Neulich bin ich auf einen Fernsehbericht über die aktuelle Musikindustrie gestoßen: CD-Verkäufe sind immer noch die Nummer eins, dicht gefolgt von Streaming-Diensten, wohingegen Musik-Downloads leiden.
Es ist ziemlich interessant, wie sich die populäre Musik an Streaming-Praktiken anpasst. Das heutige Publikum gibt einem Song nur 30 Sekunden, um ihm zu verfallen. So haben Hits keine musikalischen Intros mehr und beginnen oft schon mit dem Refrain. Ist das ein Ansatz, um Qualität zu produzieren? Ich bezweifle das!
Wenn ich zur Arbeit fahre, nehme ich jeden Morgen ein paar CDs zum Anhören mit. Ich fühle mich dabei manchmal schon wie ein Dinosaurier oder der letzte Mohikaner. Beide wurden von Kräften jenseits ihrer Kontrolle hinweggefegt und konnten sich nicht an veränderte Zeiten anpassen. Aber ich kann mir nicht helfen. Ich liebe Musik sehr und möchte Respekt vor dem Künstler und seiner Schöpfung zeigen. Ich will das volle Programm, keine musikalischen Schnipsel.
Wegen FolkWorld muss ich mir viele CDs anhören und entscheiden, welcher Rezensent dafür am besten geeignet ist. Wenn überhaupt, habe ich eines gelernt: Es benötigt mehr als 30 Sekunden, um ein Lied zu würdigen. Es gibt auch Alben, die vollständig verdaut werden müssen und nicht nach und nach.
Die Dinosaurier starben, ohne ihr Schicksal zu begreifen. Der Mohikaner kämpfte jedoch bis zum Ende. Er hatte auch keinen Erfolg, kämpfte aber dennoch. Es gibt also noch Hoffnung. Ich verlasse mich auf Vernunft und Menschlichkeit. Der Feind ist eine Industrie, die nur für das Geld da ist. Ihr Opfer ist der gedankenlose Musikkonsument, der tatsächlich glaubt, er habe eine Wahl.
Wie auch immer, es könnte sich herausstellen, dass die Musik auf FolkWorld.eu kaum von diesen Entwicklungen beeinflusst wird.
Also lasst uns einfach weitermachen. Keep on folking! Alles Gute, T :-) M