Issue 2 12/97

Die FolkWorld Herausgeber-Kolumne

Das online Editorial von den Mollis

Die Themen diese Mal:

FolkWorld - eine erste Erfolgsbilanz
Als erstes möchten wir uns bei allen unseren Lesern für feedback und Unterstützung bedanken - es freut einem doch, wenn viele Leute zeigen, daß sie unsere Arbeit schätzen!
Wir sind ja selbst erstaunt, welche Wellen FolkWorld bereits jetzt, nach etwa sechs Wochen, geschlagen hat; es zeigt, daß die Idee eines Online-Magazins mit Konzept eines herkömmlichen Papier-Magazins nicht schlecht ist und auf jeden Fall auch zukunftsweisend ist. FolkWorld trägt bereits jetzt ein wenig zur internationalen Verständigung in der Folkszene bei.

Zeichnung von Annegret Haensel; für weitere Infos zur Künstlerin im Impressum nachschauen!

Um einmal eine Zahl zu nennen: Bereits jetzt hat FolkWorld Abonnenten aus mindestens 20 Ländern rund um den Globus - u.a. aus Deutschland, USA, Irland, Großbritannien (Schottland, Wales, England), Griechenland, Neuseeland, Belgien, den Niederlanden, Australien, Finnland, Dänemark, Österreich, Ukraine, Schweiz, Japan, Norwegen, Kanada, Schweden und Italien.
Aber nicht nur das, es haben sich auch auf Anhieb Profi-Folkjournalisten aus Australien, Schottland, Belgien und Amerika gemeldet, die gerne bei FolkWorld mitarbeiten möchten. In dieser Ausgabe könnt Ihr bereits ein Interview mit Christy Moore in Tasmanien genießen, mit einem Uillean Piper aus Schweden nach Tonder reisen sowie die neuesten Meldungen der belgischen Szene erfahren. Mit dem belgischen News-Teil hoffen wir, einen Startpunkt zu haben, um Kolumnen aus ganz Europa mit der Zeit zu bekommen - wer mitmachen will, bitte melden!

Zeichnung von Annegret Haensel; für weitere Infos zur Künstlerin im Impressum nachschauen!
Das Jahr '97 - ein guter oder schlechter Folk-Jahrgang?
Zeichnung von Annegret Haensel; für weitere Infos zur Künstlerin im Impressum nachschauen!Zum Ende des Jahres bietet sich ja immer ein kleiner Rückblick an. 1997 hat sich viel getan in der deutschen Folkszene; vieles hat unserer Meinung nach gezeigt, wie labil die Folkszene in Deutschland zur Zeit ist, anderes hat aber Anlaß zur Hoffung gegeben.

So haben sich die drei größten deutschen Folk/World Zeitschriften Folksblatt, Folk Michel und Musikblatt aufgelöst; dafür hat sich eine neue Papier-Zeitschrift namens Folker! aus Folk Michel und auch Folksblatt gebildet. Das ist auf jeden Fall ein Verlust für die deutsche Szene, geht doch viel an der Vielfältigkeit und sympathischen Verschiedenheit der einzelnen Hefte verloren. Klar - ein Folkheft herauszugeben, das unter 2000 Leser hat, ist viel Arbeit ohne materiellen Gewinn. Und immerhin gibt es ein Nachfolgeheft. Aber es ist doch schade. Schließlich belebt Konkurrenz auch das Geschäft; und es ist gut, wenn die Folkfans eine Auswahl an verschiedenen Heften haben. Aber das ist vorerst das Ende der Folkheft-Konkurrenz in Deutschland.
Aber wer weiß - andererseits gibt es da ja auch beispielsweise das neuere Folkclub Frankfurt Info Magazin, das durchaus einen überregionalen Anspruch hat, und ebenfalls mit sehr viel Liebe gemacht ist. Und natürlich FolkWorld. Und das altetablierte Folklore & Mitmachen. Ein wenig Vielfältigkeit gibt es also doch noch in deutschen Folkpublikationen...

Was Konzerte und Tourneeveranstalter angeht, sieht es unserem Gefühl nach auch zur Zeit ziemlich schlecht aus in Deutschland. Es ist spürbar, daß weniger Konzerte stattfinden als die vorigen Jahre, und es ist bekannt, daß viele Veranstalter und Agenten zur Zeit große Probleme haben. Ein Grund dafür ist sicherlich auch die Ausländersteuer, aber Hauptgrund wird wohl die allgemeine finanzschwache Lage in Deutschland sein.

Es gab aber auch einige Zeichen, die Anlaß zur Hoffnung geben. So kamen in diesem Jahr zum Beispiel zwei galicische Bands zum allerersten Mal nach Deutschland, so gab es mit dem Wolfenbütteler Folkfestival endlich wieder ein neues großes Folkfestival in Deutschland, das erfolgreich genug war, um Hoffnung auf die Zukunft zu geben. So hat Lecker Sachen, eine sehr moderne Kölner Folkband, den Rock/Pop-Newcomer-Preis für Nordrhein-Westfalen gewonnen und nimmt an der deutschen Endausscheidung teil - die Allgemeinheit zeigt also durchaus auch Interesse an folk-beeinflußter Musik. Und auch das Internet wird mehr und mehr als Medium von Folkies benutzt, was eigentlich die Szene nur stärken kann - FolkWorld ist nur ein Beispiel; es gibt da ja auch noch beispielsweise die folkmail - e-mailing Liste und verschiedene andere Dinge. Und natürlich gibt es immer wieder Enthusiasten, die sich viele Arbeit aufhalsen, um unsere so lieb gewonnene Szene zu stützen.

Wie sieht es im Ausland aus? So genau wissen wir das nicht. In Großbritannien hat die Szene wohl auch eher Probleme; dagegen hat sich in Spanien wohl gerade erst eine richtige Folkclub-Szene etabliert, und die Folkmusic wird immer populärer, bekommt gar zum Teil einen Status wie Rock oder Pop hierzulande. Wir würden uns freuen, von unseren Lesern auch mal die Lage der Szene in ihrer Region zu hören; denn von Problemen sowie Erfolgsmeldungen kann man schließlich auch lernen.

Musikalisch gesehen steht dagegen wohl in ganz Europa die Folkszene auf festen Füßen. Es gibt viele junge und gute Folkmusiker, die oft mit überraschender Frische und Selbstbewußtheit teils sehr moderne, aber eben auch sehr traditionelle Musik spielen. Gerade das Zusammenstellen unserer persönlicher CD Top Ten von '97 (zu finden in der FolkWorld Szene) hat uns daran erinnert, daß es musikalisch doch ein sehr guter Jahrgang war!

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Wir danken Euch schon jetzt für Eure Hilfe!

Alles Gute und natürlich viel folkiges im neuen Jahr wünscht Euch

Euer FolkWorld Team.


To the content of FolkWorld online music magazine Nr. 2

© The Mollis - Editors of FolkWorld; Published 12/97

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