FolkWorld Ausgabe 37 11/2008; Live-Bericht/Fotoreport von Dorthe Lübbert & Tom Kamphans
creole – Weltmusik aus Deutschland ist ein bundesweiter Wettbewerb für Musikprojekte und Bands, die sich mit regionalen und lokalen Musikformen aus der ganzen Welt auseinander setzen. Die Preisträger der acht creole–Landesentscheide qualifizieren sich für den Bundeswettbewerb im September 2009 in Berlin. Am 7. September 2008 wurden in Dortmund nach vier Wettbewerbstagen, bei denen 21 nominierte Bands miteinander konkurrierten, die zwei gleichwertigen Preise der creole NRW verliehen. |
Nordrhein-Westfalen - Weltmusikdiaspora? Ganz falsch. Immerhin 80 Bands aus dem bevölkerungsstärksten Bundesland beteiligten sich an der Vorausscheidung zur creole NRW 2008.
In der Urlaubs-Atmosphäre der Strandbar Solendo im Dortmunder Hafen fand vom 4.-7. September der zweite Wettbewerb "Creole NRW" statt. Ziel der Veranstalter ist, die Weltmusikszene in Deutschland zu fördern und zu vernetzen. Dazu werden alle zwei Jahre acht Regionalwettbewerbe ausgeschrieben. Aus den eingehenden Bewerbungen werden Bands zu den regionalen Wettbewerbskonzerten eingeladen, die Gewinner dieser Wettbewerbe wiederum nehmen am abschließendem Bundeswettbewerb teil.
Die Jury um Burkhard Hennen, Begründer des legendären Jazz-Festivals in Moers, traf die Vorauswahl aus den 80 Bands und lud 21 Bands nach Dortmund ein. Quer um den Globus reichte das Programm mit einer inspirierenden Mischung aus Jazz, Avantgarde, Folklore und Worldmusik und Undefinierbarem: von La Papa Verde mit rockigem Latin-Sound, L'Accord Acoustiq aus Ghana, Togo und Deutschland; Klaus dem Geiger aus Köln, Musik aus Osteuropa von Kapelsky oder Doyna, Maqam-Musik aus Irak von Lagash bis hin zu russisch orientiertem Elektro-Folk von Taiga8.
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Abschlusswettbewerb:
24.-27.09.2009
in Huxleys Neue Welt, Berlin.
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Von der Jury als Siegerband ausgezeichnet wurde zum einen das Quartett East Affair aus Köln, das osteuropäische Musik mit Einflüssen aus Indien und Afrika und Jazzelementen verbindet, sowie das aus Chanyuan Zhao (Guzheng, Gesang) und Benjamin Leuschner (Percussion) bestehende Duo Seidenstrasse, das traditionelle chinesische Musik in alten und neuen Kompositionen präsentiert. "Eine ausdrucksstarke Symbiose zwischen chinesischer Kunstmusik und klassisch abendländischen Perkussionsklängen, die eine neue weltmusikalische Richtung setzt", hob die Jury die Leistung von Seidenstrasse hervor.
Darüber hinaus empfiehlt die Jury, das Duo Furiosef zu fördern. Dieser Meinung kann man sich durchaus anschließen, ein Auftritt von Markus Türk und Manfred Heinen mit ihren verjazzten Volks- und Kinderliedern und Verhohnepiepelungen der Schlagerszene ist immer wieder sehens- und hörenswert.
Da die Auftritte einer Band bei den Wettbewerbskonzerten - oft leider, manchmal zum Glück - auf 20 Minuten beschränkt sind, bieten die Creole-Konzerte eine gute Gelegenheit, die lokale Weltmusikszene im Schnelldurchgang besser kennenzulernen. Unbedingt empfehlenswert!
Photo Credits:
(1) creole logo
(by creole);
(2) Doyna,
(3) Lagash,
(4) L'Accord Acoustiq,
(5) Kapelsky,
(6) La Papa Verde,
(7) Los Chupacabras,
(8) Taiga8,
(9) Samson Kidane,
(10) Furiosef,
(11)-(12) Seidenstrasse
(by Tom Kamphans).
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© The Mollis - Editors of FolkWorld; Published 11/2008
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