Die Sprache der Musik ist universell. Sie bringt Enthusiasten und Musiker der unterschiedlichsten Kulturen und Hintergründe in der schönsten Weise zusammen. Das stimmt umso mehr in der Folk- und Roots-Musik, in der wir unsere Traditionen pflegen, sie aber auch erneuern und bereichern können. Um das zu erleben, ist das wunderbare Rudolstadt-Festival ein unbedingt sehenswertes Ereignis, und wir sind sehr stolz, dass das Euroradio Folk Festival (EFF) jedes Jahr im Juli ein zentraler Bestandteil davon ist.
In diesem Jahr können Festivalbesucher und Radiohörer aus Europa (und darüber hinaus) einzigartige Klänge von Gruppen und Solisten aus Dänemark, Deutschland, Finnland, Norwegen, Österreich, Polen, Schottland, Schweden, Südkorea, Tschechien und der Ukraine hören: Willkommen zum 42. Euroradio Folk Festival, zu dem dankenswerterweise der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) eingeladen hat!
Was ist Folkmusik? Diese oft gestellte Frage kann zu endlosen und hitzigen Debatten führen. Aber wer weiß - vielleicht findet sich die Antwort auf den Bühnen in Rudolstadt. Wir von der European Broadcasting Union (EBU) sind hoch erfreut, Teil dieses einzigartigen Events zu sein.
Laurent Marceau - European Broadcasting Union - Redakteur Live Music & Projects, Popular Music
DAS EBU FOLK FESTIVAL IN RUDOLSTADT
Martin Spengler & die foischn Wiener*innen (AUT)
Ach ja, das Weanerlied. So richtig ist es auch nicht mehr das, was es einmal war. Gut, die Texte, ja. Aber die Musik? Da sind noch die Wurzeln, aber da ist auch Blues, Jazz, Pop und Bossa Nova. Wiener Weltmusik? Schrammelsoul? Alles Vokabeln, mit denen seit gut zehn Jahren Martin Spengler mit seiner Gruppe der falschen Wiener – weil keiner wirklich aus der Hauptstadt kommt - belegt wird. Noch ein paar? Die Lieder „jubilieren und raunzen, schmeicheln und schimpfen“ - mit traumwandlerischer Leichtigkeit und todesmutiger Lustigkeit. Alles wird gut? Die Hoffnung stirbt zuletzt. „Seine Texte strotzen geradezu vor Wahrheiten, Absurditäten und Liebesschwüren. Es ist die Lust am wienerischen Alltag, der Schwerkraft des Wiener Gemüts, die Texte widmen sich aber auch der Brisanz zeitgenössischer und politischer Themen. Martin Spengler beherrscht die Poesie des wienerischen Fremdelns perfekt. Ein großartiger Dichter aus der Mitte Österreichs, der in Wien sein (Un)Wesen treibt.“ (Leo Fellinger / Kunstbox Seekirchen)
Gangar (NOR)
Eine Folkparty aus Norwegen: Zwar bezieht sich Gangar auf traditionelle norwegische Volksmusik, doch ihre weitere Inspiration sind Kapellen wie AC/DC, Hoven Droven, Shining und Meshuggah; von letzterer haben sie sich den Djentrock abgeguckt, eine Progressive-Metal-Spielart mit einem einem hart angeschlagenen, verzerrten und abgedämpften Akkord auf der Gitarre. Also viel Heavy Metal, aber auch Jazz, Funk, Pop, Rockabilly und Soul. Klingt schräg, klingt aber bei Gangar wie die natürlichste Fusion der Welt. Just hat die Band ihre erste EP vorgelegt. Sie deutet an, wie sehr live die Post abgeht: Kombiniert mit einer elektrisierenden Bühnenshow liefert Gangar ein mitreißendes musikalisches Erlebnis, das es dem Publikum schwer macht, die Füße still zu halten! Am liebsten spät in der Nacht, aber da man mit einer Party nicht früh genug anfangen kann, in Rudolstadt halt auch schon am Nachmittag im Heinepark.
Lena Jonsson Trio (SWE)
Preise zuhauf, Auftritte für Barack Obama und Greta Thunberg, überschwängliche Kritiken – Lena Jonsson steht derzeit ganz vorne in der schwedischen Geigenmusik. Lena Jonsson ist von traditioneller Musik geprägt, sie hat aber auch Einflüsse von jenseits des Teichs, also aus Rock, Pop, Old-Time und Bluegrass aufgesogen. Ihre beiden bisherigen CDs wurden weltweit gelobt; so hob bspw. Folk Radio hervor: „Mir gefällt die Balance zwischen Virtuosität und Musikalität. Jonsson kann spielen, gar keine Frage, aber sie versucht nie, das Stück oder ihre Begleitmusiker in den Schatten zu stellen.“ Auf der Bühne zeigt sich Lena Jonsson als äußerst feinfühlige und innovative Künstlerin; sie sprüht vor Lebensfreude und tritt mit dem Charisma eines Rockstars auf. „Powertöne von einer Powerfrau.“ (FolkWorld)
Solju (FIN)
Solju ist der Name einer Mutter-Tochter-Band, die 2014 gegründet wurde und seitdem traditionellen samischen Joik mit europäischer experimenteller Popmusik verbindet. Die Mutter in der Combo ist Ulla Pirttijärvi eien Größe in der Musik der Sami. Ihre Tochter Hildá Länsman gilt heute als kreativste Künstlerin der finnischen Sami-Szene. Solju ist nur eins ihrer musikalischen Projekte, aber es ist ein vielfach ausgezeichnetes. Gemeinsam ehren Mutter und Tochter „die Geister unserer Vorväter, die uns aus den alten Zeiten bis in unsere Gegenwart begleitet haben“. (Ulla Pirttijärvi) Tief verwurzelt in der Tradition im äußersten Norden von Samiland, beschwören die modernen Klanglandschaften der Gruppe Bilder einer grenzenlosen Wildnis herauf, aber auch die intime Geborgenheit des Lagerfeuers.
VÍÍK (DEN | NOR)
Vier Dänen, ein Schwede und eine norwegische Sängerin haben sich 2019 zum Sextett VÍÍK zusammengetan - und gleich Nominierungen zum besten dänischen Live-Act sowie einige überaus begeisterten Konzertkritiken eingesammelt. VÍÍK agieren in einem Dreieck aus der hypnotischen Liedtradition des europäischen Nordens, progressivem Jazz und Alternative-Rock. Damit geben sie der nordeuropäischen Folkmusik eine neue Stimme, und das buchstäblich, denn im Vordergrund steht Sängerin Elisabeth Vik aus Norwegen, die das Publikum in ein bezauberndes Universum aus geheimnisvollen mittelalterlichen Balladen und Märchen hineinzieht: Scheinbar mühelos verbindet sie Volkslied- mit Kehlkopfgesang und Herdenrufen. Das Musikmagazin GAFFA war jedenfalls beeindruckt: „VÍÍKs expressionistische erzählerische Explosivität war Ehrfurcht einflößend und zutiefst faszinierend!”
Tęgie Chłopy (POL)
Die Stadt Kielce im Südosten Polens ist bekannt für seine Blasorchester - und für die Band Tęgie Chłopy, die diese Tradition aufrecht erhält. Und das so virtuos, dass die Hörer des polnischen Radio 2 ihre Debut-CD Dansing zum besten Folk-Album der letzten 25 Jahre gewählt haben! Alle Musiker der Band haben von alten Meistern in den Dörfern gelernt, vor allem vom mittlerweile verstorbenen Klarinettisten Stanisław Witkowski. Zusammen mit seinen vier Brüdern bildete er eine legendäre Band, die bei Hunderten von Hochzeiten zum Tanz aufgespielt hat. Für die Musiker von Tęgie Chłopy waren die Gesänge und Spottverse und Polkas der Region Neuland. Und schon deshalb spannend. Den Brüdern Witkowski sagte man nach, bei ihrer Musik würde das Dach wegfliegen. Und das ist auch das Ziel von Tęgie Chłopy: wilde Dorftanzmusik.
HrayBery (UKR | POL)
Erfreulicherweise nimmt der ukrainische Rundfunk auch in diesem Jahr wieder am Eurofolk Radio Festival teil – allerdings nicht, wie ursprünglich vorgesehen, mit dem US Orchestra: Dessen Rhythmus-Mann Andrii Levchenko darf kriegsbedingt nicht ausreisen. Mitmusiker Serhii Postolnikov lebt allerdings in Polen und hat dort ein weiteres Trio, das in der traditionellen Besetzung Geige, Zymbal und Bass (oder Cello) Tanzmusik spielt. Die Cossacks, Mazurken, Polkas und Walzer stammen überwiegend aus der Zentral-Ukraine mit ihrem gemischt ukrainisch-polnisch-jüdischen Erbe und sind auf der Grundlage alter Archivaufnahmen von den Musikern rekonstruiert worden. Im 19. Jahrhundert war eine solche Besetzung und diese Musik in den Städten und Dörfern ausgesprochen beliebt; warum, erschließt sich unmittelbar, wenn man der Musik des Trios HrayBery zuhört.
10 Jahre Bube Dame König
Angefangen hat alles im Frühjahr 2013 mit einem Abendessen im Giebichensteiner Restaurant Deix, als sich die halleschen Musiker Juliane Weinelt und Jan Oelmann mit ihrem Kollegen Till Uhlmann trafen, und ihn fragten, ob er Lust habe, gemeinsam deutschsprachige Volkslieder neu zu arrangieren. Ein erfolgreiches Projekt war damit gestartet: In ihrer zehnjährigen Geschichte hat Bube Dame König so manchen Preis eingeheimst, etwa 2015 den Preis der deutschen Schallplattenkritik und 2020 den Folk Music Award. Zuletzt gelang der Band mit ihrer mittlerweile vierten Platte „Von der Quelle bis zur See“ eine Platzierung in den World Music Charts der Europäischen Rundfunkunion – als bestes deutschsprachiges Album.
Gefeiert wird das Jubiläum beim renommierten Rudolstadtfestival, das vom 6. bis 9. Juli in der thüringischen Kleinstadt stattfindet. Auf Einladung des Mitteldeutschen Rundfunks spielt die Band zwei Konzerte, von denen eines fürs Radio aufgezeichnet wird – eine Premiere für die Band, die damit auch mitteldeutscher Vertreter beim Euroradio Folk Festival der Europäischen Rundfunkunion ist, welches in das Rudolstadtfestival eingebettet ist.
In ihrer Heimatstadt gibt es Bube Dame König im Jubiläumsjahr zudem beim Laternenfest am 26. August zu hören, sowie am 17. Dezember in der Petruskirche Kröllwitz zur beliebten irischen Weihnacht. „Ein zusätzliches Jubiläumskonzert wäre da ein bisschen viel geworden“, sagt Sängerin Juliane Weinelt. „Stattdessen habe wir uns ein Konzert mit unseren persönlichen Folkhelden geschenkt: Mit dem schottischen Geiger John McCusker, dem englischen Flötisten Michael McGoldrick und dem irischen Gitarristen und Sänger John Doyle sind am 9. September 2023 drei der besten Musiker der keltischen Folkszene zu Gast bei unserem Virtual Folk Club in der Kröllwitzer Petruskirche. Wir hoffen, dass sich viele Besucher dieses tolle Konzert mit uns gemeinsam anhören werden.“
RUTH 2023: Folkländer (DEU)
Seit 2019 köchelt die RUTH auf Sparflamme. Nur noch eine RUTH und ein Auslober. Nachdem jahrelang das Festival gemeinsam mit den Rundfunkanstalten der ARD sowie dem Preis creole – Weltmusik in Deutschland die RUTH betreut hat, standen wir 2019 plötzlich vor einer gähnenden Leere: creole war als bundesweit und pyramidal aufgebauter Wettbewerb sanft entschlummert und findet derzeit nur noch als nicht miteinander verbundene Landes-Initiativen in Berlin und Nordrhein-Westfalen statt. Und auch der ARD-Kreis zeigte wenig Engagement und geizte mit Vorschlägen. Was zur Folge hatte, dass das Festival die Idee eines Weltmusikpreises erst einmal alleine weiterleben lassen wird.
In diesem Jahr geht die Auszeichnung mal wieder an eine Gruppe für ihr Lebenswerk: die Folkländer aus Leipzig, also an die Gruppe aus der DDR-Folkszene, über die Gründungsmitglied Peter Uhlmann einmal rückblickend bemerkte, sie habe es vermocht, "mit Engagement, Kreativität und Durchsetzungsvermögen trotz aller Wirrungen und Hemmnisse schrittbestimmend zu wirken".
„Normalerweise ist es so, dass ein Preis zuerkannt und dann die Begründung nachgeliefert wird. Bei den Folkländern aus Leipzig ist es anders herum. ‚Der Nabel der DDR-Folkwelt war Leipzig, und die Inkarnation des Nabels war Folkländer‘, bilanzierte bspw. Musikerkollege Jo Meyer schon vor Jahren knapp. ‚Folkländer waren Akteure und Folie zugleich: Kollektiv-Geschädigten gaben sie die Lust an einer anderen Gemeinschaft zurück, für die die Lieder der Kristallisationspunkt waren – Lieder, deren Historizität sie scheinheilig herausstrichen, die aber ganz selbstverständlich das Unbehagen an den gegenwärtigen Verhältnissen thematisierten‘, unterstrich Rundfunkjournalistin Hanni Bode die Leistung der Kapelle und betonte vor allem den ‚Ausdruckswillen, der jeden Einwand hinwegfegt‘. Und Hans-Eckart Wenzel attestierte, die Musiker hätten versucht, ‚einen Gegenentwurf zu der bestehenden Welt zu wagen, mit den magischen Kräften der Musik und den klärenden Einsichten der Worte‘. Dass sie dabei öfters lustvoll gegen den Stachel löckten, war notwendig: ‚Zimperlich sind wir nicht gewesen, Authentisches hatten wir nicht vor‘, warnten sie schon 1982 anlässlich ihrer zu DDR-Zeiten einzigen LP. ‚Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!‘ Keine andere deutsche Folkgruppe, ob Ost oder West, ist mit Originalität, großem Ideenreichtum und dem dazu unabdingbaren Eigensinn dem Kant’schen Postulat so lange und so konsequent gefolgt. Dafür sei den Folkländern Lob und Preis und Dank in Ewigkeit!“
Faun (DEU)
Die Kreuzritter des Pagan-Folk. Die Ende des vorigen Jahrhunderts in Bayern gegründete Gruppe Faun (benannt nach dem griechischen Hirtengott Faun bzw. Pan) ist die Vorzeigeband des Pagan-Folk. „Paganfolker sind die Esotiker der Mittelalterszene, die, die auf Inhalte achten und die Trance in der Musik suchen“, definiert Bandmitglied Oliver s. Tyr diese Spielart. Auch die Faun-Mitglieder kommen aus der Mittelaltermusik; bei ihnen gesellten sich zu Schalmei, Trommel und Garkleinflöte Elemente aus Metal, Gothic, Dark Wave sowie Folk und Pop - was die Band extrem erfolgreich machte: Für mehr als 200.000 abgesetzte CDs Von den Elben erhielt sie Platin. Für das Rudolstadt-Festival wird das Sextett exklusiv in 2023 mit ihrem Programm „Faun & friends“ auftreten, für das es hochkarätige internationale Gäste eingeladen hat: Efrén López (ESP), Maya Fridman (NLD) sowie Martin Seeberg (DEN).
Ímar (SCO)
Ein Ire, ein Schotte, ein Engländer und zwei Musiker von der Isle of Man – Ímar (im 9. Jahrhundert ein König, der über all diese Territorien regierte) könnten locker als All-British-Band durchgehen. Wird aber bei Schottland eingeordnet, weil die Männer sich in der pulsierenden Session-Szene Glasgows fanden und gemeinsam seit einigen Jahren die Folkszene aufmischen. Die einzelnen Musiker spielen noch in zahlreichen anderen Bands, alle ein gutes Stück moderner als die eher traditionell orientierten Ímar: „Das ist mit der Grund, warum es sich so natürlich anfühlt: Wir kehren zu der Musik zurück, mit der wir angefangen haben.“ Zunächst einzeln, später auch gemeinsam haben die fünf Musiker sackweise Auszeichnungen eingeheimst, die von der Begeisterung beim Fachpublikum zeugen. Und Kommentare wie „Virtuosität, dass einem die Kinnlade herunterfällt“ von der Fachpresse. Weil sie so hochmusikalisch, innovativ und vor allem präzise agieren. „Hören, sehen, staunen!“ fordert folker-Chef Mike MacKamp. Also los!!
Luca Bassanese & La Piccola Orchestra Popolare (ITA)
Luca Bassanese ist Singer-Songwriter und Schauspieler, aber er ist auch ein Umweltaktivist, der in seinen Liedern mit einer Mischung aus Ironie und Hoffnung auf unsere heutige Welt blickt. Sie sind eine Reise in das Fantasiereich von Ecotopia, in ihnen singt über die Liebe, klar, macht sich aber auch über die Torheit der Welt lustig, ohne den Glauben an die Menschheit und die Zukunft zu verlieren – zu einem speziellen Cocktail aus Poesie und Liebesgeschichten, getränkt mit italienischer Folklore, Tarantellas, Opera Buffa und Balkan Brass: „Commedia dell’Arte trifft auf das magische Universum Fellinis zwischen Seifenblasen und der Kraft der Volksmusik.“ (Cabaret Sauvage@Le Bal Rital, Frankreich)
Oscar Ibáñez & Tribo (ESP)
In Galicien ist die Gaita gallega so etwas wie das Nationalinstrument. Wobei man den Plural benutzen müsste, denn es gibt unterschiedliche Versionen. Alle Gaitas gelten als robust und zuverlässig, kräftig und gleichzeitig obertonreich im Klang, machen also auf jeden Fall in punkto Lautstärke etwas her. Oscar Ibáñez spielt selber die Gaita, bringt aber noch eine Handvoll weiterer Pfeifer mit – da wird es dann richtig laut. Für seine Musik hat er sich für einen Mittelweg entschieden, halberwegs zwischen Tradition und Experimenten. Er hat mehrere CDs veröffentlicht, auf noch mehr mitgespielt, Bücher über seine Musikforschungen geschrieben und Konzerte bzw. Festivals veranstaltet und kuratiert. Da gibt es also schon einiges, auf das man zurückblicken kann, und das genau tun er und seine Band Tribo in ihrem aktuellen Programm Da Terra: eine spektakuläre und fantasievolle Reise durch die Traditionen Galiciens.
Leyla McCalla (USA)
„Manchmal berauschend, immer bereichernd und ein Toast auf die Vielfalt der Popmusik“, so pries der Musikexpress die Musik von Leyla McCalla. Geboren in New York, Eltern aus Haiti, aufgewachsen in New Jersey und Ghana, klassisches Cello- und Kammermusik-Studium, Folk in der Grammy-prämierten Band Carolina Chocolate Drops – in ihrer Musik kommt einiges an Einflüssen zusammen. Wobei wir noch nicht erwähnt haben, was sie selbst noch dazupackt: kreolische Musik und Bluegrass, Banjo und Gitarre, Jazz und Cajun (sie lebt mittlerweile in New Orleans). Immer zeigt sie sich auch als politisch wache Künstlerin (die Eltern waren schließlich Menschenrechtsaktivisten), die sich zunehmend mit ihrem haitianischen Erbe auseinandersetzt: „Wenn wir über Black Lives Matter sprechen, ist Haiti ein ganz großer Teil davon.“ Zum Nachdenken anregende Texte zu großartiger Musik.
Schön war’s!
Dank an Euch für die Stimmung, das friedliche Miteinander - und einfach Euer Dasein. Und eine Entschuldigung an all die auf dem Caravanplatz, die eine Nacht ohne fließendes Wasser überstehen mussten.
Dank an die Kubaner – für die Musik und die mitgebrachten tropischen Temperaturen.
Dank aber auch an all die anderen Musiker jeglichen Geschlechts, jeglicher Herkunft, jeglicher Religion, jeglicher Hautfarbe, jeglicher Stilistik.
Dank an all die, die an den verschiedenen Stellschrauben mitgewirkt und das Festival am Laufen gehalten haben.
Und Dank an alle Menschen der Stadt Rudolstadt für die Gastfreundschaft.
Konzert-Highlights in der ARD Audiothek
Wir kommen gerne wieder. Das nächste Mal vom 4. bis 7. Juli 2024.
Dann mit Länderschwerpunkt Deutschland,
43. Euroradio Folk Festival der EBU
und vielem mehr.
Bewahrt Euch in der Zwischenzeit Eure Toleranz und Mitmenschlichkeit. Bis zum nächsten Mal!
Photo Credits:
(1) Rudolstadt Festival,
(2) VÍÍK,
(3) Gangar,
(4) Lena Jonsson,
(5) Martin Spengler,
(6) Solju,
(7) Tęgie Chłopy,
(8) Bube Dame König,
(9) Folkländer,
(10) Faun,
(11) Ìmar,
(12) Oscar Ibáñez,
(13) Leyla McCalla,
(14) Luca Bassanese Trio
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