FolkWorld Ausgabe 35 02/2008; Artikel aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Israelische Kultur
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Zur Einstimmung auf den Länderschwerpunkt Israel beim TFF.Rudolstadt 2008: Israels Kultur ist untrennbar verbunden mit der Jüdischen Kultur. Der am 1948 gegründete Staat Israel ist aufgrund seiner jüdischen Bevölkerungsmehrheit wesentlich von diesen deutlich älteren kulturellen Traditionen geprägt. Eine große Rolle spielt die Musik.
Israels Kultur ist untrennbar verbunden mit der Jüdischen Kultur. Der am 14. Mai 1948 gegründete Staat Israel ist aufgrund seiner jüdischen Bevölkerungsmehrheit wesentlich von diesen deutlich älteren kulturellen Traditionen geprägt. Der folgende Artikel beschäftigt sich trotz der engen Verbindung nur mit kulturellen Aspekten des modernen Staates Israel.
Die heutige Bevölkerung Israels stammt aus mehr als 100 Ländern auf 5 Kontinenten. Dadurch ist die israelische Gesellschaft reich an kultureller Vielfalt und künstlerischer Kreativität.
Israel (מדינת ישראל Medinat Jisra'el, arabisch دولة إسرائيل, DMG Daulat Isrā'īl) ist ein Staat in Asien (Naher Osten), der an Syrien, den Libanon, Ägypten, Jordanien sowie an die Palästinensischen Autonomiegebiete grenzt.
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Eine große Rolle spielt die Musik. Das Philharmonische Orchester Israels tritt im ganzen Land auf und reist auch oft für Konzertreisen ins Ausland. Das Jerusalemer Symphonieorchester, das Orchester des Israelischen Rundfunks und andere Ensembles gehen ebenfalls auf Konzertreisen. Fast jede Gemeinde hat ein Kammerorchester oder -ensemble. Viele Musiker kamen erst in den letzten Jahren aus den Staaten der früheren Sowjetunion.
Von großer Bedeutung ist der Volkstanz, der vom kulturellen Erbe vieler Immigrantengruppen profitiert. Israel hat mehrere professionelle Ballett- und Modern-Dance-Kompanien. Für das Theater besteht großes Interesse; das Repertoire umfasst die ganze Bandbreite des klassischen und zeitgenössischen Dramas in Übersetzungen, außerdem Stücke einheimischer Autoren. Ha-Bimah, eine der drei wichtigsten Theaterkompanien, wurde 1917 in Moskau gegründet und befindet sich seit 1931 in Tel Aviv.
In Israel sind viele Künstler ansässig; aktive Künstlerkolonien bestehen in Safed, Jaffa und En Hod. Israelische Maler und Bildhauer stellen ihre Werke weltweit aus und verkaufen sie auf dem internationalen Markt.
Bemerkenswert vielfältig ist Israels Museumslandschaft. Haifa, Tel Aviv und Jerusalem haben bekannte Kunstmuseen, in vielen Städten und Kibbuzim besteht eine Vielzahl kleinerer Museen, die sich einer großen Bandbreite von Themen widmen, beispielsweise das Ghetto Fighters' House im Kibbuz Lochamej haGeta'ot. Zu den bekanntesten Museen zählen das Israel Museum in Jerusalem, das die Schriftrollen aus Qumran am Toten Meer sowie eine umfangreiche Sammlung jüdischer religiöser Kunst und Volkskunst beherbergt, das Holocaust-Museum Yad Vashem in Jerusalem und das Diasporamuseum auf dem Campus der Universität Tel Aviv.
Sehr vielfältig ist Israels Zeitungsmarkt. Israelis gelten als interessierte Zeitungsleser; insgesamt wird eine durchschnittliche Auflage von 600.000 Stück erreicht. Die wichtigsten Tageszeitungen erscheinen in Hebräisch, allerdings sind auch Zeitungen in vielen anderen Sprachen, unter anderem Arabisch, Englisch, Polnisch, Französisch, Jiddisch, Russisch, Ungarisch und Deutsch erhältlich.
Literatur |
Bildhauerei |
siehe: israelische Literatur |
Insbesondere in Israels Künstlerkolonien sind viele Bildhauer ansässig.
Bekannte Künstler sind
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Die israelische Musik ist sehr vielseitig; sie kombiniert Elemente westlicher und östlicher Musik. Erkennbar sind eine Tendenz zum Vermischen verschiedener Stile, Einflüsse aus der Diaspora und von neueren Musikstilen wie chassidischen Liedern, asiatischer und arabischer Popmusik, Hip Hop oder Heavy Metal.
Israelische Volksmusik wird auf Hebräisch häufig mit Shirei eretz Yisra'el ha-yafe (שירי ארץ ישראל היפה – "Lieder des schönen Landes Israel") bezeichnet. Volkslieder werden hauptsächlich öffentlich oder bei gesellschaftlichen Gelegenheiten gesungen. Bei einigen handelt es sich um Kinderlieder, andere kombinieren europäische Volksweisen mit hebräischen Texten. Wieder andere stammen von Militärmusik ab oder wurden von Dichtern wie Naomi Shemer and Chaim Nachman Bialik geschrieben. Diese Lieder beziehen sich oft auf zionistische Vorstellungen und handeln von dem Aufbau des neuen israelischen Staates. Tempo und Inhalt variieren recht stark. Einige Lieder spiegeln linke oder rechte politische Einstellungen, andere sind z.B. Liebeslieder oder Wiegenlieder. Teilweise kommt auch der Sozialismus als Thema vor, was sich auf Erfahrungen vieler Juden in der Diaspora zurückführen lässt. Patriotische Lieder sind ebenfalls verbreitet; sie wurden meist während der Kriege, in die Israel involviert war, verfasst.
Bekannte Sänger:
Israel ist bekannt für seine klassischen Orchester. Besonders das Israeli Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Zubin Mehta hat weltweite Berühmtheit erlangt. Da Israel für Christen als Heiliges Land gilt, findet man hier außerdem viele alte Kirchen und Kirchenmusik aller Arten einschließlich ligathorica und Gregorianischen Gesängen.
Bekannte Künstler:
Israelische Rockmusik ist weicher und ruhiger als amerikanischer oder britischer Rock und tendiert eher zur zurückhaltenden Vokalmusik als zu Bass- und Gitarrenvirtuosen.
Bekannte Bands: |
"Soft Rock"-Musiker: |
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Seit den 80er Jahren hat Israel eine aktive Underground-Szene von alternativen Künstlern, die Death Metal, Doom Metal, Punk und Gothic Rock spielen. Am bekanntesten sind die Bands Salem und Orphaned Land; beide kombinieren Metal- und orientalische Elemente mit harten Gitarrenriffs und Texten, die sich auf israelische Themen Holocaust und den Israelisch-palästinensischen Konflikt konzentrieren. Die Überblendung von orientalischer jüdischer Musik und Doom Metal wird Oriental Metal genannt.
Bands:
Die mediterrane Musik, auf Hebräisch "Misrachit" מיזרחית ("Oriental") genannt, ist ein orientalischer Musikstil, der vor allem bei den orientalischen Juden (Mizrahim) beliebt ist, die aus arabischen Ländern nach Israel kamen. Dieser Stil ist von einer modernisierten Adaption arabischer Musik und vom San-Remo-Stil gekennzeichnet, der traditionelle Instrumente wie die Oud verwendet, aber gleichzeitig auch Violinen und elektronische Musikinstrumente einsetzt. Vor allem der Gesang dieser Stilrichtung ist bekannt (Silsulim).
Vertreter:
Bis in die 80er Jahre war diese Musik ein Underground-Stil und von der dominanten europa-orientierten Elite (Aschkenasim) nicht akzeptiert. Der große Durchbruch gelang Zohar Argov. Danach wurde die Musik populär.
Subliminal & the Shadow (Kobi Shimoni und Yossi Eliasi), die bekanntesten israelischen Hip-Hop-Künstler, vertreten nationalistische und rechte Ideen. Sie blieben populär, obwohl sie von vielen abgelehnt werden. Weitere Vertreter dieser Musik sind der israelische Araber NWR und politisch links einzuordnende Künstler wie Hadag Nahash und Muki.
Zur Zeit ist Israel eines der wichtigsten Länder der sog. Goa-Scene. Diese Stilrichtung der elektronischen Musik ist in Israel so populär, das sich mitunter Psytrancemusik in den Radio-Charts wiederfindet. Die in Israel produzierte Psytrancemusik ist so charakteristisch, dass oft auch von "Isratrance" gesprochen wird.
International bekannte Künstler (Auswahl):
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Dramenautoren |
Schauspieler |
Kabarettisten, Satiriker |
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Das frühe israelische Bibliothekswesen entstand durch die 1892 gegründete Jüdische National- und Universitätsbibliothek (JNUL), die auch bis in die 1930er Jahre die einzige Ausbildungseinrichtung für Bibliothekare war. Erst danach bildeten sich weitere Bibliotheksschulen, doch JNUL konnte ihre Position als eine der ersten Ausbildungseinrichtungen für Bibliothekare durch andere Vorgehensweisen insbesondere in der Sacherschließung behaupten. Die vorherrschende Mehrsprachigkeit durch Einwanderung von Juden aus Europa und der ganzen Welt resultierte in zwei Amtssprachen: Hebräisch und Arabisch. Hebräisch als neu oder wiedereingeführte Landessprache für alle in Israel lebenden Juden und Arabisch für die Palästinenser. Dazu kommt noch Englisch als Sprache der ehemaligen Kolonisatoren, der Briten, und nach dem
Literatur
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Das Bibliothekswesen in Israel entwickelte sich verstärkt unter Einwanderung deutscher Buchexperten nach 1933. Der erste Direktor der Jüdischen National- und Universitätsbibliothek war Hugo Shmuel Bergmann, der ehemals an der deutschsprachigen Karlsuniversität in Prag tätig war. Bergmann baute die Sammlungen dementsprechend auf und beauftragte für die einzelnen Bereiche Spezialisten. Für die Hebraica-Sammlung konnte er den jungen Gershom Scholem gewinnen. Auch der zweite Direktor war ein Deutscher, Gotthold Weil, der seine Stellung in der Preußischen Staatsbibliothek in Berlin verlor. Ab 1949 übernahm die Position der ebenfalls aus Deutschland stammende Curt Wormann. Er prägte das israelische Bibliothekssystem nachhaltig, wurde aber dafür kritisiert, dass es zu unflexibel auf die Bedürfnisse der Neueinwanderer und die Anforderungen der Masseneinwanderungen nach der Staatsgründung reagierte. Dabei sollte jedoch zwischen den einzelnen Bibliotheken und ihrem Zweck unterschieden werden. Für die für die Öffentlichkeit gedachten Stadtbibliotheken Tel Avivs mag das zutreffend sein, die National- und Universitätsbibliothek musste jedoch an den internationalen wissenschaftlichen Standard anschließen. Einer der profiliertesten Bibliothekare der JNUL von 1940- 1964 war Felix Weltsch, enger Freund Wormanns, Bergmanns und Kafkas aus Prager Zeiten. Er war tätig im Katalog, beriet die JNUL bei Ankäufen, im Dezimalsystem und in der Ausbildung von Bibliothekaren. Ein Pflichtexemplargesetz bestand seit 1953, welches im Jahre 2001 erneuert wurde. Die alte Regelung bezog sich lediglich auf Bücher, Zeitschriften und Zeitungen; nun aber auch auf CDs, Videos, Audiokassetten usw. Netzressourcen sind weiterhin ausgeschlossen. Das Pflichtexemplargesetz legt die Abgabe an insgesamt fünf Institutionen fest. Diese sind die State of Israel Archives, die Library of the Knesset, die Ministry of Education und die Jewish National and University Library (JNUL), die zwei Exemplare erhält. Das Israeli Center for Libraries (ICL) gibt jährlich einen Katalog registrierter Periodika auf CD-ROM und als Online-Version heraus. Bislang sind um die 4800 ISSN in Israel vergeben worden. Der israelische Staat verfügt über ein dichtes Netz von Bibliotheken in Großstädten sowie auf dem Land, die alle durch das Internet miteinander verbunden sind.
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© The Mollis - Editors of FolkWorld; Published 02/2008
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