FolkWorld #78 07/2022
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Rumpelkinder - Schmuddelstilzchen

Kabarettist Andreas Rebers hat mit seinem literarischen Chansonabend Rumpelkinder - Schmuddelstilzchen nicht nur den berühmt-berüchtigten Liedermacher Franz-Josef, sondern auch den Rest der talentierten Familie Degenhardt in Erinnerung gerufen.

Franz Josef Degenhardt

Rumpelkinder - Schmuddelstilzchen - Ein Franz-Josef Degenhardt Abend mit Andreas Rebers

Am Heiligen Abend 1969 lag unter unserem Christbaum ein, in Geschenkpapier verpacktes, quadratisches Päckchen, für das sich scheinbar niemand interessierte. Es waren bereits alle Geschenke ausgepackt und da niemand aus unserer Familie einen Einwand geltend machte, als ich es öffnete, betrachtete ich die ausgepackte Doppel LP als ein Geschenk für mich. Portrait: Franz Josef Degenhardt. Ich war damals 11 Jahre alt und galt als „nervös“. Heute würde man „verhaltensauffällig“ sagen. Und so durfte ich die Platten erst nach dem Weihnachtsfest in unserer Musiktruhe abspielen. Ich tröstete mich aber mit den Zeichnungen auf dem Cover, die eine gewisse Gertrude Degenhardt gezeichnet hatte. Stundenlang starrte ich auf die grotesken Gesichter und malte mir aus, was sie mir vorsingen würden. Dann erlaubte mir Mama die Langspielplatten aufzulegen. Und das tat ich. Und zwar ununterbrochen. Anstatt Peter Alexander, Will Glahé oder Willy Schneider tönte nun die Stimme von Väterchen Franz durch den „kleinen Kaukasus“, wie ich die Heimat meiner Kindheit nannte. Innerhalb einer Woche konnte ich jedes Chanson auswendig und ich sang das Lied vom Weintrinker und von den Wölfen im Mai. Das war vor fünfzig Jahren und es wird Zeit sich dieser Zeit wieder anzunehmen. Bevor es zu spät ist.
- Andreas Rebers

Der Kabarettist Andreas Rebers, nimmt sich der Degenhardt Texte in ihrer ganzen Dichte und monströser Poesie liebevoll an und führt uns auf eine Reise aus seiner Kindheit im „Kleinen Kaukasus“ bis in die Gegenwart, in der die „Schreckenskammer der Deutschen Provinz“ mit den Protagonisten der „Neuen Rechten“ scheinbar wieder lebendig geworden ist. Die Lieder und Texte, die an diesem Abend zu hören sind, weisen eine beklemmende Aktualität zur Gegenwart auf. Nur dass die Kriege nicht mehr so weit weg sind. War es in den 60er Jahren der Vietnamkrieg, der die Menschen auf die Boote und in die Flucht trieb, ist es heute der Nahe Osten, in dem Gewalt und Vertreibung zum Alltag gehören und die privilegierte westliche Gesellschaft herausfordern.

Artist Video "Rumpelkinder - Schmuddelstilzchen: Ein Franz-Josef Degenhardt Abend mit Andreas Rebers - André Matov und Samuel Halscheidt, Gitarre", WortArt, 2021

www.andreasrebers.de

Franz Josef Degenhardt (* 3. Dezember 1931 in Schwelm; † 14. November 2011 in Quickborn), auch genannt „Karratsch“, war ein deutscher Liedermacher, Schriftsteller sowie promovierter Jurist und Rechtsanwalt.

Franz Josef Degenhardt, geboren am südöstlichen Rand des Ruhrgebiets, wuchs in einer katholischen Familie auf. Als Gymnasiast erhielt er nach 1945 durch den Reformpädagogen Fritz Helling, der bis 1952 als Direktor des Jungengymnasiums unterrichtete, seine weitere weltanschauliche Prägung. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Köln und Freiburg 1952–1956 und Ablegen des ersten juristischen Staatsexamens 1956 sowie des zweiten juristischen Staatsexamens 1960 arbeitete er ab 1961 für das Institut für Europäisches Recht der Universität des Saarlandes. Er promovierte 1966 mit einer Studie über Die Auslegung und Berichtigung von Urteilen des Gerichtshofs der Europäischen Gemeinschaften. 1968 verteidigte Degenhardt als Rechtsanwalt in mehreren Prozessen Sozialdemokraten oder Kommunisten, die wegen Aktionen der APO angeklagt waren. 1972/73 verteidigte er Mitglieder der Baader-Meinhof-Gruppe.

Franz Josef Degenhardt

Artist Video Franz Josef Degenhardt
@ FROG


www.franz-josef-degenhardt.de

1961 trat Degenhardt der SPD bei, wurde jedoch 1971 ausgeschlossen, weil er in Schleswig-Holstein zur Wahl der DKP aufgerufen hatte. 1978 trat er in die DKP ein. Als Liedermacher war er eine Stimme der 68er-Bewegung, engagierte sich für die Ostermarschbewegung, die Proteste gegen den Vietnamkrieg, die Notstandsgesetze und den Radikalenerlass. Seine ersten Auftritte hatte er auf den Burg-Waldeck-Festivals. 1963 erschien sein erstes Album Zwischen null Uhr null und Mitternacht – Baenkel-Songs, 1965 Spiel nicht mit den Schmuddelkindern, dessen Titellied ihn berühmt machte.

1967 produzierte er im Quartett mit Hanns Dieter Hüsch, Wolfgang Neuss und Dieter Süverkrüp das gemeinsame Liederbuch Da habt ihr es! Das Album Franz Josef Degenhardt Live von 1968 nahm drei aktuelle politische Themen auf: Für Mikis Theodorakis verurteilt die griechische Militärdiktatur, Zu Prag bezieht sich auf den Prager Frühling, Der Gott der Pille nimmt Stellung für die Empfängnisverhütung. Auf dem Album Wildledermantelmann (1977) kritisierte er die sozial-liberale Einstellung vieler seiner ehemaligen Kampfgenossen. Er schrieb auch eine deutsche Fassung des Songs Here’s to You über Sacco und Vanzetti.

Degenhardt trat bei den UZ-Pressefesten der DKP sowie bei zahlreichen Konzerten der westdeutschen Friedensbewegung auf. In mehreren Liedern setzte er sich mit dem Zweiten Weltkrieg, dem Vietnamkrieg und der Gefahr eines Atomkriegs auseinander. Die Liedermacher Konstantin Wecker und Prinz Chaos II. schrieben in ihrem Nachruf auf Degenhardt: „Degenhardts Lieder in den öffentlichen Rundfunkanstalten zu spielen, war ab Ende der 70er verboten.“

Er verfasste mehrere Romane mit zum Teil autobiografischen Zügen, in denen meist Rechtsanwälte oder Liedermacher die Protagonisten sind, unter anderem Brandstellen, Für ewig und drei Tage und Der Liedermacher. Sein Roman-Erstling Zündschnüre (1973) erzählt den Alltag und die Abenteuer einiger Arbeiterkinder am Ende des Zweiten Weltkriegs in der Stadt Schwelm. Er war ein großer Erfolg und wurde 1974 von Reinhard Hauff fürs Fernsehen verfilmt. Sein zweiter Roman Brandstellen erzählt vom Widerstand einer Bürgerinitiative gegen einen Truppenübungsplatz der NATO. Als literarischer Anstoß diente der vergebliche Kampf der Gemeinde Klausheide gegen den NATO-Bombenabwurfplatz Nordhorn Range in den Jahren 1971 bis 1973. Der Roman wurde 1977 von der DEFA (DDR) verfilmt (Drehbuch Gerhard Bengsch, Regie Horst E. Brandt). Im Kulturmaschinen-Verlag erscheint seit 2011 eine auf zehn Bände angelegte Werkausgabe seiner belletristischen Arbeiten.

Während die allgemeine Rezeption Degenhardts als politischer Autor die künstlerische Würdigung oft an den Rand rückt, ergänzen J. Gundelach und A. Schalk in ihrem Beitrag hier die Perspektive. Sie weisen auf die Verwurzelung Degenhardts in der Tradition der Romantik hin, speziell in der schwarzen Romantik, besonders in der Leidenschaft für die schaurige Moritat (z. B. im Lied Der Talisman vom Album Wenn der Senator erzählt). Die makabere Situation im Nachkriegsdeutschland zwischen Restauration und Auseinandersetzung mit der Vergangenheit bot diesbezüglich viele Ansatzpunkte, die, wie die Autoren an den frühen Liedern zeigen, von Degenhardt auf originelle Weise aufgegriffen wurden. Sie gebrauchen das Bild einer dünnen und zweifelhaft tragfähigen Grasschicht über Massengräbern, um den Umgang Degenhardts mit dieser Herausforderung zu beschreiben. Auch wenn später die konkrete Agitation mehr und mehr bestimmend wurde, blieb dieser Aspekt untergründig in Degenhardts Werk lebendig und gewann im späteren Werk wieder mehr Platz im Vordergrund (z. B. Olle Klaas vom Album Aus dem Tiefland von 1994). Auch in den Romanen Degenhardts finden die Autoren ein hintergründiges, der Romantik angehöriges Befreiungs- und Versöhnungsmodell, welches bei Degenhardt letztlich die von ihm selbst verkündete Skepsis gegenüber Zwischentönen in der politischen Auseinandersetzung übersteht sowie sein Werk bereichert und weit über reine Agitprop-Literatur erhebt. Dies zeige sich bereits in Degenhardts ersten Romanen Zündschnüre und Brandstellen, in denen Degenhardt den dargestellten Personen z. T. facettenreich über ihre Rollen in einem politischen Lehrstück hinaus Gestalt gibt.

Annette Degenhardt
Annette Degenhardt (*06.06.1965, †08.05.2022). Anfang Mai verstarb die Tochter von Martin und Gertrude Degenhardt sowie Nichte des Liedermachers Franz Josef Degenhardt nach langer Krankheit. Annette Degenhardt studierte von 1985 bis 1990 klassische Gitarre an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. 1986 veröffentlichte sie das erste von insgesamt elf Alben. Ihre Kompositionen lassen die Auseinandersetzung mit Barockmusik, Musette, der Volksmusik Südamerikas erkennen. Auf der Tenorblockflöte interpretierte sie irische Tänze und Weisen. Ein größerer Bekanntheitsgrad blieb ihr wegen ihres "unspektakulären musikalischen Handwerks ohne jegliche Effekthascherei" (F. Balz) verwehrt.

Annette Degenhardt @ FROG

Degenhardt war seit 1983 bis zum Ende der DDR korrespondierendes Mitglied der Akademie der Künste der DDR. Er trat seit den 1970er Jahren mehrmals beim Festival des politischen Liedes auf. Seine beiden Söhne Jan Degenhardt und Kai Degenhardt veröffentlichten als Liedermacher ebenfalls Soloalben. Degenhardt war ein Cousin des 2002 verstorbenen Paderborner Kardinals Johannes Joachim Degenhardt und Schwager der Illustratorin Gertrude Degenhardt, die für ihn mehrere Plattencover illustrierte. Franz Josef Degenhardt lebte in Quickborn im Kreis Pinneberg. Dort starb er im November 2011 im Kreise seiner Familie.

Jan Degenhardt

Jan Degenhardt (* 9. Juli 1962 in Saarbrücken) ist ein deutscher Rechtsanwalt und Folk-Sänger. Sein Vater war der politische Dichter und Sänger Franz Josef Degenhardt (1931–2011). Sein Bruder Kai Degenhardt, ebenfalls Jurist, arbeitet auch als Liedermacher.

Nach dem Jura-Studium in Hamburg von 1983 bis 1990 und Dozententätigkeiten von 1990 bis 1993 an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität sowie der Grone-Schule in Greifswald ließ Degenhardt sich 1992 als Rechtsanwalt im Greifswalder Juristenhaus nieder.

1999 veröffentlichte er sein erstes Album namens Aufbruch. Mit dem gleichnamigen Titel, einer Biographie eines DDR-Bürgers nach der Wende, gelangte er 2000 auf die Bestenliste des SFB. Im selben Jahr feierte er beim Tanz&FolkFest in Rudolstadt sein Bühnendebüt und belegte dort den 2. Platz beim Deutschen FolkFörderpreis hinter der Band Schandmaul.

Nach einer Tour zur Vorstellung des Albums veröffentlichte er im Sommer 2004 sein zweites Album mit dem Titel Stimmen hinter'm Spiegel. Der darauf enthaltene Titel Marathon Berlin erreichte im Dezember desselben Jahres Platz 9 in der Liederbestenliste des Vereins für deutschsprachige Musik.

Jan Degenhardt

Artist Video Jan Degenhardt @ FROG

www.j-degenhardt.de

Im Februar 2011 folgte das dritte Album namens Schamlos, für welches Degenhardt auch Titel von Joan Baez, Judy Collins, Dirk Powell, Paul Millns und Josh Ritter übersetzte und mit Carlos Ramos und Christian Renz einspielte. Schamlos wurde im Juni 2011 von der Jury der Liederbestenliste zur CD des Monats gekürt. Im selben Monat gelangte der Titel Demokratie auf Platz 8 der Liederbestenliste und im Juli auf Platz 2. Im August 2011 wurde das Album mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet.

Jan Degenhardt ist der Pflegevater zweier Kinder, die er allein großgezogen hat.

Kai Degenhardt

Kai Degenhardt (* 1964) ist ein deutscher Musiker. Sein Vater ist der 2011 verstorbene Liedermacher Franz Josef Degenhardt; sein Bruder Jan Degenhardt arbeitet unter anderem ebenfalls als Liedermacher.

Kai Degenhardt

Artist Video Kai Degenhardt @ FROG

www.kai-degenhardt.de

Seit 1987 arrangierte Kai Degenhardt die Lieder seines Vaters und begleitete ihn bei seinen Studioaufnahmen und Live-Konzerten auf der Gitarre. Sein Gitarrenspiel hat den Degenhardt-Sound seither wesentlich mitgeprägt.

1997 veröffentlichte er seine erste eigene CD Brot und Kuchen, 2000 folgte Dekoholic. Während er auf diesen beiden CDs nur mit eigener Gitarrenbegleitung zu hören ist, spielte er die Lieder seiner dritten CD Briefe aus der Ebene (2003) mit einer größeren Band ein. Musikalisch, melodisch und textlich hat er sich mit dieser CD weiter von der Musik seines Vaters emanzipiert und seinen eigenen Sound gefunden.

Weiter draußen erschien im Herbst 2008. Die Jury der Liederbestenliste wählte sie zur CD des Monats November 2008, die Vereinigung Preis der deutschen Schallplattenkritik wertete sie als eine der künstlerisch herausragenden Neuveröffentlichungen des Tonträgermarktes und zeichnete sie durch Aufnahme in die Bestenliste 4/2008 aus. Sein fünftes Album Näher als sie scheinen erschien im Frühjahr 2012. Musikalisch basieren weite Teile dieses Albums auf Geräusch-Samples – vom Mülltonnendeckel über Katzen-Gemieze zum Schlagschrauber. Aus den verschiedenen, mit einem mp3-Recorder gesampelten Alltagsgeräusch-Schnipseln hat Degenhardt am Rechner die Beats für die meisten Stücke des Albums gebastelt, das wieder zur CD des Monats Mai 2012 der Liederbestenliste und in die Bestenliste 3/2012 des Preis der deutschen Schallplattenkritik eV gewählt wurde.

Im September 2018 wird mit Auf anderen Routen das sechste Album veröffentlicht. Stilistisch facettenreich und instrumentiert mit elektrisch verstärkten und klassischen Gitarren, Schlagzeug, einem jazzigen Kontrabass, Klavier, Violine, Trompete und Horn, präsentiert Degenhardt darauf elf neue, politisch-literarische Lieder der anspruchsvolleren Art. Sie wurde zur CD des Monats der Liederbestenliste im September 2018 gewählt.

Gertrude Degenhardt

Artist Video Gertrude Degenhardt
@ FROG


www.gertrude-degenhardt.de

Neben der Musik hat Kai Degenhardt einige Zeit regelmäßig Artikel für die kommunistische Wochenzeitung UZ und andere linke Publikationen geschrieben. Eine Auswahl dieser Aufsätze ist unter dem Titel Roll over Song & Dance im Frühjahr 2008 beim Neue Impulse Verlag erschienen. Auch betreibt er unter dem Namen plattenbau ein Plattenlabel.

Kai Degenhardt lebt und arbeitet in Hamburg.

Gertrude Degenhardt

Gertrude Degenhardt wuchs in Berlin auf. Seit 1956 lebt sie in Mainz, wo sie ab 1966 als freischaffende Malerin und Graphikerin arbeitet. Ihre Zeichnungen und Radierungen tragen ihre individuelle, unverwechselbare künstlerische Handschrift. Ihr im Jahr 2002 verstorbener Mann Martin Degenhardt ist in ihren Werken wohl das meist wiederzufindende Bildmotiv. Ihre im Jahr 2022 verstorbene Tochter Annette Degenhardt war Gitarristin und Komponistin.

Mit Radiernadel, aber auch mit Pinsel und Zeichenstift, stellt sie ihre Mitmenschen verfremdet und skurril und trotzdem gut erkennbar dar. Ihre Frauen und Männer sind aus dem Leben gegriffen – kauzig, ernst, heiter, nüchtern und trunken, erotisch und asketisch, individuell und originell. Die Künstlerin wirkt seit 40 Jahren wechselweise in Rheinhessen und an der irischen Westküste. Einige ihrer Zyklen wurden zuerst in Deutschland vorgestellt, andere, wie zum Beispiel „Fiddle & Pint“ wurden erstmals in Dublin gezeigt und kamen dann nach Deutschland. Liebenswerte und skurrile Gestalten aus der Liedermacherszene ihres Schwagers Franz Josef Degenhardt oder aus Irland, vielfach handfeste Stromer, Trinker und Spieler, können in ihren Radierungen und Farbradierungen aus früheren Jahren betrachtet werden.


Gertrude Degenhardt ist eine genaue und lachende Beobachterin von Menschen im Allgemeinen und deren Charakter. Sie spricht über die Menschheit, offenbart uns unsere eigene Absurdität und erinnert uns an eine unserer wenigen erlösenden Kräfte: die Musik. Alles Ernsthafte und auch Komische wird in Übertreibung zur Groteske. Sie fängt in ihren Sujets Emotionen ein: Lebensfreude, Völlerei, Hass, Begehren Bewundern, Entzücken, Verabscheuen, Trieb, Gier, Leiden und auch die Sinnenfreuden wie Fühlen, Berühren, Riechen, Genießen. Ein gutes Glas und Musiknoten sind unablässige Ergänzungen zu den Hauptmotiven.

Eine Vielzahl an Sujets erschließt uns ihre Wahrnehmung, ihr Leben:

In den 1990er Jahren entstanden Frauensujets wie Vagabondage – Zyklen wilder, eigenständiger Frauen – als Aquarelle, Pinselzeichnungen und Grafiken. Als Kaltnadelradierungen überwiegen: Women in Music, Vagabondage in Blue, Vagabondage en Rouge, Vagabondage Ad Mortem mit dazugehörenden Büchern.

Gertrude Degenhardt hat zahlreiche Texte von O’Flaherty, Brecht, Biermann, ihrem Schwager Franz Josef Degenhardt und anderen politischen Autoren illustriert. Ihre meisterhafte Technik setzt sie auch bei der Gestaltung von Schallplattencovern für die Irish Folk Szene und die Liedermacherszene ein.



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Date: June 2022.



Photo Credits: (1) "Rumpelkinder - Schmuddelstilzchen: Ein Franz-Josef Degenhardt Abend mit Andreas Rebers" , (2) Franz Josef Degenhardt, (3) Annette Degenhardt, (4) Jan Degenhardt, (5) Kai Degenhardt, (6ff) Gertrude Degenhardt (unknown/website).


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