FolkWorld Ausgabe 42 07/2010

FolkWorld CD Kritiken

Across the Border "Hag Songs"
Label: Twisted Chords; 1994/2009
Nach ihrem aktuellen Album "Loyalty" (FW#39) veröffentlicht die Badener Folk-Punk-Band Across The Border ihre Debüt LP von 1994 "hag songs" neu überarbeitet auf CD. Neben den Gründungsmitgliedern Sänger Jochen und Akkordeonist und Keyboarder Kölsch waren damals zwei Fiddler (Martin und Julia), Gitarrist Inst, Drummer Fezzo, Bassist Stefan und an der Mandoline Bernd dabei; dazu kam mit Gastsängerin Monika eine Frauenstimme.
Schon vor 16 Jahren wetterte die Band gegen Faschismus (Ghosts of the Past) und Kriegstreiberei (Follow your Girl) in abwechselnd rasantem Punk- und schleppenden Rockrhythmus. Dazu kamen rhythmisch tanzbare Lovesongs (You squat my Heart), politisch aussagekräftige Rocksongs (Beautiful World) und akustische Lieder wie der melodiöse Titelsong. Zusätzlich zu den elf Originalaufnahmen gibt's auch eine aktuelle Fassung des Hits "I can't love this Country anymore", die gemeinsam mit Rapper Chaoze One zu einem interessanten Mix aus Folk-Punk und Hip-Hop überarbeitet wurde.
Nicht umsonst spielt die Band vieler dieser alten Songs noch immer bei Konzerten. Hervorragendes Songwriting, musikalisch ausgezeichnete Interpretation und tolle Gesänge zeichneten diese Band schon von Beginn an aus.
www.across-the-border.de
Adolf 'gorhand' Goriup


Devon Sproule "!Don't hurry for Heaven!"
Label: Tin Angel Records; 2009
Devon Sproule (Gesang, Gitarre) ist gebürtige Kanadierin und lebt heute mit ihrem Mann Paul Curreri (Gitarren, Keyboards, Perkussion, Gesang, Produzent) in Virginia. Gemeinsam mit einigen hervorragenden Studiomusikern haben die beiden für das neue Album acht Originalsongs und zwei Coverversionen aufgenommen.
Sproule hat eine ausdrucksstarke Stimme, singt mit sehr viel Gefühl und die Songs reichen von melancholischen stillen Balladen über Americana und rockige Songs bis hin zu bluesigen und jazzigen Stücken. Neben Bass, Drums und Pedal Steel, kommen auch Streicher und Saxophon zum Einsatz. So runden Elton Liverpool am Cello und Ann Marie Calhoun an der Violine den abgehackten Rhythmus bei "You need a Maria" ab und gemeinsam mit BJ Coles Pedal Steel verzaubern sie diesen Songwriter Song. Der darauffolgende Titelsong ist eine rührige Americana Ballade, bei der vor allem der klagende Klang der Pedal Steel, die schönen Chorgesänge und das Banjo (Curreri) hervorstechen. Bei "A Picture of us in the Garden" verzichtet Sproule auf jegliche Begleitung außer ihrer Gitarre und begeistert mit wunderschönem Gesang und tollem Gitarrenspiel. Obwohl mir die Originalsongs sehr gut gefallen, sind meine Favoriten dennoch die beiden Covers. Von der britischen Popband Don't move! stammt das bluesig jazzige "Bowling Green", bei dem vor allem Bassist Andy Whitehead und Drummer G Vaughan für den mitreißenden Rhythmus sorgen, und Bobby Read an den Saxophonen, Curreri an Piano und Orgel und Cole an der Pedal Steel ihr virtuoses Spiel zeigen. "Sponji Reggae" ist ein Song von Black Uhuru, bei dem Sproule und Curreri ein großartiges Duett singen und die musikalische Begleitung mit hypnotischem Groove besticht. Andy Waldeck spielt hier den dominanten Bass, Drummer Nate Brown sorgt für die ausgezeichneten Tempowechsel und Curreris außergewöhnliches Spiel auf der Gitarre klingt ein wenig nach Sitar.
"!Don't hurry for Heaven!" ist bereits das vierte Album von Sproule. Mir gefallen ihre abwechslungsreichen und kreativen Songs und sie hat mich mit ihrer Stimme und der erstklassigen Begleitband begeistert. Hört doch mal rein!
www.devonsproule.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Frauenkompott "Ausgekocht"
Label: Kultur Region Niederösterreich; 2009
Die Mitglieder des Weinviertler Gesangsensembles Frauenkompott kennen sich bereits seit dem Volksschulalter, in dem sie bereits im Kinderchor zusammen gesungen haben. Ihr zweites Album "ausgekocht" bietet 20 neue kabarettistische Volkslieder mit pointierten Texten. Erni Pesau und Eva Kahofer (Querflöte) singen die Sopranstimmen und Barbara Schüller (Gitarre, Akkordeon), Christa Pesau (Tuba), Maria Susic (Blockflöte) und Martina Österreicher (Gitarre) singen die Altstimmen.
Die Gesänge werden teilweise von traditionellen Melodien und Tänzen begleitet. So werden ein neubayrischer Volkstanz (mia san sechs menscha vom land) mit Texten im reinsten Weinviertler Dialekt vertont oder ein süddeutsches Verlobungslied (a seicha und a sechta) wird mit zusätzlichen Strophen versehen. Dazu kommen Interpretationen der Werke der Gebrüder Well (Well Buam, Wellküren) wie "totaloperation", ein bekanntes Lied der Schlagerkomponisten Georg Buschor und Christian Bruhn - Akropolis Adieu wird zu "mitzi03@love.at" - oder der textlich bearbeitete Schlager "schöner hansi" des deutschen Regisseurs und Filmkomponisten Hanns Christian Müller.
Die Gesänge wechseln von klassischen Chorgesängen über typischen Kabarett Gesang bis hin zu traditionellem Volksgesang und Jodel. Die musikalische Begleitung steht im Hintergrund und beschränkt sich meist auf ein Minimum, wie es sich für Schrammelmusik, Gstanzln und andere Volkslieder gehört. Es handelt sich hier eben um echtes Liedgut aus dem süddeutschen und österreichischen Raum, textlich mit aktuellem Gedankengut ironisch aber auch sozialkritisch angereichert. Wie zum Beispiel "the hausfrauen-blues (ausgekocht)", der vom kürzlich verstorbenen Kabarettisten Gerhard Bronner stammt und von Schüller textlich bearbeitet wurde.
Das neue Album der sechs großartigen Sängerinnen brilliert mit Witz und perfekten Gesängen. Die Musik ist traditionell ohne Kompromisse und sicherlich Geschmacksache. Wer aber Volksmusik aus dem süddeutschen-österreichischen Raum schätzt, wird begeistert sei.
www.frauenkompott.info
Adolf 'gorhand' Goriup


Goetz Widmann "Hingabe"
Label: Ahuga!; 2009
Der Bonner Liedermacher Götz Widmann hat ein neues Album mit 13 nur mit der Akustikgitarre begleiteten Liedern aufgenommen. Wie schon beim Vorgängeralbum (FW#37) besticht Widmann mit intelligenten Texten, tollem Gitarrenspiel und schöner Stimme.
Widmann outet sich als übriggebliebener Hippie, wenn er das rhythmische "streiten und liebe machen" singt, wird zum Gaudi der Zuhörer "schwanger" und rät davon ab einen "sozialberuf" zu erlernen. Der "laptopwebcammann" macht ihn nervös und beim Titellied geht rhythmisch richtig die Post ab. Doch er singt auch das romantische Liebeslied "wie gut mir deine liebe tut" oder über den Frust "die schöne frau hinter der bar" anzuhimmeln. So bringt er die Leute abwechselnd zum Lachen und Grübeln, kritisiert oder philosophiert wie bei meinem Favoriten "babylon".
Wieder hat Widmann bewiesen, dass er einer der sprachgewandtesten Liedermacher der Gegenwart ist und das Publikum mit seinem mitreißenden Gitarrenspiel und dem großartigen Gesang begeistern kann.
www.goetzwidmann.de
Adolf 'gorhand' Goriup


Howlin' Bill "Live at ancienne Belgique"
Label: Donor Productions; 2009
Der aus Antwerpen stammende Rock'n'Roll Musiker Howlin' Bill (Gesang, Harmonika) hat zum zehnjährigen Bühnenjubiläum ein Live Album aufgenommen. Gemeinsam mit Gitarrist Jimmy Hontelé, Bassist Winne Penninckx, Drummer Frank Pauwels und den Chorsängern Carl Corstiens, Mimi Dhondt und Sarah Defossez hat Bill 16 Originalsongs und Coverversionen aufgenommen. Howlin' Bill hat eine sonore kräftige Stimme, die perfekt zu Rock'n'Roll und Blues passt. Die Songs sind Mainstream Rock'n'Roll wie man ihn schon seit Jahrzehnten hört. Pulsierender Bass und dröhnendes Schlagzeug sorgen für den tanzbaren Rhythmus und dazu gibt's rockige Gitarrensoli, klagende Harmonika Klänge und mitreißenden Gesang. "Bully" ist ein toller Song mit einem großartigen Gitarrensolo von Little Jimmy und ausgezeichnetem Harmonikaspiel von Bill. "Six Feet Five" besticht mit Walkin' Winnes treibendem Bass und Magic Frank brilliert mit einem starken Schlagzeug Solo bei "Second Hand Shoes".
Howlin' Bills Live Album bietet solide gespielten Rock'n'Roll, der das Publikum in Tanzlaune bringt und sicherlich jede Halle in einen Hexenkessel verwandelt. Ein heißer Tipp für Fans des Genres.
www.howlinbill.be
Adolf 'gorhand' Goriup


John Shipe "Yellow House"
Label: involushun records; 2008
Der in Oregon beheimatete Singer/Songwriter und Multiinstrumentalist John Shipe (Gitarren, Keyboards, Perkussion, Melodica, Psalter) hat für sein neues Album "Yellow House" 16 Originalsongs aufgenommen. Begleitet wurde er von einer fünfköpfigen Band mit Bass, Schlagzeug, Gitarren, Trompete und Violine, sowie Amy Wray und Steve Taddei als Gastsänger.
Bereits beim ersten Song, "Hours go by", fällt eine Textzeile auf, bei der Shipe die Beatles zitiert (I read the news today, old boy). Ein gelbes Haus und ein gelbes U-Boot beheimaten beide rhythmisch melodiösen Beat im Stil der späten 60er, frühen 70er Jahre. Arianne Shimanoff fügt mit ihrem Violinen Spiel eine Prise Americana hinzu und Tim McLaughlin mit seiner Trompete einen Hauch Melancholie (A double Thing). "Just in Time" wiederum ist ein cool jazziger Song mit Latinorhythmus und gefühlvoll gespielter Gitarre, während der Titelsong ein akustischer Song im Stil vom frühen David Bowie ist. Einzig von der Akustikgitarre begleitet singt Shipe die Ballade "All I have" bevor er mit "Honky Tonk Romans" auch in den Country eintaucht. Eines meiner Favoriten ist das akustische "Achilles Heart", bei dem das dramatische Zusammenspiel von Violine und Gitarre hervorsticht.
Shipe hat eine schöne Tenorstimme und schrieb ansprechende Songs, die zwar Abwechslung bringen, aber keine neuen zündenden Ideen.
www.johnshipe.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Mad Buffalo "Wilderness"
Label: Eigenverlag; 2008
Mad Buffalo aka Randy Riviere hat bereits sein drittes Studioalbum "Wilderness" mit zwölf Eigenkompositionen veröffentlicht. Begleitet wurde der kalifornische Singer/ Songwriter und Gitarrist von einer Reihe ausgezeichneter Gastmusiker an Bass, Drums, Pedal Steel, Keyboards, Violine, Mandoline, Banjo, Akkordeon und Harmonika.
Das Album beginnt mit tollem Gitarrensound und rockigem Gesang aus "Ohio", für mich eines der Höhepunkte der CD. Piano, Pedal Steel und Violine begeistern bei "This World", einem weiteren mitreißenden Country Rock, und "Old Kentucky" ist ein rühriger Country mit Violine, Mandoline, Banjo, Harmonika und Akkordeon. Es folgen bluesige Americana Balladen wie "Alkali/ColdHarbour", bei dem Pedal Steel und Banjo perfekt zusammenspielen, klassischer Bluesrock wie bei "Let's get on with it" mit Rivieres großartigem Gitarrenspiel sowie stampfender Rock mit fetzigen Gitarrensoli und virtuosem Pianospiel (Rainy Day). Schließlich singt Sherry Pedigo ein atemberaubendes Duett mit Riviere bei "Three Rivers", dazu gibt's den treibenden Rhythmus von Banjo und Violine.
Das neue Album von Mad Buffalo besticht mit ehrlich-erdigem Country ohne Schnörkel. Es gibt sowohl rockige wie auch melodiöse Songs und musikalisch und gesanglich sind die Aufnahmen sehr gut.
madbuffalo.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Maya Mo "A Singer's Soul"
Label: Prudence; 2009
Maya Mo ist Tochter einer kanadischen Mutter und eines österreichischen Vaters und lebt und wirkt schon seit 17 Jahren in Kiel. Ihr neuestes Projekt, das Album "A Singer's Soul", hat die Singer/Songwriterin gemeinsam mit Produzent Michael Kelmer (Gitarren, Bass, Perkussion, Programming, Chorgesang) und einigen Gastmusikern aufgenommen.
Die CD beginnt mit "You give me Shelter", einem Popsong, der gewollt oder nicht, wie eine neue Single von The Corrs klingt: Mos wunderschöne Stimme, gefällige Rhythmen und Kelmers Akustikgitarre. Es folgen rhythmische Songs und romantische Pop Balladen wie "Don't you stay"; welches sich auf Gitarrenbegleitung beschränkt. "Gifted" ist für mich mit dem Klang der Quika, den Bongos und des Tamburine der interessanteste Song, toller Brasil Pop. "Don't wanna be your Lover" überrascht mit Christiana Voss an der Violine und dem zweiten Gitarristen Benito Battiston. Neben den neun Eigenkompositionen singt Mo auch Sven Jürgensens "Sometimes", eine stille Ballade mit Gitarren- und Piano Begleitung.
Das neue Album von Maya Mo besticht zwar mit wunderschönen Gesängen, die Songs sind aber für mich zu sehr Mainstream ohne zündende Ideen oder musikalische Höhepunkte.
www.mayamo.info
Adolf 'gorhand' Goriup


Marisa Yeaman "Roadmap Heart"
Label: Deep Pearl Records; 2008
Nach einem Jahrzehnt auf Tour hat die Australierin Marisa Yeaman auf ihrem zweiten Album " Roadmap Heart" die Eindrücke, die sie überall auf unserem Erdball gesammelt hat, verarbeitet. Gemeinsam mit einigen der besten Musiker der australischen Roots Szene hat die Singer/Songwriterin und erstklassige Gitarristin 15 Songs aufgenommen und produziert.
Akustik Gitarre und Pedal Steel (Garrett Costigan) begleiten Marisas gefühlvolle aber kräftige Einleitung bei "1000 Mile Stare", bevor Drums, Bass, E-Gitarre und Keyboards einsteigen und den Song zu einem wunderbar rhythmischen Americana verwandeln, mein Lieblingssong. Yeaman hat eine wunderschöne warme Stimme, mit der sie ihre erstklassigen Songs verzaubert. Von Grant Cumberford am Kontrabass, Dave Steel an der Akustikgitarre, Ian Collard an der Harmonika und Davey Porter an den Drums begleitet singt sie den Blues bei "Flying North". Die melancholische Ballade "Time is cast" brilliert mit wunderschönem Gesang, eingesponnen in Yeamans Gitarrenspiel und Costigans klagende Pedal Steel. Manche Songs wurden mit einem großzügigen Arrangement versehen wie der Bluesrock "Mercy Train", andere begnügen sich mit Gitarren, Pedal Steel und Keyboards wie "Amsterdam Rain" oder Yeaman singt zum feinen Pianospiel von Matthew Vehl die romantische Ballade "Leaves". Weitere Höhepunkte sind das rockige "Perfectly flawed" mit Lloyd Spiegel an der E-Gitarre und das abschließende "Mantra". Yeaman an der akustischen und Marcus Goodwin an der elektrischen Gitarre spielen einen tollen bluesigen Song und Kanchan Verma fügt mit Sitar und Tabla einen Hauch Indische Musik hinzu.
Das neue Album von Marisa Yeaman bietet abwechslungsreiche hervorragend interpretierte Songs und gehört für mich zu den besten Americana Alben des Jahres 2008.
www.marisayeaman.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Michael Tomlinson "The Way out West"
Label: Canadian Train Music; 2008
Vor mehr als zwanzig Jahren gab Richard Tomlinson seinen Fahrrad Reparatur Service in Austin, Texas, auf und zog nach Seattle um dort seine Karriere als Singer/Songwriter zu starten. Für sein mittlerweile elftes Album " The Way out West" hat er mit einer Reihe hervorragender Studiomusiker zehn neue Songs aufgenommen.
Bereits beim wunderschönen Titelsong ist man von Tomlinsons warmer Tenorstimme gefangen. Gefällige Rhythmen und reichhaltige Arrangements mit Gitarren, Bass, Keyboards, Trompete, Banjo, Mandoline, Harmonika, Violine, Flöte und Schlagzeug kennzeichnen die melodiösen Songs. Der pulsierende Bass und die Lap Steel Gitarre verzaubern "Wild Horses run", eine tolle Americana Ballade und "Big Moon" besticht mit cool jazzigem Groove. So folgt ein Ohrwurm dem anderen und irgendwie klingen die Lieder alle gleich, Mainstream.
Für meinen Geschmack macht Tomlinson viel zu wenig aus seiner Stimme. Für ein Hitradio sind seine Songs aber immer gut.
www.michaeltomlinson.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Mr Love & Justice "Watchword"
Label: Homeground Records; 2009
Für ihr fünftes Album hat die in Swindon beheimatete Band Mr Love & Justice rund um Singer/Songwriter Steve Cox 13 neue Eigenkompositionen aufgenommen. Neben Cox, der auch Gitarren spielt, haben Marcus de Freitas (Gitarren, Gesang, Streicher- und Bläserarrangements), NickWeaver (Gitarren, Gesang), Rob Beckinsale (Keyboards, Akkordeon), die beiden Bassisten Matt Wood und Mark Stevenson, sowie eine starke Rhythmusabteilung mit Drummer Brendan Hamley und den beiden Perkussionisten Trevor Smith und Nick Ruddle mitgewirkt.
Das ruhige Instrumentalstück "Trees" eröffnet den musikalischen Reigen mit Cox wunderschönem Gitarrenspiel , angetrieben vom feinen Rhythmus des Schlagzeugs. Cox spielt eine Reihe von Instrumenten, aber mir gefällt vor allem sein gefühlvolles Spiel auf der Gitarre und seine schöne Gesangsstimme. Es folgen der nostalgisch anmutende Song "The Shilling Folk" mit Stevensons treibendem Bass, die rhythmisch melodiöse Pop Hymne "This World" und das folkige "We raise the Watchword", das mit flottem Rhythmus, Beckinsales tollem Akkordeon Spiel und großartigen Chorgesängen hervorsticht. Der kanadische Songwriter David Celia gastiert bei "The Bottleneck Song" an Gitarren, Perkussion, Harmonika und als Chorsänger. De Freitas traurige Slide Gitarre, die Harmonika und der melancholische Gesang dominieren diesen Americana. Bei "Sunday Morning, Sunset Town" brilliert Gastmusiker David Headon auf der Akustikgitarre und dem Bass. De Freitas arbeitet viel mit dem Synthesizer, auf dem er die symphonischen Arrangements für Streicher, Holz- und Blechbläser ertönen lässt. Mir gefallen die akustischen Songs besser wie mein Favorit "We, the Chartists". Hier spielen akustische, elektrische und Slide Gitarre groß auf, dazu kommen hypnotische Gesänge, schleppender Rhythmus und das Banjitar, dessen sechs Saiten Freitas tanzen lässt. Gast Keyboarder Joan Besen, Freitas am Synthesizer mit Vibes-Sound und Cox an Gitarre, Bass und Drums spielen den Psychedelic Rock "Blood & Oil" und Barry Andrews greift beim instrumentalen Ausklang "East" zu den Tasten.
Das neue Album von Mr Love & Justice bietet erstklassigen halbakustischen Folk Pop. Außergewöhnlich harmonische Gesänge, ausgezeichnete Arrangements und musikalische Topleistungen zeichnen die Musik aus. Mir gefällt der Silberling.
www.mrloveandjustice.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Noah and the Whale "The first Days of Spring"
Label: Mercury Records; 2009
Die Londoner Popband Noah and the Whale besteht aus Singer/Songwriter und Gitarrist Charlie Fink, seinem Bruder Doug am Schlagzeug, Urby Whale (Bass, Xylophon) und Geiger Tom Hobden. Für ihr zweites Album "The first Days of Spring" haben die vier Jungs mit einigen Gastmusikern an Trompete, Posaune, Klarinette, Flöte und Pedal Steel elf Stücke aus der Feder von Charlie aufgenommen.
Das Album beginnt mit dem mystisch orchestralen Titelsong, der mit dramatischen Rhythmuswechsel beeindruckt. Dann geht das Tempo wieder zurück und es folgen "Our Window" mit Finks beinahe einschläferndem Singsang und minimaler musikalischer Begleitung, das melancholische "My broken Heart", bei dem es zu einem rockigen Ende kommt, aber auch zwei klassisch angehauchte Instrumentalstücke (#1 & 2), die den Klassik Popsong "Love of an Orchestra" umrahmen. Der Sound ändert ständig, die verschiedenen Stile verschmelzen aber nicht wirklich zu einer Einheit, für mich ist das Ganze zu experimentell.
Obwohl da sicher gute Ansätze sind, ist mir die Musik von Noah and the Whale zu unreif.
www.noahandthewhale.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Various Artists "Tambours du Monde"
Label: Sunset France; 2009
Der 1996 verstorbene Pariser Photograph Pierre Verger bereiste die ganze Welt für ethnische Studien und hat neben Bildern auch Bücher veröffentlicht. 1988 gründete er die Pierre Verger Foundation, die bis heute seine Arbeit weiter führt und auch für das Erscheinen dieses Samplers verantwortlich ist. Das Album entführt uns auf eine faszinierende Reise um die Welt, bei der wir die verschiedenen Trommeln, Rhythmen und deren Bedeutung kennenlernen. Afrika ist natürlich mit dem Djembe vertreten; aus Burkina Faso kommt Madou Djembe und die Elfenbeinküste ist mit Adama Dramé vertreten. Doch hören wir auch traditionelle Rhythmen wie die Kongolesen Les Tambours de Brazza mit einem rasanten Yaka, die Gruppe Madou Kita aus dem Kamerun mit verschiedenen Perkussionsinstrumenten oder den Tunesier Karim Azedia auf seiner Darabuka.
Auch der Kontinent Asien hat rhythmisch gesehen viel zu bieten: Aus der indischen Provinz Rajasthan kommt Latif Ahmed Khan, der gemeinsam mit Maultrommler Lumnath ein traditionelles Arrangement auf der Tabla spielt. Ebenso bedient sich das Ensemble Samani aus dem Iran der Tabla. Die 20 köpfige Gruppe Marga San Kala aus Bali präsentiert uns einen Keybar, ein Musikstil, der Anfang des 20. Jahrhunderts im Norden der Insel entstanden ist und mich ein wenig an die klassische Neue Musik dieser Zeit erinnert. Oedo Sukeroku Taiko stellt uns die japanischen Taiko Trommler und ihr choreographisch perfektes Spiel vor.
Schließlich ist aus Bahia, Brasilien, wo Verger gelebt hat, die Samba Schule Ile Axe mit einer traditionellen Batucada vertreten. Aurélien Chambaud aus Martinique stellt einen typischen Rundtanz vor und Adrian Kensington aus Guadeloupe besticht mit einem traditionellen Trommelensemble. Natürlich dürfen bei einer solchen Sammlung die Steel Drums aus Trinidad nicht fehlen.
Der Sampler bietet eine abwechslungsreiche, interessante und vor allem auch lehrreiche Auswahl an traditionellen und modernen Rhythmen. Viele Stücke wurden bis anhin nicht veröffentlicht, andere stammen von CDs, die man beim Label kaufen kann.
www.playasound.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Tumultus Simplex "... nun denn"
Label: Eigenverlag; 2009
Das 2003 gegründete Duo Tumultus Simplex besteht aus Fredegar der Chatte (Davul, Basstrommel, Schellen) und Bertolf Kupferbart (Dudelsack, Flöten, Davul, Basstrommel Schalmei). Für ihr drittes Album "...nun denn" haben die beiden mittelalterlichen Recken aus Hessen acht Stücke eingespielt, die dem Bandnamen entsprechen.
Es beginnt mit leisen Flötentönen und einer kurzen gesprochenen Beschreibung der nordischen Götterwelt in hessischem Dialekt. Dann beginnt das Trommelfeuer der irdischen Musikanten, "Donnerdrummel". Man sieht förmlich den Aufmarsch der Nordländer in furchterregendem Outfit (ähnlich dem der beiden Hessen). Es folgen rasante Dudelsackklänge mit Maultrommel (Jungfrauen Tanz), eine Mischung aus russischem Volkstanz und Sambarhythmen (Drachenblut) sowie die Zusammenarbeit mit Flowmaster, der den eintönigen Rhythmus des Titelstücks mit elektronischen Samples und Programming aufwertet. Für mich das einzige Instrumentalstück mit zündenden Ideen.
Auf Mittelalter Märkten oder mittelalterlichen Festen kommt die Musik von Tumultus Simplex sicher gut an. Nach einigen Gläsern Met kann man zu diesem Tumultus Simplex sicher hervorragend tanzen, zu Hause im Wohnzimmer wirkt das Ganze aber eher wie einfacher Lärm.
www.tumultus-simplex.eu
Adolf 'gorhand' Goriup


Wide Range "Steppin' out"
Label: Eigenverlag; 2009
Die Hamburger Irish Folk Band Wide Range wurde 2004 von Stefan Dietrich (Gesang, Akkordeon, Keyboards, Banjo, Perkussion) gegründet und ist heute fixer Bestandteil der Irish Folk Szene in Deutschland. Neben Dietrich singen Bassist Heiner Creutzfeldt und Gitarrist Mario Krapf die Hauptstimmen, dazu kommen Manfred Springer (Flute, Tin Whistle) und Tim Reese (Fiddle, Mandoline).
Für das neue Album "Steppin' out" haben die fünf Norddeutschen traditionelle Tunes wie beim "Steppin' out Set" und Songs sowie drei Coverversionen aufgenommen. Krapf singt Dougie MacLeans "Feel so near" und wird von Reese an Mandoline und Fiddle virtuos begleitet. Es folgen lüpfige Sets mit Reels und Jigs, aber auch wunderschöne traditionelle Stücke wie "Bellavanich" und traditionelle Songs wie "The pride of the Springfield Road", gesungen von Dietrich. Creutzfeldt singt mit rauchiger Stimme "Close the door lightly", ein Song des amerikanischen Songwriters Eric Andersen, und Krapf interpretiert mit sonorer Stimme den Klassiker "Ye Jacobites". Dann gibt es noch zwei Live Aufnahmen: Jimmy McCarthys "Ride on" wird von Krapf mit viel Gefühl vorgetragen und die mitreißenden traditionellen "The Chanter's tunes" zeigen wie die Jungs das Publikum motivieren können.
Das neue Album von Wide Range brilliert mit musikalisch und gesanglich ausgezeichnet eingespielten Stücken. Auch im Norden Deutschlands ist Paddy zu Hause.
www.widerange.de
Adolf 'gorhand' Goriup


Meet Citizen K "Somewhere up North"
Label: Paraply Records 2009
"Meet Citizen K" nennt sich das Debütalbum des Schwedischen Singer/Songwriters und Multiinstrumentalisten Klas Qvist. Mit Hilfe dreier Freunde, Annika Larsen (Blockflöte, Tin Whistle, Gesang), Kim Gunneriusson (Drums, Perkussion, Synthesizer) und Mikael Körnemark (Trompete), hat er 16 Songs aufgenommen.
Körnemark dominiert mit seinem wunderschönen Spiel auch das stille "For Citizen A", dazu kommen feine Gitarrenklänge und der gefühlvolle Gesang, ein sensationeller Beginn. Es folgen weniger spektakuläre rhythmische Popsongs wie "That same old Sun", sentimentale Rockballaden wie "Badfinger" aber auch psychedelisch angehauchte Balladen wie "Not enough Time", bei dem Larsen die hypnotische Melodie mit ihrer Blockflöte und der großartigen zweiten Stimme verzaubert. "Inbetweens" ist eine atemberaubend schöne Tune mit Tin Whistle, Akkordeon, Keyboards, Gitarre und Rhythmusduo Bass/Drums und "Nobody owns her" eine wunderbare Popballade. Nach der tollen "Stichy's Tune" mit Gitarre und Perkussion kommt die bemerkenswert arrangierte orchestrale Piano Ballade "A soft Farewell". Citizen K singt mit gefühlvoller kräftiger Tenorstimme und spielt das Piano bevor immer mehr Instrumente einstimmen und zum Finale das Akkordeon mit dem Piano tanzt.
www.myspace.com/citizenksweden
Adolf 'gorhand' Goriup


Lutz Drenkwitz "Lieder von schräg gegenüber"
Label: Eigenverlag; 2009
Der Bluesmusiker Lutz Drenkwitz lebt seit 5 Jahren in Berlin, wo er nach 20 Jahren in verschiedenen Bands mit seinem Debütalbum "Lieder von schräg gegenüber" seine Solokarriere startet. Die elf Eigenkompositionen hat er alleine mit einfachen Arrangements aufgenommen.
Drenkwitz hat eine rauchige Stimme, die solange er das macht was in seinen gesanglichen Möglichkeiten liegt sehr gut zum Blues passt. Drei der elf Lieder gefallen mir gut. "Ich gab ihr Bier und sie mir Liebe" ist ein bluesiges Liebeslied mit tollem Gitarrenspiel und dezentem Rhythmus mit Bass und Schlagzeug. Dieselbe Besetzung hat Drenkwitz für das rockige "Jeder muss die Rechnung zahlen" gewählt; die Begleitung kaschiert auch ein wenig die Schwächen beim hier sehr engagierten Gesang. Bei "Wer hat da Licht angemacht?" schließlich begleitet er sich nur an der Gitarre. Meist jedoch sind die Lieder ziemlich eintönig, der Gesang eher durchschnittlich und die Begleitung ohne Höhepunkte.
Mir hat das Album eigentlich nicht gefallen. Drenkwitz ist zwar ein passabler Bluesgitarrist, aber seine Songs klingen unausgereift und die Texte klingen nach Therapiesitzung.
www.lutzdrenkwitz.de
Adolf 'gorhand' Goriup


Tiller's Folly "Stirring up Ghosts"
Label: Eigenverlag; 2008
Tiller's Folly sind der Singer/Songwriter Bruce Coughlan (auch Gitarre, Whistles, Flutes), Bassist Laurence Knight und Multiinstrumentalist Nolan Murray. Auf ihrem neuen Album "Stirring up Ghosts" haben sie gemeinsam mit einer Reihe ausgezeichneter Gastmusiker zwölf Songs aufgenommen.
Coughlan beginnt mit dem hymnischen Folksong "The Ghost of Simon Frazer". Er spielt die akustische Gitarre und singt mit sanfter Tenorstimme über DEN Pionier und Entdecker British Columbias, begleitet von Murray an der Mandoline, Knight am Bass, Joby Baker (Drums, Wurlitzer), David Sinclair (E-Gitarren) und Aidan O'Brian an den Pipes und Whistles. Es folgen stille Songs, rhythmischer Folk, aber auch rasanter Twostepp. Über jeden Song gibt's im Booklet Hintergrundinformationen und Bilder und so erweckt Coughlan mit seinen Songs die Geister der Vergangenheit mit seiner Musik, den Texten, Bildern und historischen Daten. Oft wirken die Arrangements beinahe orchestral und komponiert, bei der schönen Ballade "The Ghost of Kitty O'Reilly" beschränkt er sich jedoch auf die akustische Gitarre, den Bass und Ian Camerons gefühlvolles Fiddle Spiel. Beim Trinklied "Down at Gassy Jack's" brillieren Coughlan an Flute und Whistle und Murray an Fiddle und Banjo und beim Country "Electric Railway Line" greift Murray zur Mandoline, Robbie Steininger gastiert am Dobro und den Gitarren und Knight und Gord Maxwell unterstützen Coughlan mit rhythmischen Chorgesängen.
"Stirring up Ghosts" ist ein ausgezeichnetes Konzeptalbum, von brillanten Musikern perfekt eingespielt, und vermittelt neben authentisch geschriebener Folkmusik viel Informationen und tolle Bilder.
www.tillersfolly.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Bach3Barden1Band "live!"
Label: Eigenverlag; 2009
Schon seit 17 Jahren kennen sich die drei Nürnberger Barden Armin W. Bach (Gesang, Gitarre), Stefan Kugler (Bass, Konzertgitarre, Gesang) und Marcus Waloschik (Gitarre, Gesang) schon und arbeiten auch mit einer längeren Unterbrechung zusammen. Ihr Live Album haben sie am 1. August 2008 beim Nürnberger Bardentreff aufgenommen.
Die CD beginnt mit dem mitreißenden Traditional "Drill ye' Terries drill", rhythmisch großartigem Gitarrenspiel, treibendem Bass und tollen Chorgesängen. Die restlichen 13 Stücke sind Eigenkompositionen der drei erstklassigen Musiker. Bach schrieb dazu die Texte, die manchmal bösartig sarkastisch sind wie beim bluesigen "Heile heile Segen", dann wieder humorvoll wie beim rhythmischen "Diät" oder nachdenklich wie bei der schönen Ballade "Eiszeit". Das instrumentale "Deva" von Kugler und Waloschik besticht mit klassischer Gitarre, gefühlvollem Fingerpicking und toller Rhythmusgitarre. Dann singen die drei den "Nürnberger Bou", eine bluesige Lachnummer über ihre Heimatstadt, ein weiterer Höhepunkt. Zum Abschied hört das begeisterte Publikum noch die wunderschöne Ballade "Cheerio".
Bach, Kugler und Waloschik haben hier ein ausgezeichnetes Live Album produziert. Gesanglich und musikalisch sind sie brillant und die Lieder sind abwechslungsreich und tiefgründig.
www.b3b1b.de
Adolf 'gorhand' Goriup


First Aid Kit "Drunken Trees"
Label: Jagadamba Recordings; 2008
Das blutjunge aus Stockholm stammende Duo Klara und Johanna Söderberg hat unter dem Namen First Aid Kit ihre Debüt EP veröffentlicht. Die 17 bzw. 20 jährigen Frauen haben sieben eigene Songs mit minimaler musikalischer Begleitung aufgenommen.
Die Songs reichen von stillen melancholischen Songs wie "Pervigilo" über Americana Songs wie "You're not coming home tonight" bis hin zu rhythmischen 2/2 Takten wie bei "Our own pretty ways". Die musikalische Begleitung beschränkt sich auf Gitarren, Keyboards, Flöten, Bass und Schlagzeug und die beiden klaren Gesangsstimmen dominieren meist die Lieder, Ausnahme ist das rockige "Cross Oceans". Am besten gefallen mir die bluesige Ballade "Tangerine" mit simpler Gitarrenbegleitung, sowie Flöten- und Orgelklänge im Hintergrund und der langsame Blues "Jagadamba you might" mit leidenschaftlichen Blues Gesang.
"Drunken Trees" ist ein bemerkenswerter Einsteiger für die beiden jungen Sängerinnen. Unterdessen gibt es schon das erste Album, ich bin gespannt auf die Entwicklung.
www.myspace.com/thisisfirstaidkit
Adolf 'gorhand' Goriup


Hartmut Krug "Ausländer im eigenen Land"
Label: Cantarola Musikproduktion; 2009
Der Thüringer Liedermacher, Schauspieler und Poet Hartmut Krug hat nach langjährigen Auslandsaufenthalten von 2002 bis 2009 13 Texte geschrieben, vertont und für sein Debütalbum " ausländer im eigenen land" aufgenommen. Begleitet wurde er von einer Reihe talentierter Musiker aus der Tschechei: Katerina Ciklova und Petra Rycova an der Violine, Aneta Scholzova an der Bratsche, Michaela Oplustilova am Violoncello, sowie Skayan-Jan Skalicky und Petr Hudak am Kontrabass bilden das Streicher Ensemble; dazu kommen Sologitarrist Stepan Koza, Flötist Jindrich Fiser, Schlagzeuger Jaroslav Noga und die Akkordeonisten Ruslan Krachkovsky und Jan Sochor.
Die Musik von Krug liegt irgendwo zwischen Blues und Liedermacher Sound und wird mit der klassischen Streicher Besetzung und großartiger Akustik Sologitarre aufgepeppt wie beim hervorragenden Einsteiger "noch immer". Das folgende "zeit zu leben zeit zum sterben" wird von klassisch anmutenden Streichern und dem Klang der Flöte dominiert, das Antikriegslied "krieg muss sein" brilliert mit rasanten russischen Tanzrhythmen und leidenschaftlichem Zigeunersound mit Akkordeon und Geige und das traurige "kolja" ist eine schöne Ballade mit antifaschistischem Text. Mein Lieblingslied ist der sarkastische "blues von der unpässlichen umgebung", bei dem Ciklova und Koza wunderbar zusammen spielen. Beim stillen "nicht zurück" wird Krug nur von Gitarre und Akkordeon begleitet und das cool jazzige "schönheit" besticht mit tollem Latino Rhythmus und gefühlvollem Gitarren- und Geigenspiel.
Hartmut Krug überzeugt mit poetisch engagierten Texten, einer erstklassigen Begleitband und abwechslungsreichen Liedern. Vor allem das klassische Element hat mich begeistert.
www.hartmutkrug.de.vu
Adolf 'gorhand' Goriup


Katy Lied "Echo Games"
Label: Eigenverlag 2009
Die 2006 in Nordengland gegründete Band Katy Lied hat bereits ihr zweites Album mit zehn neuen Songs von Songwriter und Gitarrist Duncan Hamilton veröffentlicht. Neben Bassist Jo Wadeson und Drummer Paul Burgess ist neu Leadsängerin Katie Harnett dazugekommen.
Produzent Nigel Stonier spielt bei der Hardrock Hymne "Katy lied" die Keyboards, dazu gibt´s Harnetts großartigen Gesang, starke Gitarrenriffs, pulsierenden Bass und tollen Rhythmus. Harnett singt mit dunkler Hardrock Röhre zum Heavy Metal-Gitarren Rock ""When it rains" und verzaubert dann mit hypnotischem Engelsgesang beim psychedelischen Titelsong. Stonier an den Keyboards und der dumpfe Perkussionsrhythmus, sowie Hamiltons gespenstisch anmutende Gitarre machen den Song zu einen meiner Favoriten. Mein zweiter Lieblingssong ist der dramatische Country Rock "Watch this Space", bei dem Al Perkins an der Pedal Steel gastiert und Harnett mit kräftiger Altstimme überzeugt. Die schöne Rockballade "A little Rain", das melodiöse "Sun comes out", das mit treibendem Drum Rhythmus hervorsticht, und die romantische Americana Ballade "Blue Wind" vervollständigen das abwechslungsreiche Programm.
Mit Katie Harnetts spektakulärer Stimme, den tollen Songs von Hamilton und einer musikalisch starken Band wird Katy Lied sicherlich viele Liebhaber in der Rockszene finden. Mir gefällt das Album.
www.katylied.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Ugly Stick "Still Glistening"
Label: Hovercraft; 2008
15 Jahre nach ihrem erfolgreichen Debüt sind Jeff Clowdus, Al Huckabee, David Holm und Ed Mann aus Ohio wieder zusammengekommen und haben das neue Album " Still Glistening" mit 15 originalen Songs aufgenommen.
Starke Gitarrenriffs, kreischende Solis, pulsierender Bass und hämmerndes Schlagzeug begleiten den Punk Song "Little Lynn". Es folgen "Woodbine", das mich stark an die späten Beatles erinnert, "Hang Dog Sickness", ein rasanter Punk mit Rhythmuswechsel auf Heavy Rock, aber auch die rockige Ballade "She's sick". Das instrumentale "Candy Corvette Arrangement" ist sicherlich eine tolle Plattform für Solis bei Live Konzerten und mit dem melancholischen Country Rock "Biomill's Burning" endet die CD.
So wechselt die vierköpfige Rockband den Stil von Heavy, über Punk bis hin zu Hardrock und Rock'n'Roll. Neben den Gitarren, Bass und Schlagzeug kommen auch die Keyboards zum Einsatz und die teilweise mehrstimmigen Gesänge setzen dem Ganzen noch ein Sahnehäubchen auf; solide Rockmusik.
www.myspace.com/uglystickohio
Adolf 'gorhand' Goriup


Volkwin & Co "Live"
Label: Vielmehr Musikverlag; 2009
Der aus Detmold stammende Liedermacher Volkwin Müller (Gitarre, Gesang), sein Bruder Wolfgang (Keyboards) und der Perkussionist Mike Turnbull haben gemeinsam unter dem Namen Volkwin & Co eine Live Doppel CD veröffentlicht. Die erste CD ist eine Sammlung von zwölf Coverversionen von richtungsweisenden Songs der Beatles, Police, Dire Straits und von Art Garfunkel. Es beginnt mit dem rhythmischen "Tea in Sahara" von Sting und einem großartigen Perkussionssolo von Mike, dazu gibt's Volkwins tollen Gesang, dessen Stimme an die des britischen Superstars erinnert. Es folgen weitere fünf Police Songs und ebenso viele von den Beatles. Mark Knopflers Klassiker "Water of Love" und Art Garfunkels stiller Song "A Heart in New York sind ein weitere Höhepunkte. Die Beatles Covers gefallen mir weniger, da fehlt es am mehrstimmigen Gesang; eine Ausnahme ist "Here comes the Sun".
Auf der zweiten CD gibt's elf Originallieder und ein tolles Perkussionssolo von Mike zu hören. "Es ist vorbei" ist ein bisher unveröffentlichter cool rhythmischer Song mit schönem Gesang und mitreißender Perkussion. Mein absoluter Favorit ist die Ballade "Du bist gut für mich". Nach stillem Beginn mit gefühlvollem Gesang besticht Volkwin mit atemberaubend rhythmischen Gitarrenspiel. Beim bluesigen "Luft zum Leben", ein weiterer neuer Song, dominiert Wolfgangs Pianospiel und Volkwin singt die Ballade "Invisible Sun" nur mit Gitarrenbegleitung. Das solo vorgetragene "Swings and Roundabouts" schließlich ist eine perfekte Plattform für Mike sein Können an den Perkussionsinstrumenten zu beweisen.
Die Aufnahmen entstanden zwischen 2005 und 2009 und bieten ein abwechslungsreiches Programm. Musikalisch und gesanglich ist die CD hervorragend, die Aufnahmen jedoch lassen manchmal zu wünschen übrig. Dennoch ein empfehlenswertes Album.
www.volkwin.de
Adolf 'gorhand' Goriup


Catherine Durant "Coeurs migratoires"
Label: Katmusik; 2008
Die in Quebec lebende kanadische Songwriterin Catherine Durant stellt mit "coeurs migratoires" ihr viertes Album mit zwölf Originalsongs vor. Durant singt und spielt Gitarren, Piano, E-Bow, Dobro und Banjo und wird von einer Reihe hervorragender Musiker begleitet.
Die CD beginnt mit dem wunderschönen Titelsong, eine dramatisch ansteigende Ballade mit Durants atemberaubend schönem Gesang, Produzentin Jocelyn Tellier an den Gitarren, Bass, Piano und Lap Steel, Dan Thouin an den Keyboards und Robbie Kuster am Schlagzeug, dazu spielt Durant Akustikgitarre, Piano und E-Bow. Zwei Dobros (Durant und Joe Grass), Lap Steel (Tellier) und Mandoline (Grass) machen "peine perdue" zu einem tollen Americana Song mit Laurence Hélie als zweite Stimme. Oboe (Josée Marchand) und Horn (Jocelyn Veilleux) runden das rhythmisch melancholische "je vais rester" ab und Violine (Josianne Laberge) und Violoncello (Mélanie Auclair) verzaubern das traurige Liebeslied "la musique de ton absence". Bei "le bonheur est parfois maladroit" singt Durant ein Duett mit Louis-Jean Cormier und "perdue" ist eine stille Ballade mit Pianobegleitung (Catherine Major) und Tellier an der Lap Steel. Mein Lieblingssong ist der rasante Country "le temps presse", bei dem Jean-Guy Grenier anjo und Pedal Steel spielt, Grass die Mandoline und Marie-Annick Lépine die Violine.
Catherine Durant hat eine schöne Stimme, der aber manchmal etwas Volumen fehlt. Ihre Songs sind abwechslungsreich und erstklassig interpretiert und sie ist auch eine tolle Musikerin. Ein schönes Album irgendwo zwischen französischem Chanson und kanadischen Americana.
www.catherinedurand.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Pork Belly "Futures"
Label: Cordova Bay Records; 2008
Aufgenommen, gemixt und produziert wurde das neue Album der kanadischen Band Pork Belly von David Gray, der auch als Gastmusiker auftritt. Paul Quarrington (Gesang, Gitarren), Martin Worthy (Drums, Rhythmusgitarre, Gesang). Chas Elliot (Bässe), Multiinstrumentalist Stuart Laughton (Saiten- und Windinstrumente) und Rebecca Campbell (Gesang, Perkussion) haben gemeinsam mit hochkarätigen Studiomusikern dafür 14 neue Songs eingespielt.
Gray und Quarrington schrieben meinen Lieblingssong, den großartigen Blues "Sweet Daddy", der mit souligem Groove brilliert. Es beginnt mit Laughton an der Harmonika und Quarringtons bluesiger Hauptstimme, die von Campbell und einem mehrstimmigen Chor rhythmisch unterstützt wird; dazu gibt's mitreißenden Rhythmus, Resophonic und Slide Gitarre, sowie Richard Bell an den Keyboards. Es folgt die gefühlvolle Blues Ballade "Hi down, Honey", bei dem Laughton ein tolles Gitarrensolo spielt und Campbell und Quarrington ein schönes Duett singen. Dann geht wieder die Post ab bei "Bon vivant", das mit groovigen Bläsereinlagen (Trompete, Posaune, Saxophon) von Laughton hervorsticht. Es folgen drei stillere Songs, von denen mir der melancholische Americana "March Storm" am besten gefällt. Laughton spielt Mandoline und Tin Whistle, Rob Crabtree gastiert am Dudelsack und der Low Whistle und Quarrington, Campbell und Worthy überzeugen mit wunderschönem zweistimmigen Gesang. Gitarren und das akustische Piano dominieren "I need my Heart", ein fetziger Rock'n'Roll, und "Alberta Springtime" ist ein stampfender Bluesrock, bei dem Quarrington und Campbell ihr immenses Stimmvolumen unter Beweis stellen. So spielt die Band den Blues, mal langsam und melodiös, mal rhythmisch mit beeindruckendem Groove. Beim Liebeslied "I'm in Love" begleitet sich Quarrington solo auf der Akustik Gitarre, bevor er bei der souligen Ballade "Handsome Devil Ray" ein wunderschönes Duett mit der aus Toronto stammende Bluessängerin Roxanne Potvin singt.
Pork Belly haben hier ein hervorragendes Blues Album aufgenommen. Sie sind ausgezeichnete Musiker, verfügen über drei bemerkenswerte Gesangsstimmen, schreiben fabelhafte Songs und haben mit David Gray und den anderen Gastmusikern ein beeindruckendes Line-up zusammengetrommelt.
porkbellys.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Skilda "Glenan Blue"
Label:
L'Oz Production; 2008
Skilda sind Sängerin Kohann, Bran (Schlagzeug, Perkussion), Julian C (Gitarre, Bass) und Konan Erwan (Pipes, Whistles, Synthesizer). Die bretonische Band hat für ihr drittes Album neue Songs und Remixes aufgenommen.
Es beginnt mit dem rasanten Beat des Titelsongs, dessen Sound vom Programming, den Pipes, treibendem Bass und Konans hypnotischen Gesang dominiert wird. Es folgen Remixes vom schwedischen Electro/Trance DJ Panta Rei, den englischen Dancehall Operators Transglobal Underground, dem Finnischen Electro Beat Duo Kiwa und dem bretonischen House DJ Ocean Gaya und vier weitere Songs. Während es auf der ersten CD von Skilda noch modernen Folk mit elektronischen Beats zu hören gab, widmet sich die Band nun ganz den Beats und Samples, in die traditionellen Elemente eingebaut werden. Panta Rei verwandelt "Lostmarch" in einen mitreißenden Trance Mix, "He Mandu" wird sowohl von Transglobal Underground als orientalisch angehauchter Psy-Trance wie auch von Kiwa als stampfender Electro Beat interpretiert und Ocean Gaya hat "An nighean dubh" als coolen Lounge Mix aufgenommen. Olier Le Fresne spielt die Gitarre und Erwan brilliert mit tollem Programming und virtuosem Spiel an den Pipes bei "Saorsa". Eine neue Aufnahme von "Air" vom traditionell angehauchten Debütalbum und zwei neue Songs, die ganz dem neuen Stil angepasst sind, ergänzen das Programm.
"Glenan Blue" wird man wohl kaum bei Folk Puristen finden, sondern eher bei jugendlichen und jung gebliebenen Clubbern oder bei mir. Ich mag diese Art von Musik, wenn sie gut gemacht ist und der Zeitpunkt passt.
www.skilda.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Stiff la Wolf "Thorns"
Label: Eigenverlag; 2008
Der aus Mecklenburg Vorpommern stammende Bluesmusiker Stiff la Wolf (Gesang, Gitarre, Harmonika, Blues Piano) hat für sein Album "Thorns" gemeinsam mit Bassist Norbert Sichma 15 neue Songs aufgenommen.
Schon beim ersten Reinhören erinnerte mich das Ganze ein wenig an die Musik von Bob Dylan, nur dass Stiff einen unverkennbaren Akzent hat und die Songs nicht dieselbe Klasse haben. Er singt melancholische Blues Balladen wie "Tears between Heaven and Earth", rhythmische Songs wie "Sweet Angel", aber auch Bluesrock wie bei "Devil's Hand". Seine Stimme ist ähnlich wie die von Dylan, geht aber nicht so unter die Haut. Dennoch gefällt mir seine Musik am besten, wenn er den großen Meister imitiert wie bei "My Brother". "No Fish in Somalia" sticht mit tollem Latino Rhythmus hervor und bei "Walk on" begleitet der Klang der Flöte, der E-Gitarre und der akustischen Rhythmusgitarre den Gesang.
Das neue Album von Stiff la Wolf ist beinahe rein akustisch aufgenommen. Weder musikalisch noch gesanglich gibt sie viel her; die Songs wären sonst gar nicht schlecht.
www.stiff-la-wolf.de
Adolf 'gorhand' Goriup


Pat Fritz "Bluer than blue"
Label: hotrock records; 2008
Der Hamburger Liedermacher Pat Fritz hat sein mittlerweile sechstes Album "bluer than blue" in Nashville, Tennessee, aufgenommen. Gemeinsam mit Produzent Thomm Jutz (Gitarren, Keyboards), Mark Fain (Bass), Pat McInerney (Drums, Perkussion) und Peter Cronin (Gesang) hat der Gitarrist und Sänger acht Eigenkompositionen und sechs Coverversionen eingespielt.
Fritz hat eine volle Bassstimme, die etwas an Johnny Cash erinnert und seine Musik kann irgendwo zwischen Cash und Chris Rea eingeordnet werden. Einer meiner Favoriten ist "8 million songs", das mit schönem Gitarrenspiel, tollem Perkussionsrhythmus und der warmen Stimme von Fritz brilliert. Reggae Rhythmus mit groovigen Bass zeichnen "tomorrow I'll be a better man" aus und "our time has come" ist ein melodiöser Blues mit Jutz an den Keyboards. Der Titelsong, eine romantische Ballade von Randy Goodrums, sticht mit gefühlvollem Gesang hervor. Das jazzige "too proud to beg" bietet coolen Latino Rhythmus und großartiges Gitarrenspiel bevor eine Reihe stiller Songs den Pace zwar etwas mindert, aber nicht die Qualität; so ist "feel, take & give" ein wunderschöner Americana. Mein absoluter Favorit ist der sozialkritische Song über die Cherokee Indianer, "indian reservation" (J. D. Loudermilk), den Fritz Live in einer Hotelbar mit exklusiver Mitwirkung seines Freundes Ralf Bauer als Rezitator aufgenommen hat.
Das neue Album von Pat Fritz ist eine abwechslungsreiche Sammlung von eigenen und gecoverten Songs, musikalisch und gesanglich perfekt vorgetragen. Fritz klingt so authentisch amerikanisch, dass man ihm den Hamburger Liedermacher kaum abnimmt.
www.pat-fritz.de
Adolf 'gorhand' Goriup


Downtown Ramblers "Downtown Ramblers"
Label: Eigenverlag; 2008
Die 2005 gegründete Göteborger Bluegrass Band Downtown Ramblers hat für ihr Debütalbum elf Eigenkompositionen aufgenommen. Acht Songs stammen von Oskar Reuter (Mandoline, Gesang) und je eines von Sängerin Emilie Junsten, Banjospieler Martin Blomberg und Gitarrist und Sänger Pär Eriksson. Kalle Annerhult am Kontrabass rundet das Line-up ab.
Das Album beginnt mit dem wunderschönen Song "somewhere inbetween" von Reuter. Junstens glasklarer Gesang wird vom Rhythmus der vier Saiteninstrumente angetrieben und dominiert die Lieder, ohne sie in den Hintergrund zu drängen. Sie schrieb das rasante "silver and gold", bei dem Banjo und Gitarre hervorragend zusammenspielen und Eriksson komponierte das rhythmisch melodiöse "take me home". Ein weiterer Höhepunkt ist Reuters mitreißendes "if I miss you" mit tollem Zusammenspiel von Mandoline und Banjo. Nicht zuletzt möchte ich Blombergs "stay the same" erwähnen, das mit poppigem Sound hervorsticht.
Das Debüt der Schweden ist ein bemerkenswertes Bluegrass Album mit musikalischen und gesanglichen Höhepunkten. Leider sind die Songs etwas kurz, für meinen Geschmack könnten die musikalischen Themen mit mehr Solis weiter ausgearbeitet werden.
www.downtownramblers.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Preston Grey "First and Vine"
Label: FTG Records; 2008
Preston Grey ist eine dreiköpfige Rock Band aus Dallas, Texas, mit Songwriter David McGarry (Gesang, Gitarre), Gary Rivers (Bass, Gesang) und JD Sanders (Drums, Gesang). Für ihr zweites Album "First and Vine" haben die drei 14 neue Songs aufgenommen.
Es beginnt mit "Caravan Inn", starken Gitarrenriffs, pulsierendem Bass und rhythmisch leidenschaftlichen Gesang. Darauf folgt Hardrock im schleppendem bis rasantem Rhythmus ohne Höhepunkte bis zum symphonischen Rock von "Travel Plans", bei dem der gefühlvolle Gesang und die melodiös rockige Begleitung hervorstechen. Auch die schöne Rockballade "Telephone Whine" hebt sich vom sonst etwas eintönigem Mainstream Rock ab. Überhaupt gefallen mir die stilleren Songs besser, wie zum Beispiel das halbakustische "Vacationing".
Preston Grey machen Rockmusik wie wir sie von den 80er und 90 er Jahren her kennen. Solide musikalische und gesangliche Leistungen können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es hier an neuen Ideen fehlt.
www.prestongrey.com
Adolf 'gorhand' Goriup


Martina Gemmar "Liederliche Absichten"
Label: Eigenverlag; 2005
Martina Gemmar "Gehn se rein in den Verein"
Label: Eigenverlag; 2008
Die Südpfälzerin Martina Gemmar ist Liedermacherin, Autorin, diplomierte Pädagogin und Musiklehrerin. Auf ihrem Debütalbum "Liederliche Absichten" hat die Pianistin gemeinsam mit Gitarrist Christoph Stadtler, Bassist Boris Friedel und Perkussionist Daniel Fleischmann acht Eigenkompositionen und zwei eingedeutschte Coverversionen eingespielt.
Mit sanfter Stimme singt Gemmar melodiöse Lieder mit hochdeutschen Texten (Sonntagmorgen), aber auch in der pfälzischen Mundart (Hajo). Stadtler überzeugt mit groovigem Gitarrensound und Gemmar mit jazzigem Gesang bei "Echt", einem Song über Beziehungsprobleme; dazu gibt's den mitreißenden Pace von Bass und Schlagzeug. "Schnee im April" ist ein langsamer Blues mit Slide Gitarre und gefühlvollem Gesang. Dann singt Gemmar "Lady Grünärmel", ihre deutsche Version des englischen Volkslieds Greensleeves, und den Paul Simon Song Still crazy, hier "Manchmal weiß ich nicht wohin". Mit der wunderschönen melancholischen Piano Ballade "Ich bleib noch'n bisschen" verabschiedet sich Gemmar.
Aktuell sind zwei neue CDs in Vorbereitung, als "Lückenbüßer" wurde eine Maxi Single mit dem satirischen Kabarett Chanson "Gehn se rein in den Verein" veröffentlicht. Martina Gemmar schreibt tolle Lieder mit klugen Texten und ihr Debütalbum hat mir sehr gut gefallen; es ist abwechslungsreich und bietet musikalisch ausgezeichnet interpretierte Songs.
www.martina-gemmar.de
Adolf 'gorhand' Goriup


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© The Mollis - Editors of FolkWorld; Published 07/2010

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