FolkWorld #74 03/2021
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John Renbourn: A Maid In Bremen

John Renbourn Group - A Maid In Bremen
Der verstorbene englische Gitarrist John Renbourn gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Folk-Baroque-Finger-Picking-Technik. 1967 war er Mitbegründer der Folk-Rock-Band Pentangle. Nach der Trennung der Gruppe im Jahr 1973 ging Renbourn eigene Wege und veröffentlichte Meilensteine wie „The Lady And The Unicorn“. Seit 1977 tourte die John Renbourn Group um die Welt. Davon zeugt jetzt eine Live-Aufnahme von Radio Bremen aus dem Jahr 1978. Das Line-up an diesem Abend wird von der ehemaligen Pentangle-Sängerin Jaqui McShee, dem Flötisten Tony Roberts, dem indischen Tabla-Spieler Keshav Sathe und der amerikanischen Cellistin Sandy Spencer vervollständigt. Die Songauswahl hebt Renbourns vielfältige Einflüsse hervor - von mittelalterlichen und traditionellen Balladen bis hin zu Americana und Delta-Blues. Jacqui McShee erinnert sich: „Die John Renbourn Group war eine natürliche Weiterentwicklung von Pentangle, da Tony und Keshav bei seinen früheren Soloprojekten mit John zusammengearbeitet hatten. Johns Interesse und Leidenschaft für Alte Musik nahmen zu und mehr ethnische Einflüsse fanden mit dieser Besetzung ein natürliches Zuhause.”

Titel: I Am A Maid That’s Deep In Love | Death And The Lady | Westron Wynde | Sweet Potato | John Barleycorn | Turn Your Money Green | My Johnny Was A Shoemaker | To Glastonbury | Gypsy Dance/Jews Dance Neusiedler Melody | The Maid On The Shore | A Maid In Bedlam | Sidi Brahim | Cruel Sister | Kokomo Blues | Will of Winsbury

John Renbourn Group "A Maid In Bremen (live at Roemer, Bremen Feb. 14th 1978)", MiG Music, 1978/2021

John Renbourn (* 8. August 1944 in Torquay, Devon; † 26. März 2015 in Hawick, Schottland) war ein britischer Folk-Sänger und -Gitarrist, der vor allem als Mitglied der Band Pentangle in den 1960er und '70er Jahren bekannt wurde. Charakteristisch für seine Spielweise war sein rundes, filigranes Fingerpicking. Neben Bert Jansch und Davey Graham galt er als herausragender Vertreter des sogenannten „Folk-Baroque“. Gelegentlich verwendete Renbourn auch Sitar und elektrische Gitarre in seinen Aufnahmen.

John Renbourn

Artist Video John Renbourn @ FROG

www.johnrenbourn.co.uk

Renbourn wuchs in Torquay im Süden Englands auf und begann schon als Teenager, Gitarre zu erlernen. In den 50er-Jahren lag sein Hauptinteresse im Skiffle, und Anfang des nächsten Jahrzehnts spielte er kurzzeitig in einer Rhythm & Blues-Band. 1961 und 1963 tourte er mit Mac MacLeod durch den Südwesten Englands und begann danach regelmäßig im „Les Cousins“, einem bekannten Pub in Soho, aufzutreten. Dort lernte er eine Reihe bekannter Folk-Musiker kennen, darunter Paul Simon, Davey Graham und schließlich Bert Jansch. In erster Linie war es Grahams großer Erfolg Angie, ein für viele damalige Folk-Gitarristen wegweisendes Instrumental, der Renbourne bewog, in das anspruchsvollere Fingerstyle-Genre zu wechseln.

1965 kam sein Debütalbum auf den Markt, das schlicht John Renbourn hieß und eher gewöhnlichen, wenig beachteten Folk-Blues bot. Zusammen mit Dorris Henderson nahm er There You Go auf, außerdem begleitete er Jansch auf dessen zweitem Album It Don’t Bother Me. 1966 veröffentlichten die beiden zusammen Bert and John, das meist improvisierte, exzellente Gitarrenarbeit bot.

Nach zwei weiteren Solo-Alben gründete Renbourn 1967 zusammen mit Jansch die Folkjazz-Band Pentangle, die im Folgejahr ihr Debüt veröffentlichte, das eine bis dato ungewohnte Mischung aus Folk, Blues, jazzigen Momenten und klassischen Schnipseln präsentierte. Bis 1973 spielte die meist hoch gelobte Band noch eine Reihe von Alben ein, wobei vor allem die 1969er LP Basket of Light großen Anklang fand, dann löste sie sich auf.

Später arbeitete Renbourn unter anderem mit Jacqui McShee und Keshav Sathe in der „John Renbourn Group“ oder dem amerikanischen Gitarristen Stefan Grossman zusammen. Sein Interesse verlagerte sich mit den Jahren zunehmend auf mittelalterliche oder keltische Klänge. Sein ungewöhnliches, intimes Gitarrenspiel hinterließ in ebenso entspannten Konzerten meist bleibende Eindrücke bei den Hörern. Bis zuletzt ging Renbourn auf Tour, oft mit seiner alten Pentangle-Mitstreiterin Jacqui McShee oder auch dem Folk-Barden Robin Williamson (Ex-Incredible String Band). Nebenbei wandte er sich hin und wieder auch seiner Vorliebe zum Country Blues, Ragtime und Jazz zu.

Renbourn war am 25. März 2015 abends nicht wie erwartet zu einem Konzertauftritt in Glasgow erschienen. Am darauffolgenden Morgen fanden ihn Polizisten tot in seinem Haus in Hawick auf. Nach einer ersten Diagnose starb Renbourn an einem Herzinfarkt.



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Date: February 2021.



Photo Credits: (1)-(2) John Renbourn (unknown/website).


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