FolkWorld Ausgabe 35 02/2008
Label:
New Light Entertainment; 2007
Das Titelstück wurde von Songwriter Ernest Troost geschrieben und er spielt darauf auch gleich die akustische Gitarre selbst. Der stille und traurige Song wird neben der Gitarre nur von einem Cello und dem Harmonium begleitet. Das einfache Arrangement lässt O’Kane genug Raum für ihren wunderschönen Gesang. Etwas rhythmischer geht es bei Lisas Eigenkomposition „I’m done“ zu. Der Country Song bietet das gesamte Spektrum an Instrumenten mit Fiddle, Gitarren, Bass, Drums und Hammondorgel. Mit „Pay for my Sins“ hat O’Kane auch einen Blues geschrieben. Piano, Gitarre und Stimme ergänzen sich perfekt und bringen den Zuhörer zum Mitschnippen. Mein Lieblingsstück ist jedoch das bluesige „Misery and Happiness“ von Kenny Edwards. Auch hier gesellt sich der Komponist zu den Gastmusikern und brilliert an der Akustikgitarre und der Mandoline. Lisa und Kenny singen zu den mitreißenden Klängen im Duett.
Das bereits dritte Album der Kalifornierin besticht mit einer gut ausgewogenen Mischung von Songs, ausgezeichneten musikalischen Leistungen und großartigem Gesang. Ein Leckerbissen für Freunde amerikanischer Musik, der manchmal ein wenig an Barbara Streisand, einem von O’Kanes Vorbildern, erinnert und diesen Vergleich nicht zu scheuen braucht.
www.lisaokane.com
Adolf 'gorhand' Goriup
Label:
Eigenverlag; 2007
Ariane Treffer, Mitglied des Vokalsextetts Allegria, singt bei Dougie MacLeans wunderschöner Ballade „Ready for the Storm“ die Hauptstimme und sie macht es so großartig, dass es alle anderen Fassungen, die ich bis heute gehört habe, verblassen lässt. Natürlich wäre das ohne die vier hervorragenden Musiker nicht möglich, die dem Stück mit der Klarinette einen Hauch von Zigeunermusik einflössen. Die Musiker zeigen bereits beim ersten Set of Reels, „Wiljafjord“, was sie drauf haben. Getrieben von dem tollen Rhythmus durch Bodhran und Gitarre spielen Fiddle, Banjo und Cittern meisterhaft auf. Der „Fandango“ aus dem Baskenland wird mit soviel Leidenschaft gespielt wie es sonst nur heißblütige Südeuropäer oder Südamerikaner zustande bringen. Und in diesem Stil geht es weiter. Alle acht instrumentalen Stücke brillieren mit Musikalität, Einfallsreichtum und Improvisationsfreude. Ein weiterer Höhepunkt ist das traditionelle „Níl Sé Ina Lá“, ein rhythmisches gälisches Lied, dessen toller Chorgesang von Fiddle, Gitarre und Bodhran zu immer flotterem Tempo angetrieben wird.
Mit „Moving Stones“ haben Celtic Chakra ein außergewöhnliches Album produziert, sicherlich eines der besten Folkalben aus dem deutschsprachigen Raum und ein Anwärter auf die Top Ten Alben von 2007.
www.celtic-chakra.de
Adolf 'gorhand' Goriup
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Hook Records; 2007
Beim Jigs and Reels Set „Tom Billys/Johnny Dohertys“ luden die Boys den begnadeten Fiddler Ciaran Tourish ein und was dabei herauskam ist atemberaubend. In halsbrecherischem Tempo spielen die Fiddles, das Banjo und Gitarre um die Wette. Das Set „Scatter the Mud/Wissahickon Drive“ ist ebenfalls ein Arrangement von Jigs und Reels. Es beginnt mit dem bemerkenswerten Zusammenspiel von O’Connor und Hayden am Banjo und steigert den Rhythmus langsam unter der Beteiligung der anderen Instrumente. Kevin Doherty und Gastmusiker James Delaney (Piano und Orgel) haben „Bloomsday“ geschrieben, ein im Samba Rhythmus gespielter Song, der durch Fiddle und Akkordeon eine Portion Irishfolk verpasst kriegt. Die weitere Besetzung mit Schlagzeug, Bass, Piano und Perkussion sorgt dafür, dass man den Samba auch tanzen kann. Mein Lieblingssong ist „Low and Lonely“ von Floyd Jenkins, ein klassischer Jazz, der wohl nicht mit mehr Groove gespielt werden kann.
Die Band überrascht vor allem mit ihrer Vielseitigkeit, nebenbei sind die fünf Iren natürlich hervorragende Musiker, die offenbar alles spielen können und dies mit ihrem neuen Album eindrucksvoll beweisen.
www.fourmenandadog.com
Adolf 'gorhand' Goriup
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Reconstruction; Records 2007
Die CD enthält eine abwechslungsreiche Mischung von Stilen. Von rockigen Songs im Stil von Bob Dylan wie „Greed is the Creed“ über melancholische Country Balladen wie „Things You only Wonder when it’s Raining“ bis hin zu „Peanut Butter and Daisy Cutters“, einem tollen Bluesrock, findet der Zuhörer ein breites Spektrum an Liedern, bei denen Young seine schöne Stimme und die Musiker ihr Talent unter Beweis stellen.
Jubal Lee Young hat eine CD aufgenommen, an der es nichts auszusetzen gibt. Für meinen Geschmack fehlen jedoch die zündenden Ideen, die aus der Musik etwas Besonderes machen.
www.juballeeyoung.com
Adolf 'gorhand' Goriup
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Bluebird Café Berlin Records; 2007
Das im Duo aufgenommene „No Regrets“ ist eine wunderschöne stille Ballade, geschrieben von Doreen und Maik. Doreens Gesang wird dabei nur von Maiks Stimme, Gitarren, Bass und Perkussionsinstrumenten begleitet. Ganz anders klingt mein Lieblingsstück, „Bluebird Song“, ein jazziger Song von Doreen. Das Saxophon von Joe Kucera und der bundlose Bass von Peter Jack geben diesem Stück einen vollen Klang, der durch Doreens tollen Gesang noch verstärkt wird. Das instrumentale „Morning glass of Apple Vinegar“ von Maik geschrieben und solo mit den verschiedensten Instrumenten aufgenommen bringt den Zuhörer spätestens dann zum Schmunzeln, wenn er mit seinen Instrumenten den Frosch quaken lässt. Neben diesen Eigenkompositionen gibt es neben Cover Versionen von Bob Dylan, Dolly Parton und anderen noch selbst geschriebene Country Songs. Als Bonus Track gibt es eine Live-Aufnahme des Duos von 1998, Dylans „Just like Tom Thumb’s Blues“.
Jamestown Ferry präsentieren uns da eine abwechslungsreiche CD, innovativ, einfallsreich und zwischendurch humorvoll. Die Eigenkompositionen gefallen mir ausgezeichnet und die Cover Versionen sind in ihrem eigenen Stil interpretiert. Ein Duo, das sicherlich viele mit ihrer Musik überzeugen wird, auch mich.
www.maikwolter.de
Adolf 'gorhand' Goriup
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Vocation Records; 2007
Letzteres nennt sich „Numerical Exercise“, eine Anspielung auf die in der traditionellen Musik dieser Länder üblichen ungeraden und manchmal halsbrecherischen Takte. Es ist gleichzeitig auch mein Lieblingsset, bei dem die beiden mit der für diese Länder typischen Leidenschaft spielen. Gute Anspieltipps sind auch das „House Set“, das mit einem Slow Reel beginnt und dann den Pace mit drei Reels immer mehr steigert, oder „Green Suburb“. Dieses von den verschiedenen Orten, an denen Ferry gelebt hat, inspirierte Set verbindet eine Slow Air mit einem Slow Reel und zwei Reels. Diese für den irischen Folk typische Verschmelzung von verschiedenen Tanzrhythmen gefällt mir ausgesprochen gut.
Michel Ferry und Antoine Leclercq mischen auf dem Cover Zeichnungen und Fotografien von Paris und den grünen Landschaften Irlands, zwei Orte, die ich persönlich trotz der enormen Unterschiede beide sehr schätze. Bei der Musik sucht man diese Verschmelzung vergebens, die Kompositionen wirken sehr authentisch und werden auch sehr originalgetreu interpretiert. Allerdings fehlt mir etwas der Spielwitz der Iren, die aus den Tunes immer das Maximum herausholen.
www.thewindingway.net
Adolf 'gorhand' Goriup
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Electric Bee Music; 2007
www.bethhirsch.com
Adolf 'gorhand' Goriup
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Extraplatte;
2007
Die CD beginnt mit „Das Wirtshaus“, Löschels Arrangement eines Schubert Liedes zu einem Text von Wilhelm Müller. Sowohl textlich als auch gesanglich erinnert das Stück stark an André Heller. Mit einem weiteren Schubertlied, einem Zitat aus einer Lehar Oper und einer Vertonung des „Hochzeitspräludium“ von Strauss befasst sich das Ensemble mit der klassischen Wiener Musik. Die Bearbeitung von alten volkstümlichen Wiener Weisen mit jazzigen Improvisationen findet man beim „Heurigenstanzl“ oder bei „Dordntlichen Leut“. Bei dem selbst geschriebenen „Lied aus Fragen“ bedient er sich der Melodie des Volksliedes „Weißt du wie viel Sternlein stehen“ und verarbeitet diese mit einem unbekannten Text. Bemerkenswert sind auch die von Löschel komponierten Bearbeitungen von alten Tänzen, wie zum Beispiel die „Stelzmüller Variationen“.
„Herz.Bruch.Stück“ ist eine Reise durch die Zeit mit authentischen Texten, dort wo es sein muss im Dialekt, und frech bearbeiteten Interpretationen von Wiener Musik. Die moderne Welt des improvisierten Jazz gibt dabei der formalen Strenge des Liedguts ein neues Hörgefühl. Auch wenn manches Lied schon auf Grund der Thematik und der Gesangsstimme von Klemens Lendl ein wenig an André Heller erinnert, so geht Löschel durch den gezielten Einsatz von jazzigen Elementen noch einen Schritt weiter und kreiert so seine ganz spezielle Musik.
www.hannesloeschel.com
Adolf 'gorhand' Goriup
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Back 9 Records; 2007
Der Titelsong von Colerick ist ein stilles melancholisches Lied, bei dem Colerick seine schöne Stimme unter Beweis stellt. Die Begleitung durch die Steel Gitarre passt hervorragend zum Arrangement. Überhaupt sind die Aufnahmen und Arrangements sehr gut und rücken die Musik in das rechte Licht. Egal ob rhythmische Country Songs, melancholische Balladen, oder coole Country Blues Stücke, der Sound passt immer optimal.
„Remember me“ wurde von Colerick und Rob Laufer geschrieben und von letzterem produziert. Der Country Blues besticht wieder mit der perfekten Harmonie zwischen Steel Gitarre, Gesang und Begleitinstrumenten. Sogar das Pfeifen passt hervorragend zu diesem gute-Laune Song. Der Chorgesang auf dem rhythmischen „Sweet Corn“ ist vom Feinsten und schlägt eine Brücke zwischen dem Jazz von Manhattan Transfer und dem typischen Country Sound aus Tennessee, mein Favorit auf der CD. Colericks Cover Version von dem Klassiker „Ring of Fire“ brilliert mit dem Duett von Colerick und seiner langjährigen Freundin Suzy Bogguss. Es ist eine sehr melodiöse und eher stille Fassung.
Das Album ist eine schöne Sammlung von Country und Folksongs, die dem Zuhörer sofort ins Ohr gehen. Colericks Gesang, seine tollen Musiker und die professionellen Aufnahmen machen die CD zu einem Muss für Freunde dieses Genre. Obwohl ich kein Fan von Americana bin, hat mir das Album ausgesprochen gut gefallen.
www.bradcolerick.com
Adolf 'gorhand' Goriup
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Schreckschuss/Moon Sound;
1315-1514-14; 2007; Spielzeit: 44:04min
Heute besteht die Band neben Beutin (Gesang und akustische Gitarren) aus Kurt Buschmann (Perkussionsinstrumente und Saxophone), Manne Kraski (elektrische und akustische Gitarren, Steel und Slide Gitarre, Orgel und Programmierungen) und Bernd Ohnesorge (Bässe). Als Gastmusiker hören wir Kai Dorenkamp am Akkordeon, Steve Baker an der Mundharmonika und Kerstin Garcia als Chorsängerin.
„Ne menge Leben“ spricht aus dem Text von Kurt Buschmann und die rockige Musik von Rainer Beutin wie auch sein Gesang machen das Titelstück zu meinem Lieblingssong. Neben den rockigen Songs gibt es auf der CD noch echten Rock’n’Roll wie bei „Gedeckte Apfeltorte“, fetzigen Blues wie bei „Zuckerpuppe“, plattdeutsche melancholische Lieder wie bei „Avernakö“ oder Country Rock wie bei „Tosom“. Ein weiterer Höhepunkt ist für mich die Co-Produktion der vier Musiker auf „Ich will raus“, Text wieder von Buschmann und Musik von den drei übrigen Musikern.
Das Album ist ein bemerkenswertes Beispiel dafür, dass es neben Udo Lindenberg, Herbert Grönemeyer und Co noch weitere hervorragende Liedermacher in Deutschland gibt, die aber leider den Sprung über die Landesgrenzen noch nicht geschafft haben.
www.charly-schreckschuss.de;
Vertrieb: new music distribution
Adolf 'gorhand' Goriup
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Archer Records; 2007
Taylors funkiger Song „People Get Mad“ rockt mit Wahwah-Gitarre, Steel-Gitarre, Schlagzeug und natürlich dem Bass. Bei dem Carla Thomas Song „That Beat“ verbindet LaVere den Klang der Zigeunergeige mit der Pedal Steel Gitarre und den für einen rockigen Soulsong typischen Instrumenten. Mein Lieblingsstück ist das coole „Killing Him“, das von einer Nachrichtensendung inspiriert wurde. Mord aus Leidenschaft eingepackt in einen wunderschönen rhythmisch-jazzigen Lovesong, bei dem Amy beweist, dass sie eine hervorragende Sängerin mit einer ausdrucksvollen wenn auch manchmal etwas schwächlichen Stimme ist.
Mit „Anchors and Anvils“ hat LaVere ein abwechslungsreiches Album produziert, das fast für jeden Geschmack etwas bietet. Produzent Jim Dickinson und eine Reihe hervorragender Studiomusiker haben dafür gesorgt, dass die Aufnahmen von hoher musikalischer Qualität sind. Wo Amys Stimme etwas an Volumen vermissen lässt wird es durch perfekt abgestimmte Instrumentierung wettgemacht. Alles in allem ein gelungenes Werk, das aber mit einer Spiellänge von nicht einmal 40 Minuten nicht den heutigen Standards entspricht.
www.myspace.com/amylavere
Adolf 'gorhand' Goriup
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Prikosnovénie;
2007
Die sechs Live Aufnahmen wurden unter dem Titel Fairy Sessions aufgenommen und sind wohl am ehesten dem Genre Popmusik zuzuordnen. Mit der Londoner Band Pinknruby, Mediavolo, Ashram aus Neapel und dem italienischen Gitarristen Riccardo Principe und seiner Formation Corde Oblique findet sich ein internationales Ensemble von Folk und Popmusikern zusammen und spielt einen verträumten Sound im Stile von Enya.
Wunderschöne Gesänge von verführerischen Frauen begleitet von verträumten Harfen- Geigen- und Gitarrentönen sowie psychedelisch anmutenden elektronischen Klängen und pulsierend rhythmischen Perkussionsinstrumenten verzaubern den Zuhörer und versetzen ihn in einen tranceartigen Zustand. Beim Kauf gibt es dazu noch ein Luxus-Box mit reich illustrierten Geschichten und Informationen.
www.prikosnovenie.com
Adolf 'gorhand' Goriup
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Caledonix Records; 2007
Die Bandmitglieder aus dem süddeutschen Raum tragen zwar die typische Tracht, doch bei den Namen fehlt es etwas an Authentizität. Neben Band-Mayor Perry Letsch (Mundharmonika) und Sir Axel McRenfftlen (Bass und Gesang) stehen Clemens McRaw (Akkordeon) und „The Funky Flunder“ Andy McZank (Gitarre) an der Seite von Lady Wenhuda.
Als Einleitung spricht Piper Alec Farrell zu der auf seinem Dudelsack gespielten traditionellen Tune „The Barren Rocks of Aden“ und dann geht es richtig los mit „Donald McGillavry“. Der rhythmische Song über den Jakobiter Aufstand von 1715 wird von Axel mit der starken Unterstützung der Chorstimmen gesungen und vom Bodhran angetrieben. Auch die Mundharmonika und das Akkordeon haben großen Anteil daran, dass der Song einer der Highlights auf dem Album wurde. Auch Andy M. Stewarts Liebeslied „The Queen of Argyll, das mit gefühlvollem Gitarrenspiel beginnt und dann immer rhythmischer wird, gehört zu meinen Favoriten. Überhaupt gefallen mir die rhythmischen Stücke außerordentlich gut. Es braucht nur eine einfache keltische Rahmentrommel, eine akustische Gitarre, Bass, Akkordeon und die Harmonika um feurige und mitreißende Rhythmen zu spielen. Natürlich tragen auch die starken Gesänge, vor allem von Sir Alex, und die brillanten Chorstimmen zum Gelingen der Lieder bei. Mit dem von Gastmusiker Alec Farrell gesungenem Burns Klassiker „Auld Lang Syne“ endet eine bemerkenswerte CD von Hot’n Scot’n Music.
Die 13 Songs und Tunes sind eine perfekte Mischung von traditioneller Musik und Cover Versionen. Neben den alten Liedern über den Freiheitskampf der Schotten oder über das ärmliche und harte Leben in den Highlands gibt es natürlich auch zwei klassische Balladen von Robert Burns zu hören. Die Cover Versionen stammen von so bekannten Künstlern wie Karine Polwart oder Dougie MacLean aber auch von weniger bekannten Namen. Die fünf Musiker aus dem Raum Stuttgart haben mit dem aktuellen Album bewiesen, dass sie hervorragende Musiker sind und das schottische Liedgut authentisch und mit Leidenschaft vortragen.
www.caledonix.de
Adolf 'gorhand' Goriup
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Candlelight Records; 2007
Im Mittelpunkt der CD stehen das norwegische Nationalinstrument, die Harding Fiddle, typische Heavy Metal Gitarrentöne und elektronische Spielereien und Samples. Mit Keyboards, Schlagzeug und Gesang, darunter auch eine Originalaufnahme von Margit Jensen Lillebuens Gesängen, wird den ursprünglich traditionellen norwegischen Liedern und Instrumentalstücken ein völlig neuer Sound verpasst.
Die Themen und Klänge sind düster bis unheimlich; so stammt das im Heavy Metal Kleid daherkommende „Fanitullen“ der Überlieferung nach vom Teufel selbst. Der hypnotische Gesang von Solberg Tveitan, das E-Piano und die Rezitation beim einleitenden „Daudingen“ veranlassen beim Zuhörer beinahe Gänsehaut. Mein Sohn (15) bezeichnete die Musik spontan als Black Metal Folk mit Trash Einflüssen und das trifft es ziemlich genau. Ihsahns Gesang und Gitarre sind hart und kompromisslos, passen jedoch überraschend gut zu Solbergs Piano und Buens Fiddle. Wer der norwegischen Sprache mächtig ist bekommt die Geschichte der verschiedenen Stücke erzählt, alle anderen müssen auf dem CD Büchlein eine Kurzfassung in Englisch lesen. Wenn die Harding Fiddle und die Stimme Solbergs in den Vordergrund treten ändert sich der Sound dramatisch. Statt Heavy Metal hören wir dann einen Mix aus elektronischen Klängen, bedrohlichen Gesängen und schrägen Geigentönen.
Alle zehn Stücke haben irgendwie eine etwas beklemmende Grundstimmung, die sicherlich nicht jeder Mannes oder jeder Frau Sache ist. Ich halte das Projekt dennoch für ein sehr interessantes Experiment, das aber für empfindliche Seelen und Ohren nur mit Vorsicht zu genießen ist.
Reinhören auf eigene Gefahr: www.myspace.com/hardingrock
Adolf 'gorhand' Goriup
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Bloodshot Records; 2007
Die Besatzung besteht aus den Co-Piloten Jon Langford (elektrische Gitarren, Banjo, Piano und Gesang) und John Rice (akustische, elektrische und Steel Gitarre, Mandoline, Bouzouki, Dobro, Sitar, Fiddle und Piano) sowie aus Dan Massey (Drums und Perkussion), Al Doughty (Bass) und Pat Brennan (Piano, Orgel und Akkordeon).
Die CD beginnt mit „The Last Drop in the Glass“, meinem Lieblingslied. Akkordeon, Bass und Gitarre leiten das Thema ein und Nobacons Gesang, das Banjo und Schlagzeug stimmen ein. Der schleppende Rhythmus, die rauen Gesänge und die abgehackten Klänge des Banjo kennzeichnen den Sound. Bei „Red Mist“ dominieren spanische Gitarre, der klagende Gesang und die Fiddle. Nirgends ist es so offensichtlich, dass es sich um ein Konzeptalbum handelt wie bei dem fast Musical ähnlichen „Tarin Kot“.
Danbert Nobacon hat eine raue und kräftige, manchmal etwas näselnde Stimme und bei den hohen Tönen wechselt er schon mal zur Kopfstimme. Die Instrumentierung ist reichhaltig und abwechslungsreich und die Arrangements sind perfekt. Manchmal erinnert der rockige Sound mich an die Alex Harvey Band, allerdings ist das musikalische Niveau höher.
www.danbertnobacon.com
Adolf 'gorhand' Goriup
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Trikont; 2007
Die 16 Instrumentalstücke stammen aus Deutschland, Dänemark, Österreich und Frankreich. Traditionelle Tänze wie Mazurkas, Walzer, Bogestrass oder Ländler finden wir ebenso wie eine Pastorale von Joseph Haydn, ein klassisches Menuett von Ferdinand Knaffl, und andere Stücke aus dem 19. Jahrhundert wie zum Beispiel von Carl Reinecke oder Friedrich Burgmüller. Dazu gibt es dann noch ausgewählte zeitgenössische Musik von dem Berliner Wolfgang Meyering (Malbrook), vom französischen Harfenspieler Bernard Andrès oder dem Bonner Cajun Ensemble Le Clou.
Die Interpretationen und Arrangements sind sehr gut gelungen und die Aufnahmen ein Ohrenschmaus. Endlich hört man wieder einmal echte Volksmusik aus dem mitteleuropäischen Raum ohne Lederhosen, Bierfestgegröle und dem üblichen Brimbamborium. Hansi Hinterseers kitschige Alpenraumromantik für den Tourismus wird abgelöst von wunderschönem originalem Kulturgut, der Musik, die in unseren Breiten schon seit Jahrhunderten gespielt wird und dank solch großartiger Musiker, wie es die Fraunhofer sind, auch in Zukunft gespielt werden wird.
www.fraunhofersaitenmusik.de
Adolf 'gorhand' Goriup
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Yep Roc Records; 2007
Die zwölf Songs stammen alle aus eigener Hand und reichen von melancholischem Blues über Bluesrock bis hin zu Rock’n’Roll und Hardrock. Aufnahmen, Arrangements und Abmischung sind kompromisslos und ohne Schnörkel. Gitarren, Schlagzeug, Bass, Keyboards und Gesang beherrschen den Sound, so wie bei dem rhythmischen Hardrocksong „Lost in the Congo“. Der Titelsong „Is it News“ ist ein melodiöser eher stiller Blues, bei dem Gitarren und Bass das Ruder übernehmen und Bramhalls Gesang begleiten. Beim jazzigen „Chateau Strut“ wiederum hört man auch Bläser und Piano.
Bramhall hat ein Album aufgenommen, das vor allem für Liebhaber von rockigem Blues mit kräftigem Einsatz von Schlagzeug und Bass und harten Gitarrenriffs interessant ist. Für meinen Geschmack fehlt ihm der Blues in der Stimme, vor allem wenn die Stücke etwas leiser werden wie bei „That Day“. Außerdem stört mich die elektronische Veränderung der Stimme, die im Blues fehl am Platze ist und nicht zur kompromisslosen Instrumentierung passt.
www.doylebramhall.com
Adolf 'gorhand' Goriup
Label:
Trikont; 2007
www.soellner-hans.de
Adolf 'gorhand' Goriup
Label:
Appleseed Records; 2007
Der Titel der CD „Experience…101“ deutet bereits darauf hin, dass es hier darum geht etwas zu lernen. (In der modernen Pädagogik bedeutet ein Kurs 101 einen Einsteigerkurs für Unkundige.) Musik als Medium die Welt zu verändern und unseren Kindern eine bessere Zukunft zu bieten?! Dazu gibt es eine schulmeisterliches CD-Booklet mit Anweisungen, wie man aufwachsen sollte, und Lebensweisheiten, gekleidet in die Symbolik westafrikanischer Kultur aus Ghana.
Obwohl mir das Konzept der CD in keiner Weise zusagt, kann ich dem Projekt nicht die musikalischen Qualitäten absprechen. Casel, Ysaye Maria Barnwell, Aisha Kahlil, Carol Lynn Maillard, Louise Robinson und Arnaé singen 18 selbst komponierte Gospellieder im A-Capella-Stil, nur mit verschiedenen Perkussionsinstrumenten begleitet, die teilweise von den Sängerinnen und teilweise von zwei Gastmusikern gespielt werden.
Die sechs Protagonistinnen haben volle und gut ausgebildete Stimmen, welche auch die Begleitinstrumente im Stile von Bobbie McFerrin ersetzen. Starke Rhythmen, mehrstimmige Gesänge und Körpermusik vereinen sich zu einem sehr harmonischen und beeindruckenden Ganzen.
Indem ich mich auf die Musik konzentrierte, konnte ich die hervorragende Musikalität der CD anerkennen, schade nur, dass sich die Künstlerinnen nicht darauf beschränken. Sagt man nicht „Schuster bleib bei deinen Leisten“? Bobby McFerrin hat diese Inhalte in seiner einzigartigen lebensfrohen Art in einem tollen Song zusammengefasst, „Don’t worry be happy“. Für Gospel Fans ist dieses Album dennoch ein Leckerbissen.
www.sweethoney.com
Adolf 'gorhand' Goriup
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Startracks; 2007
Kjellvanders Musik hat seinen Ursprung möglicherweise in der Country-Musik, auf seiner neuesten CD hört man jedoch in erster Linie melodiöse oft stille und hypnotische Songs, die mich sogar ein wenig an Pop-Ikone Brian Eno erinnern. Der Gesang ist einschmeichelnd, besonders wenn Karla Therese Kjellvander im Duett mitsingt wie bei dem wunderschönen Song „While the Birches Weep“, bei dem der sich immer mehr steigernde Rhythmus eine tolle Dramatik erzeugt. Das Zusammenspiel von rhythmischen Banjoklängen, der Trompete und den sanften Gesängen von Kjellvander bei „When the Mourning comes“ ist ein weiterer Höhepunkt. Das rhythmisch melodiöse „Poppies and Peonies“ besticht wiederum mit großartigem Gesang, Piano und Gitarrenspiel.
Das Album hat eine stille, ja traurige Grundstimmung und die Songtitel deuten auch auf Trauer und Verlust hin, wie auch das düstere Cover mit weißen Schwänen auf dem nächtlichen Wasser. Es ist ein durchaus empfehlenswertes und gelungenes Album, das vor allem mit gefühlvollen und ausdrucksstarken Liedern hervorsticht.
www.christiankjellvander.com
Adolf 'gorhand' Goriup
Label:
Eigenverlag; 2007
Billy Craig hat eine etwas säuselnde Stimme, welche nicht so ganz zu den markigen Gitarrenklängen passt, und trifft auch nicht immer alle Töne perfekt. Die Musik ist solide gespielt, überrascht den Zuhörer jedoch nicht mit außergewöhnlichen Ideen und die Arrangements sind auch eher Mainstream. Romantische Country Balladen, melancholische Lieder und rhythmische Songs wechseln sich ab und tönen auf den Zuhörer ein.
Hat man das alles nicht schon mal gehört? Billy Craigs Musik könnte von jedem Radiosender gespielt werden, da sie sich nicht wirklich definiert. Außer den Tönen der Slide Gitarre deutet nicht viel auf echte Country Musik hin. Für mich klingt das ganze eher wie Schlagermusik auf Nordamerikanisch.
www.billycraigmusic.com
Adolf 'gorhand' Goriup
Label:
Acoustic Music; 2007
Sein Album „Just in Time“ beinhaltet 17 rein akustisch aufgenommene Bluessongs. Neben acht Eigenkompositionen und sechs Cover Versionen gibt es drei traditionelle Stücke zu hören. Eingespielt wurde die CD in zwei Monaten in Willies Wohnung im Alleingang. Salomon spielt neben verschiedenen klassischen Bluesgitarren das Piano und die Mundharmonika.
Das Album beginnt mit einer fetzigen Version von „Country Boy“, das bereits Muddy Waters gecovered hat. Salomon hat viele seiner Vorbilder bei seinem Aufenthalt in den USA in den 70ern persönlich kennen gelernt, unter anderem auch Muddy Waters. Beeindruckend ist die Sammlung klassischer Bluesgitarren, mit denen er die CD aufgenommen hat, wie zum Beispiel verschiedene alte Gibson Gitarren. Überhaupt fühlt man sich in die Vergangenheit zurück versetzt. Solch mitreißenden und 100-prozentig authentischen weißen Blues kriegt man heute nicht mehr oft zu hören, und dann noch in Deutschland. Mit seiner instrumentalen Ballade „Dreams“ hat Salomon auch eine wunderschönes, fast klassisch anmutendes, romantisches Stück auf einer Gibson L-O aus dem Jahr 1939 eingespielt. Der traditionelle „Gambler’s Blues“, der auch unter den Namen „St. James Infirmary“ bekannt ist, begeistert mit toller Bluesgitarre, Gesang, Mundharmonika und genialen Rhythmuswechsel.
Als ich die CD zum ersten Mal auf meinem Discman am Busbahnhof angehört habe und dabei unweigerlich im Takt mitklopfen musste, sahen mich meine Mitmenschen mit einem skeptisch, ja fast schockierten Ausdruck an; sie konnten die Musik ja nicht hören. Auf dem Cover sollte stehen: „Warnung! Beim Abspielen mit Kopfhörern in der Öffentlichkeit könnten Sie sich missbilligende Blicke einfangen“.
www.williesalomon.com
Adolf 'gorhand' Goriup
Label:
op der lay Esch/Sauer (L); 2007
Neben Liederschmitt, der singt und an Leier, Gitarre und Konzertina zu hören ist, wurde die CD mit Uwe Heil an Gitarren und Mundharmonika, Carsten Söns an den Bässen, Christian Meissner am Schlagzeug und einigen Gastsängern und Musikern aufgenommen. Es werden uns fünf Lieder vom Liederschmitt, zwei von ihm vertonte Texte vom Saarburger Matthias Kaiser, eine Cover Version von George Brassens und zwölf traditionelle Lieder, mit teilweise ins plattdeutsche übertragenen Texten vorgestellt.
Die CD beginnt mit einem bretonischen Lied über den Cidre, der hier im Muselfränggischen unter dem Namen Viez getrunken wird. „Son ar Chistr“ ist somit das bretonische Gegenstück zum „Saarburjer Viezleed“, getextet von Matthias Kaiser. Traditionelle bretonische Kreistänze wie An Dro, Hanter Dro, Laridé, Dans Leon oder Rond de Saint Vincent mit plattdeutschen Texten werden mit Treverer volkstümlichen Tänzen wie der Springprozession (Pfingsten) oder dem Schärensprung (Fastnacht) vermischt wie bei „Der Echtern-Aacher Springprozess“. „Et Platt-Leed“ ist ein mitreißender An Dro nach Alan Stivells Suite Sudarmoricaine mit einer Liebesbezeugung an das Muselfränggische. Dorle Schausbreitner singt eine Strophe eines französischen Volkslieds aus Lothringen zur Einleitung zu George Brassens’ „Les sabots d’Hélène“, das Woltähr zweisprachig in Französisch und Platt interpretiert. Das lëtzebuergesche „Spillmannslidd“ wurde zu einem folk-rockigen Reggae Rhythmus transferiert und wird vom ehemaligen Woltährianer Robert „Gollo“ Steffen gesungen.
Das Album ist ein hochinteressante Mischung von Folk-Rock Liedern und Tänzen aus dem Dreiländereck zwischen Saarland, Lothringen, Luxemburg und dem Trever-Saarburger Land. Die Aufnahmen und Arrangements sind innovativ und abwechslungsreich und musikalisch ist das Album ein Ohrenschmaus. Auf der Webseite der Band www.voltaire-woltaehr.de gibt es nicht nur Infos zur Band und deren Musik, sondern auch über des Liederschmitts literarische Arbeiten und seine keltische Heimat Trier, die wohl eine Reise Wert ist.
www.voltaire-woltaehr.de
Adolf 'gorhand' Goriup
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Compass Records; 2007
Neben Produzent John Doyle, der auf der CD auch Gitarre und Bouzouki spielt gibt es Gastauftritte von John Williams (Akkordeon und Konzertina), Dirk Powell (Fiddle, Banjo, Piano und Bass), Liz Carroll (Fiddle), Liz Knowles (Fiddle und Strings), Seamus Egan (Whistles und Flöten) und Chico Huff (Bass).
Michael Black hat sieben Cover-Versionen, fünf traditionelle irische Lieder und ein Tanzset aufgenommen. Die musikalische Reise beginnt mit einem Song von Sidney Carter und Donald Swann, zwei ehemalige Autoren von Revuen in Londons West End. Die irische Version von „Youth of Heart“ ist ein schöner rhythmischer Song, bei dem Frances die Hintergrundstimme singt. Das Zusammenspiel von Akkordeon, Whistles und Bouzouki ist erste Sahne und die beiden großartigen Stimmen machen es zu meiner liebsten Cover-Version. Die traditionellen Lieder reichen von einem Shanty über ein Kinderlied und einen a Kapella Song bis hin zu „Mo Mhadu Beag“ (My little dog). Michael singt dieses wunderschöne irische Lied nur von der Konzertina und der Gitarre begleitet. John Doyle an Gitarre und Bouzouki, Seamus Egan an der Low Whistle und Michael am Banjo rufen mit einem mitreißenden Set aus einem traditionellen und zwei gecoverten Jigs zum Tanz.
Das Album brilliert mit erstklassigen Gesangsstimmen, vor allen den mehrstimmigen Gesängen, und tollen musikalischen Leistungen der international bekannten Musiker. Die Arrangements sind perfekt auf die Songs abgestimmt und die Aufnahmequalität ist hervorragend. Ein bemerkenswertes Solo-Debüt-Album eines erfahrenen Folkmusikers.
Compass Records
Adolf 'gorhand' Goriup
Label:
Rhythm House Records; 2007
Dementsprechend handeln die Lieder auch vom Glauben, der Nächstenliebe und Toleranz, wobei Kathryn jedoch für ihre Überzeugungen einsteht ohne den Zeigefinger zu erheben. Multikulturelles Denken wird auch durch die Vermischung von Elementen aus der Popmusik und der World-Musik dargestellt. Renommierte Studiomusiker und Chorsänger stehen ihr dabei zur Seite.
Die CD beginnt mit dem von Kathryn, Buono und Kansas Mitglied John Elefante geschriebenen „Incense of Praise“. Der wunderschöne Gesang von Kathryn wird von den sphärischen Klängen des Synthesizers und dem pulsierenden Bass beinahe verklärt, ein toller Einsteiger. Bei „Dreamers“ fragt Kathryn wohin denn all die Träumer gegangen sind. Die Darabuka, Gitarre und Violine umschmeicheln den melancholischen Gesang. Die hypnotisch anmutende Vertonung des „Psalm 91“ brilliert mit den engelhaften Chorgesängen der finnischen Gruppe Fire 4U, die sich perfekt in das Klanggespinst von rhythmusbetontem Spiel und großartiger Melodie einfügen.
Manchmal erinnert die Musik etwas an Enya, wobei es doch wesentlich abwechslungsreicher und rhythmischer daherkommt. Sie ist spirituell bis magisch verträumt, Chill-out Musik für die Seele und das Gemüt. Für Freunde des Genres sicherlich ein tolles Album, auch mir hat es sehr gut gefallen. Aufnahmen, Arrangements und Musikalität sind sehr gut und die Songs gehen sofort ins Ohr.
www.mary-kathryn.com
Adolf 'gorhand' Goriup
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Sain Records; 2007
Der Singer, Songwriter und Gitarrist aus dem Pembrokeshire, Wales, hat einige talentierte Musiker versammelt, die ihn bei den Aufnahmen begleiteten. Neben Billy Thomson (Fiddle), Mark Williams (Bass) und Mark Jones (Drums und Perkussion) konnte Stevens den Amerikaner Bill Fleming an der Pedal Steel Gitarre und seinen Stiefsohn Marcel Batin an den elektrischen Gitarren gewinnen. Pwyll Ap Siôn an Piano und Synthesizer und Kevin Lewis am Banjo, sowie Heather Jones und Lleuwen Steffan als Sänger vervollständigen das Line up.
Das Repertoire reicht von stillen melancholischen Balladen wie „Adenydd Icarws“, das mit eindringlichen Gesängen und den Klängen der Fiddle brilliert, bis zu flotten Country Songs wie „Canu Gwlad“, bei dem die Musiker ihre Spielfreude ausleben und die Fiddle, das Banjo und die Pedal Steel scheinbar um die Wette spielen. Überwiegend hört man jedoch eher stille und melodiöse Stücke, die unter die Haut gehen. Das rockige „Troi Y Cylchau“ ist jedenfalls die Ausnahme, für mich jedoch einer der besten Songs.
Zehn Jahre lang hat man nichts vom walisischen Bob Dylan, wie man ihn auch bezeichnet, gehört. Mit der neuen CD setzt er wieder ein kräftiges Lebenszeichen. Die 11 Songs, die alle von Stevens stammen und in der walisischen Sprache gesungen werden, sind großartige Kompositionen, musikalisch toll interpretiert und perfekt arrangiert und aufgenommen. Meics Stimme ist nicht mehr die jüngste und das hört man ab und zu auch, die Unterstützung der beiden jungen Sänger kommt daher sehr gelegen. Alles in allem ein tolles Album, für das auch eine
www.myspace.com/icarwsmeicstevens-Seite eingerichtet wurde.
Sain
Adolf 'gorhand' Goriup
Label:
Well Worn Records; 2007
Auf ihrem Album „Just fall to Pieces“ hat die Band elf Kompositionen von Gleason, eine von Gleason und Therieau sowie einen traditionellen Country-Blues aufgenommen. Eine Hand voll ausgezeichneter Gastmusiker unterstützten die Band dabei an Gitarren, Pedal Steel, Akkordeon, Piano, Orgel und Fiddle.
Was man da zu hören kriegt ist der typisch lebensfrohe Country-Stil der Westküste, von solidem Country wie bei „Look at the Way You’ve Become“, über mitreißenden Rock wie bei „Right back to her Heart“ bis hin zu melancholischen Balladen wie dem Titelstück „Just Fall to Pieces“. Das traditionelle „Rusty ol’ Halo“, ein großartiger Blues, gehört neben dem instrumentalen „Campin’ with a Cat“ zu meinen Favoriten. Das letztere ist ein fetziger Country-Rock, der mit Jim Campilongos Sologitarre brilliert. Schließlich gibt Mike Therieau ein starkes Lebenszeichen mit seiner Co-Komposition „Wildfire in your Eyes“. Sein Gesang und die Pedal Steel machen aus diesem wunderschönen Song einen Ohrenschmaus.
Ein gelungenes Werk, das Freunden von Country-Musik sehr viel Freude bereiten wird. Die tollen Songs wurden einfallsreich arrangiert und interpretiert und die Aufnahmen sind ausgezeichnet.
www.dave-gleason.com
Adolf 'gorhand' Goriup
Label:
Sheezo Media Group; 2007
Das Album beginnt mit den beiden Tanzsets von Andrian und diese Reels und Jigs erwecken den Zuhörer sofort mit up-Beat-Tempo und glasklarem Spiel der drei Fiddles. Die irischen, schottischen und frankokanadischen Stücke werden alle in typisch kanadischer Manier in hohem Tempo gespielt. Manchmal habe ich bei kanadischen Bands das Gefühl, die Musik wird hier als Sport betrieben. Wo steht der Mann mit der Stoppuhr? Dabei bleibt schon mal die Seele der Musik etwas im Hintergrund. Trotzdem sind da ein paar geniale Stücke zu hören wie das traditionelle Reel Set „Tamlin/Gravel Walk/Cooley’s Reel“, das durch Rhythmuswechsel und gefühlvollem Spiel hervorsticht. Das von der Bluegrass Legende Bill Monroe geschriebene „Jerusalem Ridge“ wurde ebenso in das Programm aufgenommen wie „Gigue de la Débauche/Gigue à Paddy“, das von dem Anfang des 20. Jahrhunderts lebenden frankokanadischen Geiger Joseph Allard komponiert worden war.
Das Motto der Kanadier „…we dare you to keep your feet still!“ ist wohl ein eindeutiger Hinweis darauf, dass es sich hier um Tanzmusik handelt und die Musiker solches auch vom Publikum erwarten. Ein Live Konzert muss daher ein schweißtreibendes aber tolles Erlebnis sein.
www.fiddlers3.com
Adolf 'gorhand' Goriup
Label:
Eigenverlag; 2006
Neben Caffier (Gesang, Flöten und Tin Whistle) und Hauswald (Gitarren, Mandoline, Dobro und Chorgesang) stieß bei Demo Aufnahmen Ende desselben Jahres Volker Müller (Akkordeon, Keyboards, Chorgesang, Programming und Sound Design) dazu. Seitdem begeistert das Kölner Trio das Publikum mit ihrem innovativen und einfallsreichen Mix aus Folk, Pop und Weltmusik.
Für die Aufnahmen wurden Gastmusiker an Bass, Klarinette, Saxophon, Perkussion und Violine eingeladen. Acht eigene Songs und eine Tune, drei Bearbeitungen von traditionellen irisch schottischen Stücken und zwei Cover Versionen wurden zwischen 2005 und 2006 aufgenommen.
Vom melancholischen Titelsong „Fading“, einem mit Akkordeonklängen bereicherter Popsong über den mit elektronischen Beats und Samples gewürzten hypnotischen „Cuja“ bis hin zu Folkballaden wie „Hills of Clare“, die Vertonung eines Francis Fahy Gedichts, finden wir abwechslungsreiche und großartige Eigenkompositionen. Mein Favorit ist das verträumte „Silly Dream“, bei dem zum Finale Stefan Neldner am Bass und Christian Saettele am Saxophon mit der Band zu improvisieren beginnen.
Das traditionelle schottische Lied „The Flower of Magherallyo“ verbindet elektronische Beats, Caffiers klaren Gesang und mitreißende Rhythmen zu einem einzigartigen Sound. Ebenso werden die traditionellen Reels und Jigs in der typischen Finsbury Park Manier bearbeitet. Auch der amerikanische Folk ist unter anderem mit Joan Baez’ „Sweet Sir Galahad“ präsent. Caffier muss sich nicht scheuen einen Song der großen Lady von Woodstock zu covern, ihre Stimme und Gesangstechnik ist vom Feinsten, ebenso wie die musikalische Begleitung mit Akustikgitarre und Akkordeon.
Ein viel versprechendes, ja atemberaubendes Erstlingswerk, das mich absolut begeistert hat. Solch gewagten und auch gelungenen Umgang mit der altehrwürdigen Folkmusik erlebt man sonst nur auf den Britischen Inseln.
www.finsbury-park.de
Adolf 'gorhand' Goriup
Label:
Eigenverlag; 2007
Heiner Winkeler, Hans Deml und Scotty Schober an den klassischen Country und Blues Saiteninstrumenten wie Akustikgitarren, Slide und Steel Gitarren, Banjo, Mandoline, Dobro und Kontrabass werden von Charly Stoiber an den Keyboards und dem Akkordeon sowie von Drummer Mich Weigert unterstützt. Schober und Deml sorgen gemeinsam mit Gastmusiker Robert Hasleder für die stimmgewaltigen Gesänge. Hasleder spielt auch Mandoline und Mandocello.
Das Album beginnt mit einem traditionellen Country Blues aus dem Südosten der USA, dem im Jahre 1910 zum ersten Mal veröffentlichten „Stack O’Lee Blues“. Großartig gesungen von Scotty und wunderbar instrumentiert ist das älteste Stück gleichzeitig einer meiner Favoriten. Überhaupt gefallen mir die drei traditionellen und somit älteren Stücke sehr gut. James Rachells „Shout Baby Shout“ (1940) brilliert mit dem Zusammenspiel von Mandoline, Akkordeon und Gitarre. Es gibt auch einige Gassenhauer auf dem Album wie Stan Jones’ Cowboy Legende „Ghost Riders in the Sky“, die Hans mit viel Gefühl vorbringt. Rock’n’Roll, Boogie Woogie, Blues und Country lösen sich ab und versetzen uns in eine andere Zeit und an einen anderen Ort. Taj Mahal hat 1968 den schleppenden Blues “Goin’ up to the Country“ geschrieben, Neil Young sang 1989 den Song “Rockin’ in the Free World” und von Chris Thomas King (Oh Brother where art Thou) stammt das rhythmische “John Law Burned down the Liquor Sto’“ (2000). 2007 erwecken diese fünf tollen Musiker diese Songs wieder zum Leben.
Blues gefällt mir immer dann, wenn er noch so tönt wie er entstanden ist: Akustische Originalinstrumente gespielt mit viel Gefühl und noch mehr Spielwitz, der typisch leidenschaftliche Bluesgesang und Aufnahmen ohne technischen Schnickschnack, eben so wie diese CD klingt.
www.naturalblues.de
Adolf 'gorhand' Goriup
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© The Mollis - Editors of FolkWorld; Published 02/2008
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