FolkWorld #64 11/2017
© Walkin' T:-)M

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T:-)M's Nachtwache

Ukulele-Fieber Der Reiseleiter, Surflehrer und Musiker Kurt Meimer (alias Ukulele-Kurt) hat die Ukulele während seines 21jährigen Aufenthalts auf Hawaii kennen und lieben gelernt und Gitarre und Bass an den Nagel gehängt. In Regensburg betreibt er nun einen Ukulele-Shop und zusammen mit dem Toningenieur Christian Schmalz das Lehrbuch Ukulele-Fieber herausgegeben. Denn: Die Ukulele ist ein Instrument mit einer ganz eigenen Seele. Sie kann nicht einfach in das Schema eines anderen Instruments gepresst werden. Sie ist keine "Mini-Gitarre". Es ist gleichermaßen geeignet für Anfänger und Fortgeschrittene. 50 populäre Lieder vom Soul-Klassiker "Ain't No Mountain High Enough" bis zum Old-Time-Evergreen "You Are My Sunshine" werden schrittweise vermittelt. Man wird mit dem C-Griff und dem ersten Rhythmus bekannt gemacht und erlernt Barregriffe und Island Beat. Eine Playalong-CD und eine DVD ergänzen ein Lehrwerk, das trotz seines Anspruchs dem Hawaianer-Motto folgt: Just hang loose, you can do it! Oder wie wir zu sagen pflegen: Ein bisschen Spaß muss sein! Always Look On The Bright Side Of Life!
Artist Video Kurt Meimer & Christian Schmalz, Ukulele-Fieber - Das geniale Lehrbuch ohne Noten und Vorkenntnisse. Bosworth Music BOE7797, 2017, ISBN 978-3-86543-903-1, 268 S, €29,95 (inkl. 2 CDs)


101 Hits For Ukulele ist eine Liedsammlung, die auch Anfänger schnell auf den Weg bringen will. 101 Titel mit Melodiestimme, Texten und Akkorden - von "Ain't No Sunshine" bis "Ziggy Stardust", darunter Cash, Cohen, Dylan, Simon & Garfunkel, aber auch der Israel-Kamakawiwo'ole-Ukulele-Klassiker "Over The Rainbow".
101 Hits For Ukulele: Songbook für Ukulele. Music Sales, 2014, ISBN 978-1-78305-868-6, 192 S, €20,90


Tja. Entweder sind wir zu alt geworden für die Popmusik-Charts oder wir haben uns zu weit vom Mainstream-Geschmack entfernt, jedenfalls erkennen wir nur noch wenig auf den ersten Blick. Gerade mal "Ain't No Sunshine" (Bill Withers), "I Shot The Sheriff" (Bob Marley), "The Night They Drove Old Dixie Down" (The Band). Aber auch Gregor Meyles "Keine ist wie du" hat sich ja zu einem heimlichen Hit entwickelt. Wie dem auch sei, 80 Charthits für Ukulele enthält, was der Titel verspricht. Nicht mehr, nicht weniger.
Hitbook - 80 Charthits für Ukulele. Bosworth Music BOE7854, 2017, ISBN 978-3-86543-959-8, 232 S, €22,50
Hitbook - 80 Charthits für Gitarre. Bosworth Music BOE7887, 2017, ISBN 978-3-86543-982-6, 226 S, €22,50


Im größeren Format mit Spiralbindung gibt es nun auch das Grüne Volksliederbuch, 200 deutsche und englisch-sprachige Volksliedern jeweils für Gitarre bzw. Ukulele als Melodielinie mit Texten und Akkordsymbolen notiert. Schön ist die Welt - die musikalische Reise führt mit Greensleeves und Whiskey in the Jar vom Polenstädtchen mit der schwäbchen Eisenbahne und dem Hamborger Veermaster bis zum House of the Rising Sun an den Banks of the Ohio.
Das grosse grüne Volksliederbuch - Ukulele. Bosworth Music BOE7890, 2017, ISBN 978-3-86543-985-7, 385 S, €12,95
Das grosse grüne Volksliederbuch - Gitarre. Bosworth Music BOE7889, 2017, ISBN 978-3-86543-984-0, 385 S, €12,95


Das zuvor zitierte "Always Look On The Bright Side Of Life" aus dem Monty-Python-Film "Das Leben des Brian" gehört auch zu den 50 Filmhits für Gitarre. Das Lied macht sich gut neben Schostakowitsch und Aerosmith. Das "Harry Lime Theme" mit der Zither aus "Der Dritte Mann" darf genausowenig fehlen wie Johnny Cashs "Ring of Fire" aus "Walk The Line" und "Somewhere Over The Rainbow" aus "Der Zauberer von Oz".
50 Filmhits für Gitarre - Grosse Melodien aus 50 bekannten Filmen für klassische Gitarre mit Tabulatur. Bosworth Music BOE7855, 2017, ISBN 978-3-86543-960-4, 142 S, €26,95


Die Wiesbadenerin Alexa Feser legte als DJane in Clubs auf und arbeitete als Backgroundsängerin für die No Angels und Thomas Anders, bevor sich ihr zweites Studioalbum "Gold von morgen" 2014 in den deutschen Albumcharts platzieren konnte. Eurovision Song Contest und Echo erwiesen sich anschließend hingegen als Schuss in den Ofen. Das Songbook Goldene Sekunden enthält nun eine Auswahl von 16 Titeln, sowohl aus dem Erfolgs-Album als auch aus dem neuen Album "Zwischen den Sekunden", arrangiert für Klavier, Gesang und Gitarre.
Alexa Feser, Das Songbook »Goldene Sekunden«. Bosworth Music BOE7857, 2017, ISBN 978-3-86543-962-8, 88 S, €24,95


Mitmachtänze sind Tänze, die auch für Ungeübte ohne großes Üben erlernbar sein sollen. Kreis- und Kontra-Tänze funktionieren im Seniorenheim wie auf der Schulfeier. Mitmachtänze 6 stellt 20 einfache Tänze aus aller Welt vor. Michael Hepp hat sie in ganz Europa, aber auch in Israel und China gesammelt. Das Buch enthält die Tanzbeschreibungen, die CD die Musik. Die DVD dient als als Ergänzung und zur Erleichterung.
Michael Hepp, Mitmach-Tänze 6. Fidula, 2017, Buch ISBN 978-3-87226-139-7, 34 S, €4,90; CD ISBN 978-3-87226-778-8, €16,90; DVD ISBN 978-3-87226-779-5, €19,90.

Dieser Tage greifen Menschen allerorten zur Ukulele. Aber wer von ihnen weiss, wo das kleine, viersaitige Instrument wohl herkommt. Peter Kemper lädt ein zu einer Zeitreise an einen exotischen Ort.

Insgesamt lassen sich drei Popularitätswellen für die Ukulele feststellen: in den 1920er durch die Verbreitung des Radios, in den 1950er durch die Einführung des Kunststoff sowie Film und Fernsehen (Marylin Monroe in "Some Like It Hot") und in jüngerer Zeit durch das Internet.



Peter Kemper, Wie die Ukulele die Welt erobert - Die Beatles, Jake Shimabukuro und die Folgen. Bosworth Edition BOE7842, 2017, ISBN 978-3-86543-947-5, 400 S, €24,95

Die Geburtsstunde schlug aber bereits 1879, als Wirtschaftsflüchtlinge aus Madeira in Honolulu anlanden und die Machete mitbringen, eine kleine viersaitige Gitarre mit wunderbar süßen Klang. An Bord war auch Möbeltischler und Instrumentenbauer Manuel Nunes (1843-1922).

In seinen Händen verwandelte sich die Machete zur Ukulele, indem er die Form des portugiesischen Originals beibehielt, den Korpus aber geringfügig vergrößerte, die Stahlsaiten durch angenehmere Darmsaiten ersetzte und die sogenannte Re-Entrant-Stimmung G-C-E-A - entsprechend der populären Phrase "My Dog Has Fleas" - durchsetzte.

Die Ursprünge des Wortes Ukulele liegen bis heute im Dunkeln: In seinem Buch The Cruise of the Snark (1911) bot der Schriftsteller Jack London eine erste Deutung an: "Ukulele ist das hawaiianische Wort für hüpfender Floh ..." Queen Lili'uokalani ... bevorzugte dagegen eine andere Erklärung: Ukulele setze sich aus den hawaiianischen Wörtern uku (Geschenk) und lele (kommen) zusammen und bedeute "ein Geschenk, das von weit her zu uns kam".

Queen Lili'uokalani komponierte Hunderte von Liedern, die schon in den 1890ern in einem Songbook erschienen. Ihr sentimentales Liebeslied "Aloha 'Oe" (Ein Abschiedsgruß für Dich) wurde zu einem weltweiten Hit, u.a. 1961 von Elvis Presley dargeboten.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Ukulele schon ein beliebtes Touristen-Souvenir.

Geradezu idealtypisch verkörperte sie das hawaiianische Image vom lässig-freundlichen, entspannten Lebensstil. Die damals entstandene Vorstellung vom lieblichen Hula-Girl im Baströckchen und mit Blumenkette, das am Strand sitzt und Ukulele klimpert, besitzt längst ikonografische Qualitäten und hat sich bis heute in unseren Köpfen festgesetzt.

Über die Jahre transformierte sich die viersaitige Bonsai-Gitarre von einem bloßen Rhythmus-Instrument in ein vollwertiges Melodie-Instrument mit nahezu unendlichen Möglichkeiten. Jimi Hendrix fing auf vier Saiten an, genauso wie Johnny Winter, Joni Mitchell (lernte nach einem Schallplattenkurs von Pete Seeger), Joan Baez, Pete Townshend, Neil Young (erlernte "Clementine" und "Oh! Susanna", die er dann 2012 neben anderen amerikanischen Traditionals mit seiner Band Crazy Horse einspielte).

Auf dem mittlerweile von den USA annektierten Hawaii wurde der schwer-gewichtige Israel Kamakawiwo'ole (1959-1997) und seine Makaha Sons zum musikalischen Sprachrohr und zum Ausdruck eines neu erwachten Nationalstolzes. Sein Ooooo oooooo ohoohohoo am Anfang von "Over the Rainbow" war der Beginn zu einer neuen Coolness.

1995 lief eine Beatles-Dokumentation im Fernsehen, in der die verbliebenen Pilzköpfe in Erinnerungen an alte Lieblingssongs schwelgten. George und Paul spielten Ukulele und quasi über Nacht gingen die Verkaufszahlen von Ukulelen in die Höhe.



»Wenn jedes Baby, das geboren wird, mit einer Ukulele ausgestattet würde, lebten wir bald in einer friedlichen Welt.« (Loudon Wainwright III)
'Cause a ukulele's like a little baby
You cradle it in your arms and you sing
A lullaby or ditty
When you're feeling sh*tty
It will cheer you up
It's just the thing ...

4 strings made of nylon
Always put a smile on
Anybody's face who's feelin' blue
When your mind starts slummin'
Start a little strummin' on your uke
And you're gonna feel brand new ...

Georges Inspiration war der britische Alleinunterhalter und Ukulele-Spieler George Formby gewesen, in den 1930er/40ern Großbritanniens erster einheimischer Popstar. (Die einen sehen in ihm ein politisch-unkorrektes, Banjulele spielendes Unikum mit dünner Stimme, nervig-breitem Grinsen und abgestandenen Witzen, die andere Fraktion feiert ihn als einen Underdog, der alle Klassenschranken überwand...) 1964 besuchte George Honolulu, kaufte Kamaka-Ukulelen und verschenkte sie zuhause an Freunde.

Jeder sollte eine Ukulele besitzen und sie spielen. Sie lässt sich so einfach überall mit hinnehmen und ist ein Instrument, das man nicht spielen kann, ohne zu lächeln! Sie ist so süß und gleichzeitig so alt. Ich habe noch nie einen Ukulele-Spieler kennengelernt, den ich nicht auf Anhieb mochte. (George Harrison)

1999 feierte die Zeitschrift Guitar Player Jake Shimabukuro als Jimi Hendrix der Ukulele. Die Tradition trifft auf eine moderne Rock-Attitüde. Auf YouTube hat seine Interpretation von "While My Guitar Gently Sleeps" mehr als 15 Millionen Klicks generiert.

Was hier auf der Ukulele passiert, hat man so noch nie gehört ... Wie Trommelstöcke wirbeln die Hände und Finger von Shimabukuro über das Griffbrett und nutzen die maschinenhaft-präzise Schlagtechnik von Flamenco-Gitarristen um die bekannte Melodie des Beatles-Klassikers in neue Stratosphären der Explosivität zu treiben ... Die pure Kraft seines Spiels und die Präzision seiner Technuk in Verbindung mit einem delikaten Gespür für harmonisch-melodische Umformungen von Gassenhauer-Themen, all das lässt ihn seitdem in der zeitgenössischen Uke-Szene als herausragende Musiker-Ikone erscheinen.

Aber die Ukulele ist kein Musikinstrument wie jedes andere.

Ich sage den Leuten immer, die Ukulele ist ein Friedenswerkzeug, denn du kannst keine Ukulele spielen, wenn du wütend oder böse bist. Ich bin ja sowieso der Meinung, jeder Mensch sollte die Möglichkeit haben, ein Musikinstrument zu lernen. Und die Ukulele bietet den optimalen Einstieg ... weil sie so einfach aufgebaut ist und man darauf sofort Erfolgserlebnisse hat. (Jake Shimabukuro)

Wie die Ukulele die Welt erobert ist ein äußerst lesenswertes, gut recherchiertes Buch. Um nicht zu sagen, das derzeit ultimative ultimative Buch zum Thema Geschichte und Geschichten rund um die Ukulele.

Der Anhang erklärt das Instrument im Detail und enthält ein umfangreiches Literaturverzeichnis, eine große Auswahldiskografie und eine Auflistung der wichtigsten Ukulele-Websites.


Die Ukulele (hawaiisch: ʻUkulele) ist ein gitarrenähnliches Zupfinstrument, das normalerweise mit vier, aber auch mit sechs oder acht Saiten bespannt und gespielt wird. Sie ist bei gitarrenähnlichen Proportionen meist etwa 60 cm lang und 20 cm breit.

Die vierte (oberste) Saite ist oft, im Gegensatz zur Gitarre, oktaviert und damit höher als die mittleren Saiten gestimmt. Das verleiht ihr den unverwechselbaren, exotisch wirkenden Klang.

Geschichte

Der portugiesische Einwanderer João Fernandez brachte 1879 die Braguinha, eine lokale Form des Cavaquinho, von Madeira nach Hawaii. Dort bekam das Musikinstrument den Namen Ukulele („hüpfender Floh“), was den Eindruck der sich schnell über das Griffbrett des Instrumentes bewegenden Finger wiedergeben soll. Die Hawaiianer beschlossen, es nachzubauen, und stellten die ersten Ukulelen aus einheimischem Koaholz her. Fernandez’ Landsmann, Manuel Nunes, produzierte und verfeinerte die Ukulele dann, die er ab etwa 1889 in einer eigenen Fabrik herstellte und die als Nunes-Ukulelen weltweit bekannt wurden. Nunes gilt als offizieller Erfinder der Ukulele hawaiianischer Prägung.

Während des Pazifikkrieges brachten amerikanische Soldaten, die zuvor auf den Philippinen und Hawaii stationiert waren, Ukulelen nach Melanesien. In Neuguinea gehörten sie zu den wenigen importierten Musikinstrumenten und ermöglichten nach 1945 die Bildung von string bands, die den ersten modernen Musikstil der bis dahin rein auf lokalen Traditionen beruhenden Musik Neuguineas kreierten.

Von Hawaii, das seit 1959 Bundesstaat der Vereinigten Staaten ist, kam die Ukulele nach Nordamerika und von dort wieder zurück nach Europa. In England wurde sie als Begleitinstrument der Skiffle-Musik beliebt. Durch den Billy-Wilder-Film Manche mögen’s heiß (‚Some like it hot‘), in dem Marilyn Monroe als Sugar eine Ukulele spielt, wurde das Instrument weiter bekannt. In Deutschland ist die Ukulele seit Ende der 1990er populär. Insbesondere das jüngere deutsche Fernsehpublikum kennt die Ukulele aus Stefan Raabs Raabigrammen. In den 2000er Jahren hat die über YouTube bekannt gewordene Singer-Songwriterin Julia Nunes dem Instrument einen Kultstatus verliehen.



»Man kann nach Irland, nach Schottland, nach Wales gehen und findet dort überall Leute, die ganz bewusst ihre Musiktradition pflegen, Dudelsack spielen, Harfe usw. Aber wer in einer englischen Industriestadt lebt, weiß nicht so ohne weiteres, worin die eigene Musikkultur besteht. Wir sind zwar alle mit Folk-Musik aufgewachsen, aber die kam ja hauptsächlich aus dem Ausland, aus Nord- oder Südamerika, also nichts,was unsere Großeltern schon gespielt hätten ... Und deshalb sagten wir uns: Lasst uns eine Gruppe gründen, die genau diese, nämlich unsere vielfältigen musikalischen Einflüsse repräsentiert. Es musste zwangsläufig ein recht gemischtes Programm werden: ein bisschen Pop, ein bisschen Rock, ein bissches Klassik, ein bisschen Punk.« (George Hinchliffe, Ukulele Orchestra of Great Britain)

Ukulele Insanity

Im Repertoire finden sich Hits wie etwa "Leaving on a Jet Plane", "Other Side" und "Ace of Spades" aber auch „Halleluja“ wieder, die unterstützt von Melodica, Kazoo oder gerne auch mal dem guten alten Schüttelei auf charmante und manchmal auch kuriose Art und Weise neu interpretiert werden. Ukulele Insanity nimmt sich selbst nicht ganz so ernst und versteht sich als Liveband, die der Liebe zur Musik und dem Spaßfaktor mehr Stellenwert beimisst als der perfekten Performance. (Bardentreffen, 2017)

International bekannt wurde die Ukulele auch durch Jake Shimabukuro. In Großbritannien spielt das komödiantische The Ukulele Orchestra of Great Britain auf diesem Musikinstrument.

Aufbau

Ukulelen sind gewöhnlich aus Holz gebaut. Manche werden auch teilweise oder ganz aus Kunststoff gefertigt. Preisgünstige Ukulelen werden oft aus laminiertem Holz hergestellt, wobei dann gerne eine massive Decke aus einem günstigen Klangholz, wie Fichte, verbaut wird. Teurere Ukulelen sind dagegen vollständig aus massivem exotischen Holz (z. B. Mahagoni) gefertigt. Die wertvollsten Ukulelen, die mehrere tausend Euro kosten können, bestehen aus Koa, einem leichten hawaiischen Holz, das für seinen Klang und seine typische Maserung bekannt ist.

Typischerweise haben Ukulelen die von den Akustikgitarren bekannte Achter-Form. Beliebt sind aber auch ungewöhnlichere Korpusformen, wie ein Oval, pineapple (engl. für Ananas) genannt. Für den Korpus mancher Ukulelen werden auch Zigarrenkisten verwendet. Die Standard-Ukulele hat vier Saiten, die aber auch zu Chören zusammengefasst werden können, wodurch das Instrument dann sechs oder acht Saiten besitzt.



»In dem Moment, in dem ich die Ukulele zur Hand nahm, wurde ich zu einer besseren Songschreiberin. Plötzlich sah ich klar vor mir, was ich bisher gemacht hatte und ich hörte sofort auf, weiterhin depressive Lieder über Trennung und Familienstreitigkeiten zu schreiben. Das funktioniert einfach nicht mit der Ukulele. Es ging jetzt weniger um mich, und viel mehr um die Songs.« (Victoria Vox)

Die Ukulelen besitzen fast alle seitens der Hersteller keine Befestigungsteile für Gurte. Daher ist das Spielen mit zwei Händen beim gleichzeitigen Festhalten des Instruments eine für Ungeübte knifflige Angelegenheit. In den 2010er Jahren bieten nun etliche Hersteller leichte Gurte an, die um den gesamten Instrumentenkörper geschlungen werden.

Größe und Stimmung

Es gibt verschiedene Modelle, Stimmlagen und Stimmungen. Die klassische Ukulele, die auch am weitesten verbreitet ist, ist die Sopran-Ukulele mit einer Gesamtlänge von ca. 55 cm und einer Saitenlänge von ca. 35 cm. Darüber hinaus gibt es die kleinere Sopranino-Ukulele sowie die (in größenmäßig aufsteigender Reihenfolge) Concert-Ukulelen, Tenor-Ukulelen und Bariton-Ukulelen. Außerdem gibt es fünf-, sechs- und achtsaitige Instrumente in verschiedenen Größen und Ausführungen, die jedoch insbesondere in Europa selten sind.

Für Sopranino, Sopran, Concert und Tenor gibt es zwei gängige Stimmungen: Die sogenannte C-Stimmung g-c-e-a (auch Hawaiische Stimmung genannt), sowie die um einen Ganzton höhere, sogenannte D-Stimmung a-d-fis-h (Klassische Stimmung). Die Verbreitung der verschiedenen Stimmungen ist regional und zeitlich variierend; derzeit ist in Europa die D-Stimmung noch recht verbreitet, während im angelsächsischen Raum die C-Stimmung populär ist. Durch die prägende Verbreitung über das Internet findet die C-Stimmung auch in Europa ihre Anhänger. Die D-Stimmung war dagegen in den USA Anfang des vergangenen Jahrhunderts sehr populär und verbreitet. Sowohl im angelsächsischen Raum als auch in Europa gibt es Schulungsliteratur, Grifftabellen und Partituren für beide Stimmungen. Früher war für Tenorukulelen die Stimmung e-a-cis-fis üblich, diese ist jedoch fast verschwunden.

Die vierte (oberste) Saite ist, im Gegensatz zur Gitarre, bei diesen Stimmungen oktaviert und somit höher als die mittleren Saiten gestimmt. Das verleiht ihr den unverwechselbaren, „exotischen“ Klang. Gerade Tenorukulelen werden jedoch auch oft mit tiefer 4. Saite gestimmt. Die Bariton-Ukulele wird meist D-G-H-E gestimmt, wobei die D-Saite hier nicht oktaviert ist. Hier zeigt sich die Nähe zur Gitarre, deren Stimmung E-A-d-g-h-e’ bis auf die beiden tieferen Saiten der Bariton-Ukulele entspricht.

Eine relativ neue Form ist die Bass-Ukulele, die von einigen Herstellern angeboten wird. Weil es nur einen kleinen Markt gibt, konnten sich noch keine allgemein akzeptierten Maße etablieren. Es handelt sich bei diesem Instrument strenggenommen nicht um eine Ukulele, sondern um einen miniaturisierten E- bzw. Akustikbass in der Größe etwa einer Bariton-Ukulele. Das Instrument ist in Quarten (‚E-‚A-D-G) gestimmt. Dies entspricht nicht der Ukulelenstimmung. Aufgrund der geringen Saitenlänge und des kleinen Korpus sind keine großen Lautstärken zu erwarten; solche Instrumente kommen i. d. R. nicht ohne einen Verstärker aus. Der Ton wird meist piezoelektrisch abgenommen. Als Saiten kommen entweder Polyurethan- oder stahlummantelte Kunststoffsaiten zum Einsatz. PU-Saiten haben nur ein sehr kurzes Sustain, bei Stahlsaiten hört man aufgrund der geringen Eigenlautstärke die Griffgeräusche relativ lauter als bei Instrumenten voller Größe.




Siehe auch


      © de.wikipedia.org/wiki/Ukulele



Dank Bosworth Music und der PR-Agentur mmp.mute.music.promotion & publishing sind wir in der Lage, mehrere "Wie die Ukulele die Welt erobert"-Bücher zu verlosen. Verlosung abgeschlossen!


Photo Credits: (1ff) Book Covers, (3) Ukulele, (4) Marylin Monroe, (5) The Ukulele Orchestra of Great Britain, (6) Victoria Vox, (7) Ukulele Insanity (from website/author/publishers).


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