FolkWorld #48 07/2012

CD & DVD Reviews

Josetxo Goia-Aribe "En Jota"
Karonte, 2011

English CD Review

www.josetxogoia-aribe.com

Im Norden Spaniens, am Südhang der Pyrenäen, befindet sich die autonome Region Navarra. Das alte Königreich, das einst den ganzen Norden Spaniens und Teile Frankreichs umfasste, ist heute eine kleine Provinz mit starker baskischer Prägung. Wirtschaftlich zählt es nicht nur wegen seines Weines zu den wohlhabendsten Regionen Spaniens. Musikalisch pendelt die Provinz zwischen Folklore, die vor allem in den Pyrenäen gepflegt wird und moderner Musik, die gerade in einer Universitätsstadt wie Pamplona viele Anhänger hat. Der Saxofonist Josetxo Goia-Aribe stammt aus genau dieser Region, kennt die Folklore genauso gut wie das moderne Leben in seiner Heimat und versucht nun eine Brücke zu schlagen. "En Jota" heißt das Album, das er produziert hat. Mit A Capella-Gesang, seinem Tenorsaxofon, einem Kontrabass und einem Klavier gelingt ihm dies mühelos. Die folkloristisch geprägte Sängerin Arantxa Diez besitzt eine großartige Stimme, die sich mit dem jazzorientierten Spiel Josetxo Goia-Aribes Saxofon wunderbar versteht. So finden der spanische Tanz Jota, der dem Album den Namen gibt und der Jazz auf recht unkomplizierte Weise zusammen. "En Jota" ist eher ein Jazz-, als ein Folkalbum, da das Jazzsaxofon Goia-Aribes die Richtung vorgibt. Doch die Elemente des Folk, vor allem die des Jotatanzes, lassen die Musik anderseits auch unverkennbar spanisch klingen. "En Jota" ist eigenwillig und von sehr belebender Atmosphäre.
© Karsten Rube


Nathalie & Natalie "Parole Musique"
Eigenverlag, 2011

www.nathalieundnatalie.de

Das Klischee, dass ein Akkordeon dabei sein muss, damit es authentisch klingt, passt auf den französischen Chanson genauso, wie auf Musik aus Russland. Das mag zwar nur ein einseitiger Blickwinkel sein, passt aber durchaus, wenn man sich die Musik der beiden Frauen anhört, die auf den gleichen Vornamen hören. Nathalie Mouillot stammt aus Frankreich, studierte in Paris Gesang. Natalie Böttcher schloss ihre Ausbildung als Akkordeonistin und Pianistin in St. Petersburg ab. Beide Frauen verbindet eine Leidenschaft zum Chanson. Gegründet hat sich ihre Formation in Hamburg, wo sie lebendige Chansonabende veranstalten. Ergänzt werden sie durch Kontrabass und Schlagzeug. Ihre CD "Parole Musique" streift quer durch ihre Kompositionen und Arrangements, die zwischen Chanson, Musette, langsamen Walzer und Reggae hin und her tanzen. Dabei verbinden sich die russische und die französische Seele zu einer eigenen neuen liebenswürdigen Form, die von melancholischer Verträumtheit, bis zu beschwingter Verliebtheit alle Facetten weiblicher Sensibilität aufweist. Interessant klingt die Interpretation "Satiersen", ein Akkordeongemisch aus Erik Satie und Yann Tiersen, das so wie es klingt auch von der Finnin Maria Kalaniemi gespielt werden könnte, also irgendwie baltisch. Auch das folgende Lied "Bang Bang", das zu den bekanntesten französischen Chansons gehört, erweckt den Eindruck, als würde Paris in Russland oder St. Petersburg in Frankreich liegen. "Parole Musique" beweist, dass sich Seelenverwandtschaft am besten in der gemeinsamen Erkundung von Musik feststellen lässt.
© Karsten Rube


Chris Barber "Memories of my Trip" [2 CDs]
Proper Records, 2011

www.chrisbarber.net

Chris Barber gehört zweifelsohne zu den einflussreichsten Jazzmusikern der Welt. Er entwickelte einen eigenständigen britischen Jazz und steht, trotz seines hohen Alters von über 80 Jahren bis heute mit seiner Posaune und seiner Big Chris Barber Band auf der Bühne. Viele Größen des Jazz, Blues und Gospel haben mit ihm zusammen Songs aufgenommen. Das Album "Memories of my Trip" versammelt auf zwei CDs ein Paar der bezauberndsten Momentaufnahmen aus dem musikalischen Schaffen von Chris Barber. Großartige Künstler finden sich in seiner Begleitung und sie alle aufzuzählen, hieße die Creme der internationalen Musikszene antreten zu lassen. Eric Clapton ist dabei, Jeff Healey, Rory Gallager, Van Morrison natürlich, Ottilie Patterson, Keith Emmerson und Mark Knopfler, um nur grob ein paar rauszufischen. Dabei geht es quer durch alle Jahrgänge und Aufnahmequalitäten. Vom verrauschten Plattenmitschnitt bis zur Hochglanztonbüchse ist alles vertreten, denn die Zeit der Entwicklung der fortschrittlichen Tontechnik hat Chris Barber fast vollständig durchschritten. "Memories of my Trip" ist wie eine Zeitwanderung durch ein halbes Jahrhundert Geschichte der modernen Jazzmusik. Diese CD sollte bei keinem Liebhaber des Jazz fehlen.
© Karsten Rube


Pantagruel "Nymphidia"
Carpe Diem, 2011

www.pantagruel.de

Das Zeitalter Elisabeths der Ersten gilt heute noch als eines der fruchtbarsten und ruhmreichsten in der Geschichte Englands. Die englische Renaissance erlebte ihren Höhepunkt. Shakespeare lieferte seine Meisterwerke ab, Nordamerika wurde von den Engländern besiedelt, kurz, es war ein goldenes Zeitalter. Das spielt sich auch in der Musik aus dieser Zeit wieder. Das deutsch-britische Ensemble Pantagruel widmet sich den Liedern dieser Zeit und hat mit dem Album "Nymphidia - The Court of Faerie" mit dem Instrumentarium dieser Zeit, mit Lauten, Flöten und Zittern sowie mit der wunderbaren Stimme der jungen Sopranistin Anna Maria Wierod eine musikalische Zeitreise geschaffen, die den Hörer nicht nur ent-, sondern auch verführt. Eine leise Sehnsucht weht auf, nach den gestelzten Tänzen, den komplizierten Kleidern der Herren und Damen und der Jungfräulichkeit einer Welt, die gerade erst entdeckt wurde. Dies alles bringt das Ensemble Pantagruel in 23 Stücken von bekannten und anonymen Liederdichtern jener Zeit zu Gehör. Wer zur Literatur jener Zeit die nötige Stimulierung benötigt, ist mit der Musik von Pantagruel gut beraten.
© Karsten Rube


Alcoholic Faith Mission "Ask me this"
ponyrec, 2012

www.alcoholicfaithmission.com

Das hatte die Apostolische Glaubens Mission wohl nicht gedacht, dass sie mal als Namensgeber für die Alcoholic Faith Mission (AFM) fungieren würde. Letztere ist eine ungemein kreative Indie-Band aus Dänemark. Gegründet in Brooklin hat sich das schräge zwei Mann-Projekt mittlerweile zur sechsköpfigen Formation entwickelt, die wohl nicht mehr viel mit der anfänglichen Aufnahmeweise gemein hat. Damals trafen sich Thorben und Sune des Nachts in Thorbens Schlafzimmer um bei Kerzenschein und reichlich Alkohol mit einem einfachen Laptop Musik aufzunehmen und dies auch noch unter der Vorgabe einmal Aufgenommenes nicht mehr nachträglich zu verändern. Auf ihrem nunmehr vierten, von Tom McFall (R.E.M., Weezer, Stars) produzierten Album 'ask me this' präsentieren AFM nun ungemein komplexe Sounds. Schon der Opener 'down from here' startet in Manhattan Transfer Manier um sich dann zum wuchtigen Popgiganten hochzuschrauben. Weiter geht es durch ein Wechselbad der Klänge, die sich im Spannungsfeld von Indie, Broken Social Scene, Gotje und Yes bewegen. Die Gesangsparts sind oft übereinander gelegt, dazu erklingt ein derart umfangreiches Instrumentarium, dass es schon größten Könnens bedarf, damit das Ganze nicht überladen wirkt. AFM haben dieses Können und auch wenn vorliegendes Album mehr Pop als Folk ist, sei es wärmstens empfohlen. Gespannt darf man auch auf eines der leider recht seltenen Deutschlandkonzerte der Band sein. Diese Platte hat das Zeug die Herzen des Publikums in Clubs und auf Festival zu erobern. Mission erfüllt. Prost!
© Holger Brandstaedt


Blandine Bonjour/ Bernd Köhler "Les nouveau mousquetaires"
JumpUp, 2011

www.blandinebonjour.de

Gutes wollen führt nicht in jedem Falle zu Gutes machen. Diese schmerzliche Erfahrung macht der Hörer bei vorliegender CD, die politische Chansons aus aller Herren Länder präsentiert. Die Einspielungen von Blandine Bonjour (Stimme / Melodica) und Bernd Köhler (Stimme / Akustische Gitarre) mögen sich für einen DKP-Frühschoppen eignen, um auf CD verewigt zu werden, hätten die Beteiligten ruhig noch ein wenig an den Arrangements und der Produktion arbeiten sollen. Auch der Satzgesang lässt mehr als einmal zu wünschen übrig und so wird wohl auch mit 'les nouveaux mousquetaires' der Klassenkampf nicht gewonnen. Schade eigentlich, denn die ausgewählten Lieder hätten das Zeug dazu. Hörenswerte Ausnahmen: Jacques Preverts LES FEUILLES MORTES und WIR SIND VIELE von und mit Joana, bei dem auch Laurent Leroi am Akkordeon brilliert.
© Holger Brandstaedt


Django 3000 "Django 3000"
Seven Days/Sony, 2012

www.django3000.com

'Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust' Nicht nur bei Faust, sondern auch bei Django 3000 scheint dies der Fall zu sein. Zum einem Reggae mit bayrischen Texten – der geht immer, sorgt für Gaudi auf der Wiesn und im Strandbad. Und gleich mit der ersten Single 'Heidi' hat die Band ja auch ordentlich abgeräumt. Zum anderen aber und weitaus interessanter die Django Reinhardt, Balkan und Csardas – Schiene der Band. Bei der kommen sie viel authentischer rüber, haben Tempo ohne gehetzt zu wirken, verbindet sich Humor mit Tiefgang. Und so zerfällt das Debütalbum von Kamil Müller (Gesang / Gitarre), Florian Rupert (Gesang/ Violine/ Gitarre), Michael Fenzl (Kontrabass/Gesang) und Jan-Phillip Wiesmann ( Percussion / Drums) in zwei Teile, von denen mir die osteuropäische Seite deutlich besser gefällt, das jedoch auch so eine Entdeckung wert ist. Man darf gespannt sein in welche Richtung sich die Band weiter entwickelt. Anspieltips: 'Tschavo' und 'Wuide Rössa'
© Holger Brandstaedt


Eläkeläiset "Humppasheikkailu"
Stupido Records, 2012

www.humppa.com

Die spinnen, die Finnen – und das im Fall von Eläkeläiset schon recht lange und ausgesprochen erfolgreich. Drei Jahre nach ihrem letzten Album liegt nun eine neue Humppa-Platte vor und wie gewohnt werden auch diesmal Rock und Pop-Klassiker durch die Humppa-Mühle gedreht. Der Zuhörer kann sich dann erneut fragen, welches Stück sich hinter den Humppa-Covers verbirgt, diesmal reicht das Spektrum von King Crimson bis Fool's Garden, oder er hält es mit der ebenfalls gecoverten Rihanna: Shut up and drive! Natürlich in Humppa-Speed.
© Holger Brandstaedt


Judy Collins "Bohemian"
Wildflower, 2011

www.judycollins.com

'Keine Experimente!' - dieser CDU Wahlspruch von 1957 trifft auch auf das neue Album von Judy Collins zu. 'Bohemian' klingt nach einem klassischen Collins Album, von denen die amerikanische Folk-Ikone seit ihrem 1961er Debüt schon einige vorgelegt hat. Das von ihrem Stammproduzenten Alan Silverman (seit 1985) produzierte Werk enthält Lieder von Joni Mitchell, Jacques Brel, Woody Guthrie und von Judy Collins selbst. Gerade letztere geben dem Album eine sehr persönliche Note, sei es 'In the Twilight' in dem die nun auch schon 73jährige den kürzlichen Tod ihrer Mutter besingt oder 'Wings of Angels', das den Verlust ihres Sohnes thematisiert. Neben der immer noch glocken klaren Stimme von Judy Collins sind die großartige Shawn Colvin (der ich eines der besten Konzerte meines Lebens verdanke) und Kenny White zu hören. Dazu haben Collins und Silverman eine erlesene Schar von Studiomusikern mit ins Boot geholt und auch beim Artwork nicht gespart. Die Fans wird es freuen, Neueinsteiger können ruhig im Backkatalog der Künstlerin stöbern, denn wirklich Neues hat 'Bohemian' nicht zu bieten.
© Holger Brandstaedt


Kai Degenhardt "Näher als sie scheinen"
Plattenbau, 2012

www.kai-degenhardt.de

Keine Folkworld ohne neue Degenhardt-Platte. Diesmal ist Kai Degenhardt am Zuge, der mit 'Näher als sie scheinen' sein nunmehr fünftes Album veröffentlicht. Dieses führt uns in eine Landschaft aus dicht gedrängten Texten, Gitarrenriffs und Alltagsklängen, die Degenhardt mit seinem mp3-Recorder sammelt. Dabei ist 'Näher als sie scheinen' ein klassisches Liedermacheralbum mit politischen Texten aus dem Hier und Jetzt. Doch statt an dem Väterlichen Tisch unter Pflaumenbäumen führt uns Kai an den Rand der Städte, irgendwo zwischen Trailerpark und Tankstelle, Neubau und einem kurzen Blick über die angrenzenden Felder, die zur Brache verkommen sind. Die Texte sind hochaktuell ohne jedoch die Niederungen von Wulff bis Gutenberg zu beleuchten. Kai Degenhardt geht den Widersprüchen des Systems grundsätzlicher nach und schafft mit reduzierten Arrangements den Sprung des Protestliedes ins 21. Jahrhundert. Nur das Cover ging leider völlig daneben. Das hat so gar nichts mit dem vorliegenden Album gemein. Trotzdem: Hut ab!
© Holger Brandstaedt


Mick Fitzgerald "Still live"
Claddagh Records, 2011

Article: Wild Goose Takes Flight Again

www.mickfitzgerald.com

Für eine große Produktion fehlte Mick Fitzgerald wohl die Zeit und so beinhaltet 'Still live'', das nunmehr vierte Album aus der Feder des irischen Musikers, Schauspielers und Autors Liveaufnahmen die dem Ganzen dann auch gleich den Titel gaben. Nur mit Gitarre und Gesang eingespielt, liegt hier ein sympathisches Album vor, das außer dem Klassiker 'Black is the Colour' ausschließlich Songs aus der Feder von Fitzgerald beinhaltet. Eingespielt in Deutschland, abgemischt in Irland und via Claddaghrecords vertrieben, ist 'Still Live' die ideale Platte für alle die Authentizität und gute Texte lieben. Letzere bekommt man von Zeit zu Zeit auch vom Autor Fitzgerald zu hören, der mit Übersetzerin Gabriele Haefs immer mal wieder hierzulande auf Lesereise ist.
© Holger Brandstaedt


Shabani "I love Wohlstandstrash"
N-Gage Productions, 2011

www.shabanimusik.ch

Ausgesprochen rockig geht es auf den dritten Album, des Schweizer Reggae-Musikers Shabani zu. 'I love Wohlstandstrash' ist auch textlich weit entfernt von entspannter Rasta-Mucke, stattdessen gibt es Momentaufnahmen am Puls der Zeit. Darin erkennen wir die 422 Freunde bei Facebook, das Botox in den Lippen und das Silikon in den Titten, Apps, Gucci-Taschen und vieles mehr was eigentlich niemand wirklich braucht, aber trotzdem unseren Wohlstand definiert (oder zumindest soll.) Dabei hält Shabani auch sich selbst den Spiegel vor. Das Ganze ist auf Hochdeutsch gesungen , ausgesprochen tanzbar abgemischt und mit einem aufwendigen Digipack versehen. Reggae-Puristen kommen nur zum Teil auf ihre Kosten, wer es jedoch etwas vielfältiger mag, ist hier genau richtig. Wohlstandstrash kann also doch Spass machen – zumindest wenn er von Shabani vertont wird.
© Holger Brandstaedt


Michael van Merwyk & Bluesoul "New Road"
Groove Stew, 2012

www.bluesoul.de

FILE UNDER BLUES, BABY! Dieser unmissverständlichen Aufforderung kommt man gern nach, nachdem die ersten Töne des neuen Michael von Merwyk Albums erklungen sind. 'New Road' ist dies betitelt. Neue Wege nicht unbedigt in der Musik, der 2 Meter - Hüne ist Blueser durch und durch, sondern eher mit der Musik und dem Platz den diese in seinem Leben einnimmt., Nachdem van Merwyk ganze fünf Kindern auf ihren Weg gebracht hat, steht nun die Musik wieder mehr im Mittelpunkt. Mit seiner erstklassigen Band: Electric Guitars, Acoustic Guitars, Resonator Guitar, Banjo, Backing vocals – Jochen Bens, Bass – Olli Gee, Drums – Bernhard Weichinger hat MvM erneut ein erstklassiges Bluesalbum eingespielt. Aufmerksam geworden bin ich zuvor bei Big Daddy Wilson auf den Vollblutmusiker. Ging es dort eher akustisch zur Sache, ist hier ganz schön viel Strom drin. Die 14 Songs sind voller Energie und liefern erneut einen Beweis für die Vitalität die dem Blues auch in der deutschen Szene innewohnt. Michael van Merwyk ist ein herausragender Vertreter dieser Szene. Nach Jahren in der Hausband des ROADHOUSE Clubs und ausgedehnten Tourneen an der Seite von Big DaddyWilson und Larry Garner scheint jetzt die Zeit reif für sein ganz eigenes Ding: MvM & Bluesoul. Fazit: Eine der besten Produktionen dieses Genres. Unbedingt reinhören!
© Holger Brandstaedt


Pascal Vallée "Was mach ich hier"
CWB, 2011

www.pascal-vallee.de

'Was mach ich hier?' fragt sich der aus dem Ruhrgebiet stammende Chansonier Pascal Vallée auf seinem Debüt. Dieses beinhaltet 12 Lieder aus eigener Feder, die vorrangig um die Liebe und Alltagssituationen kreisen. Dazu begleitet er sich selbst zur Gitarre, bringt jedoch manchmal noch eine zweite von Andreas Hägler gespielte zum Einsatz, der auch bei zwei Stücken am E-Bass zu hören ist. Wahre Größe bekommen die Lieder immer dann wenn Niclas Floer am Klavier brilliert. Hier ist der aus einer deutsch-französischen Familie stammende Vallée am ehesten das was er gern wäre: Chansonier.
© Holger Brandstaedt


Andrew Mill "Drain Pipe Dreams"
Brechin All Records, 2011

www.myspace.com/andrewm

Wer immer schon mal sein Englisch einem Alltagstest unterziehen wollte, wird nun nach Billy Bragg auch bei Andrew Mill fündig. Der Schotte spricht ein unverkennbar regional geprägtes Englisch, das den Volkshochschulkursteilnehmer wohl eher alt aussehen lässt. Musikalisch geht es nicht ganz so rauh zu. Zu Pubrock gesellt sich Folk, Bluegrass; Country und Comedy. Das alles ergibt eine recht kurzweilige Mixtur, die vor allem Spaß macht. Entstanden ist das Album unter tatkräftiger Mithilfe des Edinburgher Akkordeonisten Sandy Brechin, auf dessen Label es auch erschienen ist.
© Holger Brandstaedt


Alistair Ogilvy "Leaves Sae Green"
Greentrax, 2012

English CD Review

www.alistairogilvy.com

Ich habe die Zukunft des Schottischen Folk gehört. Sie trägt den Namen Alistair Ogilvy! Nein – ganz so ist es nicht, aber 'Leaves sae green' das Debüt des jungen schottischen Sängers hat mich auf Anhieb begeistert. So sehr dass ich ihn gleich zu einem Konzert eingeladen habe. Dabei enthält das Album, neben einer großartigen Version von Bob Dylans 'Girl from the North Country', schon tausendfach gehörte Songs wie 'Bonnie ship the Diamond' oder 'The Rose of Summerlee'. Doch wie Alistair Ogilvy gemeinsam mit Aly Macrae, Steven Polwart, Inge Thomson und Produzenten Mattie Foulds das Material umsetzen, das verdient Respekt und höchste Anerkennung. Hier ist einer am Werk, der versteht was er singt, dazu kommen sparsame, mitreißende Arrangements und eine abwechslungsreiche Dramaturgie. Kein Wunder dass der Mann mehrfach Finalist für den BBC Scotland Young Traditional Musician of the Year war. Die Nominierung öffnete ihm viele Türen und so ist der aus Strathblane stammende Musiker jetzt in Glasgow beheimatet und kann einen sich füllenden Tourkalender vorweisen. Fazit: Ein erstaunliches Debüt – unbedingt reinhören!
© Holger Brandstaedt


Ape & Feuerstein "Da steckt doch was dahinter"
Ruhrfolk, 2011

www.apefeuerstein.de

Ihr aktuelles Programm heißt 'Es lebe der König!' die dazugehörige CD trägt den Titel 'Da steckt doch irgendwas dahinter'. Fred Ape und Guntmar Feuerstein haben sich 8 Jahre Zeit gelassen, bis sie wieder eine gemeinsame CD vorlegten. Das ist jedoch kein Wunder, wenn man sich mal anschaut was allen Guntmar Feuerstein in den letzten Jahren alles an Projekten gestemmt hat. Von der Folkband LBow Grease über Filmmusik bis zu Texten für Atze Schröder reicht sein Spektrum. Letzterer verweist auch auf den Wirkungskreis der Beiden – das Ruhrgebiet. Musikalisch mit einem ordentlichen Schuss Irish Folk versehen, enthält das Album 16 teilweise kabarettistische Lieder und Texte rund um die Niederungen der modernen Zeit. Da wird aus dem Loch im Topf 'Wenn das iPhone nicht das App hat' und im nächsten Stück geht es Kachelmann an die Wäsche. Dass dies vergnüglich anzuhören ist, liegt vor allem an den gelungenen Arrangements, aber auch daran dass die zweite Hälfte der CD zeitlos poetische Lieder beinhaltet, die Welten entfernt von den Openern sind. . Anspieltips: 'Fragen wir den König' & 'All die Jahre'.
© Holger Brandstaedt


Balkan Beat Box "Give"
Crammed, 2012

www.balkanbeatbox.com

Noch so eine Rhythmus-Scheibe. Balkan Beat Box kurz BBB war 2007 bei TFF, aber ich kann mich nicht mehr daran erinnern sie gesehen zu haben. Das in Tel Aviv beheimatete Kollektiv bezeichnet sein neues Album 'Give' als eher introvertiert. Die überwiegend mit alten analogen Synthesizern und Kinderspielzeug eingespielten Tracks kommen diesmal ohne Gäste aus. Dabei ist der Blick der Drei von BBB durchaus nach außen gerichtet, denn thematisch widmen sich die Stücke u.a. den globalen Protestbewegungen des vergangen Jahres, vom Arabischen Frühling über Occupy bis zu den massiven sozialen Protesten in Israel, die auch heuer das Land erschüttern. Zu hören bei 'Political Fuck' und 'Enemy in Economy', das die leider wahre Geschichte erzählt wie BBB Frontmann Tomer Yosef bei einem Flug mit Alaska Airlines für einen Terroristen gehalten wurde. Bei anderen Tracks steht der sogenannte 'Fantasie-Mann' Pate für bestimmte Stereotype, doch es geht auch sehr persönlich bei 'Give' zu. Alle drei Musiker der Formation sind jüngst Vater geworden und diese krabbelten dann wohl auch munter im Studio herum, während BBB sich an harten Beats versuchte. Mit der Folge dass den Musikern klar wurde, dass sie für etwas kämpfen und nicht gegen alles. Anspieltips: 'Money' & 'Minimal'.
© Holger Brandstaedt


Beggar's Ride "Beggar's Ride"
Eigenverlag, 2012

www.beggarsride.com

Zehn eher ruhige Stücke im Spannungsfeld von Folk und Country beinhaltet das Debüt von Beggars Ride aus Baltimore. Das aus Claudia SanSoucie und Kate Maguire bestehende Duo hat sich 2010 gefunden und legt mit dem schlicht 'Beggars Ride' betitelten Album ein respektables Debüt vor, das bis auf David Olneys 'Woman Across the River' aus Eigenkompositionen besteht. Wunderbarer Harmoniegesang und ebensolche Gitarrenparts stehen für die Qualität des Duos, von dem sicher noch einiges zu hören sein wird. Anspieltips: 'Five Days of Rain' und 'The Enemy'.
© Holger Brandstaedt


Blues Family "International Blues Family"
Ligtnin Red, 2011

Blues führt in den meisten Ländern der Welt eher ein Nischendasein, dabei gibt es fast überall eine vitale und qualitativ hochwertige Szene. So auch neben den USA, in Deutschland und Kroatien. Aus diesen drei Ländern stammen die Mitglieder der Blues Family: LZ Love – Gesang, Percussion, Ligtnin' Red- Gesang/ Gitarre, Sonnyboy – Harp, Nerea Rudnic – Bass und Tom Diewock – Schlagzeug. Mastermind Ligtning Red aus Texas, hat einen Großteil der Songs mitgebracht, die von der Blues Family in Kroatien und Deutschland aufgenommen wurden. Entstanden ist ein klassisches, zeitloses Blues-Album, das von den Beteiligten gar nicht geplant war, als sie 2010 gemeinsam auf Tournee gingen. Doch im Zusammenspiel entwickelten die Musiker eine Spielfreude, die auch auf der vorliegenden Aufnahme noch zu hören ist. Was wohl daran liegt, dass die Produzenten Ray Frick und Ligtnin' Red sich am Live-Sound des Tourprojekts orientierten. Anspieltips: 'Dancin' with the Blues' & 'Been lonely'.
© Holger Brandstaedt


Duncan McCrone "Colourblind"
Circular Records 2012

www.duncanmccrone.com

Musik ist sein Leben, aber da man von Musik nur selten leben kann, ist der Glasgower Sänger und Gitarrist Duncan McCrone schon in einigen anderen Berufen unterwegs gewesen. Die Musik hat er dabei aber nie aus den Augen und dem Herzen verloren. Jetzt gibt es ein neues Album von ihm. Dieses trägt den Titel 'Colourblind', hat ein tolles Booklet und enthält neben einer Reihe Eigenkompsitionen auch die Klassiker 'Ae fond Kiss' von Robert Burns und 'I ain't marching anymore' von Phil Ochs. Letzteres lässt schon darauf schließen dass McCrone eher Oldscool ist, dabei aber durchaus sympathisch. Zwischen Folk und Country-Pop der 60er Jahre geht es munter hin und her. Lieder wie 'Harbour View Hotel' klingen nach Samstagabend-Tanzvergnügen für Vokuhila-Träger. Zum Glück hat McCrone jedoch mehr zu bieten. Anspieltips: 'Never a soldier' & 'Ae fond Kiss'.
© Holger Brandstaedt


Fionnuala Gill "Whispers of Love"
IML, 2012

www.fionnualagill.com

Fionnuala Gill – ein Name wie flüssiger Honig und genauso klingt das Album 'Whispers of love' auch. Die ehemalige Riverdance und Secret Garden Sängerin hat nach einem Album mit Folklegende Davey Arthur nun ihr Solo-Debüt vorgelegt. Wohlklang ist angesagt bei dieser doch recht opulenten Produktion. Musikalisch klingt das Ganze mal nach Enya, mal nach Loreena McKennitt, die Texte sind englisch und gälisch gesungen. Neben Klassikern wie 'Mo Ghile Mear' sind auch Kompositionen aus der Secret Garden-Küche samt Violinistin Fionnuala Sherry mit am Start. Das Album wird einigen manchmal etwas zu lieblich sein, aber es wird seine Liebhaber wohl trotzdem finden. Bei soviel Wohlklang, Liebe und innerem Frieden erstaunt es nicht, dass Fionnuala auch dem Dalai Lama schon vorsingen durfte.
© Holger Brandstaedt


The SonnenhofSongs and Friends "Down in Burgstrasse"
Eigenverlag, 2011

www.myspace.com/thesonnenhofsongs

Das Cover dieser CD ließ nichts Besonderes erwarten, aber siehe oder besser höre da, der Eindruck täuscht. The SonnenhofSongs nennt sich ein in Lübeck beheimatetes Duo, das aus dem Schotten Jeremy Carstairs und der Sängerin Rachel Maria besteht. Woher letztere stammt wird leider nicht verraten, dass sie eine großartige Stimme hat, hört man dagegen sofort. Schon bei dem zweiten Stück des Albums 'The Heart's Song' ist Gänsehaut garantiert. Im Duett entsteht dann durch den rauhen, etwas ruppigen Gesang von Jeremy Carstairs eine durchaus spannende Symbiose.Die Beiden sind oft in Kirchen live zu erleben und fordern nicht nur dort das Publikum zum Mitsingen auf. Gott zu loben und zu preisen ist die Mission der SonnenhofSongs. Das mag nicht jedermanns Sache sein, bringt in diesem Falle jedoch wunderschöne Musik hervor. Mit von der Partie sind bei diesem Album auch zahlreiche Freunde der Beiden, die jedoch so eingesetzt wurden, dass die Intimität der Aufnahme nicht verloren ging. Anspieltips: 'The Heart's Song' , 'I remember how you lit a Candle' & 'Your Love is the Reason'.
© Holger Brandstaedt


Top Dog Brass Band "The Top Dog Indicator"
Stormy Monday Records, 2011

www.top-dog.info

Wenn die Dieckmannsche Formel stimmt, dass die Menschheit sich in Rhythmus-, und Hamonie-Anhänger teilt, dann bin ich vermutlich letzterer Gattung zuzurechnen. Was die Rezension vorliegender Platte nicht wirklich erleichtert. Die Musik der TOP DOG BRASS BAND lebt eindeutig vom Rhythmus, auch wenn eines ihrer Programme 'Weihnachten im sitzen' heißt.Auf den Sitzen hält es bei der achtköpfigen Formation wohl nicht allzu viele Zuhörer. Aber die TDBB bezeichnet sich ja auch als 'Marching Band' und hat schon so manches Festivalpublikum aufgemischt. Da alle Musiker noch in verschiedenen anderen Ensembles tätig sind, scheint die Zeit um neues Material einzuspielen vermutlich beschränkt zu sein. Und so enthält 'The Top Dog Indcator' nur 5 neue Tracks. Beim Rest der Platte handelt es sich in zwei Fällen um Neueinspielungen vom 2006er Album 'Kiss my Brass' und um fünf Best-of Stücke von den Alben 'The Groove will make you move' (2009) und '39 Degrees' (2004). Woran man sieht dass die Band doch recht regelmäßig veröffentlicht. Zumal parallel zum neuen Album eine 5 Tracks Remix CD erschien. Und wie ist sie nun die neue Platte? Das wissen allein die Rhythmiker. Im Pressetext der Band heißt es bezeichnend: 'Old Time Funk to go', wobei die TDBB alles andere als verstaubt daherkommen. This Groove will make you move!
© Holger Brandstaedt


Bodenski "Auto"
STS/Universal, 2012

www.bodenski.de

Nicht Mittelalterliches sondern eher deutschsprachige Rockchansons gibt es auf dem Soloalbum des Subway to Sally Musikers und Texters Bodenski zu hören. Etwas ganz Eigenes sollte diese Platte sein und wenn man sie mit seinem sonstigen Schaffen vergleicht ist dies gelungen.Leider reicht das noch lange nicht zu einer guten Platte, denn musikalisch erinnert 'Auto' weniger an die im Pressetext erwähnten Element of Crime oder Keimzeit. Hier standen eher Tino Eisbrenner, Falkenberg und Dirk Michaelis Pate. Das muss nicht das Schlechteste sein, ist aber noch lang nichts Eigenes. Die handwerklich saubere Coverversion des Nick Cave-Hits 'Where the wild Roses grow' unterstreicht diesen Eindruck dann auch.
© Holger Brandstaedt


Bodenski "Auto!"
STS Entertainment, 2012

www.bodenski.de

Bodenski (bürgerlich Michael Boden), Sänger, Texter und Gitarrist bei Subway to Sally, hat auf dem Band eigenen Label sein erstes Soloalbum mit neun eigenen Songs und einer Coverversion veröffentlicht. Neben seinem Bandkollegen Simon Michael (Schlagzeug, Synthesizer, Piano, Vibraphon, Perkussion) und einem Gastspiel von Frau Schmitt (Geige, Viola) haben Bodenskis Frau Jeano (Gesang), The Clogs Gitarrist Ben Jacob und eine Reihe ausgezeichneter Gastmusiker mitgewirkt.
Schon beim ersten Song, "Dürre", hört man, dass außer der typischen "Handschrift" des Texters Bodenski kaum etwas an den markigen Mittelalter Rock von Subway to Sally erinnert; melodiöser Liedermacher Sound mit Kontrabass und dezentem Rhythmus. Jacob ist Co-Komponist von "Lisa Katrina" und fügt der rockigen Ballade mit seiner Resonatorgitarre einen Hauch von Americana bei. Meist sind die Songs akustisch arrangiert, Synthesizer, Keyboards, E-Gitarren und E-Bass kommen manchmal zum Einsatz. "In die Dunkelheit" wurde rein akustisch aufgenommen, Vibraphon, Schlagzeug, Akustikgitarren, Kontrabass (Rainer Engelmann) und Akkordeon (Peter Eichstädt) begleiten Bodenskis rhythmischen Gesang. Obwohl der Stil von Nick Cave nicht mein Ding ist, liebe ich gut gemachte Coverversionen seiner tollen Songs, so ist "Wo die wilden Rosen blühen" auch mein Lieblingssong des Albums. Jeano, die sonst für den wunderschönen Chorgesang sorgt, tritt hier als Duett Partnerin auf und überzeugt mit ihrer glasklaren Sopranstimme, begleitet werden die beiden von Piano, Schlagzeug, Synthesizer und Michael Weisel am Kontrabass. Die stille Gitarren Ballade "Ab und zu" von Bodenski und Jacob wird vom melancholischen Klang von Frau Schmitts Geige verzaubert und mit "Leb wohl" verabschiedet sich Bodenski mit rhythmischem Akustik Folkrock und synthetischen Dudelsackklängen.
Bodenski zeigt hier eine neue musikalische Seite, die Songs haben sich in den Jahren angesammelt, da sie nicht zum Konzept Mittelalter Rock passen. Mir gefällt sein Debütalbum gut, ich bin gespannt auf die Reaktion der Subway to Sally Fans.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Christoph Greuter "Nämis spille"
Narrenschiff, 2011

www.lautenmusik.ch

Ach Du Schreck, noch eine Mundart-CD dachte der Rezensent lächelnd. Doch nein, diese hier stammt zwar vom Toggenburger Christoph Greuter, aber sie ist instrumental. Und dabei kein wenig langweilig, was sicher am großen Können Christoph Greuters liegt, am Wissen um die Musik seiner Schweizer Heimat, an der Freude am Mississippi-Delta-Blues und der Vorliebe für Leo Kottke. Auf 'nämis spille' (Toggenburger Dialekt für 'etwas spielen' brilliert Christoph Greuter an (Slide-)Akustikgitarren, Resonator-Gitarren (Dobro + National), Hanottere (Emmentaler Halszither), Mandola, Bandora, Scheitholt und Trümpi, verstärkt durch Sebastian Rotzler (Kontrabass), Thomas Keller (Hanottere) und Susanne Jaberg (Schwyzerörgeli). Herausgekommen ist ein kleines, feines Meisterwerk, das für mich zu den schönsten Alben dieses Frühjahrs gehört und sich sicher auch in späteren Jahren als zeitlos schön erweisen wird. Dieses enthält 22 Schweizer Traditionals & Folk Style auf diversen Zupfinstrumenten mit so wunderbaren Titeln wie 'Überländler', 'D' Bella chonnt zrugg' oder 'em thomas sini zwetschge'. Greuter, der ein Studium der Laute und historischer Zupfinstrumente an der Musikakademie Schola Cantorum Basiliensis absolviert hat, sich selbst Bottleneck und Flatpicking beibrachte und ganz zu Beginn seines musikalischen Weges Jazzgitarre lernte, könnte sich auf seinen Lorbeeren als Lautenist ausruhen, wären da nicht die Vorliebe für den Blick über den Gartenzaun. Zum Glück kann der Hörer konstatieren und diese CD aufs wärmste empfehlen!
© Holger Brandstaedt


Christoph Greuter "Nämis spille"
Narrenschiff, 2011

www.lautenmusik.ch

Nach vier Alben mit Lautenmusik aus der Schweiz, Deutschland und England hat der Toggenburger Komponist, Konzertmusiker, Arrangeur und Musikpädagoge Christoph Greuter nun ein Folk Album mit 22 selbst komponierten und traditionellen Instrumentalstücken aufgenommen.
Greuter beginnt mit einem verspielten Ländler auf der Akustikgitarre und dem Trümpi (Maultrommel), "überländler". Die mehr als 100 Jahre alte Folk Gitarre spielt er bei "d'bella chonnt zrugg" als Slide Gitarre, eine wunderschöne Folk Melodie. Es folgen die stille Mandola Etüde "langaus "de sommer goht", der Blues "novembernebel" mit dem Slide Dobro eingespielt oder die traditionelle "kreuzpolka"; bei letzterer begleitet Sebastian Rotzler die Hanottere (Emmentaler Halszither) von Greuter am Kontrabass, ein experimentell arrangiertes Stück. Die selbst komponierte "hundschüpfen-mazurka" überzeugt mit tollem Zusammenspiel von Hanottere, Slide Dobro und Trümpi, die romantische Melodie "mis täli" spielt Greuter auf der Akustikgitarre und die Hanottere bringt ihn mit ihrem zarten Klang "heizue". "letschti blätter" ist ein rhythmisches Stück im 3/4 Takt, vorgetragen auf der Bandora (eine Art Zister) und dem Slide Dobro und mit dem Live aufgenommenen traditionellen "prediger-walzer" endet das Album mit zwei großartigen Gastmusikern: Susanne Jaberg am Schwyzerörgeli und Thomas Keller an der zweiten Hanottere, ein volkstümliches Stück.
Christoph Greuters erstes Folk Album ist eine abwechslungsreiche Sammlung von Schweizer Tänzen und Melodien und Instrumentalstücken im Folk Style, interpretiert in erster Linie mit Zupfinstrumenten. Ein weiterer Leckerbissen des Labels der Musiker, Narrenschiff.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Daniel Bustone "Those Thrilling Days of Yesteryear"
Hemifran, 2011

English CD Review

www.myspace.com/danielbustone

Daniel Bustone lebt in Lyon und hat nach langen Jahren in verschiedenen Bands beschlossen als Solokünstler weiter zu machen. Für sein Debütalbum hat er im Heimstudio und im Alleingang zehn Eigenkompositionen aufgenommen. Die Musik ist eine Mischung aus verschiedenen Popströmungen und klingt meist irgendwie bekannt. Bustone verwendete orchestrale Arrangements mit Piano, Synthesizer, Drums, Bass und Gitarren um seine Songs aufzunehmen. So beginnt "Control of my heart" mit einer Kinderstimme, einer Piano Melodie und Geräuschen der See, Bustones Gesang erinnert an die ersten David Bowie Songs und die Musik ist eine Mischung aus Synthesizer Rock und psychedelischer Ballade. In diesem Stile geht es weiter, Bustones Songs klingen als ob sie frisch aus den 70er Jahren eingetroffen wären. "Hard Feelings" ist rhythmischer Pop Rock, "Phony day" eine melancholische Rockballade und "Getting away" rasanter Punkrock. Daniel Bustone ist ein versierter Multiinstrumentalist, für seinen Alleingang fehlen mir jedoch die zündenden Ideen und musikalischen Highlights. Die Musik wirkt ein wenig wie aus der Dose, klingt künstlich und die Arrangements sind strickt und lassen keinen Freiraum zum Improvisieren.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Herrn Stumpfes Zieh und Zupf Kapelle "Wohlwär"
Eigenverlag, 2011

www.stumpfes.de

Manfred "Manne" Arold, Michael "Flex" Flechsler, Marcel "Selle" Hafner und Benny "Banano" Jäger sind Herrn Stumpfes Zieh und Zupf Kapelle, eine schwäbische Band, die seit fast 20 Jahren durch die Lande zieht und bereits acht Tonträger veröffentlicht hat. Die vier Multiinstrumentalisten und Sänger haben für ihr aktuelles Album 16 Songs adaptiert, arrangiert und neu getextet.
Der zum Mitschunkeln animierende Titelsong startet den musikalischen Reigen mit einer bekannten Schlagermelodie und das sarkastische "Schmach & Schande" kommt im Rumba Takt daher. Das Line-up besteht dabei alternierend aus Holz- und Blechbläsern, Keyboards, Akkordeon, Schlagzeug, Bass sowie diverse Saiteninstrumente. Selle singt "An was denksch du morgens" im langsamen 3/4 Takt zu Akkordeon, Mandoline und Gitarre in Seemannsmanier und Benny singt die ziemlich derbe Version einer Aznavour Ballade "Guck de doch o". Reggae Rhythmus und Posaune begleiten Mannes humorvollen Sprechgesang bei "Oh oh oh", einer Heimwerker Tragödie, und Flex versetzt sich bei "Glaubsch i bin bled" in die Rolle der unterdrückten Frau. Neben den humorvollen Texten, im Dialekt abgedruckt, bieten die vier Schwaben abwechslungsreiche Arrangements und Ausflüge in diverse Musikstile wie Schlager, Tanzmusik, Volksmusik, World Music, Liedermacher, Jazz, aber auch Zydeco und Rock'n'Roll wie bei "Jung gefreit" oder Blues wie beim instrumentalen "Schöne Kindheit".
Ein unterhaltsames Album mit "Déjà entendu" Effekt. Einige der Melodien habe ich erkannt, andere kannte ich, konnte sie aber nicht zuordnen und manche dürften echte Eigenkompositionen sein, leider werden nur die Texter angeführt und nicht die Komponisten.
© Adolf „gorhand“ Goriup


The Lennerockers "High Class Lady - Best of"
AGR Television Records, 2011

www.lennerockers.de

The Lennerockers, benannt nach dem Flüsschen Lenne, an deren Ufer die Gründungsmitglieder Stefan (Piano, Gitarren, Pedal Steel, Mandoline, Akkordeon, Ukulele, Gesang) und Michael Ele Koch (Gesang, Banjo) sowie Frank Butgereit (Gitarren, Gesang) aufgewachsen sind, haben ein Best of Album mit 20 Eigenkompositionen veröffentlicht. Nach beinahe 30 Jahren Rock'n'Roll kamen nur Schlagzeuger Dirk Mankel und Kontrabassist Chuck Shoker neu hinzu.
Mehr als eine Stunde Rockmusik wartet auf den Zuhörer, vom klassischen Rock'n'Roll "Will you miss me when I'm gone" über die "Boogie Woogie Queen" bis hin zur rockigen Countrypolka "Huddersfield" laden die fünf in Jeans gekleideten Rocker zum Tanz ein. Der Titelsong ist ein Dauerbrenner bei Line Dance Anlässen und beim "Skifflebilly Bop" werden die Tänzer ganz schön ins Schwitzen kommen. Dann spielen die Jungs aber auch den "Mississippi Delta Blues" oder das humoristische "Das unbekannte Bild", ein Charleston im rasanten Tempo.
Für Liebhaber von Rock'n'Roll Musik ist dieser Sampler der Lennerockers sicher ein tolles Album, musikalisch hervorragend interpretierte Songs, die Tanzflächen fluten können.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Söllner "Mei Zuastand"
Trikont, 2011

www.soellner-hans.de

Hans Söllner (Gesang, Gitarre) ist ein Bayrischer Revoluzzer und ist nicht zuletzt wegen seiner provokativen Texte und seinem politischen Engagement im ständigen Clinch mit dem Freistaat Bayern. Nach 30 Jahren zieht der Liedermacher eine Zwischenbilanz und hat 14 seiner Songs neu aufgenommen, ohne sein Beisein hat seine Band die Bayaman Sissdem, Multiinstrumentalist Peter Pichler, Schlagzeuger Stephan Hofer und Gitarrist Manfred Puchner, über seine Tonspur die Begleitung aufgenommen.
Söllner kämpft gegen Rassismus und singt den klassischen Reggae "Hey wos is", für mich der beste Song des Albums. Bei "Für meine Buam" gastiert Martin Lickleder an der Geige und Pichler spielt die Steelgitarre, ein Hauch von Country im Reggae Rhythmus und beim melancholischen Americana "Wintertraum" spielt Lickleder die Mundharmonika. "Grea göib roud" erinnert ein wenig an Bob Dylan und "A Dog wia jeda andere" handelt vom Alltag, an dem überall auf der Welt Gräueltaten begangen werden und der manche von uns verzweifeln lässt.
Söllners Stärke sind die pointierten Texte, seine Musik ist Geschmacksache. Der omnipräsente Reggae Rhythmus wird mit Einflüssen aus anderen Stilen wie Liedermacher, Country oder Blues versetzt und Söllner singt dazu mit rauchiger Stimme.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Tommy Sands "Arising from the Troubles"
Spring Records, 2011

www.tommysands.com

Der amerikanische Liedermacher und Friedensaktivist Tommy Sands hat ein Album mit Songs, die er zwischen 1969 und 2011 geschrieben hat und die teilweise noch nie zuvor aufgenommen wurden, veröffentlicht. Bei den Aufnahmen wurde er von einer Reihe von illustren Gästen begleitet: The Sands Family, Pete Seeger, Dolores Keane, Donal Lunny, Andy Cutting, John McCusker und viele mehr.
Sands singt eine 4-minütige Zusammenfassung der irischen Geschichte, "Song of Erin", ein rhythmischer Song mit tollen Chorgesängen. Dann singt Moya Sands "A stone's throw", eine melancholische Gitarrenballade über das gemeinsame Aufwachsen katholischer und protestantischer Kinder und Dolores Keane überzeugt beim humorvollen Country "Mixed marriage" mit einem rhythmischen Duett mit Tommy. Sands singt eine Coverversion, John Connerys Ballade "The road to Aughnacloy", und spielt das wunderschöne Instrumentalstück "Call of hope". Weitere Höhepunkte sind das Duett von Tommy und Moya bei "Troubles", Moyas gefühlvoller Gesang bei "Bessbrook lament" oder der rhythmische Folksong "All the children", gemeinsam mit der Sands Family eingespielt. "A quiet man", die Ballade von John Hume, erzählt von einem Friedensaktivisten und überrascht mit jazzigem Flair; Piano, Fiddle, Gitarre, Drums und Tommys großartiger Gesang.
Der Sampler dauert 63 Minuten und bietet 17 hervorragend eingespielte Songs und eine Melodie voller Hoffnung. Ein schönes Songwriter Album.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Bukahara Trio "Bukahara Trio"
Eigenverlag, 2011

www.bukahara.com

Soufian Zoghlami (Gesang, Gitarre, Perkussion), Ahmed Eid (Gesang, Kontrabass, Perkussion) und Daniel Avi Schneider (Gesang, Violine) haben sich 2009 als Straßenmusiker in der Schweiz getroffen. Die drei Kölner haben nun als BUKAHARA trio ein Album mit elf Tracks aufgenommen.
Die drei Vollblut Musiker spielen cool akustischen Jazz wie bei "Back in town", bei dem der leidenschaftliche Gesang vom virtuosen Groove angetrieben wird. Auch beim Instrumentalstück "Mandera Hijaz/Jovano Jovanke" brilliert das Trio mit großartigen Improvisationen, Perkussion, Gitarre und Bass sorgen für den mitreißenden Rhythmus und die Violine begeistert mit atemberaubenden Solis. "In this world" ist ein funkiger Blues, "Tausend Fragen" ein jazziger Liedermacher Reggae und "Book-a-Hara" eine wunderschöne Gitarrenballade. Mein absoluter Favorit ist "Have you ever", ein atemberaubender Blues mit Gitarren/Perkussions-Rhythmus, schönem Violinenspiel und Lukas Pfeil am Tenorsaxophon und Liza Pflaum an der Posaune.
Die drei hervorragenden Musiker haben ihr Repertoire von der Straße und dementsprechend abwechslungsreich präsentiert sich ihr Album. Auf ihren Reisen durch die Welt haben die Jungs viele Einflüsse in sich aufgesogen und in ihre Musik einfließen lassen. Hört doch mal rein!
© Adolf „gorhand“ Goriup


Polo Hofer "Polo Hofer singt Bob Dylan 1981-2011"
Suisa, 2011

www.polohofer.ch

Polo Hofer ist ein Urgestein des Schweizer Mundartrock, bereits in den 70ern hat er den Dialekt konzertfähig gemacht. Nun hat er ein Doppelalbum mit 20 Bob Dylan Songs, 18 davon in Schweizer Mundart, produziert.
13 Songs hat er 2011 aufgenommen und mit sieben alten Aufnahmen ergänzt. If not for you sang Dylan und bei Polo klingt der Love Song zwar "We's di nid gieb" wurde jedoch ziemlich originalgetreu vertont. Nicht nur auf diesem Album ist "Überall ume Wachtturm" (All along the watch tower) eines meiner Lieblingssongs von Dylan, Polo besticht mit tollem Gesang und die Band mit einem mitreißenden Groove. Beim "Fäldwäg Blues" (Dirt Road Blues) überzeugt Hank Shizzoe mit virtuosem Spiel an der E-Gitarre und die Walliser Sängerin Sina verzaubert mit ihrer warmen Stimme "Spanischi Stiefel" (Spanish boots). "Dr blind Willie McTell" hat Polo bereits 2009 aufgenommen, ein großartiger Blues, und "Maa im schwarze chleid" (Man in the long black coat), ein weiterer meiner Dylan Favoriten, stammt aus dem Jahr 1999. Die älteste Übersetzung ist "So wie ne Frou" (Just like a woman), die Polo 1982 mit Marianna Polistena am Piano eingespielt hat und mit der "Original" Coverversion "It's all over now Baby Blue" endet das unterhaltsame Album nach 80 Minuten.
Mir gefallen Polos Interpretationen von Dylan Songs sehr gut, ehrlich gesagt besser als seine eigenen Lieder. Nicht nur Dylan Liebhaber werden ihre Freude daran haben.
© Adolf „gorhand“ Goriup


The Real MotherFolkers "Bitte recht folkig!"
Eigenverlag, 2010

www.motherfolkers.de

Sebastian Freyer (Bodhràn, Akkordeon, Gesang), Sebastian Dorn (Fiddle, Akkordeon, Tin Whistle, Gesang) und Nicolas Steinegger (Gitarre, Mandoline, Gesang) sind The Real MotherFolkers. Das Trio spielt in Pubs, auf Hochzeiten oder anderen Festlichkeiten, aber auch auf Märkten und bei Outdoor Events Irischen traditionellen Folk. Nun haben sie ihren ersten Silberling mit drei rhythmischen Sets und neun Gassenhauern von der grünen Insel aufgenommen.
Es beginnt mit "Fermoy Lasses/Woods of Kilkenny", einem rhythmischen Set vorgetragen mit Gitarre, Fiddle und Bodhràn. Es folgen klassische Traditionals wie das up-Beat eingespielte "I'll tell me ma", der Drinking Song "Whiskey in the jar" oder das mit Mandoline, Akkordeon und Bodhràn als Bluegrass interpretierte "Morning Due". "Drunken Sailor" besticht mit tollen mehrstimmigen Gesängen und mitreißenden Pace und mit einer etwas in die Länge gezogenen Version des melancholischen Walzers "Molly Malone" und einem versteckten aber bemerkenswerten Bonus Song endet das Debütalbum der drei MotherFolker.
Das Programm der MotherFolkers ist auf ihr Publikum zugeschnitten, diese klassischen Irish Songs kennt beinahe jedermann und bringen sicherlich Stimmung in die Veranstaltung. Als CD bringt sie allerdings wenig Innovatives, das ist Irish Folk Mainstream.
© Adolf „gorhand“ Goriup


The Civil Wars "Barton Hollow"
Sensibility Music, 2011

www.thecivilwars.com

Die Kalifornische Sängerin Joy Williams und der aus Alabama stammende John Paul White (Gesang, Gitarre) haben in Nashville ihr Debütalbum mit 17 Songs und einem Instrumentalstück aufgenommen. Das Duo The Civil Wars wurde bekannt als ihr Song "Poison & Wine" bei Grey's Anatomy in voller Länge gespielt wurde und selbstverständlich haben sie den melancholischen Love Song auch in das Album integriert. Dennoch wurde ein mitreißender Bluesrock mit leidenschaftlichem Zwiegesang als Titelsong ausgewählt.
Dazu gibt's coolen Americana wie bei "20 years", ein weiterer Favorit, feinfühliges Gitarrenspiel begleitet das wunderschöne Duett. "The violet hour" ist ein stilles Instrumentalstück mit Gitarre, E-Piano und Cello, der Titel sagt alles. "Falling" ist ein romantischer Song im 3/4 Takt mit orchestral arrangiertem Finale und "Birds of Feather" rhythmischer Folkrock. Die Stimmen von Joy und John Paul harmonieren perfekt und dominieren die Songs, dennoch überzeugen auch die perfekten Arrangements. Besondere Gustostückerln sind die Coverversionen wie Michael Jacksons "Billy Jean" als Laid-back Blues mit sparsamer Gitarrenbegleitung oder Leonard Cohens "Dance me to the end of love", das durch die beiden Stimmen an Volumen gewinnt. Mit "You are my sunshine" bieten die beiden auch klassischen Amerikanischen Folk.
Joy Williams und John Paul White sind ein erstklassiges Singer/Songwriter Duo. Der Großteil der Songs stammt aus ihrer Feder, aber auch ihre Versionen von Evergreens haben sie so an ihren Stil angepasst, dass sie schon fast Originalsongs sind. Ein hervorragendes Album.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Simon & Jan "Simon & Jan "
Eigenverlag, 2009

www.simonundjan.de

Simon Eickhoff (Gesang, Gitarren, Bass, Sansula, Orgel) und Jan Traphän (Gesang, Gitarre, Saxophon, Sansula, Ocean Drum) trafen sich an der Musikhochschule Oldenburg und machen seit 2006 gemeinsam Musik. Nun haben sie ihr Debütalbum mit 13 eigenen Liedern veröffentlicht. Zu den Aufnahmen luden sie eine Reihe hervorragender Gastmusiker ein.
Das musikalische Spektrum des Duos reicht vom rhythmischen Sprechgesang bei "Die Tafel" über den Blues "Im Westen nix Neues" bis zur Gitarrenballade "Sonne". Bei "Heute ein König" sonnen sich die beiden zum Reggae Rhythmus im Konsumwahn und das satirische "Vollidiot I & II" überzeugt mit coolem Gitarrengroove, frechen Rhythmuswechseln und tollen Trompeten und Saxophon Spiel. Unter dem Programmtitel "Der letzte Schrei" touren die beiden nun selbständig durch die Lande, der Song ist eine melancholisch verklärte Ballade über das verrückte Leben in Berlin. Als Hidden Track haben Simon & Jan ein neunminütiges unbenanntes Stück angehängt, aufgenommen mit Gastsängern Positano und Rüdiger Bierhorst sowie Eike Niemann am Plattenteller.
Bis anhin vor allem im Vorprogramm von Götz Widmann, Monsters of Liedermaching und anderen Größen der Szene werden die beiden mit diesem abwechslungsreichen und großartigen Programm wohl auch bald die Herzen des Publikums gewinnen.
© Adolf „gorhand“ Goriup


Frida Annevik "Synlige hjerteslag"
Grappa, 2010

www.fridaannevik.no

Die junge Norwegische Liedermacherin Frida Annevik hat gemeinsam mit einer Reihe hervorragender Begleitmusiker für ihr Debütalbum neun eigene Songs und eine ins Norwegische übersetzte Coverversion aufgenommen. Das Line-up ist mit Drums, Bass, Gitarren, Keyboards, Synthesizer, aber auch mit Holz- (Flöten, Klarinetten) und Blechbläsern (Trompete, Horn) gut bestückt.
Annevik singt romantische Songs wie "Straet", die mit wunderschönem Gesang, einer einschmeichelnden Melodie und einem orchestralen Arrangement begeistern. Beim poppigen "Snubletrad" überzeugt sie mit bluesigem Timbre in der Stimme und "Vant til stemmen din" ist Fridas verklärte Version des My Fair Lady Liebeslieds "I've grown accustomed to her face" (F. Loewe A.J. Lerner). "Gjennomtrekk" ist eine stille Rockballade mit großartiger Piano Begleitung und "Spadom" ein mystisches Lied über den Schnee. Mit der melancholischen Ballade "Hjertet hans" endet das Album mit still jazzigen Piano Tönen, warmen Holzbläsern und Fridas verführerischen Gesang.
Frida Annevik schreibt schöne Songs und mit ihrer atemberaubenden Stimme verzaubert sie den Zuhörer. Dazu kommen perfekte Arrangements und brillante Musiker, eine stille aber erstklassige CD.
© Adolf „gorhand“ Goriup



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