Die Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e.V. freut sich, in diesem Jahr ein Doppeljubiläum zu feiern. Der Verein besteht 35 Jahre und veranstaltet zum 30. Mal die Jüdischen Kulturtage München im Gasteig und an anderen Spielorten.
So., 13.11., 19.00 Uhr, Gasteig London Klezmer Quartet Eröffnungskonzert Mo., 14.11., 19.30 Uhr, Seidl-Villa Musik des stillen Widerstands Lieder und Klaviermusik von Viktor Ullmann, Pavel Haas & Erwin Schulhoff Di., 15.11., 20.00 Uhr, Gasteig Yamma Ensemble, Israel Music of Jewish Diaspora mit Talya Solan Mi., 16.11., 19.00 Uhr, Gasteig Buchvorstellung „Versteckt unter der Erde“ Eine jüdische Familie überlebt die Shoah in den Wäldern der Ukraine Do., 17.11., 19.00 Uhr, Gasteig Podiumsdiskussion „Zwischen Tradition und Emanzipation. Frauen in den abrahamitischen Religionen heute“ Sa. 19.11., 20:00 Uhr, Gasteig David Orlowsky Trio – Klezmer Kings So., 20.11., 11:30 Uhr, Gasteig Dokumentarfilm „Recognition“ (Hakara) München-Premiere mit Sharon Ryba-Kahn So., 20.11., 19.00 Uhr, Gasteig Scheiny`s All Star Yiddish Revue, Wien Jewish-American Swing mit Deborah Gzesh Mo., 21.11., 18.00 Uhr, Theat. Filmtheater Dokumentarfilm „Wir sind Juden aus Breslau“ Di., 22.11., 19.00 Uhr, Jüdisches Museum „Vom Ornament zum Staatssymbol – die Geschichte des Davidsterns“ Vortrag von Dr. Elisabeth Fuchshuber-Weiß
Die Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, die facettenreiche jüdische Kultur und Geschichte der Bevölkerung näher zu bringen. In den frühen 80er Jahren, als jüdische Gemeinden nach dem Schrecken des Holocaust immer noch in selbst gewählten Ghettos lebten, leistete die Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e. V. Pionierarbeit und stellte erstmalig nach der Schoah wieder jüdische Musik, wie osteuropäische Klezmermusik, sefardisches Liedgut, synagogale Musik und jiddischsprachiges Theater der damals auf diesem Gebiet uninformierten breiten Öffentlichkeit vor.
Seit 1987 organisiert die Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e.V. alljährlich Jüdische Kulturtage in München, größtenteils im Gasteig, aber auch an anderen Veranstaltungsorten. Über die Jahre wurden die Jüdischen Kulturtage ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil der winterlichen Kulturszene Münchens, ungeduldig erwartet von ihrem Publikum.
In diesem Jahr begehen die Jüdischen Kulturtage München, ihr 30jähriges Bestehen. Auch in diesem Jubiläumsjahr wird ein vielfältiges Programm mit Konzerten, Filmen, Diskussionen und Literatur geboten, das den enormen Facettenreichtum jüdischer Kultur widerspiegelt und diesmal einen besonderen Schwerpunkt auf die weiblichen Lebenswelten setzt.
London Klezmer Quartet
So., 13.11., Gasteig, Carl-Orff-Saal
Das London Klezmer Quartet, in Großbritannien als virtuose Vertreter der traditionellen Klezmermusik gefeiert, eröffnen die diesjährigen Jüdischen Kulturtage im Gasteig mit einfallsreichen Arrangements. Ihr überschwänglicher, leidenschaftlicher Vortrag zieht alle Altersgruppen in seinen Bann. Die Violinistin Ilana Cravitz und die Klarinettistin Susi Evans sind führend in der britischen Musikszene. Mit ihrer einzigartigen, kraftvollen Stimme präsentiert Indra Buraczewska jiddische Lieder von Liebe und Sehnsucht.
Ilana Cravitz – Violine Susi Evans – Klarinette Carol Isaacs – Klavier, Akkordeon Indra Buraczewska – Gesang und Kontrabass
Musik des stillen Widerstands
Mo., 14.11., Seidlvilla
Die Prager Sopranistin Irena Troupová und der Pianist Jan Dusek präsentieren musikalische Kleinodien des in Theresienstadt umgekommenen Komponisten Viktor Ullmann ergänzt durch Werke seiner Zeitgenossen und künstlerischen Mitstreiter Erwin Schulhoff und Pavel Haas. Ihr künstlerischer sowie Lebensweg wurde, ähnlich wie bei Viktor Ullmann, am Höhepunkt ihrer schöpferischen Kräfte durch den Nazi-Terror und den Holocaust gewaltsam unterbrochen. – Ein außerordentliches Musikerlebnis, das gleichzeitig einen weiteren Beweis für die Tatsache liefert, dass „inter arma NON silent musae“ und die Kunst stärker als Krieg und Tod ist.
In Kooperation mit dem Tschechischen Zentrum München und dem Haus des Deutschen Ostens.
Yamma Ensemble, Israel – Music of Jewish Diaspora
Di., 15.11., Gasteig, Black Box
Das Yamma Ensemble um die israelische Sängerin Talya G.A Solan präsentiert mit großem künstlerischen Einfühlungsvermögen die Musik der jüdischen Diaspora – sephardische und chassidische Musik mit ihren faszinierenden Formen und Rhythmen, die sich über die Generationen jüdischer Traditionen erhalten haben.
Talya G.A. Solan – Gesang Yonnie Dror – Flöte Aviv Bahar – Oud, Kopuz, Gitarre Nur Bar Goren – Schlagzeug
David Orlowsky Trio – Klezmer Kings
Sa., 19.11., Gasteig, Carl-Orff-Saal
Das David Orlowsky Trio ist aus der zeitgenössischen Klezmer-Szene nicht mehr wegzudenken und wurde bereits mit dem prestigeträchtigen Musikpreis Echo-Klassik ausgezeichnet. Wohl kaum ein anderes Ensemble hat die Tradition der Klezmermusik auf faszinierendere Weise fortgeführt.
Mit seinem neuen Programm „Klezmer Kings“ widmet sich das Trio nun den Klassikern des Klezmer Naftule Brandwein und Dave Tarras.
David Orlowsky – Klarinette Jens-Uwe Popp – Gitarre Florian Dohrmann – Kontrabass
Scheiny`s All Star Yiddish Revue
So., 20.11., Gasteig, Black Box
Der beseelte, freche jüdische Swing aus Amerika: Die Sängerin und Komödiantin Deborah Gzesh aus Wien bietet dem Publikum mit ihrer „Scheiny’s All Star Yiddish Revue“ ein unterhaltsames Repertoire aus traditionellen jiddischen Liedern, einer Prise modernen Klezmer und jüdischem Swing aus den 40ern, 50ern und 60ern.
Photo Credits:
(1) Jüdische Kulturtage München (Logo),
(2) London Klezmer Quartet,
(3) Yamma,
(4) David Orlowsky Trio
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