gitarre begleitet (von den GastmusikerInnen sind
unbedingt erwähnenswert Krista Detor – Akkordeon – und Gordon Lowry – Geige) sind
Americana vom Besten; Titel wie „The Sun is Going Down“ und „Corn Stalks“ weisen
auf die Themen hin. Fast alle Stücke sind eher melancholisch geprägt, Ausnahme, der
schmissige Walzer „Cedar Tree Boy“. Macht absolut Lust auf mehr Wren (denn so
bekannt, wie sie es offenbar verdient, ist sie hierzulande ja noch nicht).
Sveriges Vänner "Fin är du"
Das Duo „Freunde Schwedens“, bestehend aus Gudrun Selle und Johannes Uhlmann,
bringt auf dieser CD schwedische Musik mit dem Untertitel „Fin är du“, also: „Fein bist
du“. Wer immer gemeint ist, das Kompliment können wir zurückgeben. Es geht los mit
einem Schottis, ein munterer Einstieg in die CD. Der Rest ist bunt gemischt, ein
strenger Choral, allerlei Tanzmusik, Walzer, Polskas, noch mehr Schottis und ein
Rheinländer. Eine Polska trägt den wunderbaren Titel „Polska, die Gustav Adolf mit
Ebba Brahe tanzte“, man sieht die beiden richtig vor sich, wie sie sich vom strikten
Hofzeremoniell befreien! Auch das in den skandinavischen Ländern so verbreitete
Wiegenlied „Vem kann segla“ ist mit von der Partie. Flöte und Akkordeon der beiden
Duo-Mitglieder sorgen für den richtigen schwedischen Sound, und wenn überhaupt eine
minimale Kritik geäußert werden sollte, dann diese: Ein bisschen mehr die schwedische
Aussprache üben, gerolltes R und Bindungen, dann wäre alles perfekt!
Steve Tilston "Such Times"
Der Liederschreiber aus Leicestershire hat mit so vielen legendären Menschen
zusammengearbeitet, nennen wir nur Bert Jansch, John Renbourn und Maggie Boyle, da
ist es leicht zu vergessen, dass er auch ganz allein mehr als hörenswert ist. Diese CD ist
wohl ein haarscharf verspätetes Geschenk an seine Fans zu seinem 70, und vielen Dank
dem rüstigen Jubilar. 14 Lieder und ein Instrumentalstück, alle selbst geschrieben, Lied
Nr. 3 ist vielleicht programmatisch: This is living with the blues. Das Leben unterwegs,
im realen wie im übertragenen Sinn, prägt die Stimmung der Lieder, sehr viel
Bewegung, sehr viel Sehnsucht, viele ungelöste Fragen, die die weitere Wanderung
noch spannender machen („My mystery train“). Das Cover sagt, dass Steve Tilson hier
den „Zeitgeist anzapft“, aber das ist noch die Frage, sind es nicht eher zeitlose Themen,
die er hier aufgreift und zu denen der Zeitgeist kaum etwas zu sagen hat? Ist aber egal,
wunderbare Musik, Texte zum Träumen und zum Tun, und ab und zu ein umwerfender
Ohrwurm wie „Dust from my heels“.
Emma Langford "Quiet Giant"
Emma Langford "Sowing Acorns"
Emma Langford kommt aus der Nähe von Limerick, verarbeitet auf "Quiet Giant" aber
kaum irische Einflüsse. Das Cover ist märchenhaft, ein dunkler Wald mit einem
Hexenhäuschen, den stillen Riesen müssen wir einen Moment suchen, aber er ist
vorhanden! Es gibt viele Märchenmotive in den Liedern, der Sandmann tritt auf, eine
Rapunzelprinzessin, die Schöne und die Ruine, und biblisch wird es mit dem Auftritt
von Eva, hier schon längst aus dem Paradies vertrieben. Alle Lieder aber sind von heute
– übrigens alle von Emma Langford geschrieben! Sie begleitet sich auf der Gitarre und
hat eine beeindruckende Schar von GastmusikerInnen dabei, besonders beeindruckend
Hanna NicGearailt, die Klavier spielt und Backing Vocals bringt. Es gibt so viele Stile,
die zusammenfließen, so viele unterschiedliche Melodieführungen, diese CD ist einfach
ein Abenteuer, das kein Ende nimmt, weil man gleich wieder von vorn anfangen und
nach weiteren Anspielungen suchen muss, musikalisch wie inhaltlich.
Auf "Sowing Acorns" greift Emma Langford auf irische und auf schottische Traditionen
zurück, das erste Lied ist von der Melodie her von Waulking Songs inspiriert, „Ready-
O“ zeigt, was sie für eine hinreißende a-capella-Sängerin ist, Wieder hat sie alle Lieder
selbst geschrieben, die Anlehnungen an irische Musik sind hier allerdings viel stärker zu
erkennen als auf „Quiet Giant“ von 2021. Wieder hat sie viele Gäste ins Studio gebeten,
gibt aber trotz der Vielzahl der Instrumente allem ihr eigenes, inzwischen
unverwechselbares Gepräge. Vom Inhalt her beschäftigen sich die Lieder oft mit
Menschen in einer Krise – die 12jährige, die ihre Stimme verliert, der Mann, der sich in
seinem Land nicht mehr zurechtfindet, die Person, die in eine katastrophale Beziehung
geraten ist, Menschen, die keinen Ausweg sehen – doch die instrumentale Begleitung
zeigt jedesmal, dass es fast immer Hoffnung geben kann. Traumhaft schön das alles.
Varo ist ein französisch-italienisches Duo, das sich irischer und schottischer Musik
verschrieben hat und in Dublin lebt. Beide Sängerinnen spielen Geige, dazu noch etliche
andere Instrumente, und sie haben Studiogäste aus Irland dabei, die für allerlei weitere
Saiteninstrumente sorgen. Es geht los mit „Ye Jacobites by name“, das in Irland gerade
groß in Mode zu sein scheint. Wie einst die Johnstons singen Varo eine Version mit
standardenglischem Text – und die Johnstons sind offenbar eine ihrer
Inspirationsquellen, auch das Belfaster Lied „The Doffing Mistress“ stammt aus deren
Repertoire. Überhaupt gibt es viele alte Lieblinge zu hören, „As I roved out“, „Sovay“
und „Streets of Forbes“, um nur einige zu nennen. Alles angenehm im Ohr, gefällig und
mit Sinn für Details in Stimm- und Melodieführung dargebracht, wirklich eine
interessante Bekanntschaft. Wer allerdings irisches, italienisches oder gallisches
Temperament erwartet: Irrtum, hier wird gesäuselt und geflüstert, nicht einmal bei „The
Streets of Forbes“ scheint die Wut durch, die der Text doch erwarten lässt und die wir
aus June Tabors kanonischer Version kennen und schätzen.
Deborah Henriksson "So far"
Deborah Henriksson ist eine schwedisch-amerikanische Sängerin und Liedermacherin,
die auf Englisch singt. Die meisten Stücke auf ihrer Doppel-CD hat sie selbst
geschrieben, andere stammen von Clannad, Robert Burns und Eleanor McEvoy, um nur
einige zu nennen. Auf ihrer Website wird ihr Stil beschrieben als Contemporary
Folk/Pop/Celtic, was sicher zutrifft: Die Pop-Elemente überwiegen, allerdings klingt es
auch manchmal, sicher auch durch die Piano-Begleitung von Mats Nyman, wie ein
klassischer Liederabend. „Ae fond kiss“, z.B., bekannt in unendlich vielen Versionen,
wird hier vorgetragen, als wäre es von Schubert und nicht von Rabbie Burns, nur der
Titel ist noch Scots, der gesamte restliche Text ist ins Standard-Englische übersetzt.
Immerhin, auch Anklänge an anders schottische Lieder sind zu hören, bei
„Breakers’Roar“ hat einwandfrei „Mó ghille mòr“ Pate gestanden. Es klingt alles
lieblich, schön, macht Spaß, es zu hören, aber manchmal wäre ein bisschen weniger
Glätte vielleicht auch ganz nett. Jedenfalls, ideale Musik für Fans klassischer
Liederabende.
Merry Hell "Emergency Lullabies"
Merry Hell "When we meet again" [EP]
Rogue Folk wurde vor vielen Jahren diese Musik genannt, als die Pogues und The Men
They Couldn’t Hang jung und wegweisend waren, und bei Merry Hell passt diese
Bezeichnung perfekt. Diese englische Band scheint ein Familienunternehmen zu sein,
die Hälfte der Belegschaft heißt jedenfalls Kettle mit Nachnamen. Besonders erwähnt
werden muss unbedingt Virginia Kettle, die rotzfrech singt, wie eine Göre von der
Gasse, einfach wunderbar. Die Texte, alle von der Band selbstgeschrieben, handeln vom
alltäglichen Wahnsinn, vom nötigen Widerstand („Go down fighting“), von der
Umweltkatastrophe, die wir vielleicht doch noch aufhalten können, von Sister Atlas, die
sich die Erdkugel auf die Schulter lädt und die Sache vielleicht besser macht als damals
Bruder Atlas, und natürlich von Seeleuten, Liebe und dem Wunsch, eine Heimat zu
haben und sie behalten zu dürfen. Merry Hell haben eine kleine Liebe zu Chorälen, das
zeigt sich auch auf der EP „When we meet again“, wo sie zusammen mit dem Social
Isolation Choir drei Lieder singen, die zu Solidarität mahnen, egal, wie hoffnungslos
alles aussehen mag. Der Chor besteht aus über 300 Stimmen, die sich alle selbst
aufgenommen und an Merry Hell gemailt haben. Einfach umwerfend gut!
Teyr "Estren"
Das Trio Teyr (Teyr ist Kornisch und bedeutet „drei“, in der weiblichen Form, da sind
die keltischen Sprachen sehr genau) hat eine neue CD, und die hat den schönen
kornischen Namen Estren (Fremder, dies also maskulin) – und wenn man die Freude
über die kornischen Wörter ausgekostet hat und in Ruhe zuhört, ist nur eine Reaktion
möglich: Begeisterung! Die stellt sich sicher auch ohne Kornischkenntnisse ein: Die
Liebe des Trios gehört zwar dem Land Cornwall und seiner Sprache und Kultur, aber
sie singen doch vor allem auf Englisch. Wir hören eine bunte Mischung aus gesungenen
Liedern und Instrumentalstücken, bei letzteren sind internationale Einflüsse deutlich –
baskisch, spanisch, finnisch – und werden dem unverwechselbaren Teyr-Stil angepasst.
Eine wunderbare Zugabe: Gastsängerin Ruth Cory mit einer ungewöhnlichen Version
von „The female drummer“, nicht die übliche Melodie, und bei ihr wird diese Ballade
zum mitreißenden Antikriegslied. Einfach grandios, dieser „Estren“!
Perttula "Pajavasara"
Pajavasara, Schmiedehammer, wirklich ein passender Name für diese CD des finnischen Akkordeonvirtuosen Perttula. Er vergleicht die Arbeit an seinem musikalischen Material mit der Arbeit des Schmiedes, der aus Eisen und Erz schließlich auch heraushämmern muss, was an Möglichkeiten drinsteckt. Und dann ist da noch der Rhythmus, denn Perttula hat es gern temperamentvoll, und so glauben wir, den Schmiedehammer am Werk zu hören. Doch ehe der wackere Schmied den Amboss in den Grund schlägt, wird es dann sanft und melancholisch, wir sind schließlich in Finnland, dem Land der heftigen Gefühlsschwankungen. Statt finnischem Tango gibt es Walzer, so vielseitig ist diese CD. Die Infos sind spärlich, „Kompositionen und Arrangements“ von Perttula, aber ob er nun alles selbst geschrieben hat oder auch traditionelle Stücke neu arrangiert, es klingt alles wunderbar Finnisch und eben doch unverwechselbar nach dem Meisterschmied Perttula!
GF Morgan "Driftwood"
Auf dem Cover sieht GF Morgan mit seiner keck schiefgerückten Schottenmütze aus, als wolle er sich gleich Rogers‘ Rangers anschließen, aber wie diese kommt er aus Maine, und das erklärt sicher alles. Nach dem Coverfoto ist es eine Überraschung, wie sanft er singt, absolut nicht martialisch, nicht einmal bei einem Lied, in dem Tommy in den Krieg zieht. GF Morgan spielt Gitarre und Konzertina, er schreibt selbst, singt aber auch Traditionals, und diese am liebsten in der Form, in der sie nach Maine mitgebracht wurden und sich dort erhalten haben, „Barbary Allyn“ oder „Twa Corbies“ zum Beispiel. Die Corbies weisen darauf hin: GF Morgan hat auch einen Hang zu schottischer und irischer Musik, mehrere Instrumentals auf der CD stammen von Carolan oder werden diesem blinden Harfner zumindest zugeschrieben. Eine Komposition stammt von James Scott Skinner, „Hector the Hero“, und wirkt ungeheuer aktuell. Hector McDonald, hochdekorierter britischer Offizier, geriet in den Verdacht, sich in Indien an minderjährigen Jungen vergriffen zu haben, an richtiger Aufklärung war dann aber niemand interessiert. Kleine historische Abschweifung, es ist ein Instrumentalstück und bezieht keinerlei Position, sondern ist einfach ein weiterer Juwel auf dieser an Juwelen reichen CD.
Sigrid Moldestad "Tonen i meg"
Die Norwegerin Sigrid Moldestad ist ein Multitalent: Sie schreibt fast alle ihre Lieder selbst, singt, begleitet sich auf Geige, Hardingfele und Ukulele und hat noch dazu eine geniale Hand beim Aussuchen der Studiogäste. Klar, dass eine wunderbare CD dabei herauskommt. Moldestad jongliert dabei munter mit den Stilen, es geht sehr folkig los, wird im selben Stück („Tonen i meg“, „Der Ton in mir“, also dem wegweisenden Lied des Albums) dramatisch. Viele Inspirationsquellen sind aus den Liedern herauszuhören, die norwegische Tradition, schwedische Liedermacherei, internationales Songwritertum, Country, um nur ein paar zu nennen, Den Country-Einflüssen verdanken wir einige echte Ohrwürmer, „Karolina“ z.B. Sogar ein Instrumentalstück gibt es: Blågras, das bedeutet „Blaues Gras“ oder eben „Bluegrass“ und so klingt’s. Wunderbar ist auch Sigrid Moldestads klare, klangvolle Stimme, bei der jedes Wort verständlich ist. Es ist schon ihre sechste CD, höchste Zeit, diese Künstlerin auch hierzulande nachhaltig zu entdecken.
Liz Simmons "Poets"
Eine (viel zu) kurze CD der Liederschreiberin aus Vermont. Die meisten Lieder stammen von ihr, andere von u. a. Sandy Denny und Joni Mitchell – und Joni Mitchell scheint ihr großes Vorbild zu sein, immer wieder ist der Mitchell-Stil aus dem Gesang von Liz Simmons herauszuhören, natürlich ganz besonders bei „Night in the City“. Die große Überraschung ist ein Lied von Holland-Dozier-Holland, Songwriterkönige aus der Motown-Szene der 60er Jahre: „This old heart of mine“ – ganz anders als alle je gehörten Versionen und unbedingt ein Höhepunkt der CD. Liz Simmons begleitet sich selbst auf der Gitarre, es klingt wunderbar folkig, sie hat fähige Studiogäste dabei gehabt, nur die Schlagzeuger übertreiben manchmal (ist nicht immer derselbe) und schlagen einen eintönigen, aufdringlichen Rhythmus, als ob sie in einer Bar irgendwo zum Tanz aufspielen sollten.
Tony Trischka "Shall We Hope"
Der Banjospieler Tony Trischka ist auch so einer, der gefühlt immer schon da war und doch noch zu entdecken ist. Nun legt er ein Themenalbum vor, auf dem er natürlich heftig mit seinem Banjo zugegen ist. Eine Menge Studiogäste hat sich dazugesellt, zu viele, um alle aufzuführen. Wenn eine genannt werden soll: Maura O’Connell, Ex-De Danann, die hier die Rolle einer irischen Einwanderin in die USA hat. Es geht nämlich um den amerikanischen Bürgerkrieg, und viele Beteiligte kommen zu Wort, Einwanderer, die sofort zur Armee geholt wurden, Soldaten, die das alles ganz toll finden (Warnung: Wer Probleme hat mit Zeilen wie „I’ll march away to the fighting line and I’ll kill that enemy soldier“, wird mit dieser CD nicht glücklich werden), Sklaven, die für ihre Befreiung kämpfen, und sogar Franklin D. Roosevelt, der viele Jahre später etwas über American Patriotism erzählt. Eine musikalisch reich variierte CD mit vielen interessanten Namen, die es hierzulande noch zu entdecken gilt.
Ensemble Vinorosso "Schräge Zeiten"
Schräge Zeiten, in der Tat. „Corona-gerechte Kammermusik“, so die Pressemitteilung, liefert das achtköpfige Ensemble Vinorosso. Unerwartete Taktwechsel sind ihre Spezialität, und auf dieser reinen Instrumental-CD lassen sie dieser Leidenschaft freien Lauf. Eine Vielzahl von musikalischen Stilen wird hier vorgestellt, Klassik, Gypsy Swing, viel Balkanisches, aber auch ein überaus alpiner Zwiefacher, es geht aber auch orientalisch zu (und klingt wie die Musik zu „Angélique und der Sultan“), Klezmer ist natürlich auch herauszuhören, tückische Walzer wie in Wien, und einmal hat Ravels Bolero Pate gestanden. So viel ist los auf diesem Album! Und wer es ganz genau wissen will, wird fündig in den ausführlichen Erklärungen zu jedem Stück, die im Umschlag abgedruckt sind: „Der 5er (hier in C-Dur) ist der kleinste zusammengesetzte Takt (ein 3/8- gefolgt von einem 2/8-Element) …“, und das hört man!
Ian Melrose und Uwe Neumann "Heine gets the Groove"
Texte von Heinrich Heine, mal als Sprechgesang, mal mit richtiger Melodie, vorgetragen von dem Schauspieler Uwe Neumann. Manchmal singt auch Ian Melrose, vor allem aber brilliert er auf allerlei Saiteninstrumenten. Von den übrigen Gastmusikern ist vor allem zu erwähnen Jan Hermerschmidt, dessen Klarinette das Klangbild entscheidend prägt. Uwe Neumann hat die Texte ausgewählt, es sind nicht unbedingt die bekanntesten (die „Loreley“ z.B. ist nicht dabei), und die CD ist eine gute Möglichkeit, den überaus facettenreichen Dichter aus Düsseldorf kennenzulernen: den scharfen politischen Beobachter, den unglücklich Liebenden, die Zielscheibe antisemitischen Mobbings, den Urheber sexistischer Sprüche, den Liebhaber alles Pariserischen, um nur einige Aspekte seines Werkes zu nennen. Hochinteressant, das alles zu hören, vor allem, wenn man die Texte bisher nur geduckt gekannt hat. Es gibt allerdings Irritationsmomente, z.B. wenn Uwe Neumann den flämischen Ortsnamen Waterloo aus unerfindlichen Gründen englisch ausspricht (Paris allerdings deutsch, immerhin).
Mark Schatz & Bryan McDowell "Grit & Polish"
Schatz und McDowell kommen aus Tennessee, ihre Postadresse ist gar in Nashville, das weckt nun wirklich Erwartungen. Und die werden aufs Feinste erfüllt. Es geht gleich los mit fetzigem Fiedeln, aber sie können auch langsam, melancholisch, hier ein blumiger Walzer (der „Gardenia Waltz“), da ein Heimatlied („My East Tennessee Home“), in der Hoffnung, dass die Heimat von Katastrophen aller Art verschont bleiben möge. Liebe spielt natürlich eine Rolle in den Liedern, es gibt eine Menge Hillbilly-Humor, wie in „There ain’t nobody here but us chickens“, dieses Album ist überhaupt eine sehr gelungene Mischung von laut und leise, traurig und lustig, von Instrumentalstücken und gesungenen Liedern. Und als Krönung ein Lied von Bob Dylan, ganz anders, als wir es von ihm noch im Ohr hatten: „One too many mornings“. Übrigens muss unbedingt noch die Maultrommel von Mark Schatz erwähnt werden, so virtuos ist das lange nicht mehr zu hören gewesen.
Andy Irvine & Lillebjørn Nilsen "Live in Telemark"
Auf diese CD mussten wir lange warten, live in Telemark sind die beiden zwar auch später noch aufgetreten, aber aufgenommen wurden sie 1994! Warum diese Aufnahmen so lange in den Archiven geruht haben, scheint niemand so recht zu wissen. Spinnweben angesetzt haben sie jedenfalls nicht – die CD ist ein Hörgenuss, und mit einer knappen Stunde natürlich viel zu kurz. Ein Foto zeigt die beiden Sänger damals, Lillebjørn mit kurzen Haaren, düster gerunzelter Stirn und Zigarette, Andy noch kein bisschen ergraut. Wie die Musik eben! Der eine singt auf Norwegisch, der andere ist im Hintergrund zu hören, umgekehrt genauso, ihre vielen Instrumente passen perfekt zueinander, sie singen alte Lieblinge („My heart’s tonight in Ireland“ und „Ola Tveiten“), Stücke, die wir nicht so oft hören („A Prince among Men“ und „Jenta in Chicago“), ein paar Instrumentals sind auch dabei, zwischendurch stellen sie sich gegenseitig dem Publikum vor und lassen ein paar muntere Sprüche los, ach, alles ist ein Hochgenuss. Kann man gar nicht oft genug sagen.
Basco feat. Jullie Hjetland "Ræk mig Faklen"
Dänische Gruppe mit schottischem Frontmann und dänischer Sängerin, das verheißt allerlei Gemischtes, und musikalisch ist es auch so. Wir hören die dänische Musiktradition, norwegische Gesangsstile, immer wieder schottische Rhythmen im Hintergrund, Elemente, die nicht leicht zu definieren sind, sogar orientalische Anklänge. Verbindendes Element: die Themen, europäische Balladenstoffe in dänischem (schwedischem und norwegischem) Gewand. Es geht los mit einer dänischen Variante der Child-Ballade „Prince Heathen“, in der der kühne Rittersmann erkennen muss, dass die holde Jungfrau mit brutaler Gewalt nicht zu gewinnen ist. Uns begegnen (gar nicht so) wilde Wassermänner, das, was heute euphemistisch als „Ehrenmord“ bezeichnet wird, Blut, Leidenschaft, Rache. Eine CD, auf der ungeheuer viel los ist, also. Rache verdient, wer immer das Beiheft gestaltet hat – (ein Name ist nicht zu entdecken), andererseits, einen dermaßen unleserlichen Satzspiegel zu entwerfen, ist auch eine Leistung!
© Karsten Rube
Nordic Notes, 2021
© Karsten Rube
New West Records, 2020
© Karsten Rube
Lollipoppe Shoppe, 2020
© Karsten Rube
Eigenverlag, 2021
© Gabriele Haefs
Eigenverlag, 2021
© Gabriele Haefs
Eigenverlag, 2021
© Gabriele Haefs
Eigenverlag, 2021
© Gabriele Haefs
World Music Network, 2021
© Gabriele Haefs
Eigenverlag, 2021
Eigenverlag, 2020
© Gabriele Haefs
© Gabriele Haefs
Eigenverlag, 2020
© Gabriele Haefs
My Hell Music, 2020
My Hell Music, 2020
© Gabriele Haefs
Sleight of Hand Records, 2021
© Gabriele Haefs
Bafe's Factory, 2020
© Gabriele Haefs
Eigenverlag, 2020
© Gabriele Haefs
Grappa/Heilo, 2021
© Gabriele Haefs
Eigenverlag, 2021
© Gabriele Haefs
Shefa Records, 2021
© Gabriele Haefs
Kaleidos Musikeditionen, 2021
© Gabriele Haefs
Timezone, 2021
© Gabriele Haefs
Patuxent Music, 2021
© Gabriele Haefs
Grappa/Heilo, 1994/2021
© Gabriele Haefs
GO' Folk, 2021
© Gabriele Haefs