Bluegrass Jamboree! - 8. Festival of Bluegrass and Americana Music on Tour, 16. Nov. - 10. Dez. 2016.
Die Idee, bunte und oft noch wenig bekannte Facetten der Bluegrass-, Folk-Roots- und Americana Music in einem regelmäßigen, hochkarätigen abendfüllenden Programm darzustellen, hat hierzulande voll eingeschlagen. Deshalb wird traditionell im November-Dezember die mittlerweile achte Auflage des „Bluegrass Jamboree! – Festival of Bluegrass and Americana Music“ mit neuen Künstlern im schon legendären "Banjo-Bus“ das Land bereisen. Große Begeisterung und „standing ovations“ prägten die ersten sieben Tourneen dieses in Europa einmaligen Bluegrass-Konzeptes, das jährlich über 5000 Zuschauer begeistert und mit weiter steigenden Zahlen glänzt.
Die große Faszination für Bluegrass geht sicher auch von der umwerfenden Live Energie der Musiker aus, von der Interaktion mit dem Publikum und der handgemachten Musik. Ein Jamboree ist ein Ereignis wie aus der Urzeit der Menschen: zusammen sein, singen, tanzen, lachen, trinken und Geschichten erzählen. Publikum und Musiker inspirieren sich dabei gegenseitig, die Magie erlebt am stärksten wer wirklich Teil dieser besonderen Interaktion ist.
Die European Bluegrass Music Association hat Tourneeorganisator Rainer Zellner übrigens kürzlich als „Personality of the Year“ für seine Verdienste um die Bluegrass Musik ausgezeichnet.
The Honey Dewdrops - Acoustic Americana Songs
Das Singer-Songwriter Duo gewann den wichtigen Newcomer Wettbewerb der legendären Radio-Show „A Prairie Home Companion“. Laura Wortmann und Kagey Parrish gaben danach ihre Wohnung auf und bereisten viele Jahre ganz Amerika und andere Länder. Mit einem großen Repertoire an eigenen Liedern kamen die zwei poetischen Beobachter zurück und ließen sich in Baltimore nieder.
In ihrer Musik schimmern die längst vergangenen Klänge ihrer Heimat Virginia und der einsamen Appalachen Bergregion durch. Feine instrumentale Klanggebilde untermalen den magischen zweistimmigen Gesang. Wie so viele ihrer Generation haben die beiden jungen Künstler den Anschluss an die aktuelle Singer-Songwriter Szene gefunden. Die Themen ihrer Lieder sind vom Zeitgeist geprägt, und die Melodien gehen weit über den traditionellen Rahmen der Folk Musik hinaus. Sie klingen mal nach Pop, mal nach Country, mal nach Indie-Folk, und selbst Spuren der Ikonen Gillian Welch und David Rawlings sind zu entdecken.
Ihr viertes Album „Tangled Country“ stellen die „Honig Tautropfen“ beim Jamboree zum ersten Mal in Europa vor. Ihre tiefe musikalische und menschliche Verbundenheit strahlen sie in einer feinfühligen Bühnenpräsentation aus, die jeden Besucher in den Bann ziehen wird.
The Goodbye Girls - Bluegrass & Folk
Vier Frauen in einer Bluegrass/Folk Band sind selbst in USA grundsätzlich etwas Besonderes, aber sie machen auch durch ihren energiereichen und innovativen Crossover-Sound zwischen Folk und Bluegrass/Oldtime von sich reden. Sie kennen sich vom prestigeträchtigen Berklee College of Music in Boston, einem Hotspot für junge, virtuose und stilübergreifende Künstler.
Allen voran gilt Leadsängerin und Gitarristin Molly Rose Tuttle als kommender Star der Szene. Sie tourt seit sie elf Jahre alt war, gewann den begehrten Chris Austin Songwriter Award, den Momentum Award der Internationalen Bluegrass Association und ziert die Titelseiten wichtiger Gitarrenmagazine und Folkzeitungen. Der perkussive Clawhammer Banjo Stil der Kanadierin Allison de Groot ist das Herz des Goodbye Girls Sounds. Ob Straßenmusik auf dem Trafalgar Square oder bei nächtelangen Trance Oldtime Sessions auf abgelegenen Appalachen Festivals, Allisons treibendes Banjo betört die Zuschauer.
Aus Schweden kommt Geigerin Lena Jonsson, tief verwurzelt in der Tradition ihrer Heimat. In Boston lernte sie die Magie von Oldtime und Bluegrass kennen und lieben. Ihr verdanken die Goodbye Girls den mutigen Spagat zwischen schwedischem und amerikanischem Folk, einem Markenzeichen des Quartetts. Jazz, Folk und Experimentelle Musik sind der Background der Bassistin Brittany Karlson.
Die mühelose und kreative Verbindung der vielen Einflüsse lässt viele Kenner, Fans und Kritiker jubeln, so erst kürzlich beim legendären Newport Folk Festival. Nicht unwahrscheinlich dass das Jamboree mit den Goodbye Girls wieder einmal Künstler präsentiert, die schon morgen ganz oben auf dem Podest stehen.
Truffle Valley Boys - 1950s Retro-Bluegrass
Da muss tatsächlich erst eine italienische Band kommen, um der Bluegrass-Gemeinde in USA zu zeigen, wie die Musik der Goldenen 1950er Jahre des Genres geklungen hat. Ohne jegliche Modernismen führen die fünf Italiener zurück zum wilden und rauen Sound der frühen Jahre. Dabei klingen sie nicht nur frappierend nah an den Originalen (von denen keiner mehr aktiv ist), sondern sehen auch aus, als wären sie einer Show dieser Zeit entsprungen.
Detailverliebt zeigen sie sich in cooler, stilsicherer Bühnenkleidung und benötigen (wie bei einer Show in einer Scheune im tiefen Hillbilly Country) nicht mehr als ein einziges Mikrofon, um das sie sich dynamisch und doch komplex choreographisch gruppieren. Ihr intensiver, mehrstimmiger Gesang klingt wie auf einer alten Schallplatte und verrät praktisch keinen Akzent, wie selbst ein Kritiker des bedeutendsten Fachblatts „Bluegrass Unlimited“ bewunderte.
Mit einem der wichtigsten und typischen Elemente der frühen Zeit, der humorvollen und abwechslungsreichen authentischen Bühnenshow, sowie ihrem italienischem Charme begeistern sie jedes Publikum. Matt Ringressi - Mandoline und Gesang, Ruben Minuto - Gitarre und Gesang, Germano Ciavone - Banjo, Denny Rocchio - Resonator Gitarre, und Emanuele Valente am Kontrabass sind mit das Beste, was zur Zeit in dieser Art in Europa zu hören ist.
Photo Credits:
(1) Bluegrass Jamboree (Logo),
(2) The Honey Dewdrops,
(3) The Goodbye Girls,
(4) Truffle Valley Boys
(by Music Contact).