23. Africa Festival Würzburg, 2.-5. Juni 2011. Für vier Tage war das unterfränkische Würzburg wieder Treffpunkt für Liebhaber afrikanischer Musik und Kultur aus der ganzen Welt.
Mit dem diesjährigen Schwerpunkt hatte sich das 23. Africa Festival auf eine Reise zu den Wurzeln der Musik und Kultur der Karibik gemacht. Denn Afrika und die Karibik verbindet ein gemeinsames kulturelles Erbe. Zwischen dem 16. und dem 19. Jahrhundert wurden unzählige afrikanische Sklaven zu den karibischen Inseln gebracht. Dort verschmolzen im Laufe der Zeit die beiden Kulturen zu einem unvergleichlichen Mix. Ziel der Veranstalter des Africa Festivals war es, diese große Bandbreite wiederzugeben.
Musikalische Höhepunkte waren neben Julian Marley und Lokua Kanza auch die Königin des Calypsos, Calypso Rose. Sie erhielt für ihr Lebenswerk als Botschafterin für karibische Musik den Africa Festival Lifetime Achievement Award aus den Händen des Ministers of Arts and Multiculturalism aus Trinidad & Tobago, Sir Winston Peters.
Der diesjährige Africa Festival Award ging an die Fotografin Angèle Etoundi Essamba, die bereits auf dem 4. Africa Festival im Jahre 1992 Fotos zum Thema „Passions“ ausgestellt hatte. 1996 folgte die Ausstellung „Contrasts“. In diesem Jahr konnte das Africa Festival ihre Ausstellung „I-Dentity/ Eye-Dentity: Porträts afrokolumbianischer Frauen“ in Würzburg zeigen.
Besonders frenetisch feierte das Publikum Nkulee Dube, Tochter der südafrikanischen Reggae-Legende Lucky Dube, bei ihrer Europa-Premiere. Als krönender Abschluss eines gelungenen Festivals heizte Gentleman den Zuschauern des bis auf den letzten Platz ausverkauften Zirkuszelts ein. Special guests bei seiner Bühnenshow waren neben Nkulee Dube unter anderem auch Jahcoustix, der bereits das Publikum an der Offenen Bühne begeistert hatte. Alle Konzerte des Zirkuszelts wurden vom deutsch-französischen Fernsehsender ARTE live gestreamt und können nun im Internet unter www.arte.tv/africafestival abgerufen werden.
ARTE präsentierte im ARTE Kinozelt täglich Filme rund um das Thema Karibik. „Ein besonderes Highlight in diesem Jahr war auch die Rumverkostung mit dem Rumexperten Christian de Montaguère aus Guadeloupe“, freute sich Dr. Stefan Oschmann, Organisator des Africa Festivals, über das rege Interesse der Besucher. Des Weiteren luden wieder zahlreiche Stände auf dem Basar und in der Bambushalle zum Bummeln ein. Für karibisches Karneval-Feeling sorgten am Eröffnungstag die Mangrove Steel Band und die Caribbean Brass International.
Einen neuen Besucherrekord konnte das 23. Africa Festival zwar nicht verbuchen, das Festival-Team freute sich aber auch gerade wegen parallel stattfindender Festivals an diesem Wochenende über die rund 83.500 Besucher, die in den vier Veranstaltungstagen nach Würzburg gekommen waren. „Das Wetter hat uns am letzten Tag leider noch einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht, aber so ist das nun mal bei einem Open-Air-Festival“, resümierte Dr. Stefan Oschmann.
Der größte Erfolg des diesjährigen Festivals ist aber sicherlich die Tatsache, dass es wie in den vergangenen Jahren friedlich stattgefunden hat. Auch haben sich viele Musikgruppen über die professionelle Organisation und die umfassende Betreuung gefreut. Auch von Seiten der Besucher gab es ein positives Feedback über das gute Preis-Leistungs-Verhältnis.
Das 24. Africa Festival wird vom 25. bis 28. Mai 2012 stattfinden.
Photo Credits: (1) Logo, (2) Les Tambours de Brazza, (3) Raúl Paz (by Africa Festival).