Abmahnung wegen Pressekritik! 2200 Euro für einen 30 Euro-Text?
Man kennt das. Musiker geben Konzerte, ab und an schreibt jemand von der Presse. Wenn man Glück hat, ist es eine positive Kritik. Wenn man noch mehr Glück hat, ist der Text auch mit Sachverstand und gut geschrieben. Denn meistens schreiben freie Mitarbeiter, die Honorare für solche Konzertkritiken betragen selten mehr als 30 Euro, weshalb es oft vorkommt, dass der Rezensent am Abend noch zu einer weiteren Veranstaltung eilt, weil es sonst nicht zum Leben reicht.
Zumeist verschwindet der Artikel dann wieder in der Versenkung und interessiert niemanden mehr. Es sei denn, die Künstler stellen den Text zur Dokumentation ihrer Arbeit neben Hörproben, kleinen Videos, Fotos, Publikumsreaktionen , eigenen Texten und Tourdaten auf ihre Webseite.
In der Regel denkt man daran, vorher zu fragen ob die Zeitung etwas dagegen hat. Der Name des Autors, das Erscheinungsdatum und die Zeitung werden selbstverständlich genannt. So haben beide Seiten etwas davon: der Name der Zeitung und des Verfassers werden vielen kulturell interessierten Menschen bekannt, die Künstler haben eine Art Arbeitsnachweis ihres Wirkens in der Öffentlichkeit.
So weit, so gut. Nun gibt es aber die Spezies der Abmahnanwälte. Diese profitieren von Suchmaschinen, finden solche Presserezensionen auf den Webseiten von Clowns, Schul- und Kindergartenchören, Liedermachern, Jazzbands und treten an die schlecht bezahlten freien Mitarbeiter heran und bieten denen an, ihnen mal schnell viele tausend Euro zu besorgen.
Dann setzen sie ein Schreiben auf, kopieren es zigfach und schicken an alle Adressen, die ihnen die Suchmaschine geliefert hat, einen Abmahnbrief mit der Forderung, innerhalb weniger Tage für den 30-Euro-Text etwa 2000 Euro zu zahlen, sonst wird es noch teurer.
Einen solchen Brief haben Scarlett O´, Michael Zachcial, sowie weitere Kollegen und ein Kulturverein, die während des laufenden Verfahrens hier lieber nicht genannt werden wollen, erhalten. Üblicherweise tritt man – wie wir jetzt gelernt haben - mit dem Abmahn-Anwalt in Kontakt und handelt still und leise einen günstigeren Preis aus.
Sollen wir nun heimlich, still und leise "einen Deal" aushandeln, um dann mit Hilfe eines Anwalts womöglich etwas weniger zu zahlen? Ist es nicht besser, gemeinsam die Sache öffentlich zu machen? Unser Schweigen würde solchen Anwälten in die Hände spielen, die nur darauf warten, dass man geschockt von der Höhe der Forderung und aus Angst vor einer gerichtlichen Auseinandersetzung das vermeintlich kleinere Übel wählt und schnell zahlt, während er sich schon auf die nächsten Opfer stürzt.
Wir möchten hiermit alle Kolleginnen und Kollegen, die ebenfalls betroffen sind oder es sein werden, ermuntern, sich mit uns zu solidarisieren. Es muss dringend was passieren, damit diesen Abzockern das Handwerk gelegt wird.
Michael Zachcial
Vielen vielen Dank! Sehr schön geschrieben.
Auch die vielen Fotos, besser geht es nicht.
Liebe Grüße, Gabi Bollinger
Weiherer: A Liad, a Freiheit und a Watschn
Hi, danke für die vielen wunderbaren Besprechungen!
Mögen recht viele die Reviews lesen!
Liebe Grüße, Christoph Bühring-Uhle (www.bscmusic.com)
Servus, hier spricht der Künstler selber...;)
Cooler Radiosender, i steh auf de Musik.
Danke für Dein Interesse an meinem neuen Projekt! Als kleiner Vorgeschmack der Trailer falls Du ihn noch nicht gesehn hast.
Scheena Dog, Christian Maier
Hallo, ich wollte mich bei dir bedanken für die wunderschöne Rezi.
Dass es so gut und schnell sein kann, hatte ich nicht erwartet! Respekt.
Beste Grüße, Roberto Fratta (Annuluk)
