Ausgabe 27 02/2004
FolkWorld CD-Besprechungen
Marcos Teira "Punta de cabío"
Label: Xingra;
Galicia 2002 9 Tracks, Time 43:52 min
Der galizische Gitarrist Marcos Teira beweist mit seinem Solo-Debüt, dass auch
der nordwestliche Zipfel Spaniens, trotz seines kulturellen Eigenbrödlerstatuses
noch ein ganzes Stück Spanien ist. Teiras Album heißt "Punta de cabío" und ist
zunächst ein Flamenco-Album. Er fügt seinen romantischen Melodien gelegentlich
jazzige Momente hinzu, experimentiert mit Klarinette und Vibrafon. "Punta de
Cabìo" ist kurzweilig und unterhaltsam, wenn auch nicht unbedingt überragend.
Fünfundvierzig Minuten Leichtigkeit.
Kontakt zum Label: info@xingra.com
Karsten Rube
Pìvari Trio "Passa ripassa" (Canta e balli
del Frigano)
Label: Edizioni
Musicali Folkclub Ethnosuoni; Italien, 2003, 17 Tracks; Time 56:57 min
In vielen ländlichen Gegenden der Welt hielten und halten sich die Bewohner
mit Liedern und Tänzen bei Laune. Meist untermalen die Lieder Feste, Rituale,
Gebräuche und begleiten die Menschen bei der täglichen Arbeit. Sie weben ihre
Wünsche und Hoffnungen genauso bereitwillig in die Rhythmen eines Liedes, wie
sie sie in Gebete legen. Die Melodien sind die reichen kulturellen Schätze einer
Region. Sie entziehen sich jeder Form von Kommerz und Kopistentum. In ihrer
Authentizität entfalten sie nur vor Ort ihren wahren Zauber. Diese Schätze zu
heben ist immer ein Risiko, denn eine radikale Vermarktung kann zwar Erfolg
haben, wie man bei der Inflation des kubanischen Son bemerkt. Ob das der Musik
und ihren Machern immer zuträglich ist, steht auf einem anderen Blatt. Die musikalischen
Schätze einer Region zu bergen, um sie zu bewahren jedoch, halte ich für ein
edles Werk und so kann man das Pìvari Trio aus der italienischen Region Frignano
nur beglückwünschen, denn ihre Debüt-CD "Passa ripassa" ist ein gelungenes Heimatmuseum.
Mit vielen originalen Tondokumenten gespickt, die im Laufe ihrer Recherchen
von den Einwohnern bereitgestellt wurden, spiegelt das Album einiges von dem
wieder, was die Menschen auf der Apenninenhalbinsel im Laufe der letzten beiden
Jahrhunderte bewegte. Da ist die etwas düstere Geschichte, von der Braut, die
ihren Vater ermordet und mit ihrem Liebsten davonrennt. Ein Lied, das erzählt,
wie Liebesbindungen Familienbindungen zerstören können. Ein anderes Lied erklärt
eine Tradition, bei der die Leute des Dorfes Riolunato am Abend des 30. April
losziehen, um vor jedem Haus laut "Il maggio" zu rufen, "Der Mai". Es ist eine
Art Wunsch für ein schönes neues Jahr, das für sie mit dem Frühling beginnt
und trägt die Folgen, dass die Rufenden von den anderen Bewohnern beköstigt
werden. Das Ritual endet am Morgen des 1. Mai. Des weiteren finden sich Balladen,
aber auch Tänze auf der CD "Passa ripassa" die sehr gefühlvoll eingespielt wurden.
Dabei zeigen sich die drei italienischen Musiker auch instrumental sehr bewandert.
Dudelsack, Flöte, Okarina, Diatonisches Akkordeon, Diatonisches Organetto, Nickelharpa,
Mandocello, Drehleier und ein Cello, das häufig wie ein schwerer, tiefer Teppich
unter den Melodien liegt. Die Instrumente, auf denen sie spielen, wurden von
Leuten aus der Region hergestellt. Das Booklet weist auf die Hersteller hin,
was eine Geste des Dankes und der Beteiligung am Gelingen des Projektes ist.
"Passa ripassa" ist eine wohltuende Regionaldokumation, der angenehmerweise
jegliche marktschreierischen Momente fehlen.
Kontakt zum Label: info@folkclubethnosuoni.com
Karsten Rube
Gaisaber "Electroch'òc"
Label: Bagarre Records, Italien 2002 10 Tracks;
Time 49:55 min
Als im Mittelalter die Troubadoure durch die Lande zogen und völlig unplugged
Burgwände belästigten, wie heute Grafittikünstler, galt ihr Interesse nur einem
hehren Ziel: dem Betören des weibliche Geschlechts. Besonders im alten Okzitanien,
vom Norden Spaniens über Südfrankreich, dem Langued'Oc bis in den Westen Italiens
hinein, schritten sie auf tränengetränkten Wegen und auf den Resten gebrochener
Herzen. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Nur das heute die jungen
Damen den herumreisenden Troubadouren in Scharen in die Konzertsäle folgen,
ihnen ihre Herzen vor die Füße werfen und ihre Teddybären. Die heutigen Troubadoure
laden ihr Volk darauf hin herzlich zum gemeinsamen Kreischen ein. Manch junge
Maid sucht mit einem unverhohlen gezeigten Gefühl der Blümeranz schleunigst
die Ohnmacht auf. Ganz unplugged ist das heute allerdings nicht mehr, doch die
alten Methoden der Troubadoure waren ziemlich erfolgreich. Warum nicht auf Bewährtes
zurückgreifen und Erfolge kopieren? Gaisaber stammen aus dem Westen Italiens
und somit aus dem ursprünglichen Okzitanien. Mit Instrumenten, die bereits im
Mittelalter modern waren, Drehleier, Organetto, Mandoline begannen sie. Sie
belebten die nahezu ausgestorbene okzitanische Sprache wieder. Damit lassen
sich nur heute kaum noch junge Maids beeindrucken. Gaisaber jedoch wollten das
volle Programm, mit verkoksten Diskotheken statt Folkbühnen, kreischenden Teenies
statt kennerhaft mitwippenden Folkfreundinnen. Sie setzten das ganze mittelalterliche
Instrumentarium unter Strom und ihre Musik gleich dazu. Passender konnte der
Titel "Electroch'òc" nicht gewählt werden. Tatsächlich hämmert zur folkigen
Drehleier ein schwerer elektronischer Drumcomputer und die elegante alte okzitanische
Sprache wirkt wie eine okkulte Geheimbotschaft unter Logenmitgliedern, die längst
den Umgang mit dem Computer gelernt haben. Nach dieser Musik würden heutige
Burgbräute Pogo tanzen. Es gibt wenige Begriffe, die sich für "Electroch'òc
finden lassen, aber einer, der völlig ausgewrungen aus jedem Mundwinkel heraushängt,
trifft es. "Elecroch'òc" ist cool.
Band/Musiker-Homepage: www.gaisaber.it,
Kontakt: info@gaisaber.it
Karsten Rube
La Sonera Calaveras "Numero Uno!"
Label: Greentrax Recordings Ltd (CDTRAX G27009),
Schottland, 2003, 11 Tracks; Time 45:48min
Im kubanischen Son findet sich eine angenehme und unaufdringliche Musik. Doch
seit Wim Wenders' Film "Buena Vista Social Club" ist nichts mehr wie es war.
Was anfänglich leicht und mühelos das Herz erwärmte und selbst Tanzverweigerer
zu sanften Schaukeleien verführte, uferte zu einer kleinen Revolution aus, die
den Anschein erweckt, als schlage die letzte kommunistische Insel zurück und
versuche mit einigem Erfolg nicht nur mit Zigarren, sondern auch mit Musik den
Kapitalismus zu unterwandern. Soviel weltweit ausgestreute Unaufdringlichkeit
geht einem irgendwann auf die Nerven. Dabei liegt das nicht an den Kubanern
selbst. Nein, es sind wieder einmal die Trendsurfer, die einem den ganzen Spaß
verderben. Als vor wenigen Jahren das Son-Urgestein Compay Segundo mit Musikern
der Social Clubs in Europa unterwegs war, landete er aus nicht nachvollziehbaren
Gründen in der Fernsehsendung "Melodien für Millionen". Der leider sehr bekannte
Moderator der Sendung, die normalerweise eine Betriebsfeier des Schlagertums
ist, bezeichnete Compay Segundo als einen engen, persönlichen Freund. Compay
Segundo schien nicht so recht zu wissen, wo er sich befand, was ich nicht auf
sein hohes Alter zurückführen wollte. Jetzt hat die kubanische Revolution also
Schottland erreicht. Eine Gruppe aus ziemlich schottisch wirkenden Menschen
und einer farbigen Dame, die in verschiedenen musikalischen Stilen Zuhause sind
- Jazz, Folk und Latino werden angeführt - fanden sich in Glasgow unter dem
Namen "La Sonera Calaveras" zusammen, um ihre kubanischen Wurzeln freizulegen.
Dabei kam in der Tat ein Son-Album heraus, ein ziemlich gewöhnliches. Beim ersten
Anhören der CD "Numero Uno" hatte ich schnell vergessen, dass ich zuhören wollte.
Aber auch nach mehreren Versuchen, blieb am Ende nur ein Schulterzucken. Es
rief keine wackelnden Füße hervor, keine Melodien, die hängen blieben. Das Album
berührt nicht und klingt eher nachgespielt, als empfunden. Es ist eine CD, die
in einer Tapas-Bar, dem Geschnatter und Gemurmel eine rhythmische Klangfarbe
hinzufügt. Überraschenderweise mischt selbst Donald Shaw bei dem Projekt mit.
Normalerweise festes Bestandteil der schottischen Band Capercaillie, spielt
er hier als Gast Akkordeon und fungiert als einer von drei Produzenten. Angesicht
dieses Son-Befalls der schottischen Highlands bleibt eine Frage offen. Wann
erreicht der Son die alpenländische Volksmusik? Oder habe ich da bereits was
verpasst?
Band/Musiker-Homepage: www.LaSonera.com,
Kontakt: lasonera@lineone.net
Karsten Rube
Thomas Felder "Flitterlampio"
Label: Music&Wort (LC 08844); Deutschland;
2002; 12 Tracks; Time 51:45 min
Wie bemerkte Stefan Hiss einst trocken: "Deutsches Brauchtum lässt kaum hoffen
und wer singt ist meist besoffen..." Gerade im Dialektgesang glaubt man selten
daran, sich großem und wichtigem Liedgut ausgesetzt zu sehen. Zu tief sitzen
die schmerzenden Botschaften á la Kreuzberger Nächte, Plattdeutscher Heimatliederabende
und kölschem Karnevalsmilitarismus. Wie verhält es sich, wenn man es mit den
Liedern von Thomas Felder versucht? Thomas Felder ist Schwabe und zieht mit
aufklärerischen Liedern durch die Lande, um auf alle Dreckecken in Politik und
Gesellschaft, Beziehung und Kirche aufmerksam zu machen. Eine Art schwäbelnder
Georg Danzer. Als Nichtschwabe sollte man zumindest etwas Geduld aufbringen,
wenn man sich seine CD "Flitterlampio" anhören will. Hinter seinen zum Teil
in Mundart vorgetragenen Liedern, tarnt sich Felder als schlechtes Gewissen,
das man angesichts der vielen, vielen Dinge, die in der Gesellschaft schief
laufen, haben sollte. Der Zeigefinger des Pfarrerssohns weist dabei deutlich
auf den Zuhörer. "Wenn eine Gesellschaft krank ist, dann sind auch alle seine
Mitglieder krank, uns eingeschlossen" so lautet die Botschaft, die man aus seinen
Liedern herauszuhören wagt. So konkret will er selbst aber doch nicht werden
und vereinfacht sein Ansinnen auf das Niveau von "Reinigt die Rathäuser", was
genau der verklemmten Kehrwochenmentalität entspricht, die Subversives vermissen
lässt. Ganz Pazifist äußert er sich kritisch zum "lieben, großen Bruader Amerika",
doch radikalere Töne, die Schuldzuweisungen beinhalten könnten, behält er für
sich oder tarnt sie mit "augenzwinkernder Ironie". Schließlich sind wir ja allesamt
irgendwie Sünder, gell. So wirkt "Flitterlampio" wie der Soundtrack eines Gemeindediakons
zur Fastenzeit. Betulich, belehrend und gelegentlich vor Ergriffenheit über
das eigene Engagement oberhalb seiner stimmlichen Möglichkeit, inhaliert er
selbst ausgedampften Weihrauch. Bleibt Stefan Hiss' Aussage in variierter Form:
"Deutsches Brauchtum dichtet Lieder, leider bleiben diese bieder."
Band/Musiker-Homepage: www.thomas-felder.de/,
Kontakt: info@thomas-felder.de
Karsten Rube
Bernardo Sandoval "Buenos Dias"
Label: BMG/Pläne-Verlag,
(LC 00972), Frankreich, 2003, 13 Tracks; Time 50:50 min
Bernardo Sandoval ist ein Flamencomusiker, der sich dem üblichen Flamencoverständnis,
welchem sich Tourist und Purist gleichermaßen verpflichtet fühlt, gekonnt entzieht.
Das liegt vielleicht an der Distanz, die er sich rein geografisch dem andalusischen
Mutterland des Flamencos gegenüber auferlegt. Bernardo Sandoval lebt seinen
Hang zum Flamenco in Toulouse aus, hat sich also in Frankreich niedergelassen,
genauso wie es die Gipsy Kings taten, jene anderen Flamencomusiker also, die
versuchen, den strengen Blicken der Brauchtumskontrolleure in der Heimat zu
entkommen, die Variationen des Flamenco mit Blasphemie gleichsetzen. Das jedoch
ist der einzige Vergleich, der sich angesichts des Unterschiedes zwischen den
Exil-Flamencomusikern aufdrängt. Während die Kings reine Kastagnetten-Popper
sind, kann man Sandoval eher als Bluesmusiker bezeichnen. Er selbst behauptet
das, wenn er sagt: "Flamenco ist Blues und Liebe ist Leiden". Doch was ist jetzt
so anders am Flamenco von Sandoval? Emotion und Leidenschaft gehören doch zum
Flamenco dazu, ob er nun in Spanien oder in Frankreich gespielt wird. Sandoval
lässt die Gitarre, das Hauptinstrument des Flamenco, in die zweite Reihe treten.
Er degradiert es nahezu und auch der jammernde Gesang fehlt vollständig. Stattdessen
singt Sandoval mit einer leisen, warmen und beruhigend brüchig klingenden Stimme
seine Lieder, in denen die Sehnsucht schwebt, wie ein vom Wind getragenes Tuch.
Das häufig ins nervende umschlagende Temperament des Flamenco besänftigt Sandoval.
Viel versöhnlicher klingt seine Musik, ohne aggressiven Anflug. Er schnürt das
"spanische Paket Flamenco" auf und findet darin seine Ursprünge wieder: arabische
Klänge, afrikanisches und sephardisches und die Musik der Roma. Diesen Wurzeln
fügt er Stilelemente aus der Karibik hinzu, Tangorhythmen und dezent jazziges.
Das überraschendste an seiner CD "Buenos Dias" ist jedoch der Einsatz des Nationalen
Kammerorchesters Toulouse mit kompletten Streichersatz. Einem ganz exquisiten
übrigens. Den Grundsätzen der Andalusischen Flamenco-Puristen widerspricht das
vehement. Das ist ja Kunst! Nebenbei sollte man die Poesie in den Texten Sandovals
nicht außer Acht lassen. Dem Pläne-Verlag, der die CD in Deutschland vertreibt,
sei dabei ein besonderes Lob ausgesprochen. Horst Rieck hat die Texte übersetzt
und dabei ein wunderbares Gespür bewiesen, Sandovals Lyrik gerecht zu werden.
Jemanden, dem Flamenco bisher egal war oder zu anstrengend, kann Bernardo Sandovals
CD "Buenos Dias" eine enorme Horizonterweiterung bedeuten.
Kontakt zum Label: info@plaene-records.de
Karsten Rube
Sandy Wolfrum "Feelsaitig wie das Leben
Deutschland"
Label: Intration (LC 03431); 2003; 14 Tracks;
Time 48:22 min
Angesichts des peinlichen Hick-Hacks um die Einstellung der SWR- Liederbestenliste
wird eines ganz deutlich: Programmgestalter und Medienvertreter können das am
allerwenigsten, was sie von ihren Zuhörern fordern: Zuhören! Das die Liederszene
als unlukrativ gilt, ist logisch. Kommerzielle Gewinne lassen sich damit nicht
einfahren. Verglichen mit einer anderen Art Deutsch zu singen - dem Schlager
- steht hier kantige Offenheit glitzerndem Schein gegenüber. Das man die Liederbestenliste
seitens der Medienverantwortung abschaffen will, liegt bestimmt nicht daran,
dass die Liedermacher allesamt schlecht wären. Sandy Wolfrum ist so ein Sänger,
der zeigt, wie hoch die Messlatte in der deutschen Liederszene liegen kann.
Auf seiner aktuellen CD "Feelsaitig wie das Leben" erzählt Wolfrum mit klaren
Worten kleine Geschichten aus seinem Erlebnisfeld. Von kleinen Kindern, die
allein zur Schule müssen, in ehrwürdig schreckliche Schulklötzer, die keine
Ehrfurcht sondern nur Furcht einflößen. Von einem Mann, dessen Ziegelei dichtmacht.
Unlukrativ, weil niemand mehr feste Steine braucht, sondern alles nur noch aus
Plaste und Fertigteilen hergestellt wird.( Drängen sich da nicht erneut Vergleiche
zum Wegbrechen der kulturellen Verantwortung in den öffentlich- rechtlichen
Medien auf?) Auch von der Liebe zu seinem Kind singt er in einem Geburtstagslied,
von einem oberfränkischen Vorortsuperstar und vom Schick, den militärisches
wieder besitzt. Deutliche Worte in denen er über den Werteverlust nachdenkt,
der in der modernen, schnellen Gegenwart immer deutlicher wird. Wolfrum mahnt
und zeigt auf wunde Punkte. Er verschont den Zuhörer jedoch mit Patentrezepten
und Allerweltslösungen, sondern lässt die Frage nach dem "Wie" laut nachklingen.
Bei all der Klarheit seiner Sprache mangelt es ihm jedoch an Poesie. Zum Ende
der CD muss er sich noch laut Luft machen und fetzt mit heftigem Rappergenuschel
seinen Hass gegen Sender wie MTV hinaus. Das klingt ganz witzig, ist jedoch
überflüssig. Er hat es wohl kaum nötig, einer Kultur, in dem Fall die der pupertätsorientierten,
kommerzhörigen Plattenindustrie, der er selbst nicht angehören mag, hinterherheulen.
Denn dann wäre der von ihm geprägte Ausspruch: "Meine Musik ist nicht massenkompatibel,
leider will ich keine andere machen" halbherzig.
Band/Musiker-Homepage: www.sandywolfrum.de,
Kontakt: bruno@tmt.de
Karsten Rube
Leilìa "Madama"
Label: Discmedi Blau (DM796 02); Galizien;
2003; 13 Tracks; Time 52:55min
Wenn es so etwas wie ein Sternbild der Pandereita gäbe, also rund und leuchtend,
wie ein Schellentambourin, dann wäre Leilía zweifelsohne der Fixstern. Seit
1991 zählen die fünf galizischen Damen zu den Vorreiterinnen dieser Gesangstechnik,
die ausschließlich Frauen vorbehalten ist. Über diese geschlechtliche Einseitigkeit
muss man sich nicht wundern, wenn man sich erklären lässt, dass der Gesang der
Pandereiteras auf die Zeit zurückgeht, in denen die Frauen der Dörfer im Fluss
die Wäsche wuschen und dabei den neuesten Dorfklatsch austauschten. Nicht selten
kamen dabei die eigenen Männer nur mäßig bei weg und da es vielen ähnlich erging,
genügte es eine Zeile vorzugeben, die von den anderen kopfnickend wiederholt
wurde. Das prägnante Begleitinstrument dafür ist das Schellentambourin - die
Pandereita. Mittlerweile haben sich Leilía von dieser rein traditionellen Stammform
weggewagt. Aus einstimmigen Gesängen - der Vorsängerin folgt der Chorus - und
der spärlichen Pandereitabegleitung wurde ein mehrstimmiger harmonischer Gesang,
der von allen Instrumenten begleitet wird, die in der galizischen Musik eine
Rolle spielen. Und da finden sich auf der CD "Madama" die ganzen Seilschaften
wieder, die sich in der Musikszene der kleinen Keltenenklave im Nordwesten Spaniens
seit Jahren gegenseitig unterstützen. Von Quim Farina, dem Berrogüetto-Geiger,
über dem Basken Kepa Junkera bis hin zu den Gaiteros des Lisboa. Musikalisch
wie textlich schlagen Leilía mit dem Album mehr als eine Brücke. Tradititionelle
Melodien variieren sie, lassen sie durch die Instrumentierung moderner klingen.
Daran ist noch nicht viel ungewöhnliches. Wesentlich mutiger ist ihr Umgang
mit den Texten. Denn hier sind es weitestgehend neue Texte, Alltagslyrik. Leilía
singen traditionelle Lieder für die Gegenwart. Was in etwa so ist, als würde
man zur Musik vom Heidenröslein den Tod des Liebsten auf der A1 beklagen. Sie
erzählen aus ihrem Leben, von gegenwärtigen Problemen zu traditionellen Melodien.
Damit folgen sie genau dem, was die Gesänge der Pandereiteras schon immer vorgaben,
Geschichten aus dem Umfeld der vortragenden Frauen. "Madama" ist mehr, als nur
ein weiteres Sternlein vom Himmel über Galizien. "Madama" ist ein besungenes
Zeugnis dafür, dass Tradition die Weitergabe des Feuers ist und nicht die Verehrung
der Asche.
Band/Musiker-Homepage: www.leilia.net,
Kontakt zum Label: discmedi@discmedi.com
Karsten Rube
Mìsia "Canto"
Label: Warner
Music; Portugal; 2003; 13 Tracks; Time 47:27 min
"Wenn der Fado eine Art zu fühlen ist und ein Geisteszustand, ist diese Aufnahme
zweifelsohne eine Fado-Platte, auch wenn es die Lieder nicht sind." So schätzt
Misia selbst ihre neueste CD "Canto" ein. "Canto" ist eine Huldigung der portugiesischen
Fado-Königin an das komplizierte Werk des Gitarristen Carlos Paredes. Die Stücke
entstanden als reine Gitarrenkompositionen. Misia ließ sie neu arrangieren,
ergänzte sie durch ein Streicherquintett. Das Ergebnis ist ein Album, das als
hervorragende Kammermusik durchgeht und im Weltmusikregal genauso gut aufgehoben
ist, wie in der Klassik. Die Poesie von Vasco Graca Moura und Sergio Gordinho
und der leidenschaftliche Gesang von Misia ergänzen die schwermütige Musik Paredes'
vortrefflich und lassen "Canto" zu einem sinnlichen Abenteuer werden. Nicht
die Interpretation des traditionellen Fado, sondern die Hinwendung zum Neuen
in der portugiesischen Musik ist das Anliegen der Sängerin und lässt sie auf
"Canto" reifer, kraftvoller und klarer klingen, als je zuvor. Dabei ist sie
sich selbst gar nicht so sicher, ob sie dem Werk Paredes gerecht wird, vor dem
sie sich verbeugt. Und als wolle sie das ausdrücken, singt sie in "Lamento das
rosas bravas": "...meine Liebe, meinen unvollkommene Liebe, die von weitem so
vollkommen ist...". Vollkommenheit und Madonnenstatus wurden ihr angehängt,
doch sieht man diese tränenerzitternde Bühnenpersönlichkeit außerhalb der kunstbetonten
konzertanten Präsenz, erblickt man eine lachende Frau in bunten Sachen, eine
Frau, die um zehn Jahre jünger wirkt, als ihr der Saudade verpflichtetes Sängerinnenimage
ausgibt. Damit verkörpert sie die portugiesische Lebensphilosophie. Die Philosophie
eines Volkes, mit einem weiten Herzen, dass sich seiner Melancholie nicht schämt,
aber dabei zu Leben nicht vergisst. Misias Lieder sind gesungene Herzschläge.
Band/Musiker-Homepage: www.misia-online.com
Karsten Rube
Zebda "Essence ordinaire"
Label: Barclay/PoliGram; Frankreich; 1998;
13 Tracks; Time 57:06 min
Frankreich symbolisiert (zusammen mit Deutschland) im Kopf und im Wortlaut eines
derzeit ziemlich bekannten Staatsoberhauptes das Alte Europa. Doch wenn man
die Musik der französischen Band Zebda hört, fällt es einem schwer sie als europäische
Musik einzustufen. Selbst erfahrene Plattenhändler sind sich nicht schlüssig.
In einem Laden stehen die CD's der Band im Weltmusikregal, in einem anderen
unter "Unterhaltung/Frankreich, im dritten wiederum unter HipHop. HipHop jedoch
geht schwerlich als typische europäische Erfindung durch. Einmal hörte ich einen
Musiker vermelden, HipHop empfände er als amerikanischer als Country. Zebda
stammt aus den Vororten von Paris und setzt sich aus jungen Männern zusammen,
deren Ursprünge irgendwo in den Magrebstaaten liegen. Weshalb sie wohl auch
auf dem Plattencover den französischen Hahn aus arabischen Buchstaben zusammengesetzt
haben. Ihr Bemühen auf den Coverfotos möglichst wie finstere Rapper auszusehen
scheitert. Sie erinnern mich eher an die Jungs von nebenan, mit denen man auch
mal ein Wort wechselt und die hin und wieder sogar den Müll rausbringen. Wer
sie mal live sehen konnte (Zebda - nicht die Jungs mit dem Müll) weiß wieviele
von den berüchtigten positiven Vibrations sie von der Bühne herunterschicken.
Stehen sie im HipHop-Regal am Ende falsch? Mit ihrer intelligenten Instrumentierung,
den arabischen Geigen, überhaupt mit den vielen arabischen Musikelementen, den
poppigen Reimgesängen stellt "Essence ordinaire" einen guten Mix frankophoner
Gegenwartskultur dar. Der Titel "Tombér la chemise" entwickelte sich zu einem
Hit der französischen Club- und Tanzszene und ihre Songs wecken Erinnerungen
an die fröhlich punkige Zeit von Les Negresses Vertes. Irgendwer muss ja den
freigewordenen Platz auch ausfüllen, nachdem Negresses ihr endgültiges Aus bekannt
gaben. Das arabo-frankophone Hip-Hop-Gemisch in die bushige Vorstellung eines
alten Europas hineinzudenken, weckt die Vision eines ziemlich gemischten Kontinents,
den ich in dieser Form nur begrüßen kann.
Karsten Rube
Värttinä "iki"
Label: Westpark
Music; 87094; 2003; Spielzeit: 46.25 min
Värttinä - das Flaggschiff der finnischen Folkszene - haben zu ihrem
20 jährigen Jubiläum in diesem Jahr das 10. Album veröffentlicht.
Wenn man sich die Band mal auf einem Konzert (oder zumindest auf einem Foto)
anschaut, glaubt man es eigentlich nicht, dass diese Band wirklich schon eine
so lange Geschichte hat...
Die aktuelle Besetzung der furiosen Finnen besteht aus drei starken Sängerinnen:
Mari Kaasinen, Susan Aho und Johanna Virtanen und sechs Instrumentalmusikern:
Antto Varilo (Gitarren, Saiteninstrumente), Janne Lappalainen (Bouzouki, Saxophon),
Lassi Logren (Geigen), Markku Lepistö (Accordeon), Hannu Rantanen (Kontrabass)
und Jaska Lukkarinen (Schlagzeug und Perkussion).
Värttinä haben ihren ganz eigenen Stil gefunden, starke Frauenstimmen
stehen im Vordergrund und die Jungs an den Instrumenten liefern mit ihren interessanten
Arrangierungen einen Teil zu dem kraftvollen Gesamteindruck. Die Lieder fangen
teilweise leise und ruhig mit nur einer Stimme an - meist kommen die anderen
aber bald mit faszinierenden Harmonien hinzu. Der Gesangsstil basiert auf finno-urgischen
Gesangstraditionen des Ostens von Finland.
Die meisten Värttinä Alben bieten sehr unterschiedliche Atmosphäre
und Ausstahlung. Iki ist sehr kraftvoll aber auch entspannt, hat einen poppigen
Touch und ist insgesamt ein sehr gelungenes Jubiläumsalbum...
Band/Musiker-Homepage: www.varttina.com,
Kontakt: pap@hoedown.com
Christian Moll
Kadril "pays"
Label: Alea/Wildboar;
WBM 21039; 2002; Spielzeit: 46.24 min
Kadril sind eine Institution der Belgischen bzw. genauer gesagt Flämischen
Folk-Rock Szene - sie sind die am längsten exestierende Band dieses Genres
(siehe auch Artikel in FolkWorld Nr. 21).
Seit einigen Jahren steht die junge Sängerin und Klarinettistin Eva De
Roovere als neuer Fokus den 8 Jungs der Band zur Seite. Die Jungs sind die Libbrecht
Brüder Peter (Geige, Gesang), Harlind (Dulcimer, Mandoline, Gesang) und
Erwin (akustische Gitarre, Irische Bouzouki und Gesang) sowie Hans Quaghebeur
(Drehleier, Akkordeon, Flöte), Bart De Cock (akustischer und elektrischer
Dudelsack, Nyckelharpa), Dick Verhegge (elektrische und akustische Gitarre,
Banjo), Koen Dewale (Bass) und Ron Reuman (Schlagzeug und Perkussion).
Kadril bieten gut arrangierte Stücke, die zum Teil traditionell, zum Teil
zeitgenössisch und zum Teil selbstkomponiert sind. Sie singen ausschließlich
in Flämisch und ihre Kompositionen sind vor Allem in den Flämischen
Traditionen verwurzelt. Der Produzent (der auch zusammen mit der Band für
die Arrangierung zuständig war) Gabriel Yacoub hat einiges aus der Band
rausgekitzelt. Besonderes sind auch die mehrstimmigen Gesangsharmonien an dieser
Stelle zu erwähnen.
Ein gelungenes Album, das modern dargebrachte Traditionen einer kleiner Region
im Herzen Europas präsentiert.
Band/Musiker-Homepage: www.kadril.be/,
Kontakt: kadril@wildboarmusic.com
Christian Moll
I Muvrini "U Mani"
Label: Capitol Records / EMI France; 7243
540778 21; 2002; Spielzeit: 66.11 min
Korsika ist bekannt für seine polyphonen Gesänge. I Muvrini sind wohl
die bekannteste Band, die die Musik Korsikas weltweit bekannt macht. Dies liegt
sicherlich auch daran, dass sie die Musik so darbieten, dass sie einem größeren
Publikum zugänglich ist. Dieses meine ich nicht negativ, ich mag I Muvrini!
Sie benutzen einige Herangehensweisen, die man sonst mehr in der Rock/Pop Szene
anwendet. Einprägsame Hooklines (auch wenn man die Sprache nicht immer
versteht - Korsisch, bzw Französisch), gepaart mit z.T. moderner Rock/Pop
Begleitung. Aber dann auch immer wieder ein paar traditionelle Instrumente und
die tollen Gesänge.
Gerade die Zusammenarbeit mit MC Solaar "A Jalalabad" ist so einprägsam,
dass der Ohrwurm tagelang in meinem Kopf ist, wenn ich die CD mal wieder gehört
habe. Ich finde es ein sehr gelungenes Album.
Band/Musiker-Homepage: www.muvrini.com,
Kontakt: info@muvrini.com
Christian Moll
eCHo "Pro Helvetia"
Label: Narrenschiff; 2003004; 2003; Spielzeit:
43.46 min
Doppelbock "rund um de Buuchnabel"
Label: Narrenschiff; 2003005; 2003; Spielzeit:
50.37 min
Folkmusik aus unserem südlichen Nachbarland - der Schweiz? Da fällt
mir eigentlich nicht so viel ein - zum Glück hat sich das nun etwas geändert.
Nun kenne ich eCHo und Doppelbock - zwei hervorragende Exponenten der Schweizer
Musikszene... Zwei - naja eigentlich eher eineinhalb oder so. Denn eCHo ist
eine Projektband die aus der Band Doppelbock und zusätzlich den Sängern
Christine Lauterburg, Corin Curschellas und Walter Lietha besteht.
Fangen wir mit der Band Doppelbock an. Doppelbock sind eine fünfköfige
instrumental geprägte Band: Dide Marfurt (Drehleier, Bouzouki, Tambouriza,
Helvetische Sackpfeife, Banjo, e-Gitarre, Krummhorn, Gesang), Thommi Erb (Hand
und Zugerorgel), Matthias Linke (Geige und Mandoline), Patrick Sommer (E-Bass)
und Markus Maggiori (Djembe, Congas, Chlefeli, Schalmeien, Gang, Kalimba, Triangel,
etc.). Doppelbock spielen traditionelle Melodien aus der Schweiz und ein Eigenkompositionen.
Ihr Instrumentarium setzt sich aus traditionellen Instrumenten der Schweiz (die
z. T. eher in Vergessenheit geraten sind) und Instrumenten "mit denen sie
aufgewachsen sind" zusammen. Ihre Herangehensweise ist frisch, sie macht
Lust sich verstärkt mit den Melodien der Schweiz zu befassen. Es ist schön
zu sehen, dass es zwischen traditoneller Musik der Schweiz (die Helvetier ware
kelten) und anderen Länder, die von kelten besiedelt wurden, Verbindungen
existieren. Es müssen nicht Melodien aus Irland etc. importiert werden,
es ist viel spannender die Übereinstimmungen und aber gerade auch Unterschiede,
die sich über die Jahrhunderte entwickelt haben zu vergleichen.
Wo bei Doppelbock die instrumentelle Musik der Schweiz überwiegt (auf 'rund
um den Buuchnabel' ist als Gastsängerin/Jodlerin Christine Lauterburg)
zu hören - hat eCHo sich auf die Fahnen geschrieben Schweizer Volkslieder
neu und frisch darzubieten.
eCHo sehen sich als Projekt auf Zeit, dass indem sie die Schweizer Volkslieder
neu verpacken den Schweizern "Nachhilfe Unterricht in eigener Kultur"
geben. Die Lieder stammen haupsächlich aus dem Raum der deutschsprachigen
Schweiz - was vor Allem daran liegt, dass die meisten der Musiker aus diesem
Raum stammen. eCHo haben die Lieder meist aus der Sammlung "Im Röseligarten"
von Otto von Greyerz (vergriffen), "Anderi Lieder" von Urs Hostettlers
und " Z'underscht und z'oberscht" von Hanspeter Treichlers (vergriffen?).
Es ist toll zu sehen was man mit den eigenen Traditionen machen kann! Glückwunsch
und weiter so! Wir haben die eCHo CD auch in die FolkWorld Top Ten Liste für
2003 aufgenommen (editors Choice).
Band/Musiker-Homepage: www.doppel-bock.ch,
Kontakt: echo@doppel-bock.ch
Christian Moll
Tré Tér "Visín e Lontán"
Label: Eigenlabel, Nr. 333; 2003; Spielzeit:
62.31 min
Nach der Rezension der deutschen Tradition in der Schweiz (siehe eCHo und Doppelbock
Rezension) komme ich nun zu den italienischen Traditionen der Schweiz. Tré
Tér sind ein Trio, das die Musik aus drei verschiedenen italienisch geprägten
Regionen (Onsernone, Centovalli und Mesolcina) der Schweiz präsentiert.
Die Musiker sind Ivo Maggetti (Akkordeon und Gesang), Ilario Garbani Marcantini
(Akkordeon, Dudelsack, Flöte und Gesang) und Maris Moretti (Gesang und
Gitarre). Die Präsentation der Musik ist sehr ursprünglich und ehrlich.
Tré Tér's Musik sind stark gesangsorientiert, oft singen mehrere
der drei Sänger auch gleichzeitig. Zur Begleitung und für einige Solos
/ Duetts werden die Instrumente gekonnt eingesetzt.
Band/Musiker-Homepage: www.zampogna.ch,
Kontakt: magio@bluewin.ch;morettimaris@hotmail.com
Christian Moll
Mey Wader Wecker "Das Konzert - limitierte
Edition "
Label: Pläne
Records; Pläne 88897; 2003; Spielzeit: 69.07min & 71.40 min
Das ursprüngliche Album zum Konzert von Mey Wader und Wecker ist schon
in einer älteren FolkWorld-Ausgabe besprochen worden (Rezension).
Diese CD ist eine limiterte Spezialedition, die zusätzlich zur schon sehr
beeindruckenden ursprünglichen Ausgabe drei weitere Titel enthält.
Das urspüngliche Album endete mit "Denn ein weiteres Mey-Wader-Wecker-Konzert
wird es wohl nicht geben..." - auch wenn es diese Intetion zu dem Zeitpunkt
gegeben hat, standen die drei keine 8 Monate später am 15. Februar 2003
wieder gemeinsam auf der Bühne. Grund dafür war eine Demonstration
gegen den Golfkrieg in Berlin - zu der dann auch über 500 000 Demonstranten
kamen. Die drei Liedermacher wurden bei dem auftritt gegen den Krieg noch von
Manfred Leuchter auf dem Akkordeon begleitet.
Auch dieser Auftritt ist aufgezeichnet worden - und drei Lieder sind nun auf
dieser limitierten zu finden: Jeder ist einmal der Leadsänger: zuerst Reinhard
Mey bei seinem Lied "Frieden", anschließend Konstantin Wecker
mit "Willy 5" und zu guter letzt Hannes Wader bei dem Eric Bogle Lied
"Es ist an der Zeit".
Ein beindruckendes Zeitdokument vervollständigt somit die ursprüngliche
CD...
Band/Musiker-Homepage: www.reinhard-mey.de;
www.hanneswader.de; www.wecker.de;
Kontakt zum Label: info@plaene-records.de
Christian Moll
L'Ham de Foc "Canco de Dona i Home"
Label: Sonifolk;
20169; 2002; Spielzeit: 53.58 min
L'Ham de Foc kommen aus Valencia in Spanien und spielen energiegeladene Musik
die in ihrer Heimat verwurzelt ist, aber auch darüber hinaus geht.
Einigen Folk und Weltmusikbegeisterten werden diese Spanier im letzten Jahr
beim Festival in Rudolstadt über den Weg gelaufen sein. Ihre Bühenauftritte
sind, wie auch die CDs emotionsgeladen und energiestrozend. Die Musik spiegelt
den Mediterranen Raum wieder und hat Anteile alter Musik. Auch wenn oft der
ausdruckstarke Gesang von Mara Aranda im Mittelpunkt steht, sollten nicht die
Instrumentalen Qualitäten der Band übersehen werden. Die vier Instrumentalisten,
allen voran Efren Lopez, spielen sehr viele zum Teil sehr ausgefallenen Instrumente...
Eine hervorragende Band die ihren individuellen Klang gefunden hat.
Band/Musiker-Kontakt: hamdefoc@navegalia.com,
Kontakt zum Label: sonifolk@sonifolk.com;info@galileo-mc.de
Christian Moll
Danú "The Road less traveled"
Label: Shanachie;
SH 78057; 2003; Spielzeit: 51.09 min
Danu zählen heute zu den bekanntesten Folk-Bands aus Irland - und das zu
Recht! Die Jungs haben eine schier unglaubliche Spielfreude und überzeugen
durch ihr Können. Die Kontinuität der Band wird durch die Doorley
Brüder Eamonn (Bouzouki) und Tom (Flöte, Whistle und Backgroud-Gesang),
Benny McCarthy (Akkordeon und Melodeon) und Donnchadh Gough (Bodhran und Uilleann-Pipes)
gegeben. Hinzu kommen als neuere Mitglieder Oisin McAuley (Fiddle und Background-Gesang)
und Donal Clancy (Gitarre). Die größte Änderung der letzten
Zeit war aber, dass der Sänger Ciarán ó Gealbháin
die Band verlassen hat und statt ihm eine Sängerin, nämlich Muireann
Nic Amhlaoibh hinzu gekommen ist.
Muireanns Stimme ist beeindruckend - kraftvoll und leicht zugleich. Sie kann
hervorragend Emotionen ausdrücken - und liefert durch einige ruhige Lieder
einen guten Gegenpol zu den Jungs, die gerne auch mal schön schnell spielen.
Der Lieder-Anteil liegt bei 5 von 12 Stücken, zwei der Lieder sind traditionelle
Gälische Stücke, eines traditionell amerikanisch, eines von Richard
Thompson 'Farewell Farewell' und Tommy Sands 'Co. Down'.
Was soll ich noch zu den Instrumentaltiteln sagen? Die Jungs glänzen mal
wieder, wie man es von Danú erwartet!
Band/Musiker-Homepage: www.danu.net
Christian Moll
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Zum Inhalt der FolkWorld
Nr. 27
© The Mollis - Editors
of FolkWorld; Published 02/2004
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