FolkWorld Ausgabe 38 03/2009; Artikel von Adolf „gorhand“ Goriup
Ich war schon einige Male in Schaffhausen, um eines der großartigen Konzerte im Kammgarn zu besuchen, aber dieses Mal verbrachte ich zum ersten Mal zwei Nächte hintereinander in dem pittoresken Städtchen am Rhein. Ich ergriff die Gelegenheit und machte mit meiner Kamera eine Tour durch das leider verregnete, aber dafür still beschauliche alte Stadtzentrum und ich war begeistert vom Charme und der warmen Atmosphäre dieser nördlichsten der Schweizer Städte.
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Der Spaziergang begann bei dem kürzlich eröffneten Backpacker Hotel Crossbox gleich hinter dem Bahnhof, wo ich mich einquartiert hatte. Das Hotel ist ein altes Stadthaus und bietet großzügige
und hübsch eingerichtete 4-Bett Zimmern (Nichtraucher), moderne und saubere Sanitäranlagen und eine wunderschöne gemütliche und überdachte Terrasse für die Raucher.
Vom Hotel aus erreicht man durch eine Unterführung die Vorderseite des Bahnhofs, wo auch schon die verwinkelte Altstadt beginnt. Wunderschöne restaurierte Herrschaftshäuser aus dem 14. Jahrhundert wie das Haus zum Ritter mit dem bedeutsamsten Renaissance Fresko nördlich der Alpen ziehen den Blick auf sich ebenso wie die verschiedenen Brunnen, die bis ins 16. Jahrhundert zurückdatieren. Da gibt es zum Beispiel den Tellenbrunnen, der an den Schweizer Nationalhelden Wilhelm Tell erinnert.
Aber auch die alten Marktplätze wie der Fronwagplatz, auf dem früher die Waren gewogen und besteuert wurden haben sich ihren Charme bewahrt. Gasthäuser wie die alte Gerberstube, die im am Beginn des 18. Jahrhunderts im Rokoko Stil renoviert wurde, oder die Herrenstube mit einer wunderbaren Spätbarock Fassade stehen in den teilweise verwinkelten Gassen und Strassen, die zum Grossteil in ein Fußgängerzone umgewandelt wurden.
Bald trifft man auf die gotische St. Johann Pfarrkirche aus dem 13. Jahrhundert. Dann endet die Fußgängerzone und man kommt auf eine breite Strasse, hinter der man die beeindruckende Stadtbefestigung aus dem 16. Jahrhundert, das Munot, erblickt. Sie steht auf dem Emmersberg, einen kleinen Hügel über dem Rhein und kann mit Albrecht Dürers architektonischen Prinzip einer freistehenden kreisförmigen Bastion, die von einem Burggraben umkreist wird, verglichen werden. Heute beheimatet der Burggraben ein Rudel wunderschöner Damhirsche.
Nach der Besichtigung der Festung kann man die Festung über eine Treppe in Richtung Rhein verlassen. Man überquert die Hauptstrasse und geht dann weiter Richtung Fluss um die klerikale Anlage von Allerheiligen zu besuchen. Dieser Ruhepol bietet neben dem romanischen Münster aus dem 11/12. Jahrhundert, den größten Kreuzgang der Schweiz (teils romanisch teils gotisch aus dem 12/13. Jahrhundert), in dessen Zentrum sich der Junkernfriedhof befindet. Dort wurden von 1582 – 1874 die Adligen bestattet. Gleich daneben gibt es die Rekonstruktion eines mittelalterlichen Kräutergartens und das Museum zu Allerheiligen rundet das Angebot dieser klerikalen Anlage ab.
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Als ich vor einigen Wochen zum 1. Scottish Folk Festival [FW#37] gekommen war, habe ich am folgenden sonnenüberfluteten Herbsttag den Rheinfall besucht. Dieses wohl weltweit bekannte Naturspektakel befindet sich in Neuhausen, einem kleinen Vorstädtchen. Ein tolles Erlebnis vor allem wenn man mit dem Boot auf einen Felsen mitten im Wasserfall anlegt und diesen über eine Treppe sicher besteigen kann. Leider hatte ich das versäumt, aber ich werde noch genug Gelegenheit haben das nachzuholen.
Photo Credits:
(1) Haus Ritter,
(2) Rheinfall, Schaffhausen
(by Adolf „gorhand“ Goriup).
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© The Mollis - Editors of FolkWorld; Published 03/2009
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