Tone Fish aus der Rattenfängerstadt Hameln haben in den vergangenen fünf Jahren unzählige Konzerte in ganz Deutschland gespielt. Anlässlich der Veröffentlichung ihres fünften Albums „Open your eyes“ ließ das Quartett hinter die Kulissen blicken.
Tone Fish gibt es gerade mal ein halbes Jahrzehnt, aber bei unzähligen Konzerten und einer neuen CD pro Jahr kommt offenbar keine Langeweile auf. Was fällt im Rückblick spontan ein?
Mehr als 400 Konzerte deutschlandweit, fünf CDs, Stadtfeste, Kulturvereine, Wohnzimmerkonzerte, Geburtstage, Eric Fish, Paddy goes to Holyhead, Baltic Sea Child. Uns fallen noch viele viele Dinge ein, die in den letzten fünf Jahren passiert sind. Keiner von uns hat damit gerechnet oder sich träumen lassen, dass all das passieren kann. Wir waren viel unterwegs und auch 2019 werden wir viel Zeit im Band-Bulli verbringen.
Wie ist es denn vor fünf Jahren zur Gründung von Tone Fish gekommen?
Durch einen Zufall haben sich Stefan und Michaela in einer anderen Band kennengelernt. Stefan hatte schon lange mit dem Gedanken gespielt, zu seinen musikalischen Wurzeln zurückzukehren. Als Jugendlicher begann seine musikalische Karriere mit Folkmusik. Über die Jahre hat er viele andere Projekte und Bands gehabt. Michaela begann ganz klassisch mit Blockflöte und Querflöte, kam über Choraktivitäten und erste Banderfahrungen zu Coverbands. Doch auch ihr lag akustische Musik immer mehr am Herzen. Jochen ist sicher der Exot mit seinem Heavy-Metal-Background. Er hat mit seiner Art Schlagzeug zu spielen, sehr zum Tone-Fish-Sound beigetragen. Durch all die verschiedenen Einflüsse hat sich der „Rat City Folk“ entwickelt, wie wir unsere Schublade genannt haben.
Michaela Jeretzky - Gesang, Flöten, Gitarre Stefan Gliwitzki- Gesang, Gitarre, Bouzouki, Mandoloncello Jochen Siepmann - Schlagzeug Jonas Peters – Bass
Wie würdet ihr anderen Menschen diesen „Rat City Folk“ beschreiben?
Es gibt Menschen die sagen wir klingen irisch, rockig oder poppig. Jeder einzelne von uns hat verschiedenste Vorbilder, die Mischung ergibt dann unseren besonderen Tone-Fish-Sound. Bands wie „The Once“ aus Neufundland gaben zu Beginn den Impuls, den Schwerpunkt auf mehrstimmigen Gesang zu legen. Darauf legen wir sehr viel Wert, wir basteln lange daran, bis es so klingt, wie wir möchten. Wir haben durchaus übliche Folk-Instrumente in der Band, wie Bouzouki und Tin Whistle, spielen sie aber anders und bauen sie anders in eigene Songs ein.
Dem Rattenfänger ist auch ein Lied auf dem aktuellen Album gewidmet. Also ein Titel in deutscher Sprache...
„Des Spielmanns Stolz“ hat Stefan für die Stadt Hameln geschrieben und eine Saison als Intro für die Freilichtspiele in der Innenstadt gespielt. Wir haben den Song neu überarbeitet und sind uns einig, dass er auf die neue CD gehört. Wir sind eine Hamelner Band und erzählen gerne die „wahre“ Geschichte über den Rattenfänger.
Überhaupt stammen 10 von 12 Titeln aus der eigenen Feder... Oder wo seht ihr einen Unterschied zu den vergangenen CD-Produktionen?
Der Unterschied zu den ersten CDs ist erstmal offensichtlich natürlich die Instrumentierung. Bouzouki, Flöten, Percussion, jeder von uns hat sich etwas Neues einfallen lassen. Nach über 400 Konzerten ist unser Zusammenspiel viel besser geworden. Das Erarbeiten der neuen Songs fand auf einer anderen Ebene statt. Jeder weiß, was der Andere kann und mag. All diese verschiedenen Ideen haben wir vermischt, um die CD noch mal besser zu machen als ihre Vorgänger.
Die in ganz Deutschland präsentiert werden wird...?
Der Tourplan ist wieder voll, wir werden viel Zeit auf Deutschlands Autobahnen verbringen. Im letzten Jahr waren es gut 20.000 km, das werden wir 2019 auch wieder schaffen. Im März wird es aber auch wieder die „Keltische Messe“ hier in Hameln geben. Gemeinsam mit dem Chor Vokalkreis begeben wir uns mal auf andere musikalische Wege und führen, nach einem gelungenen ersten Mal in 2018, diese Messe in zwei Hamelner Kirchen auf. Im Juni gibt es dann ein Folkfestival mit Joanna Scott Douglas und Broom Bezzums. Und natürlich im November wieder unsere Irish Night, diesmal mit der Band Nobody Knows.
Seit 11 Jahren ist die Mystica Hamelon eine Institution in der Rattenfängerstadt – und diesmal nach längerer Pause wieder mit im Programm: der Konzertabend am Freitag, den 01. März! In der Sumpfblume präsentieren sich zu diesem Anlass zwei Bands der Folkszene. Den Anfang machen Harpyie, die hier zugleich ihren Geburtstag feiern – haben sie sich doch vor acht Jahren im Rahmen der Mystica Hamelon gegründet. Seither stehen die fünf mit ihrer härteren, immer wieder auch ins Metal-Genre greifenden Spielart des Folk auf der Bühne und führen in ihren durchweg deutschsprachigen Texten mit markanten Themen aus Geschichte und Mythologie.
Im Anschluss spielen die Cobblestones ganz im klassischen Stil der „grünen Insel“ auf - handgemachter Irish & Scottish Folk mit Charme und Witz! Die Cobblestones reißen ihr Publikum mit auf eine laute Reise in‘s Herz Irlands. Mal derb und krachend, mal verträumt und wehmütig begeistert die Band seit 2003 Deutschland, die Schweiz, Österreich, Holland, Irland, Portugal und viele Länder mehr Aus langjährigen Freundschaften gründete sich eine unvergleichliche Party-Formation, die weder Auge noch Kehle trocken lässt und immer ihr einzig wahres Ziel erreicht: Ein gigantischer, durchtanzter Abend und ein breites Lächeln am Morgen danach.
Der Konzertabend bildet am Freitag, den 01. März, den fulminanten Auftakt zu drei Tagen Mystica Hamelon – buntes mittelalterliches Markttreiben, mystische Fabelwesen aus Sage und Märchen und musikalische Klänge aus alten Zeiten auf verschiedenen Spielorten erwarten wie jedes Jahr die Besucher für ein langes Wochenende in Hameln – diesmal vom 01. bis zum 03. März.
Photo Credits:
(1) Heinrich Wefing: Rattenfänger von Hameln, ca. 1880,
(2)-(4) Tone Fish,
(5) Mystica Hamelon
(unknown/website).