FolkWorld #58 11/2015

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Leserbriefe

  Die Grenzgänger: ... und weil der Mensch ein Mensch ist

Michael Zachcial

"... und weil der Mensch
ein Mensch ist"


www.chanson.de

Hallo! Nichts gegen Kritik, aber wenn dann konstruktiv. Niemand muss das gut finden, was wir gemacht haben, aber seinen persönlichen Geschmack als das Maß aller Dinge setzen, geht nicht. Zudem ist es lausig geschrieben. "Wahrheiten verklären zu Mythen"? Wen oder was verklären sie denn? Und auf welche Art und Weise gelingt ihnen das? Der nächste Satz: "Ein Weg, der neuen Rattenfängern ein üppig wucherndes Feld bereitet". Soso. Was wuchert denn auf dem Feld? Blockflöten? Kinder, die der Rattenfänger vor die Stadt Hameln lockt? Au Mann.

Unser Album ist für den Preis der deutschen Schallplattenkritik nominiert, ein Titel ist in der Liederbestenliste, sechs (!) Titel waren zunächst dafür nominiert. Der Kulturchef der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung ( grösste Zeitung des Ruhrgebiets) schreibt: "Ihr Verdienst ist doppelt: Auf diese Weise gerät eine Facette des Widerstands gegen die Nazis in den Blick, die leicht vergessen wird – auch in der Folk-Szene, wo auch Platten wie Zupfgeigenhansels „Jiddische Lieder“ eine Ausnahme geblieben sind. Zum anderen ... sind die Arrangements der Lieder auf der Höhe unserer Zeit ..Beeindruckend!" Matthias Bardong von WDR 4 (Chansons und Liederliches) "Traumhafte Arrangements, musikalisch "allererste Sahne": Ein wirklich abgerundetes Album. Mir fällt niemand ein, der diese wichtige Thematik zur Zeit besser bringen könnte!" und Hedo Holland vom Folk-Magazin " Mit Dynamik, mit Feuer, mit unbändigem Freiheitsdrang (...) und sagenhaften Arrangements: Grossartig! Ein Klangpotential, zu dem viele sogenannte Größen der Pop- und Jazzszene aufblicken können. Meisterklasse!“

"Großartig, würdig und sehr ansprechend!" schreibt uns Andreas Ehresmann von der Gedenkstätte Sandbostel. Die Gedenkstätten in Buchenwald, Esterwegen und Sachsenhausen, die Geschwister-Scholl-Stiftung in München und andere haben das Album in ihre Shops aufgenommen. Warum wohl? Das geht so nicht. Wenn man einen Verriss schreibt, dann muss man das sorgfältig tun, das sind ja reine Vermutungen, die er da anstellt: dass unser Album die Menschen nicht erreicht, weiß er doch gar nicht. All die positiven Stimmen, die ich oben zitiert habe, haben alle keine Ahnung? Wenn der Rezensent die Arrangements unpassend findet, muss er sagen, warum er das denkt. Er sollte auch positive Beispiele benennen als Vergleich, damit die Leser seinen Maßstab kennen. Er könnte auch einen Zweifel formulieren, aber so zu tun, als animierten wir zur "Folkfestschunkelei" ( gerade wir!) und wären Dilettanten? Nach fünf Schallplattenpreisen?

In dem Projekt stecken 10.000 Euro und ein halbes Jahr Arbeit. Auf diesem Niveau war das die letzte CD, die ich euch geschickt hab.

Michael Zachcial


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