Archie Fisher (*23. Oktober 1939, Glasgow, Schottland).
Seit 1968 hat der schottische Folksänger zahlreiche Alben veröffentlicht.
"All Around My Hat" aus seinem Repertoire wurde ein Hit für die Folkrockband Steeleye Span.
Mitte der 1970er konzertierte Archie Fisher mit Tommy Makem und Liam Clancy. Von 1983 bis 2010
moderierte er das Folkprogramm "Travelling Folk" für BBC Radio Scotland.
[facebook.com/...]
Paddy Reilly (*18. Oktober 1939, Rathcoole, Co. Dublin, Irland). Patrick 'Paddy' Reilly war jahrelang einer der erfolgreichsten Balladensänger Irlands. Bekannt wurde er vor allem durch seine Versionen der Lieder "The Fields of Athenry" und "The Town I Loved So Well". 1995 wurde Paddy Nachfolger von Ronnie Drew bei den Dubliners. Er verließ die Gruppe 2005, woraufhin er durch Patsy Watchorn ersetzt wurde. Paddy lebt heute in Florida.
Youssou N'Dour (*1. Oktober 1959, Dakar, Senegal). Der senegalesische Sänger und Komponist gilt als einer der einflussreichsten und erfolgreichsten Künstler Afrikas. Im Rahmen des Weltmusik-Booms konnte er sich in den 1990er Jahren auch auf dem westlichen Markt etablieren. Youssou N'Dour entwickelte die heutige Populärmusik des Senegal mit, die als Mbalax bezeichnet wird, eine Mischung der traditionellen Griot-Lobgesänge und der Perkussion des Senegal mit afro-kubanischen Arrangements.
Im Senegal ist Youssou N’Dour eine kulturelle Symbolfigur, die sich aktiv sozialen Fragen widmet. 1985 organisierte er ein Konzert zur Freilassung von Nelson Mandela und trat 1988 auf der weltweiten Amnesty International Human Rights Now! Tour auf. 2012 wurde er zum Minister für Kultur und Tourismus berufen.
In dem Spielfilm "Amazing Grace" (2007) verkörpert Youssou N’Dour die Rolle des Olaudah Equiano. Dieser ist eine der prominentesten Personen afrikanischer Herkunft innerhalb der britischen Parlamentsdebatten gegen den Sklavenhandel Ende des 18. Jahrhunderts.
Salif Keïta (*25. August 1949, Djoliba, Mali). Der malische Sänger wurde als Albino geboren, weshalb er im frühen Stadium seiner Karriere häufig diskriminiert wurde. Außerdem war Salif Keïta immer im Widerspruch zwischen seiner adeligen Herkunft (vermeintlicher Nachkomme des Gründers des Mali-Reiches Sundiata Keïta) und seiner Tätigkeit als Musiker gefangen, die sich für Adelige nicht ziemt.
1984 siedelte Salif Keïta nach Frankreich über. Befreit von der Griot-Tradition
wandelte sich sein Schaffen grundlegend.
Texte und Themen seiner Lieder wurden anspruchsvoller und individueller,
seine Musik verbindet traditionelle westafrikanische Musikstile mit Einflüssen aus Europa und Nordamerika.
[www.salifkeita.net]
Ekkehard 'Ekkes' Frank (*24. Juli 1939, Heidelberg).
1964 Mitbegründer des Münchner Studentenkabaretts Die Stichlinge war Ekkehard-Frieder Frank zunächst als Anwalt tätig.
In den 1970er Jahren war er Produzent und Drehbuchautor beim SDR-Fernsehen.
Außerdem absolvierte er erste Auftritte als politischer Liedermacher.
Bis Mitte der neunziger Jahre gab es zahlreiche Auftritte, Schreiben - auch Lieder - tut er bis heute.
[www.ekkes.de]
Shirley Hart (1932-2019). Die in London geborene Sängerin Shirley Hart ist am 23. August 2019 in Stockheim in Oberfranken verstorben. Das Folkduo Colin Wilkie & Shirley Hart lebte seit den 1960er-Jahren in Deutschland und trat auf fast allen Burg-Waldeck-Festivals auf. Stimmbandprobleme hatten ihre Karriere bereits 1977 beendet.
Stelios Vamvakáris (1948-2019). Stelios Vamvakáris war der Sohn von Márkos Vamvakáris (1905-1952), „Patriarch des Rembetiko“ genannt, über den Mikis Theodorakis sagte: “Wir sind alle nur Äste eines Baums. Markos ist dieser Baum”. Stelios, wie sein Vater Bouzouki-Spieler und Sänger, initiierte 2012 zu dessen 40. Todestag mit anderen Rembetiko-Musikern ein multimediales Hommage-Projekt, mit dem er in ganz Europa gastierte und auch auf dem Rudolstadt Festival auftreten wollte: "MARKOS – the Patriarch of Rebetiko - A tribute to Markos Vamvakaris".
Stelios Vamvakáris starb am 17. Juni 2019. Die Musiker und Musikerinnen des Ensembles entschlossen sich, dennoch in Rudolstadt aufzutreten. Sein Stuhl auf der Bühne blieb frei.
Wiglaf Droste (1961-2019). Der in Herford/Westfalen geborene Autor und Sänger war vor allem als Satiriker bekannt. Wiglaf Droste war Mitarbeiter der TAZ und deren Satire-Seite „Die Wahrheit“ und Redakteur des Satiremagazins Titanic. Er schrieb Kolumnen für den Berliner Tagesspiegel und die linke Tageszeitung junge Welt. Auf Hörbüchern lieh er seine Stimme Schriftstellern wie Voltaire, Dashiell Hammett, Kinky Friedman und James Krüss. Ab 2000 trat er als Sänger mit der Chanson-Jazz-Band Spardosen-Terzett auf.
Neben anderen Auszeichnungen erhielt er 2018 den
Göttinger Elch für sein „Lebenswerk satirischer Provenienz und satirische Mehrfachbegabung“.
Droste, der zeitweilig alkoholabhängig war, starb am 15. Mai 2019 in Pottenstein (Franken) an den Folgen einer Leberzirrhose.
Dieter Wasilke Folk-Förderpreis | Folk Music Award 2020
Der Venner Folk Frühling e. V. wird für 2020 zum ersten Mal den Dieter Wasilke Folk-Förderpreis ausloben. Er hat das Ziel, den Folkmusik-Nachwuchs zu unterstützen und richtet sich an alle Musikerinnen und Musiker, ganz gleich ob Solisten oder Gruppen, die in den Segmenten europäische und/oder nordamerikanische Folkmusik tätig sind.
Der Preis erinnert an Dieter Wasilke, der am 29. Juli 2018 leider viel zu früh verstarb. Dieter Wasilke war Gründer des Festivals Venner Folk Frühling und erster Vorsitzender des gleichnamigen Vereins. Er war nicht nur Vereinsgründer, sondern auch Ideengeber, Motor und Motivator für sein Team und die vielen ehrenamtlichen Helfer, das Gesicht des Venner Folk Frühlings. Für die Folkszene war er auch ein guter Diskussionspartner, Ratgeber, Förderer und Mahner. Einige Jahre stand er dem Dachverband Profolk e. V. vor.
Die Förderung des Nachwuchses lag ihm besonders am Herzen. Aus diesem Grund hat sich der Verein Venner Folk Frühling e. V. entschlossen, in Dieter Wasilkes Sinn den Nachwuchs im Bereich Folkmusik durch einen Wettbewerb zu fördern.
Teilnahmeberechtigt sind alle Musikerinnen und Musiker mit Wohnsitz in Deutschland, die zum Zeitpunkt der Bewerbung das 35te Lebensjahr nicht überschritten haben (Solisten) oder deren Durchschnittsalter 35 Jahre nicht überschreitet (Gruppen).
Die Bewerbung beinhaltet maximal 3 MP3-Files mit jeweils 1 Musikstück (Maximallänge pro Stück 5 Minuten), ein Foto sowie einem File mit einer Eigendarstellung inkl. Altersangaben. Bewerbungsschluss ist der 30.11.2019.
Die Bewerbungen werden von einer zehnköpfigen Jury aus erfahrenen Musikern und Musikjournalisten im Onlineverfahren nach Punkten beurteilt. Die drei Sieger erhalten eine Einladung zu dem Finalkonzert auf dem Festival Venner Folk Frühling am 09.05.2020 auf der Mühleninsel. Alle Finalisten erhalten ein Preisgeld. Der Sieger erhält zudem einen bezahlten Auftritt im Rahmen des nächstjährigen Festivals sowie einen Artikel in der Zeitschrift Folker.
… und hier geht es zur Bewerbung: folkfruehling.de/bewerbung-dieter-wasilke-folk-foerderpreis-2020/
Der Landschaftsverband Hameln-Pyrmont schreibt außerdem den Folk Music Award 2020 aus, an dem sich Musiker aus dem In- und Ausland beteiligen können.
Bewerben können sich Solisten und Bands aus dem Bereich Folk-Musik. Eine sechsköpfige Jury entscheidet,
welche drei Acts sich im Finalkonzert am 21. Februar 2020 in Hameln in der Lalu Traumfabrik, präsentieren können.
Bewerbungsschluss ist der 31. Oktober 2019. Download Bewerbungsunterlagen: www.landschaftsverband-hameln-pyrmont.de/files/Bewerbungsinformationen.pdf (max. 3 Videos, 3 Songs, Fotos, Info).
Bis Ende November wählt die Jury drei Formationen aus, die zum großen Finale eingeladen werden. Die sechsköpfige Jury ist mit Experten besetzt, die entweder selbst Musiker sind und/oder sich beruflich mit Folk-Musik beschäftigen:
Gudrun Walther, Musikerin u. a bei Cara Eric Fish, Musiker u.a bei Subway to Sally Max Heckel, Verlagsleiter und Musiker u.a. bei Nobody Knows Stefan Backes, Musiker und Redaktionsleiter des Folk-Magazins Folker Prof. Dr. Raimund Vogels, Musikethnologe und Direktor am Center for World Music in Hannover und Hildesheim Stefan Gliwitzki, Musiker u.a. bei Tone Fish
„Bildung ist die stärkste Waffe, mit der wir die Welt verändern können“, sagte Nelson Mandela. Mamadou Diabaté, der aus Burkina Faso stammende, in Wien lebende Balafon-Virtuose nimmt diesen Spruch ernst. Mit seinem Verein ‚SABABU‘ errichtete er in seiner Heimat eine Grundschule, die jährlich von 650 Kindern besucht wird. „SABABU“ bedeutet in Burkina Faso „DIE CHANCE“.
Nach neun Jahren durchgehendem Betrieb wollen alle Musiker*innen, die in den letzten beiden Jahren im Wiener Klang-Salon von Galerie Immobilien aufgetreten sind, nun den Bau einer Mittelschule unterstützen. Um das professionell abwickeln zu können, wird im November ein Crowdfunding-Projekt gestartet:
wemakeit.com/projects/kindern-neue-chancen-geben
Die CD ist ein wichtiger Bestandteil des Crowdfunding-Projekts, das den Bau der neuen Mittelschule in Burkina Faso unterstützt. Ab 30. Oktober wird auf der Crowdfunding-Plattform um Spenden geworben. Und nur dort gibt‘s die CD!
„me and you for SABABU“ - Neue Salonjodler aus dem Wiener Klang-Salon Mit: Mamadou Diabate (Balafon) und Wolfgang Puschnig (Saxophon), eXtracello, Wolfgang Lackerschmid (Gramorimba), Natasa Mirkovic (Stimme), Ingrid Oberkanins (Percussion), Peter Rosmanith (Hang), Monika Stadler (Harfe), Vienna Clarinet Connection, Wiener Glastharmonika-Duo Christa und Gerald Schönfeldinger, Christina Zurbrügg (Stimme, Akkordeon, Komposition).
Klangkosmos NRW feiert 20. Geburtstag
Im Januar 2000 fand das erste Konzert unter dem Label „Klangkosmos“ in Köln statt. Niemand der damaligen Paten dieses Konzertes hätte gedacht, daß aus der Idee eine echte Erfolgsgeschichte würde. Seit dem entstand eine offene Plattform, die herausragende Musikensembles aus allen fünf Kontinenten präsentiert. Um die weltweite musikalische Vielfalt zeitgenössischer Heimatklänge und Klangkunst live erlebbar zu machen, geben die Gruppen jeden Monat Live-Konzerte und in Workshops an Grundschulen Einblicke in ihre Musikkulturen.
»Vielen Dank an alle, die uns in diesen 20 Jahren begleitet und unterstützt haben ! In der Jubiläumsspielzeit 2019/2020 haben wir wieder besondere musikalische Perlen ausgesucht, die in fast 50 Konzerten im Herbst 2019 in 21 Städten in NRW und bei unserem Cross-Border Partner in Belgien und Holland zu entdecken sein werden.«
· September 2019 Symbio - Reise ins schwedische Folk Universum · Oktober 2019 Sazet e Përmetit (Albanien) Saze Polyphonie · November 2019 Afrika Mamas (Südafrika) - A Cappella Zulu Sextett · Dezember 2019 Pulkkinen-Räss-Sadovska - Vokalakrobatinnen mit Jodel, Runo & Kehlgesang
German Blues Award 2019 für "Way back home"
Chris Kramer & Beatbox ´n´ Blues hauchen dem altehrwürdigem Blues neues Leben ein. Der Silberling von zweifache deutsche Beatboxmeister Kevin O Neal, der Mundharmonikavirtuose Chris Kramer sowie Gitarrist Sean Athens kann sich hören lassen. Trotz großer Konkurrenz konnte sich „Way back home“ bei der Blues-Challenge in Eutin sowohl bei der Fachjury als auch beim Publikums-Voting durchsetzen und den German Blues Award für den „Besten Tonträger 2019“ gewinnen.
In der Laudatio heißt es:
»Dass moderner Blues nicht automatisch Bluesrock sein muss, beweist dieses Trio auf überaus beeindruckende Weise: Country, HipHop, Boogie, Roots und vieles mehr bilden eine Melange, die ihresgleichen sucht. So einen Mix auf eine CD zu bringen, ohne dass es zum Stückwerk gerät, ist dabei eine zusätzliche, ganz besondere und nicht zu unterschätzende Herausforderung.«
»Ebenso intelligentes wie gekonntes Songwriting, nicht zu vergessen die tollen Arrangements, schaffen ein unerwartetes Hörerlebnis, das zudem mit einigen Überraschungen aufwarten kann. Neben exzellenten Gitarren, Gesang und Mundharmonika sind es immer wieder die perfekten Beatbox- Effekte, die besonders hervorstechen.«
»Alles in allem, ist es den drei Protagonisten nicht nur gelungen, eine Brücke zwischen Moderne und Tradition zu schlagen, sondern vor allem, den Blues für andere Zuhörerschichten, und hier nicht nur einem jungen Publikum, interessant und hörenswert zu gestalten.«
Weitere Blues Awards gingen an: Kai Strauss & The Electric Blues All Stars (beste Band), Micha Maass (bester Drummer), Radio Dreyeckland Freiburg für Blues-Club Radio (beste Medien), Torburg Köln (bester Club) und Bluesnacht Petershagen (bestes Festival). Als bester Pianist im Genre Blues sammelte per Online-Voting der Kieler Georg Schroeter die meisten Stimmen. Als bester Solo/Duo-Künstler sicherte sich zum wiederholten Mal Abi Wallenstein aus Hamburg die Auszeichnung.
Die Gewinnerband der German Blues Challenge in Eutin kommt aus Münster und Osnabrück: Das Quintett The Bluesanovas als jüngster Vertreter im Wettbewerb
hat sich in Eutin ein Startrecht für die International Blues Challenge 2019 in Memphis und für die European Blues Challenge in Zaandam gesichert.
Als Sieger kann sich aber auch der Ostwestfale Bad Temper Joe mit seiner Lapsteel-Gitarre fühlen.
Da der Challenge-Veranstalter Baltic Blues e.V. für Memphis sowohl einen Vertreter für den Band- wie für den Solo/Duo-Wettstreit melden darf,
hat sich der Bielefelder als einziger Solo/Duo-Teilnehmer in Eutin das Ticket verdient.
Preis der deutschen Schallplattenkritik Bestenliste 3-2019
Electronic & Experimental:
Ekiti Sound: Abeg No Vex. Crammed Discs cram 281 (Indigo)
Sein Einmannprojekt hat der nigerianisch-britische Klangkünstler und Sänger Leke, auch bekannt als CHiF, den „Ekiti Sound“ genannt, um auf den nigerianischen Bundesstaat Ekiti zu verweisen. Dort gibt es eine rituelle Musik, die Ekiti Sound für sein Debütalbum „Abeg No Vex“ mit tiefen Bassfrequenzen, Dubstep, HipHop, funkigem House plus wilder Rhythmus-Schleifen zu einem betörenden Amalgam grenzenlos elektronischer Tanzmusik vereint hat. Eine Soundcollage, voll mit Einflüssen beider Welten – der westafrikanischen und der vornehmlich britischen der Soundsystems. Manches wirkt ein wenig roh und verstörend; doch gerade die wilden digitalen Tonverschiebungen machen den Reiz der Musik von Ekiti Sound aus und lassen sie so besonders sein. (Für die Jury: Olaf Maikopf)
Blues:
The BB King Blues Band (feat. Taj Mahal, Joe Louis Walker, Kenny Wayne Shepherd, Michael Lee & Kenny Neal): The Soul of the King. Ruf 1268 (in-akustik)
Die langjährige Begleitband des Bluesgroßmeisters verbeugt sich mit dieser CD tief vor ihrem 2015 verstorbenen Chef. BB Kings Geist durchweht das Album, in jedem Song spürt man, wieviel die Band ihm zu verdanken hat. Gleiches galt jedoch auch umgekehrt. Ohne diese eingeschworene Truppe hätte sein Stern nicht ganz so strahlend geleuchtet. Zu welchen Höchstleistungen die Band auch ohne ihn immer noch fähig ist, demonstriert dieses Album. Eine exzellente Veröffentlichung, die durch die für die Aufnahmesessions engagierten und mittlerweile selbst zu Ruhm gelangten Schüler Kings zu einer echten Preziose wird. Hier findet keine museale Gedenkstunde statt, sondern eine überaus gelungene Party. So hört sich lebendige Nachlassverwaltung an. (Für die Jury: Karl Leitner)
Liedermacher:
Köster & Hocker: fremde feddere. GMO – The Label GMO074-2 (Rough Trade)
Irgendwie erinnert diese CD an gute alte „The Piano has been drinking“-Tage. Begonnen hatte das Bandprojekt um Gerd Köster und Frank Hocker bekanntlich mit der „Einkölschung“ der Songs von Tom Waits. Die beiden schrieben ein Stück Rockgeschichte, von der gemeinsamen Schulzeit in Köln-Nippes zur Schroeder Roadshow war „affrocke“ immer schon angesagt. Dann „Piano“, neue Lieder, auch mal auf Hochdeutsch, kölsche Krätzje. Und jetzt: 13 Lieblingssongs, die sie gerne selber geschrieben hätten: von (natürlich) Waits über Zappa, Dylan und John Hiatt zu Ian Tyson oder Bonnie „Prince“ Billy. Lauter fremde Federn, mit denen Köster & Hocker sich nicht bloß schmücken, sie geben ihnen vielmehr ein anderes Eigenleben, mit Humor, Spielfreude, Ernsthaftigkeit – und Respekt. (Für die Jury: Hans Reul)
Folk und Singer/Songwriter:
Dobranotch: Merčedes Kolo. CPL Music CPL029 (Broken Silence)
Eine einsame Tuba gibt den Beat vor und stellt eines sofort klar: Dobranotch sind auch im einundzwanzigsten Jahr ihres Bestehens kein bißchen leiser geworden. Die Kapelle aus Russland mischt einen selbstbewussten Sound aus Klezmer, Balkan, Gypsy und scheut selbst vor Rammstein nicht zurück. Die sehr gelungene Unplugged Version des Rammstein-Klassikers „Du hast“ hat sich zum Dauerbrenner entwickelt, auch auf dem neuen Album ist sie mit dabei, energiegeladen, fröhlich und aberwitzig virtuos. Gesungen wird auf Russisch oder Jiddisch, meistens aber auf eijeijei. Was man nicht versteht, das hört man sich zurecht. Manchmal flüstert einem die Fantasie das Wörtchen „Wodka-Bude“ ins Ohr, die ist bei dieser Musik sicher nicht weit. (Für die Jury: Imke Turner)
Weltmusik:
Áššu. Ulla Pirttijärvi, Harald Skullerud & Olav Torget. Nordic Notes / Bafe’s Factory NN126 (Broken Silence)
Im Joik, dem traditionellen, im Schamanismus wurzelnden Gesang der Samen, wird das Besungene präsent. Rau und mit elektrisierender Energie „joikt” die Sängerin Ulla Pirttijärvi aus dem finnischen Teil Lapplands etwa Menschen, die sie inspiriert haben. Harald Skullerud (Perkussion) und Olaf Torget (Gitarre und anderes) bringen dazu westafrikanische Klänge mit ins Spiel – was erstaunlich gut passt und deutlich überzeugender wirkt als andere Pop-Joik-Adaptionen aus Finnland oder Norwegen in vergangenen Jahren. Ein mitreißendes Debütalbum, es macht neugierig und Lust auf mehr. (Für die Jury: Johann Kneihs)
Kinder- und Jugendaufnahmen:
Fredrik Vahle: Zugabe. Interpretiert von Heinz Rudolf Kunze, Maren Kroymann, Max Mutzke, Wigald Boning & Roberto Di Gioia, De-Phazz feat. Pat Appleton, Deine Freunde, Mia Diekow, Eki & Kathrin, Johannes Falk, Hartmut Höfele, Pawel Popolskis & Fräulein Schneider, Stoppok & Fjarill, Tex, Kai & Funky von Ton Steine Scherben mit Gymmick, Max Prosa & Sarina Radomski, Randale. sauerländer audio 978-3-8398-4920-0 (edel)
An sich ist es nicht ungewöhnlich, dass Musik gecovert wird. Aber ein ganzes Album mit Cover-Kinderliedern? Wenn so außerordentliche Künstler der verschiedensten musikalischen Stilrichtungen zusammenkommen und das Ganze als eine Geburtstags-Hommage für Fredrik Vahle – den „Godfather of politischem Kinderlied“ darbieten, dann wird daraus etwas Großes. Wie neu klingen die Ohrwürmer „Anne Kaffeekanne“ (Maren Kroymann), „Die Rübe“ (Hartmut Höfele), „Der Friedensmaler“ (Max Mutzke) oder „Der Spatz“ (Fräulein Schneider & Pawel Popolski) – sowohl musikalisch wie oft auch sprachlich. Ein lebensalter Schatz wird gehoben, köstlich vertraut für manche Eltern, einfach nur witzig, frech und poetisch für die Vahle-Anfänger. (Für die Jury: Carola Benninghoven)
Static Roots Festival: Peace, Love and Rock’n’Roll
Im Oberhausener Zentrum Altenberg fand das vierte Static Roots Festival statt.
"Das ‚Static Roots' ist ein Muss-Treffen für europäische Genießer jener originär amerikanischen Musik, die höchst unterhaltsam zwischen Folk, Bluegrass und Rock’n’Roll schillert. Dietmar Leibecke kann auf sein ‚Americana'-Familientreffen echt stolz sein. Die Messlatte für ‚No. 5' hängt nun allerdings verdammt hoch." [WAZ]
"Das Klassenziel ist erreicht: Die vierte Auflage des Static Roots Festivals war nun restlos ausverkauft; womit der Anspruch, als hierzulande einzige Veranstaltung ihrer Art in die führende Riege europäischer Americana-Festivals aufzusteigen, eindrucksvoll untermauert wurde." [Gästeliste]
"Another successful Static Roots, which has by now established itself as a feature in the Roots and Americana punters annual diary. Every angle is covered at this festival. From the professional M.C. delivery by Jeff Robson, to the spacious stage, impressive lighting system, stage management, pin drop sound quality and refreshments on offer. No stone is left unturned. Spread the word, but not too widely, we don’t want it to get too big!" [Lonesome Highway]
"For sheer unadulterated Americana joy one need look no further than this unassuming spot in Germany’s Ruhr district, the small, post industrial town of Oberhausen, home to Static Roots. Now in its fourth year, Static Roots has grown from an initial invite only event to being sold out for the first time. There’s no corporate funding, no kowtowing to fashion, the line up purely a reflection of the festival’s director’s musical tastes which are somewhat impeccable." [Americana UK]
"Back home from Static Roots Festival in Germany. It was truly one of the highlights of my life performing there this past weekend. I hope to return!" [Joe Nolan]
Das Magazin Roadtracks hat das Festival 2019 in Photos festgehalten.
Das Africa Festival beim Bürgerfest 2019
Am Freitag, den 30. und Samstag, den 31. August 2019 lud Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wieder zu seinem beliebten Bürgerfest in die Gartenanlagen seines Amtssitzes, Schloss Bellevue in Berlin ein.
Mit dabei diesmal auch Künstler, die schon seit Jahren ein fester Bestandteil des Africa Festivals sind. So begeisterten an den beiden Tagen die akrobatischen Einlagen und Straßenparaden von Adesa aus Ghana und die Geschichten vom senegalesischen Geschichtenerzähler "Ibu" Ibrahima N´diaye das junge ebenso wie das erwachsene Publikum.
Auch der Verein "Mama Afrika", der dieses Jahr beim 31. Africa Festival in Würzburg mit dem Festival Award ausgezeichnet wurde, konnte sich mit einem eigens für das Bürgerfest gestalteten Pavillon präsentieren. Als besonderer Support für Tiranke und Aminata Diallo, die den Verein "Mama Afrika" führen, der sich gegen die Genitalverstümmelung in Guinea einsetzt, spielte dort vor Ort der ebenfalls aus Guinea kommende Gitarrist Moh! Kouyate, begleitet von seinem Bruder Abdoulaye an der Kora, `unplugged´ ein kleines akustisches Programm.
Bei herrlichen Sommerwetter-Bedingungen konnten sich alle mit etlichen prominenten und nicht prominenten Gästen austauschen.
Und, vielleicht ist ja dann beim "Bürgerfest 2020" sogar noch mehr Afrika im Schloss Bellevue zu erleben...
Am 8. und 9. November findet im Herzog Filmtheater in Schrobenhausen (im Städtedreieck München, Augsburg, Ingolstadt) zum zweiten mal The Mighty Folk Festival statt. Zwei Abende zum Zurücklehnen und Reflektieren zu den Klängen und Geschichten der Singer Songwriter. Headliner ist erneut die amerikanischen Folk Musikerin Amber Rubarth, die extra aus Nashville für ihr Gastspiel in Schrobenhausen eingeflogen kommt. Des weiteren stehen David Hope aus Shannon / Irland und der Lokalmatador One Boy Army auf der Bühne.
Im November ist Amber Rubarth mit ihrem neuen Album „Wildflowers in the Graveyard“ auf Europa-Tour. 2011 gewann sie den 1. Platz der International Songwriting Competition. 2016 wechselte sie vor die Kamera und ergatterte an der Seite des amerikanischen Folkmusikers Joe Purdy die Hauptrolle im Independent Movie „American Folk“.
Der irische Songwriter David Hope gibt nach längerer Abstinenz wieder ein Konzert in Deutschland. Der fahrende Sänger und umherstreifende Geschichtenerzähler hat die Haupt- und Nebenstrassen seiner Heimat Irland und Kontinentaleuropas bereist, gerüstet einzig mit seiner treuen Akustikgitarre, charmantem irischem Witz, verführerischen Geschichten und zum Nachdenken anregenden Songs, die von Herzen kommen.
METFEST: 15 Jahre Feuerschwanz
Feuerschwanz hat in den letzten Jahren wie kaum eine andere deutschsprachige Band einen erstaunlichen Wandel durchlebt. Angefangen hat es im Jahre 2004, wie bei vielen Vertretern des Genres, auf den kleinen Bretterbühnen diverser Mittelaltermärkte. Mit dem aktuellen Album METHÄMMER erreicht der kreative Output der Band seinen bisherigen Höhepunkt! Der langen Mühe Lohn des Stilmixes aus harten Riffs, epischen Hooklines und melodischem Folk waren Platz 6 in den offiziellen deutschen Albumcharts und ausverkaufte Häuser auf der gleichnamigen Tour.
METHÄMMER ist ein Glaubensbekenntnis an den Metal, ohne dabei die Wurzeln der Band zu vergessen. Hier kommt zusammen, was zusammengehört: Der Met und das Schwermetall. Moshpit in Ritterrüstung. Um der bisherigen Bandgeschichte die Krone aufzusetzen, werden nun 15 Jahre Feuerschwanz gefeiert: Die METFEST-Tour!
Ein episches Metgefecht wartet auf euch! Schleift die Schwerter, ölt die Kehlen – und hoch die Hörner! Auf weitere 15 Jahre FEUERSCHWANZ, auf euch! Auf zum METFEST!
Oktober/November 2019 Irish Folk Festival Tour ft. Mànran, The Fitzgeralds, Caroline Keane & Tom Delany, Barry Kerr www.irishfolkfestival.de 27. Oktober - 29. November 2019 Jüdische Kulturtage, Halle a.d. Saale ft. Alan Bern, Waxband, Sveta Kundish & Die Regalim Kapelye, ... www.juedischekulturhalle.de November 2019 Highland Blast Tour ft. Dallahan, Kim Carnie, Robyn Ada McKay ... www.highlandblast.com 16. - 24. November 2019 Jüdische Kulturtage München ft. Jewish Monkeys, Lea Kalisch, ... www.juedischekulturmuenchen.de November/Dezember 2019 Bluegrass Jamboree - Festival of Bluegrass & Americana Music on Tour ft. Hoot and Holler, The Price Sisters, Chicken Wire Empire www.bluegrassjamboree.de November/Dezember 2019 Irish Christmas Festival Scotland meets Ireland: Breabach, Friel Sisters, Paul McKenna www.weltenklang.at 1. - 23. Dez. 2019 Der musikalische Adventskalender, Wien ft. Der Nino aus Wien, Trio Lepschi, Matthias Loibner, Gottfried Gfrerer, Meena Cryle, Die Wandervögel, Wiener Tschuschenkapelle, Die Strottern,... www.wienerlied-und.at
März 2020 Irish Spring Festival ft. Connla, David Munnely Band, Niall Hanna & Stephen Loghran www.irishspring.de März 2020 Irish Heartbeat Festival ft. The Outside Track, Fourth Moon, Grainne Holland Trio www.irishheartbeat.eu 6. - 15. März 2020 Internationales Klezmer-Festival, Fürth www.klezmer-festival.de 9. - 24. März 2020 Tage der jüdischen Kultur, Chemnitz www.tdjk.de 2. - 10. Mai 2020 folkBALTICA, Flensburg & Sønderjylland-Schleswig www.folkbaltica.de 29. Mai - 1. Juni 2020 International Africa Festival Würzburg www.africafestival.org 26. - 27. Juni 2020 Hörnerfest, Brande-Hörnerkirchen ft. Feuerschwanz, Krayenzeit, Fuchsteufelswild, Tir Nan Og, ... www.hoernerfest.com 2. - 5. Juli 2020 Rudolstadt Festival Länderschwerpunkt: Deutschland www.rudolstadt-festival.de 10. - 12. Juli 2020 Schrammel.Klang.Festival, Litschau (Waldviertel, Niederösterreich) www.schrammelklang.at 16. Juli -22. August 2020 Yiddish Summer Weimar www.yiddishsummer.eu 31. Juli - 2. August 2020 Bardentreffen Nürnberg www.bardentreffen.de 27. - 30. August 2020 Tønder Festival, Dänemark ft. Friel Sisters, The Once, Blue Rose Code, Amythyst Kiah, ... www.tf.dk
The Irish Folk Festival - The Calm Before the Storm Tour
Noch bis 16.11. ist das Irish Folk Festival unter dem Motto „The Calm Before the Storm“ auf Tour. Siehe FolkWorld #69!
Erstmals wird eine Publikums-Challenge angeboten: Dieses Jahr stellt sich Gary Innes, der Akkordeonist von Mànran und Ex-Kapitän der schottischen Shinty Nationalmannschaft, der „The Great Hurling & Camogie Challenge“, einer Art irischen Torwandschießens!
Musik ist für ihn mehr als Unterhaltung: Vor zehn Jahren gründete der italienische Hornist Alessio Allegrini das Netzwerk Musicians for Human Rights. Die beteiligten Musikerinnen und Musiker kommen aus verschiedenen Ländern und spielen gemeinsam im Human Rights Orchestra (HRO), um "eine Kultur des Humanismus durch Musik zu fördern". Die Einnahmen ihrer Konzerte kommen sozialen Initiativen zugute.
»Wir Musiker sind nicht nur Musiker, auch wenn uns die Welt oft so sieht. Wir können durch die Musik vieles verstehen, was anderen verschlossen bleibt. Ich glaube, dass uns die Musik sogar hilft, offen zu bleiben für die Probleme der Welt. Deshalb haben wir die Aufgabe, die Gedanken und Ideen, die die Komponisten in ihre Musik gelegt haben, in die Welt zu tragen. Aber allzu oft bleiben wir Musiker nur außenstehende Beobachter. Dabei haben Komponisten wie Schostakowitsch, Brahms oder Bruckner in ihrer Musik auch gesellschaftliche Umstände und politische Ideen beschrieben. Selbst Mozart hat versucht, in seine Musik Ideen aus der französischen Revolution zu integrieren. Aber Jahrhunderte später interpretieren wir diese Werke allzu oft rein ästhetisch und fragen uns nicht, was uns die Musik sagen will. Neunzig Prozent der Musik, die in den letzten hundert Jahren gespielt wurde, war bloß ästhetische Selbstbefriedigung.«
(Alessio Allegrini)