FolkWorld #81: Jugendfolkorchester

Jugendfolkorchester Deutschland: Wegen hoher Nachfrage besonders vom oberen Ende der Altersspanne haben wir uns dazu entschlossen, die Altersbegrenzung für Bewerber*innen auf 12 bis einschließlich 25 Jahre zu erweitern. Gleichzeitig verlängern wir – um neuen Interessent*innen auch noch genügend Zeit für die Bewerbung zu geben – die Bewerbungsfrist bis zum 01.01.2024. Bewerben können sich also alle Musiker*innen, die am 01.01.2024 zwischen 12 und 25 Jahren alt sind. Alle Instrumente sind willkommen und auch Sänger*innen können sich gerne bewerben, sollten allerdings auch Spielerfahrung auf einem Instrument mitbringen.

Das Interesse an traditioneller Musik erhalten

Ein deutsches Jugendfolkorchesters soll zukünftig dem Bundesjugendorchester sowie dem Bundesjazzorchester in der Musiklandschaft unserer Republik Gesellschaft leisten. Das Jugendfolkorchester soll junge Musiker*innen im Alter von 12 bis 23 Jahren zusammenbringen, um nach einem gemeinsamen Probencamp ein Konzert auf dem Rudolstadt-Festival, dem größten Roots-, Folk- und Weltmusikfestival Deutschlands, zu geben. Durch die Gründung eines Jugendfolkorchesters will der Dachverband Profolk e.V. das Interesse an traditioneller Musik aus Deutschland erhalten und wecken. Auch soll durch die Ausbildung junger Musikschaffender der professionelle Nachwuchs gefördert werden.

Teilnehmen können Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 12–23 Jahren, die ein Instrument spielen und/oder singen und sich für Folk und traditionelle Musik begeistern. Das JFO bietet 40 Plätze, auf die sich die Teilnehmer*innen noch bis zum 1.12.2023 bewerben können. Das Bewerbungsverfahren läuft über die Website www.jugendfolkorchester.de.

Der Verband für Lied, Folk und Weltmusik in Deutschland, Profolk e.V., ruft 2024 auf Initiative eines Teams von professionellen Folkmusikerinnen und Folkmusikern das Jugendfolkorchester Deutschland ins Leben. Ziel ist, junge Musiker:innen im Alter von 12 bis 23 Jahren im Juli 2024 erstmals zusammenzubringen, um nach einem gemeinsamen Probencamp ein Konzert auf dem Rudolstadt-Festival, dem größten Roots-, Folk- und Weltmusikfestival Deutschlands, zu geben. Dieses findet an vier Tagen jährlich Anfang Juli statt und lockt täglich über 20.000 Besuchende in die thüringische Stadt.

Durch die Gründung eines Jugendfolkorchesters soll das Interesse an traditioneller Musik aus Deutschland erhalten und geweckt werden. Auch soll durch die Ausbildung junger Musikschaffender der professionelle Nachwuchs gefördert werden. Die Bewerbung erfolgt über die Einsendung von Videos, anhand derer das Dozierendenteam, bestehend aus vier Profimusikern, die Orchestermitglieder auswählt.

Vorbilder sind erfolgreich agierende Ensembles wie das National Youth Folk Ensemble (England), das Meitheal Orchestra (Irland) oder das folkBALTICA Ensemble (D/DK). Wie inspirierend der Prozess der Auseinandersetzung mit dem eigenen Kulturerbe für Jugendliche und junge Erwachsene sein kann, erleben wir in vielen europäischen Nachbarländern, wo vergleichbare Ensembles fest in der Kultur- und Musiklandschaft verankert sind und dieser ein junges Gesicht geben. Aus ihnen gehen zukünftige Profimusiker:innen und Musikpädagog:innen hervor.

Auch hierzulande muss diese Musik dringend von einer neuen Generation in spannenden und kreativen Arrangements zu neuem Leben erweckt werden, zumal heute durch die Digitalisierung vieler Notenhandschriften ein großer Fundus an Material vorhanden ist, der noch vor einem Jahrzehnt schwer zugänglich gewesen wäre.

Das Jugendfolkorchester (JFO) wird in seinem ersten Jahr gefördert von der Felicitas und Werner Egerland Stiftung und soll in Zukunft eine feste Institution werden.

Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 23 Jahren aus dem gesamten Bundesgebiet können sich mit der Einsendung eines Videos, auf dem man sieht, wie sie ihr Instrument spielen oder singen, auf insgesamt maximal 40 Plätze bewerben. Bewerbungen sind über die Website www.jugendfolkorchester.de einzureichen.

Die Anleitung des Orchesters erfolgt durch je zwei Dozierende m/w für ein jüngeres sowie ein älteres Ensemble, die am Ende zu einem großen Orchester zusammengeführt werden. Die beiden Teilensembles umfassen jeweils max. 20 Teilnehmende, das Orchester somit insgesamt ca. 40 Musizierende.

Das Referent:innenteam besteht aus Profimusiker:innen, die sowohl internationale Konzerttätigkeit als auch regelmäßige Lehrtätigkeit vorweisen können. Die Beteiligten sind in Deutschland und Europa bestens vernetzt, sowohl mit den leitenden professionellen Kolleginnen und Kollegen als auch mit Mitgliedern vergleichbarer Jugendensembles (folkBALTICA Ensemble, Meitheal Orchestra, National Youth Folk Ensemble). Die Referent:innen sind Mitglieder in Organisationen wie dem European Folk Network (EFN), Pro Musik e. V., Profolk e. V. und wurden als Einzelkünstler:innen bereits von Institutionen wie dem Deutschen Musikrat, der Deutschen Orchesterstiftung und der Initiative Musik gefördert. Zusätzliche Gastdozierende (zum Beispiel aus den Bereichen Veranstaltungstechnik, Vokalcoaching, Rhythmusarbeit) werden eingeladen, um ein umfassendes Bild zu vermitteln und die Ensemblemitglieder auf den Auftritt auf einer großen Bühne vorzubereiten.

Eine Rahmenbetreuung durch ein pädagogisch erfahrenes, ebenfalls junges Team von Profimusikschaffenden ist ebenfalls gewährleistet – hier ist alles von sportlichen Aktivitäten zum Ausgleich bis hin zu spontanen Sessions möglich. Wichtig ist, in diesen Tagen eine Gemeinschaft zu werden, mit dem Ziel der Performance auf dem Festival vor Augen. Eine große Bühne mit Tausenden von Zuhörer:innen im Publikum wartet auf das Jugendfolkorchester!

Eine Schul-Befreiung für Probenphase und Festivalwochenende kann beantragt werden und liegt im Ermessen der jeweiligen Schule.

In einer musikalischen Familie u.a. mit deutscher, irischer und französischer Folkmusik aufgewachsen, begann sie bereits mit 6 Jahren traditionelle Musik auf der Geige zu spielen. Parallel genoss sie eine klassische Ausbildung. Singen gehört zu ihrem Leben, seit sie denken kann. Mit 17 Jahren beschloss sie, Berufsmusikerin zu werden, und tourt inzwischen als Frontfrau mit ihren Bands Cara und Deitsch sowie im Duo mit Jürgen Treyz durch ganz Europa, die USA und Australien. Darüber hinaus kann sie auf erfolgreiche Engagements als Studio- und Gastmusikerin bei zahlreichen CD-Aufnahmen und Konzerten mit Bands und Orchestern zurückblicken (Le Concert Spirituel (F), El Houssaine Kili Band, Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Söhne Mannheims …). Auch als Komponistin und Songwriterin hat Gudrun Walther sich mittlerweile einen Namen gemacht. Selbst die Pandemie konnte die umtriebige Musikerin nicht lange ausbremsen.

Im Sommer 2020 ging unter ihrer Leitung das Sang & Klang Festival als erstes Onlinefestival für Deutschfolk und Lied mit großem Erfolg über die virtuelle Bühne und sie erhielt ein Stipendium des Landes Baden-Württemberg für Homeground, ein Kompositionsprojekt im Biosphärenreservat Schwäbische Alb. Es folgte eine Einladung von Stargeiger Daniel Hope zu einem Wohnzimmerkonzert, das auf arte übertragen wurde. 2022 nahm sie gemeinsam mit Damian McKee (Beoga) und Aaron Jones (Old Blind Dogs) ein Trio-Album auf und 2023 veröffentlichte sie mit „Conversations“ ein lange geplantes Album mit dem englischen Akkordeonist Andy Cutting (Leveret, Blowzabella, Sting, The Who).

Zusammen mit Jürgen Treyz gibt sie seit zwanzig Jahren erfolgreich Ensemblekurse für Folkmusik, aus denen bereits einige professionelle und semiprofessionelle Bands hervorgegangen sind.

Treyz studierte Gitarre am Münchner Gitarreninstitut (MGI) und beschäftigte sich daneben intensiv mit traditioneller und mittelalterlicher Musik. 1993 gründete er das artes Tonstudio in Esslingen. Als Komponist und Arrangeur von Hörspiel-, TV- und Theatermusiken hat er eine große Anzahl von Tonträgern veröffentlicht und erhielt für seine folkbeeinflussten Produktionen mehrfach Preise und Auszeichnungen wie den renommierten Preis der deutschen Schallplattenkritik, den Leopold (Preis der deutschen Musikschulen) sowie eine Goldene und eine Platinschallplatte für die Hörbuchfassung von Der kleine Prinz mit Ulrich Mühe als Sprecher. Mehrere von ihm produzierte Titel erreichten Platzierungen in der SWR-Liederbestenliste sowie in der HR-Hörbuchbestenliste. Seine Arbeit als Toningenieur und Produzent wird von zahlreichen Bands aus dem In- und Ausland hoch geschätzt.

2018 veröffentlichte er im Acoustic-Music-Verlag D-Trad Gitarre, ein Gitarrenlehrbuch mit CD, für welches er deutsche Tanzstücke aus alten Handschriften für Flatpickinggitarre aufbereitet hat. 2019 erschien das Album Mittsommer- Sessions mit Deitsch, dem Deutschfolkprojekt, welches er 2005 gemeinsam mit Gudrun Walther ins Leben rief. Zusammen mit dem Schauspieler und Kabarettisten Bernd Kohlhepp hat Jürgen Treyz sich zudem einen Namen als Autor von Liedern für Kinder gemacht, etliche Songs der beiden liefen bei der Sendung mit der Maus. Ihre neueste Produktion Kokolores wurde 2022 veröffentlicht.

Gemeinsame Preise und Auszeichnungen für Walther und Treyz: Irish Music Award 2009 (Best New Irish Artist) mit Cara, Irish Music Award 2010 (Top Group) mit Cara, mehrfache Nominierungen für den Preis der deutschen Schallplattenkritik, Vierteljahrespreis der deutschen Schallplattenkritik mit Deitsch für Heimat 2009, Freiburger Leiter – Kulturpreis der Internationalen Kulturbörse Freiburg (IKF) 2018, Kaarster Stern – Kleinkunstpreis der Stadt Kaarst (NRW) 2020.

Nach einer klassischen Geigenausbildung hat Sabrina Palm Erfahrungen mit verschiedenen Stilen gesammelt. In jungen Jahren erspielte sie sich dann in kurzer Zeit einen festen Platz in der hiesigen Irish-Traditional-Music-Szene und ist mit verschiedenen Bands auch über die Grenzen Deutschlands hinweg unterwegs. Momentan spielt sie u.a. im Trio Palm Bay Frost, im Duo RASA mit Radek Stawarz, mit dem Reel Bach Consort, den Feuersteins, Stefan Knittlers P/op Kölsch und dem schottischen Sänger Steve Crawford.

Bei längeren Aufenthalten in Irland nahm sie Unterricht bei anerkannten Fiddlemeistern wie Martin Hayes, Vincent Griffin und Seamus Creagh. Seit fast zwanzig Jahren gibt sie ihr Können bei Workshops und im Einzelunterricht weiter und hat sich in Deutschland einen Namen als exzellente Leiterin für Kinder- und Jugendensembles gemacht.

Im Sommer 2008 absolvierte sie als erste deutsche Person die Prüfung zum Lehrer/zur Lehrerin für traditionelle Musik (TTCT) in Dublin. Sabrina Palm unterrichtet mehrere Kinder- und Erwachsenen-Folkensembles an der Bonner Musikschule und gibt zahlreiche regelmäßige Workshops u.a. auf Burg Fürsteneck und bei der Irish Music Summer School in Elmstein. Sie ist Jurymitglied beim Preis der deutschen Schallplattenkritik.

Alex Froitzheim ging aus einem der Bonner Jugendensembles unter der Leitung von Sabrina Palm hervor. Schnell wurde deutlich, dass hier nicht nur ein großes musikalisches Talent darauf wartet, entdeckt zu werden, sondern dass er es seinerseits auch als Lehrer versteht, vor allem Jugendliche für traditionelle Musik zu begeistern. Alex Froitzheim ist Mitglied in Bands wie dem Reel Bach Consort und Larún, spielt regelmäßig Konzerte im Duo mit Nicolas Büscher, außerdem als Gastmusiker bei Cara, Pete Coutts & Northern Sky und anderen. Konzerte in den Bereichen Folk, Jazz, Pop, Rock und Klassik sowie Lehrtätigkeit als Dozent für Pipes, Whistles und Ensembleworkshops – Letztere auch gerne im Team mit Sabrina Palm.